Holz als Energieträger

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Restholz aus dem Wald wird zu Hackschnitzel zerhackt
Im Heizhaus ist die Heizanlage und der Hackschnitzelbunker untergebracht
Im Heizkessel verbrennt die Biomasse zu Wärmeenergie
Das Biomasse Nahwärme Heizwerk Ragginger

Durch die Verteuerung fossiler Energieträger wird Holz zunehmend mehr zur Wärmegewinnung genützt. In den Attergauer Wäldern wächst deutlich mehr Holz dazu als geerntet wird. Die Waldinventur weist für den Bezirk Vöcklabruck einen Holzvorrat von etwa 17,3 Millionen Festmeter (m³) aus. Jährlich wachsen etwa 515.000 Festmeter dazu, wovon etwa 327.000 Festmeter genutzt werden.


Am Beispiel des Heizwerkes Ragginger in Nußdorf am Attersee soll diese moderne Form umweltfreundlicher Wärmegewinnung aus heimischer Biomasse dargestellt werden.


Biomassegewinnung im Wald

Das Holz für die Hackschnitzelerzeugung fällt vorwiegend bei Waldpflegemaßnahmen und als Restholz bei Schlägerungen an.

Holztransport

Der Transport von Biomasse aus dem Wald zum Trockenlager erfolgt vorwiegend mit Traktoren und Lastwägen, die mit Kränen und Containeraufbauten ausgestattet sind. Im Artikel Holzfuhrwerk ist die Entwicklung des Holztransportes im Attergau beschrieben.

Holztrocknung

Ein wesentlicher Faktor für die wirtschaftliche Nutzung von Holz als Energieträger ist sein Feuchtigkeitsgehalt. Bei mehr als 15% Wassergehalt im Holz sinkt die Energieausbeute stark ab. Durch die luftige Lagerung des Rohholzes, wie es aus dem Wald kommt, über eine Zeitspanne von ein bis zwei Jahren kann eine wirksame und kostengünstige Trocknung auf natürliche Weise erreicht werden.

Verarbeitung zu Hackschnitzel

Das Zerhacken des Rohholzes zu Hackschnitzeln erfolgt üblicherweise mit leistungsfähigen Hackmaschinen, die auf Lastwägen aufgebaut und somit unabhängig vom Einsatzort sind.

Hackschnitzellagerung

In Form von Schüttgut ist das zerhackte Holz mit Schaufelladern schnell und leicht transportabel und kann platzsparend in großen Mengen gelagert werden. Während der Lagerung erfolgt zum Teil noch eine künstliche oder natürliche Nachtrocknung.

Heizhaus mit Spänebunker

Eine wesentliche Voraussetzung für die energetische Nutzung von Biomasse ist ein möglichst störungsfreier und vollautomatischer Betrieb der Heizanlage. Dazu ist dem Heizhaus ein Hackschnitzelbunker mit automatischer Austragung vorgelagert, der für mehrere Wochen Heizbetrieb ausreicht.

Heizanlage

Die Heizanlage besteht aus der Bunkeraustragung, der Hackschnitzelzuführung mit Rückbrandsicherung, dem Heizkessel mit Rauchgaskamin und Wärmetauscher, dem Wärmespeicher mit Verteilung und der Steueranlage.

Wärmeverteilung und Nutzung

Das Warmwasser wird über ein Leitungsnetz zu den Verbrauchern bepumpt. Der abgekühlte Rückfluß wird dem Heizkessel wieder zugeführt und neuerlich erwärmt. Zum Ausgleich von Schwankungen dient ein Wasserspeicher.

Nahwärme Heizwerk Ragginger

Das Biomasse Nahwärme Heizwerk Ragginger in Nußdorf am Attersee wurde im Jahr 2013 errichtet und versorgt das Hotel, den Gasthof und die Fleischhauerei Ragginger und ein benachbartes Privathaus und Kaufhaus. Das Holz kommt ausschließlich aus dem eigenen Wald der Familie Ragginger und ist ein Beispiel für eine vorbildliche und weitblickende Nutzung eigener Ressourcen zur umweltfreundlichen und CO²-neutralen Wärmegewinnung.

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