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Nöhmer
[[Bild:Noehmer_SAT.jpg|thumb|right|380px|Satelliten-Empfangsanlage der Firma Nöhmer]]
1958 eröffnete '''Adolf Nöhmer''' sein Elektrofachgeschäft, 20 Jahre später erkannte er die Zukunftschancen des Kabelfernsehens.


'''Kaum ein Medium hat das Leben der Menschen in den letzten 50 Jahren so verändert wie das Fernsehen. Hier ein kleiner Rückblick über die Geschichte des Fernsehens in [[Seewalchen am Attersee]]. <br/>
==Der Beginn==
'''
== Der Beginn in Österreich ==
Am 1.8.1955 war der Beginn des Fernseh-Zeitalters in Österreich, noch im selben Jahr wurde die erste „Zeit im Bild“ gesendet.<br/>
[[Bild: TV_Test.jpg|thumb|right|300px|Das Testbild – im der Anfangszeit des Fernsehens ein bekanntes Bild]]
Bereits in den ersten Jahren gab es Programmhöhepunkte. Dazu gehörten Sendungen wie „Der Fenstergucker“ oder ab 1957 „Was gibt es Neues“ mit dem beliebten Radiosprecher Heinz Conrads. Bekannt waren auch „Rendezvous mit Tieren mit Otto Koenig“ und natürlich das Kasperltheater mit der Kasperlpost. Das meiste wurde aus einem Studio oder einem Theater (z. B.: aus der Löwingerbühne) übertragen. Filme konnten erst ab 18.November 1957 gesendet werden, da vorher keine Filmabtastgeräte zur Verfügung standen. <br/>
Seit 1959 wird das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker übertragen.<br/>


Am Anfang wurde ca. 3 Stunden täglich gesendet, ab 1957 an 6 Tagen in der Woche. Der Dienstag war fernsehfrei Das Programm begann am Abend und schloss meist um rund 22 Uhr mit der Bundeshymne, lediglich am Samstag gab es um ca. 10 Uhr abends noch ein „Nachtprogramm“, einen Krimi oder einen Western. <br/>
Im Jahr 1977 wurde der Wunsch nach einer Kabelfernsehanlage für die Haushalte in den Gemeinden [[Seewalchen am Attersee|Seewalchen]] und [[Schörfling am Attersee|Schörfling]] sehr konkret. Es galt als beschlossene Sache, dass in jeder Gemeinde nur ein Anbieter arbeiten solle. Nöhmer setzte sich gegen einen Konkurrenten durch und konnte nach Beschlüssen in den beiden Gemeinden am 6. Mai 1977 mit den Arbeiten beginnen. Die Beschlüsse waren notwendig, weil über öffentliche Straßen gegraben werden musste.<br/>
Das Kinderprogramm war am Mittwoch und Sonntag zu sehen. Da es in den Familien kaum Fernsehgeräte gab, versammelten sich die Kinder im Nebenzimmer eines Gasthauses und konnten dort fernsehen. Die Männer taten dasselbe, vornehmlich bei den Fußballübertragungen der Länderspiele. Alles natürlich in Schwarz-Weiß und der Sprecher musste neben seinen Kommentaren auch Grundsätzliches erklären: „Österreich in den hellen Dressen von links nach rechts spielend …“
Am Flaimberg in Schörfling stand die erste Antenne auf einem 12 m hohen Betonmast. Damit konnten 5 TV- und 5 Radioprogramme übertragen werden. <br/>
Schiübertragungen gab es erst später, für die Verantwortlichen war Olympia Innsbruck 1964 die erste große Herausforderung. . Während der fernsehfreien Zeiten wurde ein „Testbild“ ausgestrahlt. <br/>
Von Anfang an war das Interesse groß und die einzelnen Straßen und Orte wollten möglichst gleichzeitig angeschlossen werden. <br/>
Besonders das Abendprogramm wurde fast wie ein Kino- oder Theaterbesuch zelebriert, das Zimmer war dunkel, beliebte Mode war es, auf dem Gerät eine kleines beleuchtetes Segelboot aufzustellen.
Die Anschlussgebühr betrug anfangs 6900,--S, die monatliche Gebühr betrug 28,-- S.
[[Bild: TV_EUmig0g.jpg |thumb|left|300px|Ein Fernsehgerät aus den 60er Jahren]]
Ab 1979 wurden Weyregg und Steindorf mit je einer eigenen Empfangsanlage versorgt.


==Fernsehen in Seewalchen==
==Lenzing==
Der Postmeister Hubert Grausgruber hatte um 1955 das erste Fernsehgerät in Seewalchen (vielleicht sogar in OÖ). Damals war noch keine TV-Bewilligung notwendig. <br/>
In [[Lenzing]] gab es schon seit längerer Zeit ein Kabelfernsehen, welches von der Fa. Ing. Paul Korn betrieben wurde. Da sich Korn nun aus dem Geschäft zurückzog, wurde das Lenzinger Netz eine neue Herausforderung für die Fa. Nöhmer. Nicht nur dass sie Anlage stark veraltet (Röhrenverstärker) war, die Übernahme wurde zu einem Politikum. Unterschiedliche Ansichten im Gemeinderat und schließlich eine Volksabstimmung, die Nöhmer mit 97 % gewann, waren die Hürden zum Anschluss von Lenzing. Schließlich übernahm Nöhmer zuerst die bestehenden vier Lenzinger Empfangsanlagen, 1983 kam Lenzing an das Netz der Firma Nöhmer, die Umbauarbeiten dauerten ein Jahr.
Bald sprach sich herum, dass Herr Grausgruber einen TV-Empfänger hat und so mancher fragte, ob er sich das einmal anschauen dürfe. Auch der Schuhfabrikant [[Max Kastinger]] kam, sah‘s und kaufte sich sofort ein TV Gerät. <br/>
Er hatte dann die Seewalchner Bewilligungsnummer Nummer eins. <br/>
Fernsehen war damals noch einigermaßen umständlich. Die Programme wurden über einige Sender (bei uns je nach Empfangslage Gaisberg/Sbg. oder Lichtenberg/Linz) ausgestrahlt, zu Hause brauchte man dann eine Dachantenne. <br/>
Mit der Einführung des zweiten Programmes war dann eine weitere Antenne notwendig. Wenn man auch deutsche Sender empfangen wollte, musste man schon einen sehr privilegierten Standort (wie z.B. Steindorf) haben. Die Übertragung war nicht immer störungsfrei. Der See oder das Gebirge verursachten Reflexionen, so sah man gelegentlich Schattenbilder oder „laufende Bilder“, die den Fernsehgenuss erheblich störten. <br/>
Im Markt [[Schörfling am Attersee|Schörfling]] war die Empfangssituation günstiger. Dort gab es Straßen, wo auch das Erste Deutsche Fernsehen einigermaßen gut empfangen werden konnte. Da gab es so manche Seewalchner, die am Samstagabend Freunde in Schörfling besuchten, um dann gemeinsam die Sportschau mit Berichten der Deutsche Bundesliga ansahen. Dass das Bild oft „grieselt“ störte zwar, aber tat der Begeisterung keinen Abbruch.


==Farbfernsehen==
==Satelliten-Fernsehen==
Ab 1. Jänner 1969 wurde in Österreich ein Teil des Programmes in Farbe ausgestrahlt. Anfangs waren es nur wenige Sendungen, meist Unterhaltungsshows. Die Farbfernsehgeräte waren teuer und empfindlich. Farbfernsehen war damals ein durchaus teurer Spaß, anfangs der 70er Jahre kostete ein Farbfernseh-Tischgerät mit einem 66-cm-Bildschirm und Fernbedienung rund 20.000 [[Schilling]], (was inflationsbereinigt in heutiger Währung 2016 rund 4300 € entspricht.) Aauch hier störten Bildschwankungen und –ausfälle nicht selten das Fernsehvergnügen. <br/>
Seit 1984 gibt es in Deutschland private Fernsehanstalten, die rasch durch die Satellitenübertragung (in Mitteleuropa durch den Betreiber Astra) große Gebiete erreichen konnten. RTL und kurz danach SAT1 und 3sat waren die ersten deutschen Privatprogramme. <br/>
Trotzdem war die Erfolgsgeschichte nicht aufzuhalten. <br/>
Im November 1985 war auch Nöhmer soweit. Mit der neuen Empfangsanlage am Sulzberg konnten nun 4 weitere Programme: Sky-Channel, RTL, 3sat und SAT übertragen werden. <br/>
Ab Jänner 1980 strahlte der ORF als zusätzliches Informationsangebot „Teletext“ aus. <br/><br/>
Der Betrieb privater Satelliten-Schüsseln war damals kein Thema und sollte erst viel später kommen. <br/>
Seit etwa 1990 läuft der Kabelbetrieb unter dem Markennamen „Cablevision“.


1960 hatten in Oberösterreich 25.635 Teilnehmer eine Fernsehbewilligung, 2008 waren bereits 526.694 Teilnehmer angemeldet. Die Zahl der Haushalte mit TV-Anschluss stieg in Oberösterreich von 7,5 auf 91,4 %.<br/>
==Regionales Fernsehen==
Die Fernsehgebühr 1960 betrug 50 Schilling (d.s umgerechnet 2016 rund 22 Euro), 2015 war die Gebühr rund 13 Euro. Heute wird der Großteil der Sender nicht über Gebühren sondern über Werbeeinnahmen finanziert.
Im Frühjahr 1994 wurden über das Kabelnetz der Fa. Nöhmer Berichte der „Salzkammergut-Television“ aus Gmunden gezeigt. Ab 1. August 1994 brachte die Vöcklabrucker „Wochenspiegel-TV“-Redaktion einstündige Berichte über lokale Ereignisse aus dem Bezirk Vöcklabruck. <br/>
Das erste Programm war eine Aufzeichnung vom Vöcklabrucker Wochenmarkt.
Mangels gesetzlicher Grundlagen wurde mit 1. September 1994 die weitere Ausstrahlung von Filmen untersagt. Gerhard A. Nöhmer, der sich in dieser Angelegenheit sehr exponierte, wurde ein Strafverfahren angedroht. <br/>
Im September wurden Filmmontagen bzw. durch Standbilder unterbrochene Beiträge gesendet, die der Rechtslage entsprachen. Vom 1. Dezember bis zum Jahresende 1994 wurden die Sendungen wegen Meinungsverschiedenheiten zwischen der Firma Nöhmer und dem Wochenspiegel-TV eingestellt und erst mit Jahresbeginn 1995 wieder aufgenommen. <br/>
Schließlich entstand aus diesen Initiativen das „BTV”, also das Bezirks-TV, damals unter der Geschäftsführung von Oskar Stadler. Im Lauf der Jahre entwickelte sich ein Format, wo im 2-Stunden-Rhythmus Berichte aus den Orten über Kultur, Feste, Sport und Wirtschaft gesendet werden.  


==Kabelfernsehen in Seewalchen==
==Weitere Meilensteine==
===Fa. Nöhmer===
[[Bild:Noemer_Internet.jpg|thumb|left|280px|Empfangsstation in Schörfling]]
Im September 1977 begann die Fa. [[Elektro Nöhmer|Nöhmer]] in Schörfling und Seewalchen mit der Verlegung eines Fernsehkabels. Dieses Kabel ermöglichte vorerst den Empfang von  5 Fernseh- und 6 UKW Radio-Programmen. Das Interesse war groß und manche potentielle Kunden konnten kaum erwarten, dass auch ihr Ortsteil oder Haus an das Netz angeschlossen wurde. In entlegenen Wohngebieten hieß es: warten! <br/>
Im Jahr 1998 wurde mit „Premiere“ das Angebot mit Pay-TV-Programmen erweitert. Die Empfangsanlage wanderte vom Sulzberg in den Markt Schörfling. <br/>
Als 1984 begannen einige deutsche Gesellschaften mit der Ausstrahlung von privaten Fernsehprogrammen, zog auch Nöhmer nach. Nach kurzer Zeit konnten die Programme über Satellit  in viele Länder ausgestrahlt werden. <br/>
2000 folgte das Internet, 2003 Telefonie und dann der sukzessive Umstieg auf Glasfaserleitungen. <br/>
Ab 30.11.1985: wurden dann auch in Seewalchen über Kabel vier Satellitenfernsehprogramme eingespielt. Im Lauf der Jahre stieg die Anzahl der Programme erheblich. <br/>
Eine weitere Veränderung kam 2005, bei der die Programme nicht mehr über analoge Signale, sondern zunehmend digital übertragen werden. Etwa zur gleichen Zeit setzte sich immer mehr das hochauflösende HD-System durch, ab 2011 erfolgte die generelle Umstellung auf HD. <br/>
Am 25. Oktober 2014 wurde der Kabel-TV-Betrieb so umgestellt, dass ein erheblicher Teil der Programme in der besseren HD-Qualität übertragen wird. Nun wurden eine Reihe weiterer TV und Rundfunksender angeboten. Dazu kamen noch eine ganze Reihe von Fernsehprogrammen, für die eine Extra-Gebühr bezahlt werden musste (pay-TV). <br/>
2016 werden rund 400 TV Programme angeboten, wobei rund 250 unverschlüsselt, also frei übertragen werden. <br/>
===Ortsgemeinschaftsantenne Haining===
Derzeit gibt es Anschlüsse in den Gemeinden Schörfling, Seewalchen, Lenzing, [[Weyregg am Attersee|Weyregg]], [[Gampern]], [[Aurach am Hongar|Aurach]], Vöcklamarkt und [[Berg im Attergau]].
1977 hatten sich in Haining 36 Haushalte entschlossen, die „Ortsgemeinschaftsantenne Haining“ zu gründen, da mit den vorhandenen Dachantennen nur das 1. Fernsehprogramm empfangen werden konnte. In Berg wurde auf einem 24 m hohen Mast eine Antennenanlage mit einer rund 1 km langen Leitung nach Haining errichtet. Ab 1988 kam dann auch die Übertragung der Satellitenprogramme dazu. Technisch wurde die Anlage von Alwis Wiener, Kammer, geplant und betreut. Zuletzt waren 270 Anschlüsse registriert. <br/>
 
Am 21.2.1999 hat sich der Verein der Ortsgemeinschaftsantenne aufgelöst und die Fa. Nöhmer hat die Anlage übernommen.
==Zukunft==
Der Umstieg von Cablevision auf Glasfaser stellt einen weiteren Sprung dar. Glasfaser bedeutet schnelleres Internet, weil größere Datenmengen übertragen werden können. Die Umsetzung der Glasfasertechnik wird seit 2007 konsequent betrieben, 2016 wurde eine Direktverbindung zu Internetknoten Frankfurt gelegt. Die Glasfasertechnik erlaubt neben der erhöhten Geschwindigkeit auch die Möglichkeiten, größere Datenmengen zu übertragen. <br/>
Auch die Verbindung Internet-Fernsehen wird intensiver. Das erlaubt zunehmend eine zeitunabhängige Programmgestaltung. Letztlich wird dann das Fernsehen über Internet laufen und der Konsument kann wählen, welchen Film er heute sehen möchte.
 
==Gerhard A. Nöhmer==
[[Bild:Noehmer 1936.jpg|thumb|left|300px|Firmenschild aus dem Jahr 1936]]
Gerhards Vater Adolf Nöhmer übernahm 1958 das Geschäft seines Onkels Heinrich Nöhmer, der Fahrräder und Glühlampen verkaufte. Er machte aus dem Fahrradhandel ein Elektrogeschäft, welches alle Kundenbedürfnisse zufriedenstellen sollte. <br/>
Adolf hatte dann 1977 die Idee zur Errichtung eines Kabelfernsehen und wagte den mutigen Schritt zur Errichtung einer „Großgemeinschaftsantenne“, wie es damals hieß. <br/>
[[Bild:Noehmer_Gerhard.jpg|thumb|right|180px|Gerhard A. Nöhmer]]Die praktische Umsetzung erfolgte bereits durch seinen Sohn Gerhard. „In diesen Jahren stand ich mehr auf den Baustellen, bei den Künetten und beim Bagger als in der Radiowerkstätte“, erinnert sich Gerhard Nöhmer. <br/>
Gerhard A. Nöhmer besuchte die Fachschulen für Elektrotechnik und Hochfrequenztechnik in Steyr und legte 1979 die Meisterprüfung ab. 1987 übernahm er das Geschäft, wo nun rund 20 Mitarbeiter, davon 5 im Bereich Kabelfernsehen und Internet tätig sind. <br/>
Seine Frau arbeitet im Geschäft mit; Kabelfernsehen, Telefonie und Internet liegen mittlerweile in den Händen seines Sohnes Gerhard. Weiters hat Nöhmer zwei Töchter. <br/>
Nöhmer setzt sich aber auch für die berufliche Vertretung seiner Zunft ein. Er ist Funktionär der Wirtschaftskammer, seit 2000 Innungsmeister der Fachgruppe Telekommunikation und Rundfunkunternehmer und seit 2000 Obmann der Einkaufsgenossenschaft Expert von Österreich. <br/>
Im Dezember 2014 erhielt er den Titel „Kommerzialrat“
==Quellen==
Gerhard A. Nöhmer
==Weblink==
[http://www.expert-noehmer.at/home Homepage der Firma Nöhmer
[http://www.btv.cc/system/web/startseite.aspx?sprache=1 BTV
 
Kategorien


==Entwicklungen==
Seit dem Beginn der Fernsehzeit gibt es in diesem Bereich eine rasante Entwicklung, sowohl was die Anzahl der Sender, die  Programmvielfalt als auch die Geräte anlangt. Die Geräte werden immer größer, die Zahl der Bildpunkte immer höher und die Zusatzleistungen immer vielfälltiger. Die Beziehungen zum Internet werden immer enger. <br/>


Der Empfang von Satelliten-TV war nicht mehr an ein Kabel gebunden, mit einer eigenen Satellitenschüssel eine Vielfalt von Programmen aus der halben Welt zu empfangen.
Ein Ende der Entwicklung ist aber weiterhin nicht abzusehen.
----


==Quellen:==
Alwis Wiener, Schörfling
Hubert Grausgruber, Seewalchen
Johann Rauchenzauner, Seewalchen
Kategorie [[Geschichte, Seewalchen





Version vom 22. Mai 2016, 12:18 Uhr

Nöhmer

Satelliten-Empfangsanlage der Firma Nöhmer

1958 eröffnete Adolf Nöhmer sein Elektrofachgeschäft, 20 Jahre später erkannte er die Zukunftschancen des Kabelfernsehens.

Der Beginn

Im Jahr 1977 wurde der Wunsch nach einer Kabelfernsehanlage für die Haushalte in den Gemeinden Seewalchen und Schörfling sehr konkret. Es galt als beschlossene Sache, dass in jeder Gemeinde nur ein Anbieter arbeiten solle. Nöhmer setzte sich gegen einen Konkurrenten durch und konnte nach Beschlüssen in den beiden Gemeinden am 6. Mai 1977 mit den Arbeiten beginnen. Die Beschlüsse waren notwendig, weil über öffentliche Straßen gegraben werden musste.
Am Flaimberg in Schörfling stand die erste Antenne auf einem 12 m hohen Betonmast. Damit konnten 5 TV- und 5 Radioprogramme übertragen werden.
Von Anfang an war das Interesse groß und die einzelnen Straßen und Orte wollten möglichst gleichzeitig angeschlossen werden.
Die Anschlussgebühr betrug anfangs 6900,--S, die monatliche Gebühr betrug 28,-- S. Ab 1979 wurden Weyregg und Steindorf mit je einer eigenen Empfangsanlage versorgt.

Lenzing

In Lenzing gab es schon seit längerer Zeit ein Kabelfernsehen, welches von der Fa. Ing. Paul Korn betrieben wurde. Da sich Korn nun aus dem Geschäft zurückzog, wurde das Lenzinger Netz eine neue Herausforderung für die Fa. Nöhmer. Nicht nur dass sie Anlage stark veraltet (Röhrenverstärker) war, die Übernahme wurde zu einem Politikum. Unterschiedliche Ansichten im Gemeinderat und schließlich eine Volksabstimmung, die Nöhmer mit 97 % gewann, waren die Hürden zum Anschluss von Lenzing. Schließlich übernahm Nöhmer zuerst die bestehenden vier Lenzinger Empfangsanlagen, 1983 kam Lenzing an das Netz der Firma Nöhmer, die Umbauarbeiten dauerten ein Jahr.

Satelliten-Fernsehen

Seit 1984 gibt es in Deutschland private Fernsehanstalten, die rasch durch die Satellitenübertragung (in Mitteleuropa durch den Betreiber Astra) große Gebiete erreichen konnten. RTL und kurz danach SAT1 und 3sat waren die ersten deutschen Privatprogramme.
Im November 1985 war auch Nöhmer soweit. Mit der neuen Empfangsanlage am Sulzberg konnten nun 4 weitere Programme: Sky-Channel, RTL, 3sat und SAT übertragen werden.
Der Betrieb privater Satelliten-Schüsseln war damals kein Thema und sollte erst viel später kommen.
Seit etwa 1990 läuft der Kabelbetrieb unter dem Markennamen „Cablevision“.

Regionales Fernsehen

Im Frühjahr 1994 wurden über das Kabelnetz der Fa. Nöhmer Berichte der „Salzkammergut-Television“ aus Gmunden gezeigt. Ab 1. August 1994 brachte die Vöcklabrucker „Wochenspiegel-TV“-Redaktion einstündige Berichte über lokale Ereignisse aus dem Bezirk Vöcklabruck.
Das erste Programm war eine Aufzeichnung vom Vöcklabrucker Wochenmarkt. Mangels gesetzlicher Grundlagen wurde mit 1. September 1994 die weitere Ausstrahlung von Filmen untersagt. Gerhard A. Nöhmer, der sich in dieser Angelegenheit sehr exponierte, wurde ein Strafverfahren angedroht.
Im September wurden Filmmontagen bzw. durch Standbilder unterbrochene Beiträge gesendet, die der Rechtslage entsprachen. Vom 1. Dezember bis zum Jahresende 1994 wurden die Sendungen wegen Meinungsverschiedenheiten zwischen der Firma Nöhmer und dem Wochenspiegel-TV eingestellt und erst mit Jahresbeginn 1995 wieder aufgenommen.
Schließlich entstand aus diesen Initiativen das „BTV”, also das Bezirks-TV, damals unter der Geschäftsführung von Oskar Stadler. Im Lauf der Jahre entwickelte sich ein Format, wo im 2-Stunden-Rhythmus Berichte aus den Orten über Kultur, Feste, Sport und Wirtschaft gesendet werden.

Weitere Meilensteine

Empfangsstation in Schörfling

Im Jahr 1998 wurde mit „Premiere“ das Angebot mit Pay-TV-Programmen erweitert. Die Empfangsanlage wanderte vom Sulzberg in den Markt Schörfling.
2000 folgte das Internet, 2003 Telefonie und dann der sukzessive Umstieg auf Glasfaserleitungen.
Eine weitere Veränderung kam 2005, bei der die Programme nicht mehr über analoge Signale, sondern zunehmend digital übertragen werden. Etwa zur gleichen Zeit setzte sich immer mehr das hochauflösende HD-System durch, ab 2011 erfolgte die generelle Umstellung auf HD.
2016 werden rund 400 TV Programme angeboten, wobei rund 250 unverschlüsselt, also frei übertragen werden.
Derzeit gibt es Anschlüsse in den Gemeinden Schörfling, Seewalchen, Lenzing, Weyregg, Gampern, Aurach, Vöcklamarkt und Berg im Attergau.

Zukunft

Der Umstieg von Cablevision auf Glasfaser stellt einen weiteren Sprung dar. Glasfaser bedeutet schnelleres Internet, weil größere Datenmengen übertragen werden können. Die Umsetzung der Glasfasertechnik wird seit 2007 konsequent betrieben, 2016 wurde eine Direktverbindung zu Internetknoten Frankfurt gelegt. Die Glasfasertechnik erlaubt neben der erhöhten Geschwindigkeit auch die Möglichkeiten, größere Datenmengen zu übertragen.
Auch die Verbindung Internet-Fernsehen wird intensiver. Das erlaubt zunehmend eine zeitunabhängige Programmgestaltung. Letztlich wird dann das Fernsehen über Internet laufen und der Konsument kann wählen, welchen Film er heute sehen möchte.

Gerhard A. Nöhmer

Firmenschild aus dem Jahr 1936

Gerhards Vater Adolf Nöhmer übernahm 1958 das Geschäft seines Onkels Heinrich Nöhmer, der Fahrräder und Glühlampen verkaufte. Er machte aus dem Fahrradhandel ein Elektrogeschäft, welches alle Kundenbedürfnisse zufriedenstellen sollte.
Adolf hatte dann 1977 die Idee zur Errichtung eines Kabelfernsehen und wagte den mutigen Schritt zur Errichtung einer „Großgemeinschaftsantenne“, wie es damals hieß.

Gerhard A. Nöhmer

Die praktische Umsetzung erfolgte bereits durch seinen Sohn Gerhard. „In diesen Jahren stand ich mehr auf den Baustellen, bei den Künetten und beim Bagger als in der Radiowerkstätte“, erinnert sich Gerhard Nöhmer.

Gerhard A. Nöhmer besuchte die Fachschulen für Elektrotechnik und Hochfrequenztechnik in Steyr und legte 1979 die Meisterprüfung ab. 1987 übernahm er das Geschäft, wo nun rund 20 Mitarbeiter, davon 5 im Bereich Kabelfernsehen und Internet tätig sind.
Seine Frau arbeitet im Geschäft mit; Kabelfernsehen, Telefonie und Internet liegen mittlerweile in den Händen seines Sohnes Gerhard. Weiters hat Nöhmer zwei Töchter.
Nöhmer setzt sich aber auch für die berufliche Vertretung seiner Zunft ein. Er ist Funktionär der Wirtschaftskammer, seit 2000 Innungsmeister der Fachgruppe Telekommunikation und Rundfunkunternehmer und seit 2000 Obmann der Einkaufsgenossenschaft Expert von Österreich.
Im Dezember 2014 erhielt er den Titel „Kommerzialrat“

Quellen

Gerhard A. Nöhmer

Weblink

[http://www.expert-noehmer.at/home Homepage der Firma Nöhmer [http://www.btv.cc/system/web/startseite.aspx?sprache=1 BTV

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