Villa Friedl: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild: DSCN0858_BUR_Friedl2.JPG|thumb|right|300px| Villa Friedl auf der Halbinsel Burgbachau]]
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Version vom 1. November 2016, 10:38 Uhr

Die Villa Friedl in Burgau
Villa Friedl auf der Halbinsel Burgbachau

Die Villa Friedl (auch „Villa Ferrary“ und gelegentlich „Villa Perle“ genannt) steht in Burgau auf der Halbinsel Burgbachau.
Früher war dort der Maierhof der Familie Lasser von Lasseregg und hieß Lassergut oder auch Gut Burgbachau. Das heutige Gebäude wurde in den 1890er Jahren von Philipp von Ferrary errichtet und von den derzeitigen Besitzern 2001 umfangreich saniert.

Sigmund Friedl

(*1851, † 1914) war ein österreichischer Philatelist und Briefmarkenhändler. 1872 eröffnete er ein eigenes Briefmarkengeschäft in Wien. Er etablierte sich bald als Briefmarkenexperte und hatte großen geschäftlichen Erfolg. Durch seine Beziehungen zur Post kaufte er zahlreiche billige Restposten und gab sie mit Gewinn an Sammler weiter. 1881 und 1890 organisierte er die ersten großen österreichischen Briefmarkenausstellungen.
Er stellte auch Fälschungen her, seine Fälschungen der Merkure-Marken aus dem Jahre 1851 mussten nach Aufdeckung dieses Betruges von Friedl teilweise zurückgekauft werden.

Philipp von Ferrary

Philipp Ferrary (*1850, † 1917) war weltweit einer der berühmtesten Philatelisten und besaß bis zu seinem Tod die vermutlich größte und wertvollste Briefmarkensammlung der Welt.

Sigmund Friedl hatte Ferrary bei der Abwicklung der Verlassenschaft nach dem Tod der Mutter 1888 gute Dienste geleistet. Aus Dankbarkeit kaufte er den Grund in der Burgbachau, wo er für Friedl eine Villa errichten ließ. Ferrary hatte dort lediglich ein Zimmer, dennoch nannten die Leute das Haus „Ferrary-Villa“. Er selbst wohnte häufig im Hotel Post in Weißenbach.

1892 ließ Ferrary auf der Halbinsel auch eine Aussichtswarte für die Bevölkerung errichten. Gewidmet wurde sie dem Feldherrn Radetzky (Radetzky-Warte). Ein Radetzky-Museum war angedacht. Die Warte wurde von Architekt Friedrich Schön geplant und von Baumeister Lösch ausgeführt. Die Warte brannte später ab.

Zu Silvester 1905 brach in der Villa, die schon im Besitz von Sigmund Friedl war, ein Brand aus, Ferrary ließ die Villa wieder aufbauen.

In jüngerer Zeit

1917 kam die Villa zur Familie Rudolf und Auguste Nemetschke aus Wien. Der Familie Nemetschke gehörte auch das Waldschlössel, in dem Dr. Rudolf Nemetschke d.J. wohnte. Dr. Rudolf Nemetschke war Chef der Rella-Bauunternehmung in Wien. Er hatte den Burgauer Familienbesitz von seinem Vater geerbt. Nemetschke war begeisterter Segler, Präsident des Union-Yacht-Club Attersee und Vizepräsident des Österreichischen Olympischen Komitees. Für den Besitz in Burgau überließ er die Besitzungen in der Wiener Josefstadt seinem Bruder Alfred.
Nach dem Konkurs der Firma „Rella“ kam der Besitz an die Länderbank.

In der zweiten Hälfte des 20 Jh. stand das Anwesen längere Zeit leer.

Um etwa 1990 ging die Villa mit Gutshof und rund 80.000 m² Grund an eine italienische Süßwarenhersteller-Familie. Die 2001 erfolgte umfangreiche Sanierung der Villa und der Nebengebäude wurde von Architekt Fritz Genböck, Salzburg, geplant. Die neue Reithalle ist weithin sichtbar.

Lage

Quellen

  • Alwis Wiener, Schörfling
  • Auszüge aus „Die Geschichte der Philatelie“
  • Peter J. Bohr: „Der Briefmarkenkönig“; Verlag Ludwig Helwig, Dransfeld
  • Zeitschrift "Der Bautechniker", 1893 (Radetzky-Warte)

Weblinks