Villa Friedl: Unterschied zwischen den Versionen

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* Auszüge aus „Die Geschichte der Philatelie“
* Auszüge aus „Die Geschichte der Philatelie“
* Peter J. Bohr: „Der Briefmarkenkönig“; Verlag Ludwig Helwig, Dransfeld
* Peter J. Bohr: „Der Briefmarkenkönig“; Verlag Ludwig Helwig, Dransfeld
* Zeitschrift "Der Bautechniker", 1893
* Zeitschrift "Der Bautechniker", 1893 (Radetzky-Warte)


==Weblinks==
==Weblinks==

Version vom 12. September 2016, 18:33 Uhr

Die Villa Friedl in Burgau
Villa Friedl auf der Halbinsel Burgbachau

Die Villa Friedl (auch „Villa Ferrary“ und gelegentlich „Villa Perle“ genannt) steht in Burgau auf der Halbinsel Burgbachau.
Früher war dort der Maierhof der Familie Lasser von Lasseregg. Das heutige Gebäude wurde Ende des 19. Jh. errichtet.

Sigmund Friedl

(*1851, † 1914) war ein österreichischer Philatelist und Briefmarkenhändler. 1872 eröffnete er ein eigenes Briefmarkengeschäft in Wien. Er etablierte sich bald als Briefmarkenexperte und hatte großen geschäftlichen Erfolg. Durch seine Beziehungen zur Post kaufte er zahlreiche billige Restposten und gab sie mit Gewinn an Sammler weiter. 1881 und 1890 organisierte er die ersten großen österreichischen Briefmarkenausstellungen.
Er stellte auch Fälschungen her, seine Fälschungen der Merkure-Marken aus dem Jahre 1851 mussten nach Aufdeckung dieses Betruges von Friedl teilweise zurückgekauft werden.

Philipp von Ferrary

Philipp Ferrary (*1850, † 1917) war weltweit einer der berühmtesten Philatelisten und besaß bis zu seinem Tod die vermutlich größte und wertvollste Briefmarkensammlung der Welt.

Sigmund Friedl hatte Ferrary bei der Abwicklung der Verlassenschaft nach dem Tod der Mutter 1888 gute Dienste geleistet. Aus Dankbarkeit kaufte er den Grund in der Burgbachau, wo er für Friedl eine Villa errichten ließ. Ferrary hatte dort lediglich ein Zimmer, dennoch nannten die Leute das Haus „Ferrary-Villa“. Er selbst wohnte häufig im Hotel Post in Weißenbach.

1892 ließ Ferrary auf der Halbinsel auch eine Aussichtswarte für die Bevölkerung errichten. Gewidmet wurde sie dem Feldherrn Radetzky (Radetzky-Warte). Ein Radetzky-Museum war angedacht. Die Warte wurde von Architekt Schön geplant, der auch die Ferrary-Kapelle entwarf. Die Warte brannte später ab.

Zu Silvester 1905 brach in der Villa ein Brand aus, Ferrary ließ die Villa wieder aufbauen.

In jüngerer Zeit

In der zweiten Hälfte des 20. Jh. stand das Anwesen längere Zeit leer.

Es war im Besitz der Familie Nemetschke, der auch das Waldschlössel gehörte, in dem Dr. Nemetschke wohnte. Dr. Rudolf Nemetschke war Chef der Rella-Bauunternehmung in Wien. Er hatte den Burgauer Familienbesitz von seinem Vater geerbt. Nemetschke war begeisterter Segler, Präsident des Union-Yacht-Club Attersee und Vizepräsident des Österreichischen Olympischen Komitees. Für den Besitz in Burgau überließ er die Besitzungen in der Wiener Josefstadt seinem Bruder Alfred.

Nach dem Konkurs der Firma „Rella“ kam der Besitz an die Länderbank.

Um etwa 1990 ging die Villa mit Gutshof und rund 80.000m² Grund an eine italienische Süßwarenhersteller-Erbin. Die Reithalle ist weithin sichtbar.

Lage

Quellen

  • Alwis Wiener, Schörfling
  • Auszüge aus „Die Geschichte der Philatelie“
  • Peter J. Bohr: „Der Briefmarkenkönig“; Verlag Ludwig Helwig, Dransfeld
  • Zeitschrift "Der Bautechniker", 1893 (Radetzky-Warte)

Weblinks