St. Georgen im Attergau: Unterschied zwischen den Versionen

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Die heutige Bauform stammt aus dem 18. Jh., gotische und romanische Bauteile (Fenster) sind aber noch erkennbar. Die erste Kirche an dieser Stelle dürfte auf den hl. Rupert von Salzburg (gest. 715) zurückgehen. Der Platz um die Kirche diente früher als Friedhof. (Schlüssel momentan im Haus Berg Nr. 14)
Die heutige Bauform stammt aus dem 18. Jh., gotische und romanische Bauteile (Fenster) sind aber noch erkennbar. Die erste Kirche an dieser Stelle dürfte auf den hl. Rupert von Salzburg (gest. 715) zurückgehen. Der Platz um die Kirche diente früher als Friedhof. (Schlüssel momentan im Haus Berg Nr. 14)
[[Filialkirche Peter und Paul]]


=== Kronbergkapelle ===
=== Kronbergkapelle ===

Version vom 13. Februar 2010, 19:12 Uhr

St. Georgen im Attergau
St.Georgen.jpg
Lage Wappen
MiniMapStGeorgen.png
WappenStGeorgen.jpg
Lage auf DORIS-Karte Gemeinde-Website
Gemeindedaten
Bezirk: Vöcklabruck (VB)
Bezirksgericht: Frankenmarkt
Katastralgemeinden: St.Georgen
Fläche: 15,5 km2
Einwohner: 4139 (31. Dez. 2008)
Höhe: 540 m
Vorwahl: +437667
Postleitzahl: 4880
Koordinaten: 47° 56′ 0″ N, 13° 29′ 32″ O
Gemeindekennziffer: 41734
Amtliche Adresse: Attergaustraße 21
4880 St.Georgen
Bürgermeister: Wilhelm Auzinger (ÖVP)
Weitere statistische Daten


Die Marktgemeinde St. Georgen im Attergau .....

Geografie

Lage

  • 540 m ü.A. im Hausruckviertel.
  • St. Georgen im Attergau liegt in einer Mulde, die von der Dürren Ager entwässert wird. Die Umrahmung bilden im Osten, Süden und Westen Berge der voralpinen Flyschzone, nämlich der Buchberg (807 m), der Kronberg (705 m)und der Lichtenberg (884).
  • Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,2 km, von West nach Ost 4,3 km.
  • Die Gesamtfläche beträgt 15,5 km².
  • 18,1 % der Fläche sind bewaldet, 65,8 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Ortschaften

Ortschaften der Marktgemeinde St. Georgen
WappenStGeorgen.jpg
Aich | Alkersdorf | Bergham | Buch | Königswiesen | Kogl | Lohen | Lohened | St. Georgen | Thalham | Thern


Zahlen und Fakten (Stand Jänner 2010)

  • 4.154 Einwohner
  • 1.047 Gebäude

Nachbargemeinden

Attersee, Berg i. Attergau, Straß im Attergau


Geschichte

Frühzeit

  • Eine Siedlungskontunuität seit dem Ende der „Jüngeren Steinzeit“ (dem Neolithikum) etwa 2000 bis 1800 v. Ch. ist für unsere Gegend durch Funde bei Grabungen auf dem Buchberg und dem Ahberg belegt (Spinnwirtel und Keramikscherben).
  • Seit den Grabungen im Baumer Holz und auf dem Dienstberg 2005 und 2006 ist durch großartige Funde (Ausstellung im Gasthaus zum „Grünen Baum“ in der Ortschaft Baum) der endgültige Beweis für die Anwesenheit der Kelten in unserer Heimat erbracht. Die Funde aus den Hügelgräbern werden in die Latene Kultur (450 bis 400 v. Chr.), knapp nach dem Ende der Hallstatt Kultur eingeordnet. Trebsche/Pollak/Gruber: Eiszeitliche Hügelgräber im Attergau, 2007.
  • Im 2. Jahrhundert v. Chr. wird das Gebiet Bestandteil des Königreiches Noricum und mit der Eroberung des Königreiches 15 v. Chr. durch die Römer ein Teil des Imperium Romanum. Die Anwesenheit der Römer im Attergau ist u. a. belegt durch die sogenannte „Alte Straße“ von Vöcklabruck nach Mondsee. Diese zweigte in Vöcklabruck von der Hauptstraße, die von Lauriacum (Lorch) nach Juvavum (Salzburg) durch die Provinz Noricum führte, ab und verlief über St. Georgen, Straß, Oberwang, Mondsee nach Salzburg. Unser sogenannter „Römerstein“ (im Pfarrmuseum), der bis 1970 an der Außenseite des Chores der Pfarrkirche unter dem Dach eingemauert war und den L. Eckart 1973 in die 1. Hälfte des 6. Jhs. datiert hat, könnte nach neueren Forschungen von St. Traxler (2009) aus dem 2. und 3. Jh.n.Ch. stammen.


Mittelalter

  • Nachdem die Römer in der Zeit der Völkerwanderung im 5. Jh. unser Gebiet verlassen hatten, kamen im 6. Jh. n. Chr. die Baiern (Ortsnamen auf –ing, -ham, - heim).
  • Die erste Erwähnung des „Attergau“ als “locus Atragoe“ stammt aus einer Schenkungsurkunde des Jahres 790: „in pago Atragoe vel in ipso loco, qui dicitur Atragoe“ (= im Attergau oder in dem Ort, der Atrago genannt wird).
  • Ein wichtiges Datum ist dann das Jahr 1007 n. Chr. In diesem Jahr schenkt Kaiser Heinrich II. dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg den Ort „Aterahof“ (Attersee). Damit kommt der Attergau in der Zeit des Übergangs vom Spätmittelalter zum Hochmittelalter in den Besitz der Bischöfe von Bamberg. Das Zentrum dieses Besitzes war das heutige Attersee, wo die Bischöfe auf dem heutigen Kirchenhügel eine Burg errichtet haben. Die Bischöfe ließen das Gebiet durch Vögte verwalten.
  • Im Attergau hatten auch noch viele andere weltliche und geistliche Herren Besitzungen, z. B. die Klöster Seitenstetten, Kremsmünster, St. Florian, St. Peter in Salzburg, das Domkapitel von Salzburg, der Pfarrhof zu Lohen und besonders das Kloster Asbach in Bayern. Der Verwaltungssitz dieses Klosters war der Amtshof in Seeling (heute Bauernhof der Fam. Meergraf).
  • 1264 verlegten die Bischöfe die Hofmark von Aterhofen zur Georgskirche in Attergaudorf (St. Georgen). Die ältesten Nennungen des „Attergovdorf“stammen aus einer Zeit um 1150 aus einem Asbacher Traditionscodex. In der Urkunde von 1264 heißt es „…Hofmarchiam, que quondam in Aterhofen fuit, nunc aput ecclesiam Sancti Georij in Atergev, ad Turim Sancti Georij in Atergevdorf“ (= die Hofmark, die bisher in Aterhofen gewesen ist, ist jetzt bei der Kirche des hl. Georg in Attergau, beim Turm der Kirche). Pachler, H.: Das Bistum Bamberg und der Attergau, 2007.
  • Die Bezeichnung Sankt Georgen setzt sich erst im 16. Jh. durch. Der hl . Georg ist einer der Patrone des Domes zu Bamberg, der andere ist der hl. Petrus. Seine Statue ist auf dem Hochaltar unserer Kirche. Die zweite Statue ist der hl. Stephanus, der Patron von Passau. Der Attergau hat ja bis zur Errichtung der Diözese Linz (1783/85) zu Passau gehört.
  • Wann die Burg auf dem „Kogl“ (= Koglberg) bei St. Georgen erbaut worden ist, darüber gehen in der Literatur die Meinungen auseinander. Sicher nicht schon 1264, denn der Sitz der Bamberger Verwaltung blieb weiterhin Attersee. Am fundiertesten scheint die Datierung von Alois Zauner: zwischen 1435 und 1440, also schon unter den Habsburgern, an die die Bischöfe von Bamberg ihren Besitz im Attergau 1379 verkauft haben. Allerdings haben die Habsburger dieses Gebiet immer wieder verpfändet. Und jeder Pfandinhaber wollte möglichst viel Profit aus dem Land und den Leuten herausschlagen.
  • Im Jahr 1463 verlieh Albrecht VI. dem Ort einen Wochenmarkt am Dienstag und drei Jahrmärkte am 6. Jänner (Dreikönig), am 3. März (Kunigunde – sie war die Gemahlin von Heinricht II., dem Gründer des Bistums Bamberg) und am 24. April (Georg) – der hl. Georg ist einer der Patrone des Bamberger Domes.
  • Nach dem Tode des Erzherzogs Albrecht bestätigte sein Bruder Kaiser Friedrich III. im folgenden Jahr diese Märkte, nannte aber die Bewohner nur „unser leut von sand Jorgen“.


Neuzeit

  • Die große Not war – neben der Reformation – die wichtigste Ursache für die schweren Bauernunruhen im Attergau 1525. Vorbild waren die Bauernaufstände in weiten Teilen „Deutschlands“, in Tirol und Salzburg. Führer der Bauern waren im Attergau der Nartz vom Kronberg und Hans Paier, Bürger zu Sant Jörgen, dessen Grabstein (gest. 1545) in der Kirchenmauer erhalten ist. Das Aufbegehren der Bauern von 1525 ist genau so erfolglos wie das von 1595 bis 1597. Beim Aufstand von 1626 (Frankenburger Würfelspiel) spielten Bauern aus der Pfarre St. Georgen keine große Rolle mehr.
  • 1581 verkaufte Kaiser Rudolph II. die Herrschaften Kogl, Frankenburg und Kammer schließlich an seinen Gesandten in Spanien, den Freiherrn von Khevenhüller, bei dem er hoch verschuldet war.
  • Die Burg auf dem „Kogl“, wo der Pfleger wohnte, hatte damals schon ihre wichtigste Schutzfunktion verloren, nämlich die Sicherung der Grenze gegen Bayern. Denn 1506 war das Mondseeland, das bisher zu Bayern gehört hatte, zum Land ob der Enns gekommen und damit hatte auch der Landgraben (zwischen Powang und Oberwang) seine Bedeutung verloren. Die Khevenhüller mussten sich nach dem Erwerb der Herrschaft Kogl gleich mit den Auswirkungen der Reformation auseinandersetzen. Bartholomäus Khevenhüller war selbst ein Anhänger der neuen Lehre und hatte in St. Georgen vier protestantische Prediger als Pfarrer eingesetzt. Sein Sohn Christoph aber war ein treuer Anhänger der alten Lehre und des Kaisers. Ein Großteil seiner Untertanen allerdings sympathisierte mit der neuen Lehre Martin Luthers. Der Graf versuchte zunächst den Protestanten entgegenzukommen, musste aber dann ab 1620 auf die scharfe Linie des Kaisers Ferdinand einschwenken und die Protestanten vor die Wahl stellen: Bekehrung oder Auswanderung. Zu denen, die damals St. Georgen verlassen haben, gehörten aus die Eltern des Barockdichters und Musikers Johann Beer. Sie sind nach Regensburg ausgewandert; schon vorher waren die Großeltern nach Ortenburg in Bayern gezogen. Pachler, H.: Johann Beer. Versuch einer Annäherung an seine Zeit, seine Person und sein literarisches Werk. Dauerausstellung im Haus der Kultur.
  • Von den großen kriegerischen Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) blieb der Attergau verschont, ausgenommen die Verpfändung des Landes ob der Enns an den Kurfürsten Maximilian von Bayern und das Schreckensregiment des Grafen Herberstorff.
  • In die Burg auf dem Kogl schlug 1708 der Blitz ein und die letzten Pfleger verließen dieBurg.
  • Um 1750 dürfte mit dem Bau des Schlosses am Fuße des Berges begonnen worden sein.
  • Die Herrschaft der Khevenhüller dauerte bis 1810. Dann verkauften sie die Herrschaft an Dr. Pausinger.
  • 1872 kam Schloß Kogl an den Freiherrn Mayr von Melnhof, dessen Tochter Theodora Gräfin Kottulinsky die Herrschaft 1884 erbte. 1936 fiel Kogl an den Neffen der verstorbenen Gräfin, Baron Fritz Mayr-Melnhof. Die Familie Mayr-Melnhof ist bis heute im Besitz von Schloss Kogl . Gräfin Kottulinsky war eine große Bauherrin (Umbau des Schlosses, Ausbau der Kirche in Attersee, Neubau der Kirche St. Johann am Ahberg) und eine große Wohltäterin. Als solche ist sie im Volk bis heute in Erinnerung. Die Familie Mayr-Melnhof heißt im Volksmund bis heute „die Herrschaft“, obwohl von wirklicher Herrschaft seit den Reformen von 1848 keine Rede mehr sein kann. Denn damals übernahmen die Gemeindeämter, die Bezirkshauptmannschaften und die Bezirksgerichte alle Agenden, die vorher die ‚Herrschaft’ innegehabt hatte.
  • 1913 erhielt St. Georgen durch die Eröffnung der Lokalbahn (ironisch ‚Pemperlbahn’ genannt) zwischen Vöcklamarkt und Attersee Anschluss an die Westbahn.
  • Seit 1918 gehört St. Georgen im Attergau zum Bundesland Oberösterreich.
  • In den beiden Weltkriegen zahlte auch St. Georgen einen hohen Blutzoll. Der Zweite Weltkrieg allein forderte in der gesamten Pfarre 257 Opfer an Toten und Vermissten. An sie und an die 170 Toten des Ersten Weltkrieges erinnert das Kriegerdenkmal am Kirchplatz, dessen Corpus der Bildhauer R. Jakitsch geschaffen hat.
  • In Thalham wurde in der NS-Zeit ein RAD-Lager (Reichsarbeitsdienst) errichtet. Es diente nach dem Krieg als Flüchtlingslager und seit 1947 als Lungenheilstätte. Seit den 60er Jahren war es wieder Zufluchtstätte für Flüchtlinge aus Uganda und später aus dem Ostblock und dem Balkan. Heute ist Thalham ein Erstaufnahmezentrum für Asylwerber.
  • Eine große Veränderung brachten die 50er und 60er Jahre, als sich St. Georgen zu einem Fremdenverkehrsgebiet entwickelte und viel gebaut wurde.
  • Seit 2002 gehört St. Georgen auch zur Tourismusregion Salzkammergut.
  • Einen Einblick in wichtige Stationen der Geschichte des Attergaus bieten

Pachler, H.: Berg – St. Georgen- Straß im Attergau. Streiflichter und Zeugnisse aus 4000 Jahren, 2006 und die 6 Pavillions der „Attergauer Zeitreise“ des Heimatvereins in Berg, Baum, St. Georgen bei der Linde, am Kronberg, am Ahberg und bei der Ruine am Koglberg.

Chronik von St. Georgen

Die Chronik von St. Georgen im Attergau enthält weitere Informationen

Wappen

WappenStGeorgen.jpg

Kaiser Maximilian II. verlieh dem Markte Sankt Georgen am 3. Juni 1565 folgendes Wappen: „Mit Namen ainen plawen oder lasurfarben schilt im grundt desselben ain Wasserstrom in mitte dadurch vber zwerch ain rotte oder rubinfarbe Strassen vnnder derselben im Wasser steend auffwertz in gantzen schilt ein weisser ronder Turn oben mit dreien zynnen vnnd ainem spitzigen rotten Tach bedeckht oben am spitz des Taches ain gelbes oder goltfarben Creutz mitten am Thum erscheinenndt furwertz auf ainem Braunen Roß der Ritter Sanct Georg vnder Ime den Lynndtwurm oder Drachen mit einem spieß stehendt.

Die erneuerte Wappenbeschreibung lautet: „Blau; silberner, grün gewellter Schildfuß, belegt mit einem roten Balken, darüber ein silberner, gezinnter, rot bedachter und gold bekreuzter Rundturm, auf dessen Mauer gemalen der heilige Georg auf einem braunen, linkshin aufspringenden, rot gezäumten und gesattelten Roß, in blauem Harnisch, die Pickelhaube mit einer weißen und einer roten Straußenfeder besteckt, einem grünen, rot bezungten und gewöffneten, am Boden liegenden, widerstehenden Drachen mit dem goldenen Speer erlegend."

St. Georg ist der Schutzherr des Gotteshauses und der nach ihm benannten Marktgemeinde. Der Rundturm ist das Sinnbild der Herrschaft Kogl, die im Schloss Kogl in der Nähe von Attergaudorf, dem heutigen St. Georgen im Attergau, ihren Sitz hatte. Nach der Errichtung von Neu-Attersee auf dem Kogl westlich von St. Georgen in der ersten Hälfte des 15. Jhds. wurde der bisher in Attersee liegende Herrschaftspunkt dorthin verlegt. Damit verbunden war wohl auch die Markterhebung von Attergaudorf, da St. Georgen am 2. August 1463 von Herzog Albrecht VI. die Marktrechte erhielt, welche 1464 von Kaiser Friedrich III. bestätigt wurden. Um 1570 war das Schloss auf dem Koglberg wohl erbaut, den Hauptbau hatte Hans Hoffmann nach 1555 errichten lassen. Der kleine Ort Wildenhag bei St. Georgen hat die Marktrechte durch Kaiser Friedrich III. bereits 14 Jahre vor St. Georgen erhalten, konnte sich aber in der Folge nicht zu einem Markte entwickeln.

Politik und Verwaltung

Gemeindeorgane

Parteien

Partnerschaften

Verkehr und Versorgung

Kirche und Religion

Kirchen und Kapellen

Pfarrkirche zum Hl. Georg

Spätgotische Hallenkirche, die in mehreren Bauphasen ab 1400 errichtet wurde; das durch seine Raumhöhe beeindruckende zweischiffige Langhaus um 1500 unter der Mitwirkung von Stephan Wultinger, die Westempore dürfte erst später (Mitte 16 Jh.) in das Kirchenschiff vorgezogen worden sein. Inneneinrichtung aus der Barockzeit, wobei man zwei verschiedene stilistische Phasen unterscheiden kann. Von einer ersten Barockisierung sind die Kanzel (1713, vom Mondseer Bildhauer Meinrad Guggenbichler) sowie einige Statuen (die Pieta in der Beichtkapelle, die beiden anbetenden Engel auf dem rechten Seitenaltar) erhalten geblieben. Man beachte insbesondere die Figur des „Guten Hirten“ auf dem Schalldeckel der Kanzel, die in ihrer leicht gebeugten Haltung auf die räumlichen Gegebenheiten perfekt abgestimmt ist.

Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre wurden später errichtet und sind durch die Verwendung von Stuckmarmor und Stucktraperien dem sogenannten „höfischen Stil“ zuzuordnen. Auf dem Hochaltar (1753) vom Schörflinger Stukkateur Holzinger zeigt das Altarbild von Bartolomeo Altomonte den Kirchenpatron, den Hl. Georg, als Drachentöter. In den Volksaltar wurden Steine aus dem 1435 geweihten gotischen Altar eingemauert (Datum MCCCCXXXV). In der 1728 nördlich des Chores angebauten Kreuzkapelle befindet sich eine überlebensgroße Kreuzigungsgruppe aus dem Umkreis der Guggenbichler-Werkstatt.

1965 wurde bei einer Kirchenrestaurierung der Grabstein des vermutlichen Stifters gefunden und in der Vorhalle aufgestellt. Er trägt die Inschrift: „Im Jahr des Herrn 1400 starb der Herr Otto in unserer Benennung Preuner, Leutpriester dieser Kirche, am Tag des hl. Apostels Matthäus (= 24. Feb.). Die neue, zweimanualige Pirchner-Orgel (21 Register), deren Gehäuse stilistisch auf die Kanzel bezogen ist, wurde 1991 geweiht. Hinweisen möchten wir auf das reich verstäbte spätgotische Südtor mit der netzrippengewölbten Vorhalle und auf den imposanten Kirchturm, welcher die nichtgesicherte Jahreszahl 1114 trägt. Der für das heutige Aussehen charakteristische Zwiebelhelm wurde nach einem Brand 1823 errichtet. 1983 wurde die Pfarrkirche zuletzt renoviert.

Kalvarienbergkirche

Die Kirche wurde in den Jahren 1862 bis 1869 auf einer Anhöhe bei Thern zusammen mit 13 Kreuzwegstationen errichtet. Von der 1861 abgebrochenen St. Andrä-Kirche in Salzburg wurden die Portale und der Kreuzaltar mit den Statuen von Moses (Stab mit Schlange) und Aaron erworben. Der Altar ist zwischen 1700 und 1750 entstanden, das Hauptportal mit dem schönen Oberlichtgitter, dem originalen Türschloss und den alten Beschlägen zwischen 1725 und 1750. Das Hochaltarbild ist eines von den 11 Wechselbildern, die Pfarre noch besitzt (ursprüngl. 12), es entstand 1794 und stammt aus der Werkstatt von della Croce. Über dem Eingang gibt ein Chronostischon die Jahreszahl der Weihe an: 1869. Die Buchstaben, die gleichzeitig römische Zahlen sind (I, V, X, C, D, M) werden groß geschrieben und ergeben eine Jahreszahl. Die vier Kirchenlehrer Gregor der Große (mit Tiara), Hieronymus (mit Kardinalshut), Augustinus (mit Herz) und Ambrosius (mit Bienenkorb) wurden 1902 in Salzburg hergestellt. Sie standen früher an den beiden Seitenaltären in der Pfarrkirche. Die Figur des hl. Gregor wurden 1978 aus der Kalvarienbergkirche gestohlen und 1984 nachgeschnitzt. Die beiden Bilder stellen den hl. Florian und den hl. Leonhard dar, sie stammen aus der Zeit von 1860/70. Der Kreuzweg wurde 1982 restauriert.

Johanniskapelle

Liegt am Fuß des Ahbergs (an der Straße von St. Georgen nach Straß, rechts gleich nach der Ortschaft Thalham). Sie ist das älteste Gotteshaus im Gebiet der Pfarre St. Georgen. Apsis und Chor gehen auf romanischen Ursprung zurück. Im Hochmittelalter stand auf dem Plateau eine mit 16 m Längsausdehnung überraschend große einschiffige Saalkirche mit Rechteckchor und vorgelegter Apsis. Erster Umbau zu Beginn der Gotik: Apsis und Rechteckchor wurden abgerissen und das Presbyterium durch den Anbau einer Größeren Apsis vergrößert. An die beiden südlichen Stützpfeilern wurde ein kleiner quadratischer Raum, vermutlich eine Sakristei, angebaut. In einer weiteren Ausbaustufe dürfte parallel zur Südwand des Langhauses eine offene Pfeilerhalle (Arkaden) an die Kirche angebaut worden sein. 1786 wird die Kapelle (im Zuge der Säkularisation unter Josef II) gesperrt und 1827 abgebrochen. Auf den romanischen Resten wird die Kapelle 1911 wieder aufgebaut. Bei Grabungen soll man damals auch auf Überreste eines alten Klosters gestoßen sein. 1995 wurden bei Renovierungsarbeiten der Kapelle durch die Mayr-Melnhofsche Forstverwaltung archäologische Untersuchungen des Fundamentbodens vorgenommen. Die Grabungen von Juni bis August 1996 führten zu interessanten Ergebnissen. Bei Grabungen wurden auch Fragmente gefunden, die der Zeit um etwa 2000 bis 1800 v. Chr. zuzuordnen sind. Also ist sicher, dass der Berg bereits in der jüngeren Steinzeit besiedelt war und auch im Mittelalter Holzbauten auf dem Plateau standen. Ganz in der Nähe der Kirche wird eine mittelalterliche Ringwallanlage vorhanden

Filialkirche Berg

Die heutige Bauform stammt aus dem 18. Jh., gotische und romanische Bauteile (Fenster) sind aber noch erkennbar. Die erste Kirche an dieser Stelle dürfte auf den hl. Rupert von Salzburg (gest. 715) zurückgehen. Der Platz um die Kirche diente früher als Friedhof. (Schlüssel momentan im Haus Berg Nr. 14)

Kronbergkapelle

Die Kapelle auf dem Kronberg – Maria zur Immerwährenden Hilfe – stammt in ihrer heutigen Form aus dem Jahre 1872. Der Turm wurde 1885 erbaut. Zuvor stand in der Nähe eine kleine Holzkapelle, die in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts abbrannte. Die Holzkapelle war zu Beginn des Jahrhunderts von drei Bauern des Kronbergs errichtet worden, weil – der Überlieferung nach – der Kronberg in den Jahren 1809/10 von den durchziehenden französischen und bayrischen Truppen verschont blieb. Die heutige Kapelle erbaute der Bauer Rosenkranz vom Mallwegergut. Er verfertigte auch selbst in den Wintermonaten die drei Altäre samt den Figuren. Am 3. Juni 1875 fand die Weihe der Glocken statt.

Kunst und Kultur

Brauchtum

Museen

Kulturveranstaltungen

Tourismus und Wirtschaft

Hotels und Gastronomie

Unternehmen

Landwirtschaft

Sport und Freizeit

Jugend

Veranstaltungen

Vereine und Organisationen

Feuerwehren

Schule und Bildung

Bibliothek

Natur und Umwelt

Naturdenkmale

Drei Naturdenkmale wurden in St.Georgen unter Schutz gestellt. Es sind dies die Brunnenlinde, die Winterlinde in Lohen und die Zwei Linden beim Lindenhof. Seltsamerweise findet sich die 1000jährige Linde nicht im Naturschutzbuch.

Gesundheit und Soziales

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Sehenswertes

Architektur und Bauwerke

Webcams

Sonstiges

Quellen

Weblinks

Gemeinden der Region Attersee-Attergau
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