Siebenmühlen

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Der Name „Siebenmühlen” ist nicht historischen Ursprungs, vielmehr wurde 1884 die Bahnstation so benannt. Der Name kommt von den sieben Mühlen an der oberen Ager.

  • Die Mühle in der Au oder Papiermühle (usprünglich Gde. Seewalchen, ab 1939 Gemeinde Lenzing) war ab dem 16. Jahrhundert eine Hadernmühle, später kam ein Mahlwerk dazu. Sie war über vier Generationen im Besitz der Familie Peyr. Anton Peyr, der erste Bürgermeister von Seewalchen schloss den Betrieb und verkaufte das Anwesen. 1894 kam sie in den Besitz Emil Hamburgers, der einige Jahre zuvor in der „Starlingermühle” in Lenzing die erste Zellstoffabrik an der Ager errichtete. An der Stelle der Aumühle entstand 1896 Hamburgers sein zweites Werk an der Ager, die Papierfabrik Pettighofen.
  • Die Birmühle (Gde. Seewalchen, Pettighofen 15), eigentlich Pichlmühle, bestand seit 1632. Im 19. Jahrhundert kam sie in den Besitz der Familie Stallinger. Sie schloss als letzte der 7 Mühlen ihren Betrieb 1983.
  • Die Kleinmühle (Gde. Seewalchen, Pettighofen 14) wurde von Rudolf Stallinger (Kleinmüller) bis ca. 1960 betrieben. Danach zog sich dieser in den Ruhestand zurück und verkaufte 1962 Säge, Mühle und Landwirtschaft an Rudolf Stallinger, dem Birmüller (1962).
  • Die Fellingermühle (Gde. Lenzing) gelangte 1894 gemeinsam mit der Papierfabrik Pettighofen in den Besitz der Firma Hamburger. Schon damals war der Mahlbetrieb eingestellt, das Haus diente den Werksangehörigen zu Wohnzwecken. Im April 2007 wurde das Gebäude abgerissen.
  • Die Steinmühle, auch Mühle am Stein (Gde. Lenzing) wurde 1437 erstmals urkundlich erwähnt. Nach einem Besitzer wurde sie auch „Wengermühle” genannt. Im Jahr 1966 kam das Haus an die Gemeinde Lenzing, die es später Norbert Schmid verkaufte. Seit 1991 ist die Steinmühle ein Restaurant.
  • Die Schockmühle oder Stinglmühle (Gde. Lenzing) war im 19. Jahrhundert im Besitz des Josef Wenger, Reichsrats- und Landtagsabgeordneter, Bürgermeister der Gemeinde Oberachmann von 1885 bis 1894.
  • Raudaschlmühle (Gde. Lenzing): Es ist bekannt, dass im März 1787 ein Wolfgang Wienerroither die „Gröbmühlbehausung” samt Mühl- und Sägegerechtigkeit erworben wurde. Später war das Anwesen auch als „Scheuchenmühle” oder „Kapellenmühle” bekannt. Ein weiterer Verkauf erfolgte im Jahre 1885 an die Familie Johann und Anna Raudaschl, woraus sich die Bezeichnung „Raudaschlmühle” ableitet. Der Industrielle Hamburger erwarb 1899 auch diese Mühle - somit seine vierte an der Ager - und verkaufte sie 1907 an die Papierfabrik Lenzing.
    1969 erwarb die Lenzing AG den Betrieb, im Oktober 1989 wurde die Holzindustrie Lenzing gegründet.

(zusammengestellt von Johann Rauchenzauner)

Quellen

Chronik der Marktgemeinde Seewalchen
Raimund Jurkowitsch: Lenzing in alten Ansichten, 1993