Schloss Litzlberg: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Litzlberg Sommer.jpg|thumb|350px| Schloss Litzlberg, Foto: Alfred Wahlmüller]]
[[Bild:Litzlberg Sommer.jpg|thumb|Insel Litzlberg im Attersee]]
Das '''Schloss Litzlberg''' befindet sich auf einer kleinen Insel im [[Attersee (See)|Attersee]] zwischen [[Seewalchen am Attersee]] und [[Attersee am Attersee]].
Das '''Schloss Litzlberg''' befindet sich auf einer kleinen Insel im [[Attersee (See)|Attersee]] in [[Seewalchen am Attersee]].  


==Geschichte==
== Das alte Schloss Litzlberg==
Bereits im Mittelalter stand auf dieser kleinen Insel die ''Litzel-'' oder ''Lützelburg''. Im 14. Jahrhundert wird sie als Lehen des Klosters Mondsee erwähnt. Sie war auch Rückzugsort für die Bevölkerung bei Gefahr. In den Seegrund geschlagene, ringförmig angeordnete Palisaden erschwerten für Eindringlinge eine Annäherung vom Wasser her.
[[Datei:Litzl Merian 2.jpg|thumb|Ursprüngliches Schloss]]
Bereits im 14. Jh. erstmals erwähnt, war eine kleine Festung das Zentrum der [[Herrschaft Litzlberg]]. Im 18 Jh. verfiel das Schloss und wurde 1780 abgetragen. <br/>
Ein Teil des Abbruchmaterials wurde zum Wiederaufbau des abgebrannten Ortes Schörfling verwendet ([[Katastrophen|Brände in Schörfling 1787 und 1828]]). Nun stand über 100 Jahre kein Gebäude auf der rund 6000 m² großen Insel. <br/>


Schon im Jahre 1315 schienen als Besitzer der [[Herrschaft Litzlberg]] die „Winder zu Windern“ auf und noch im Jahre 1606 lebte ein Wolfgang Winder von Schliemating dortselbst.
==Eduard von Springer==
[[Bild:LITZL 1900.jpg|thumb|Schloss Neu-Litzlberg um 1900]]1890 kam die Insel zur Brauerfamilie Hofmann. Drei Jahre später kaufte Baron Eduard von Springer aus Wien, die ''„nächst dem Mayrgute in Litzlberg gelegene Insel von Anton Hofmann um 5.000 fl. und baute auf derselben ein kleines Schlösschen",'' wie es in der Chronik heißt. ''„In den Folgejahren vergrößerte derselbe die Insel mit einer durch mit Piloten gesicherte Steinumfriedung.“''


Erstmals taucht dann der Name ''Litzlburg'', was so viel wie "kleine Burg" bedeutet, in einer Urkunde im Jahr 1498 auf. Auf der Insel befand sich zu jener Zeit der einfache Wehrbau im Lehensbesitz des Martin von Polheim. Erst 1534 gelang es Weikhart von Polheim die Litzlburg zu kaufen. 1603 wurde sie von Wolfgang von Polheim an Simon Engl verkauft.  
Baron Springer war Bankier (seine Mutter war eine geborene Rothschild) und der ständige Begleiter des Kaisers Maximilian in Mexiko. Der Junggeselle wollte auf der Insel ein romantisches Schloss bauen, um die Primadonna der Wiener Staatsoper Marie Renard (eigentlich  Maria Pölzl * 1864 +1939) für sich zu gewinnen.  


Es folgte 1616 ein Umbau, um die Burg wohnlicher zu gestalten. Bei Aushubarbeiten für einen Turm stieß man auf einen alten Römergrabstein.
1896 ließ er sich vom Wiener Architekten Max Kaiser auf Resten des alten Schlosses ein neues, kleines Schlösschen im Stil des Historismus errichten: Neu-Litzlberg. Die Arbeiten führte die Bauunternehmung [[Franz Lösch]] durch. Mit dem Umbau ging der alte Charakter von Schloss und Insel völlig verloren, denn die neue Anlage bedeckte nur mehr einen Teil der Insel. Das alte Schloss nahm seinerzeit die ganze Inselfläche ein. Das neue Gebäude ist aber dem ursprünglichen Seeschloss nachempfunden. Weithin sichtbar ist der Turm, die Fachwerkvorblendung der Fassade erinnert an die englischen Landsitze.  


1655 kamen die 6000 m² große Insel und Schloss in den Besitz von Johann von Khunitz, der sie jedoch schon bald an den kaiserlichen Forstmeister Johann Christoph Staindl verkaufte. 1664 ging sie ins Eigentum von Elias Graf Seeau über.  
Eduard v. Springer hat im Attersee viele Fischereirechte erworben und einen eigenen Fischmeister angestellt. Als das neue Gebäude teilweise bewohnbar wurde, fehlte es an Trinkwasser. Man begnügte sich vorerst mit filtriertem Seewasser bis Springer auf einen Bohrbrunnen auf einer Insel in der Adria aufmerksam wurde, wo man mitten im Meer Süßwasser erbohrte. So einen Brunnen ließ der Baron auch für seine Insel bauen. Es wurde durch den Seeboden gebohrt, und in 39 m Tiefe stieß man tatsächlich auf gutes Trinkwasser.  


Die Insel, seit 1780 (nach Gilbert im Jahre 1800), in welchem die Gebäude abgetragen wurden, war ursprünglich eine Feste mit den dazugehörigen Gebäuden des Mayrhofbauerngutes. Auch diese Gebäude wurden im Lauf der Zeit umgebaut und verkleinert. Nach einer Grabsteininschrift ist „Frau Anna Katharina Riedlin, [[Pfleger]]in zu Litzlberg, anno 1720 den 17 Marty umb ¾ auf 10 h Nacht in Gott seelisch entschlafen ihres Alters im 74-igsten Jahre“.  
Die Romanze mit Marie Renard hatte kein Happy-End. Sie heiratete Fürst Rudolf von Kinsky Wchnitz. Springer blieb alleinstehend und in seinen Hoffnungen enttäuscht verkaufte er 1916 den Besitz an den Industriellen Erwin Böhler.
Springer war hoch angesehen. Er wurde Ehrenbürger von [[Ehrenbürger von Seewalchen|Seewalchen]] und von [[Ehrenbürger von Schörfling |Schörfling]].
[[Datei:Schloss Litzlberg, Ansicht vom Bootssteg der Freizeitanlage Litzlberg.jpg|thumb|Schloss Litzlberg, Ansicht vom Bootssteg der Freizeitanlage Litzlberg]]
[[Datei:Schloss Litzlberg, Zoomaufnahme aus Weyregg.jpg|thumb|Schloss Litzlberg, Zoomaufnahme aus Weyregg]]


Nach den noch ersichtlichen Piloten im See führte auch in früherer Zeit vom Mayrhof zur Insel eine Brücke. Der Steg zur Insel wurde 1917 errichtet.
==Erwin Böhler==
Erwin Böhler war der Erbe und Aktionär der Böhler-Werke in Waidhofen/Ybbs. Eher zufällig kam er auf diese Insel.
1917 ließ Böhler einen Steg bauen, zu Springers Zeiten konnte man die Insel nur über das Wasser erreichen.  


Die bis dahin sehr gepflegte Insel begann im 18. Jahrhundert zu verfallen. Um 1750 gehörten zur Herrschaft noch 221 Untertanen. 1769 übernahm Graf Johann Gottfried von Clam das mittlerweile zur Ruine verkommene Schloss. 1780 wurde es schließlich abgetragen und man verwendete Reste des Materials zum Wiederaufbau des abgebrannten Marktes [[Schörfling am Attersee]]. 1802 erwarb Hofadvokat Dr. Josef Preuer die Insel. 1895 kaufte Baron Eduard Springer aus Wien die Insel von Anton Hofmann und baute 1896 auf derselben auf Resten des alten Schlosses ein neues, kleineres Schlösschen. Baron Springer war der ständige Begleiter des Kaisers Maximilian in Mexiko. In den Folgejahren vergrößerte Baron Springer die Insel durch eine mit Piloten gesicherte Steinumfriedung. Durch den Umbau ging der alte Charakter von Schloss und Insel völlig verloren, denn die neue Anlage bedeckte nur mehr einen Teil der Insel (das alte Schloss nahm die ganze Inselfläche ein).
Böhler, seine Frau Elfriede und seine Familie verbrachten viele Sommer in Litzlberg. Das Haus war voller Gäste, die aus allen Teilen Europas kamen und zum Teil für mehrere Wochen blieben. Aus dem Gästebuch entnimmt man, dass es kaum einen Tag ohne An- oder Abreise gegeben hatte. Besonders die Segler-Elite des UYCAs fand sich bei den Regatten zu den Festen auf der Insel ein.  
Auch der berühmte Maler Hans Böhler, ein Cousin Erwin Böhlers, Gründungsmitglied der Wiener Secession und Freund [[Gustav Klimt]]s, war gerne in Litzlberg.  


Die Industriellenfamilie Böhler besaß zwischen 1916 und 1974 die Insel, das Schloss und Gründe in [[Litzlberg (Ort)|Litzlberg]]. 1974 kaufte der Linzer Industrielle Dipl. Ing. Karl Leitl Schloss und Insel. Am 24. Jänner 1982 verstarb Dipl. Ing. Karl Leitl in Linz im 58. Lebensjahr.  
Nach dem 2. Weltkrieg kehrten viele Gäste nach Litzlberg zurück. Sänger und Solisten der Wiener Kulturszene waren gern gesehene Gäste auf der Insel. Das mondäne Kolorit der Zwischenkriegszeit war jedoch verschwunden. Nach dem Tod Erwin Böhlers 1950 war es für die Erben schwierig, den Besitz zu erhalten. Die Familie war nun auf die Einnahmen der zahlenden Gäste angewiesen. Aber die waren prominent, einer dieser Gäste war der Burgschauspieler Raoul Aslan, der im Juni 1958 auf der Insel unerwartet starb.


Insel und Schloss sind in Privatbesitz der Familie Leitl und nicht öffentlich zugänglich.
Von 1958 bis 1966 war die Bar Toplicht (am Ufer) ein beliebter gesellschaftlicher Treffpunkt. Bis zum Tod von Elfriede Böhler 1972 blieb das Schloss voller Leben.


Im Schloss verstarb 1958 Burgschauspieler Raoul Aslan.
Danach konnten sich die fünf Erben nicht einigen und so wurde vom Bezirksgericht Vöcklabruck die „Feilbietung” angeordnet. Es meldeten sich zwar rund 30 Interessenten, aber kein Kaufinteresent, der das Schloss (um 10,3 Mio. S für die  Insel und um 3,7 Mio. S für den rund 2000 m² großen Brückenkopf) ersteigert hätte. Nun kam eine Zeit der Schätzgutachten, des Feilschens und der Gerüchte (auch der UNO-Generalsekretär Dr. Waldheim war im Gespräch).


====Anmerkungen====
==Familie Leitl==
*Angeblich wurde das Abbruchmaterial zum Wiederaufbau des abgebrannten Ortes Schörfling verwendet (Brände in Schörfling 1787 und 1828).
Ende Juli 1974 kaufte der Industrielle Karl Leitl die Insel, der aber plötzlich 1977 starb.
* Nach Erzählungen der Maria Schreiner, geb. Paulick (* 1865, † 1937), war die Insel in den Jahren 1880 - 1890 ein beliebtes Ausflugsziel für Ruderbootpartien. Es wurden dort sogenannte Picknicks veranstaltet, wobei Bier aus dem gegenüberliegenden Brauhause gebracht wurde. Die Insel war damals unbesiedelt.
Karl Leitl hatte 1945 das Ziegelwerk seines Vater übernommen, das er zu einem Wohnbau-Komplett-Anbieter ausbaute. Fertiggaragen und Tanksysteme ergänzten die Produktpalette.
 
Insel und Schloss sind in noch heute im Privatbesitz der Familie Leitl.
Die Insel ist nicht öffentlich zugänglich.
 
== Bildergalerie Schloss Litzlberg ==
*[[:Kategorie:Bildergalerie Seewalchen (Schloss Litzlberg)|Weitere Bilder zu Schloss Litzlberg]]
 
== Lage ==
*[https://www.google.com/maps/d/u/0/edit?mid=1jWRj7lIRJMIlBXaY2XDo1L0HQVK1Rgx0&ll=47.952278705163955%2C13.584953550000023&z=15 '''Die Gebäude mit Haustafeln in Seewalchen auf Google Maps''']


==Quellen==
==Quellen==
* AtterWiki-Artikel [[Chronik (Seewalchen) 1881-1900]]
* {{Vorlage:Eiblmayr}}
* Buch [[Oberösterreich mit den Augen des Adlers]]
* {{Heimatbuch Bocksleitner}}
* Buch ''Das Salzkammergut'' von Kristian Sotriffer, mit Beiträgen von Franz Carl Lipp und Karl Lukan, erschienen 1969 im Oberösterreichischen Landesverlag
* [[Chronik von Seewalchen|Chronik der Marktgemeinde Seewalchen]]
* [http://www.burgen-austria.com/Archiv.asp?Artikel=Litzlberg%20%28Litzelberg%29 www.burgen-austria.com]
* Buch Das Salzkammergut von Kristian Sotriffer, mit Beiträgen von Franz Carl Lipp und Karl Lukan, erschienen 1969 im Oberösterreichischen Landesverlag  
* Wikipedia Deutschland
{{Haustafeln in Seewalchen}}


[[Kategorie:Schlösser]]
[[Kategorie:Seewalchen am Attersee|Litzlberg]]
[[Kategorie:Seewalchen am Attersee]]
[[Kategorie:Villen|Litzlberg]]
[[Kategorie:Schlösser|Litzlberg]]
[[Kategorie:Haustafeln in Seewalchen]]

Aktuelle Version vom 21. Oktober 2022, 12:59 Uhr

Insel Litzlberg im Attersee

Das Schloss Litzlberg befindet sich auf einer kleinen Insel im Attersee in Seewalchen am Attersee.

Das alte Schloss Litzlberg

Ursprüngliches Schloss

Bereits im 14. Jh. erstmals erwähnt, war eine kleine Festung das Zentrum der Herrschaft Litzlberg. Im 18 Jh. verfiel das Schloss und wurde 1780 abgetragen.
Ein Teil des Abbruchmaterials wurde zum Wiederaufbau des abgebrannten Ortes Schörfling verwendet (Brände in Schörfling 1787 und 1828). Nun stand über 100 Jahre kein Gebäude auf der rund 6000 m² großen Insel.

Eduard von Springer

Schloss Neu-Litzlberg um 1900

1890 kam die Insel zur Brauerfamilie Hofmann. Drei Jahre später kaufte Baron Eduard von Springer aus Wien, die „nächst dem Mayrgute in Litzlberg gelegene Insel von Anton Hofmann um 5.000 fl. und baute auf derselben ein kleines Schlösschen", wie es in der Chronik heißt. „In den Folgejahren vergrößerte derselbe die Insel mit einer durch mit Piloten gesicherte Steinumfriedung.“

Baron Springer war Bankier (seine Mutter war eine geborene Rothschild) und der ständige Begleiter des Kaisers Maximilian in Mexiko. Der Junggeselle wollte auf der Insel ein romantisches Schloss bauen, um die Primadonna der Wiener Staatsoper Marie Renard (eigentlich Maria Pölzl * 1864 +1939) für sich zu gewinnen.

1896 ließ er sich vom Wiener Architekten Max Kaiser auf Resten des alten Schlosses ein neues, kleines Schlösschen im Stil des Historismus errichten: Neu-Litzlberg. Die Arbeiten führte die Bauunternehmung Franz Lösch durch. Mit dem Umbau ging der alte Charakter von Schloss und Insel völlig verloren, denn die neue Anlage bedeckte nur mehr einen Teil der Insel. Das alte Schloss nahm seinerzeit die ganze Inselfläche ein. Das neue Gebäude ist aber dem ursprünglichen Seeschloss nachempfunden. Weithin sichtbar ist der Turm, die Fachwerkvorblendung der Fassade erinnert an die englischen Landsitze.

Eduard v. Springer hat im Attersee viele Fischereirechte erworben und einen eigenen Fischmeister angestellt. Als das neue Gebäude teilweise bewohnbar wurde, fehlte es an Trinkwasser. Man begnügte sich vorerst mit filtriertem Seewasser bis Springer auf einen Bohrbrunnen auf einer Insel in der Adria aufmerksam wurde, wo man mitten im Meer Süßwasser erbohrte. So einen Brunnen ließ der Baron auch für seine Insel bauen. Es wurde durch den Seeboden gebohrt, und in 39 m Tiefe stieß man tatsächlich auf gutes Trinkwasser.

Die Romanze mit Marie Renard hatte kein Happy-End. Sie heiratete Fürst Rudolf von Kinsky Wchnitz. Springer blieb alleinstehend und in seinen Hoffnungen enttäuscht verkaufte er 1916 den Besitz an den Industriellen Erwin Böhler.

Springer war hoch angesehen. Er wurde Ehrenbürger von Seewalchen und von Schörfling.

Schloss Litzlberg, Ansicht vom Bootssteg der Freizeitanlage Litzlberg
Schloss Litzlberg, Zoomaufnahme aus Weyregg

Erwin Böhler

Erwin Böhler war der Erbe und Aktionär der Böhler-Werke in Waidhofen/Ybbs. Eher zufällig kam er auf diese Insel. 1917 ließ Böhler einen Steg bauen, zu Springers Zeiten konnte man die Insel nur über das Wasser erreichen.

Böhler, seine Frau Elfriede und seine Familie verbrachten viele Sommer in Litzlberg. Das Haus war voller Gäste, die aus allen Teilen Europas kamen und zum Teil für mehrere Wochen blieben. Aus dem Gästebuch entnimmt man, dass es kaum einen Tag ohne An- oder Abreise gegeben hatte. Besonders die Segler-Elite des UYCAs fand sich bei den Regatten zu den Festen auf der Insel ein. Auch der berühmte Maler Hans Böhler, ein Cousin Erwin Böhlers, Gründungsmitglied der Wiener Secession und Freund Gustav Klimts, war gerne in Litzlberg.

Nach dem 2. Weltkrieg kehrten viele Gäste nach Litzlberg zurück. Sänger und Solisten der Wiener Kulturszene waren gern gesehene Gäste auf der Insel. Das mondäne Kolorit der Zwischenkriegszeit war jedoch verschwunden. Nach dem Tod Erwin Böhlers 1950 war es für die Erben schwierig, den Besitz zu erhalten. Die Familie war nun auf die Einnahmen der zahlenden Gäste angewiesen. Aber die waren prominent, einer dieser Gäste war der Burgschauspieler Raoul Aslan, der im Juni 1958 auf der Insel unerwartet starb.

Von 1958 bis 1966 war die Bar Toplicht (am Ufer) ein beliebter gesellschaftlicher Treffpunkt. Bis zum Tod von Elfriede Böhler 1972 blieb das Schloss voller Leben.

Danach konnten sich die fünf Erben nicht einigen und so wurde vom Bezirksgericht Vöcklabruck die „Feilbietung” angeordnet. Es meldeten sich zwar rund 30 Interessenten, aber kein Kaufinteresent, der das Schloss (um 10,3 Mio. S für die Insel und um 3,7 Mio. S für den rund 2000 m² großen Brückenkopf) ersteigert hätte. Nun kam eine Zeit der Schätzgutachten, des Feilschens und der Gerüchte (auch der UNO-Generalsekretär Dr. Waldheim war im Gespräch).

Familie Leitl

Ende Juli 1974 kaufte der Industrielle Karl Leitl die Insel, der aber plötzlich 1977 starb. Karl Leitl hatte 1945 das Ziegelwerk seines Vater übernommen, das er zu einem Wohnbau-Komplett-Anbieter ausbaute. Fertiggaragen und Tanksysteme ergänzten die Produktpalette.

Insel und Schloss sind in noch heute im Privatbesitz der Familie Leitl. Die Insel ist nicht öffentlich zugänglich.

Bildergalerie Schloss Litzlberg

Lage

Quellen

  • Erich Bernard, Judith Eiblmayr, Barbara Rosenegger-Bernard, Elisabeth Zimmermann: Der Attersee - Kultur einer Sommerfrische; Verlag Christian Brandstätter, 2008, ISBN 978-3-85033-022-0
  • Adolf Bocksleitner: Seewalchen am Attersee, ein Heimatbuch; Verlag Julius Wimmer, Linz, September 1929
  • Chronik der Marktgemeinde Seewalchen
  • Buch Das Salzkammergut von Kristian Sotriffer, mit Beiträgen von Franz Carl Lipp und Karl Lukan, erschienen 1969 im Oberösterreichischen Landesverlag
Haustafeln in Seewalchen am Attersee
WappenSeewalchen.jpg
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