Pfarrkirche Schörfling: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Baubeginn des Kirchturms war 1638, der Turmhelm in der heutigen Form besteht seit 1873 (Höhe 60 Meter). Im Außenbereich befinden sich Reste des früheren Friedhofes: ein vergittertes Glasfenster am Fuße des Turmes mit teilweise beschrifteten Totenschädeln und Gebeinen aus dem 19. Jh.; in der Nähe des Torbogens an der Mauer eine Grabtafel des letzten Reichsgrafen von Khevenhüller-Frankenburg, Hugo Anton Johann (gest. 1884). – Die [[Khevenhüller]] waren seit 1581 Besitzer des [[Schloss Kammer|Schlosses]] und der [[Herrschaft Kammer]].
Der Baubeginn des Kirchturms war 1638, der Turmhelm in der heutigen Form besteht seit 1873 (Höhe 60 Meter). Im Außenbereich befinden sich Reste des früheren Friedhofes: ein vergittertes Glasfenster am Fuße des Turmes mit teilweise beschrifteten Totenschädeln und Gebeinen aus dem 19. Jh.; in der Nähe des Torbogens an der Mauer eine Grabtafel des letzten Reichsgrafen von Khevenhüller-Frankenburg, Hugo Anton Johann (gest. 1884). – Die [[Khevenhüller]] waren seit 1581 Besitzer des [[Schloss Kammer|Schlosses]] und der [[Herrschaft Kammer]].
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Das seitliche Eingangsportal der Kirche stammt aus der Barockzeit; an der rechten Wand der Eingangshalle befindet sich ein Totenschild mit dem Wappen des Freiherrn von Egg (1608). Das Anbringen von Totenschilden neben Epitaphien geht bis in das Mittelalter zurück und war dem Adel vorbehalten. Im konfessionellen Zeitalter häufte sich dieser Brauch, weil es - zumal in kleineren Kirchen - nicht möglich war, jedem Adeligen ein Hochgrab zu errichten. Der Totenschild erwuchs aus der germanischen Sitte, Toten Waffen mit in das Grab zu geben oder am Grab aufzuhängen. Anstelle des Kampfschildes wurde etwa ab 1400 der Totenschild in Scheibenform geschaffen.  
Das seitliche Eingangsportal der Kirche stammt aus der Barockzeit; an der rechten Wand der Eingangshalle befindet sich ein Totenschild mit dem Wappen des Freiherrn von Egg (1608). Das Anbringen von Totenschilden neben Epitaphien geht bis in das Mittelalter zurück und war dem Adel vorbehalten. Im konfessionellen Zeitalter häufte sich dieser Brauch, weil es - zumal in kleineren Kirchen - nicht möglich war, jedem Adeligen ein Hochgrab zu errichten. Der Totenschild erwuchs aus der germanischen Sitte, Toten Waffen mit in das Grab zu geben oder am Grab aufzuhängen. Anstelle des Kampfschildes wurde etwa ab 1400 der Totenschild in Scheibenform geschaffen.  


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=== Außenansichten ===
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Bild:Kirche Schorfling DSC 2622A.JPG|Westansicht
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Bild:Kirche Schoerfling HAH DSC 2628A.JPG|Nordansicht
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Bild:Raudschlmuele Foto Scan 3 800x.jpg|Raudaschlmühle mit Pfarrkirche Schörfling im Hintergrund (noch ohne Autobahn)
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Datei:PfarrkSchoerfling.jpg|Eingangsbereich
Datei:PfarrkSchoerfling.jpg|Eingangsbereich
Datei:PfarrkSchörflingAufgang.jpg|Aufgang zur Pfarrkirche
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=== Innenansichten ===
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Bild:PfarrSchoerflingInnen.jpg|Blick zur Empore
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Bild:PfarrSchoerflingHauptaltar.jpg|Hauptaltar
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Bild:KirchSchoerfRochus.jpg|Hl. Rochus - Lienhard Astl zugeschrieben
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Bild:KirchSchoerfOrgel.jpg|Hradetzky-Orgel von 1991
Bild:KirchSchoerfOrgel.jpg|Hradetzky-Orgel von 1991
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Datei:Kirchenfenster im Altarraum in der Pfarrkirche Schörfling.jpg|Kirchenfenster im Altarraum in der Pfarrkirche Schörfling
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Version vom 2. Dezember 2018, 08:54 Uhr

Pfarrkirche Schörfling

Die Pfarrkirche Schörfling ist dem hl. Gallus geweiht und ist die Hauptkirche des Dekanates Schörfling.

Baulegende

Ursprünglich wollten die Christen die Kirche in Hainbach (Pfarre Schörfling, Gemeinde Aurach am Hongar) erbauen. Aber über Nacht war der Grundstein verschwunden. So wurde ein neuer Grundstein behauen und gesetzt. Aber auch der war am nächsten Morgen nicht mehr in der Erde. Als das ein drittes Mal geschehen war, wurde der Grundstein auf ein Ochsengefährt geladen. Dem Ochsengespann ließ man freien Lauf. Sie blieben am höchsten Punkt in Schörfling stehen. An dieser Stelle wurde die Schörflinger Pfarrkirche errichtet.

Beschreibung

Blick zur Empore
Hauptaltar mit hl. Ambrosius und hl. Augustinus

Die Pfarrkirche zum hl. Gallus ist eine hohe, spätgotische zweischiffige Hallenkirche mit drei Mittelpfeilern. Die Planung durch Stephan Wultinger ist heute umstritten.

Auf dem vorderen Pfeiler in Richtung Altar befindet sich eine gotische Steinfigur des hl. Nikolaus (Patron der Schiffer und Flößer), darunter ein Wappenschild mit zwei Rudern, ganz oben zwei Steinbüsten (hl. Petrus und hl. Gallus). Von der ursprünglichen Inneneinrichtung (Flügelaltar) stammen die Marienstatue auf dem linken Seitenaltar (vermutlich von Lienhart Astl) sowie die beiden Reliefbilder (Geburt Christi, Maria und Elisabeth) an der rechten Wand des Altarraumes. Das große Bild des ehemaligen barocken Hochaltares (Himmelfahrt des hl. Gallus), von dem nur der Tabernakel erhalten blieb, hängt jetzt in der rechten Seitenkapelle. Das große Kruzifix über dem heutigen Hochaltar stammt vom barocken Kreuzweg und wurde 1926 hier aufgehängt; links und rechts des Altares stehen zwei überlebensgroße Barockstatuen (hl. Ambrosius mit Bienenkorb, hl. Augustinus mit brennendem Herz).

Der Baubeginn des Kirchturms war 1638, der Turmhelm in der heutigen Form besteht seit 1873 (Höhe 60 Meter). Im Außenbereich befinden sich Reste des früheren Friedhofes: ein vergittertes Glasfenster am Fuße des Turmes mit teilweise beschrifteten Totenschädeln und Gebeinen aus dem 19. Jh.; in der Nähe des Torbogens an der Mauer eine Grabtafel des letzten Reichsgrafen von Khevenhüller-Frankenburg, Hugo Anton Johann (gest. 1884). – Die Khevenhüller waren seit 1581 Besitzer des Schlosses und der Herrschaft Kammer.

Totenschild

Das seitliche Eingangsportal der Kirche stammt aus der Barockzeit; an der rechten Wand der Eingangshalle befindet sich ein Totenschild mit dem Wappen des Freiherrn von Egg (1608). Das Anbringen von Totenschilden neben Epitaphien geht bis in das Mittelalter zurück und war dem Adel vorbehalten. Im konfessionellen Zeitalter häufte sich dieser Brauch, weil es - zumal in kleineren Kirchen - nicht möglich war, jedem Adeligen ein Hochgrab zu errichten. Der Totenschild erwuchs aus der germanischen Sitte, Toten Waffen mit in das Grab zu geben oder am Grab aufzuhängen. Anstelle des Kampfschildes wurde etwa ab 1400 der Totenschild in Scheibenform geschaffen.

Geschichte

  • Im 8. Jahrhundert siedelten die ersten Christen im Pfarrgebiet.
  • Die Verehrung des hl. Gallus war im 10. u. 11. Jahrhundert verbreitet.
  • 1190 wird eine vermutete Holzkirche durch eine gemauerte Kirche ersetzt.
  • 1260 wird erstmalig ein Pfarrer erwähnt
  • Ab 1476 wird die spätgotische zweischiffige Hallenkirche errichtet, der Chor noch im gleichen Jahr geweiht und die Kirche 1515.
  • 1638 veranlasste Graf Khevenhüller den Bau der Loretokapelle, Schörfling wurde ein Marienwallfahrtsort. An der Sakristei wurde der Turm der Kirche errichtet.
  • 1787 zerstörte ein Großbrand die Loretokapelle, das Kirchendach, den Turm und 36 Häuser im Markt.
  • 1889 wurde der barocke Altar abgetragen.
  • 1976 wurde der 500-jährige Bestand der Kirche gefeiert.
  • 1986 wurde eine umfassende Außen- und Innenrenovierung vorgenommen, die das heutige Aussehen prägt.

Liste der Pfarren im Dekanat Schörfling

Das Dekanat Schörfling ist ein Dekanat der römisch-katholischen Diözese Linz.

Es umfasst elf Pfarren.

Pfarre Kirchengebäude Bild
Abtsdorf Pfarrkirche Abtsdorf Pfarrkirche Abtsdorf.jpg
Attersee am Attersee Pfarrkirche Attersee KirchenAttersee.jpg
Aurach am Hongar Pfarrkirche Aurach Aurach.jpg
Gampern Pfarrkirche Gampern KircheGampern.jpg
Lenzing Pfarrkirche Lenzing
Nußdorf am Attersee Pfarrkirche Nußdorf KircheNußdorf.jpg
Schörfling am Attersee Pfarrkirche Schörfling Kirche Schorfling DSC 2622A.JPG
Seewalchen am Attersee Pfarrkirche Seewalchen Roman Kirche Fruehl.jpg
Steinbach am Attersee Pfarrkirche Steinbach SteinbachKirche.jpg
Unterach am Attersee Pfarrkirche Unterach UnterachKirche.jpg
Weyregg am Attersee Pfarrkirche Weyregg Weyregger Kirche DSC 6267 by HAH.JPG


Die Hauptaufgaben eines Dekanates sind:

  • Kontakt mit der Bistumsebene
  • Umsetzung diözesaner Planungen
  • Spezialisierte pastorale Dienste (Ehevorbereitung, Jugendseelsorge, Erwachsenenbildung, kath. Schule)
  • Ökumenische Kontakte
  • Informations- und Öffentlichkeitsarbeit

Bildergalerie Pfarrkirche Schörfling

Außenansichten

Innenansichten

Weblinks

Quellen

  • Hans Dickinger: Geschichte von Schörfling, Marktgemeinde Schörfling am Attersee, 1988

Lageplan

Google Maps - Pfarrkirche Schörfling am Attersee