Pfarrkirche Schörfling: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Kirche Schorfling DSC 2622A.JPG|thumb|Pfarrkirche Schörfling am Attersee - Westansicht]]
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Ursprünglich wollten die ersten Christen in dieser Gegend die Kirche in Hainbach (ehem. Pfarre Schörfling am Attersee, heute Aurach) erbauen. Aber über die Nacht war der Grundstein verschwunden. So wurde ein neuer Grundstein behauen und gesetzt. Aber auch der war am nächsten Morgen nicht mehr in der Erde. Als das ein drittes Mal geschehen war, wurde der Grundstein auf ein Ochsengefährt geladen. Dem Ochsengespann ließ man freien Lauf. Sie blieben am höchsten Punkt in Schörfling stehen. An dieser Stelle wurde die Schörflinger Pfarrkirche errichtet.
Die '''Pfarrkirche Schörfling''' ist dem hl. Gallus geweiht und ist die Hauptkirche des Dekanates Schörfling.


== Pfarrkirche Sankt Gallus ==
== Baulegende ==
Die Pfarrkirche zum hl. Gallus ist ein hoher spätgotischer Bau mit drei Mittelpfeilern. Gebaut haben soll sie Stefan Wultinger; viel früher hatten hier aber Mönche aus St. Gallen ein Gotteshaus errichtet. Am ersten Mittelpfeiler befindet sich ein spätgotisches Relief des hl. Nikolaus. Zu seinen Füßen ist ein Wappen mit gekreuzten Ruderblättern angebracht, das ihn als Patron der Schiffer und Flößer ausweist. Die spätgotische Eingangshalle wurde in der Barockzeit zum Haupteingang der Kirche umgestaltet. An der rechten Kapellenwand ist ein Totenschild des Freiherrn von Egg und Hungersbach angebracht. Der Totenschild ist reich verziert und trägt die Inschrift: "Hie ligt begraben der Wolgeborn her her Volckhart Freyher zu Egg ... und der Windischen March, der gestorben ist den 24. Dezember Anno 1608."
Ursprünglich wollten die Christen die Kirche in Hainbach (Pfarre Schörfling, Gemeinde [[Aurach am Hongar]]) erbauen. Aber über Nacht war der Grundstein verschwunden. So wurde ein neuer Grundstein behauen und gesetzt. Aber auch der war am nächsten Morgen nicht mehr in der Erde. Als das ein drittes Mal geschehen war, wurde der Grundstein auf ein Ochsengefährt geladen. Dem Ochsengespann ließ man freien Lauf. Sie blieben am höchsten Punkt in Schörfling stehen. An dieser Stelle wurde die Schörflinger Pfarrkirche errichtet.


Das Anbringen von Totenschilden neben Epitaphien geht bis in das Mittelalter zurück und war dem Adel vorbehalten. Im konfessionellen Zeitalter häufte sich dieser Brauch, weil es - zumal in kleineren Kirchen - nicht möglich war, jedem Adeligen ein Hochgrab zu errichten. Der Totenschild erwuchs aus der germanischen Sitte, Toten Waffen mit in das Grab zu geben oder am Grab aufzuhängen. Anstelle des Kampfschildes wurde etwa ab 1400 der Totenschild in Scheibenform geschaffen.  
== Beschreibung ==
[[Datei:PfarrSchoerflingInnen.jpg|thumb|left|Blick zur Empore]]
[[Datei:PfarrSchoerflingHauptaltar.jpg|thumb|300px|Hauptaltar mit hl. Ambrosius und hl. Augustinus]]
Die Pfarrkirche zum hl. Gallus ist eine hohe, spätgotische zweischiffige Hallenkirche mit drei Mittelpfeilern. Die Planung durch [[Stephan Wultinger]] ist heute umstritten.
 
Auf dem vorderen Pfeiler in Richtung Altar befindet sich eine gotische Steinfigur des hl. Nikolaus (Patron der Schiffer und [[Flößer]]), darunter ein Wappenschild mit zwei Rudern, ganz oben zwei Steinbüsten (hl. Petrus und hl. Gallus). Von der ursprünglichen Inneneinrichtung (Flügelaltar) stammen die Marienstatue auf dem linken Seitenaltar (vermutlich von Lienhart Astl) sowie die beiden Reliefbilder (Geburt Christi, Maria und Elisabeth) an der rechten Wand des Altarraumes. Das große Bild des ehemaligen barocken Hochaltares (Himmelfahrt des hl. Gallus), von dem nur der Tabernakel erhalten blieb, hängt jetzt in der rechten Seitenkapelle. Das große Kruzifix über dem heutigen Hochaltar stammt vom barocken Kreuzweg und wurde 1926 hier aufgehängt; links und rechts des Altares stehen zwei überlebensgroße Barockstatuen (hl. Ambrosius mit Bienenkorb, hl. Augustinus mit brennendem Herz).
 
Der Baubeginn des Kirchturms war 1638, der Turmhelm in der heutigen Form besteht seit 1873 (Höhe 60 Meter). Im Außenbereich befinden sich Reste des früheren Friedhofes: ein vergittertes Glasfenster am Fuße des Turmes mit teilweise beschrifteten Totenschädeln und Gebeinen aus dem 19. Jh.; in der Nähe des Torbogens an der Mauer eine Grabtafel des letzten Reichsgrafen von Khevenhüller-Frankenburg, Hugo Anton Johann (gest. 1884). – Die [[Khevenhüller]] waren seit 1581 Besitzer des [[Schloss Kammer|Schlosses]] und der [[Herrschaft Kammer]].
[[Datei:Totenschild.jpg|thumb|Totenschild]]
Das seitliche Eingangsportal der Kirche stammt aus der Barockzeit; an der rechten Wand der Eingangshalle befindet sich ein Totenschild mit dem Wappen des Freiherrn von Egg (1608). Das Anbringen von Totenschilden neben Epitaphien geht bis in das Mittelalter zurück und war dem Adel vorbehalten. Im konfessionellen Zeitalter häufte sich dieser Brauch, weil es - zumal in kleineren Kirchen - nicht möglich war, jedem Adeligen ein Hochgrab zu errichten. Der Totenschild erwuchs aus der germanischen Sitte, Toten Waffen mit in das Grab zu geben oder am Grab aufzuhängen. Anstelle des Kampfschildes wurde etwa ab 1400 der Totenschild in Scheibenform geschaffen.  


== Geschichte ==
== Geschichte ==
* Pfarrkirche zum hl. Gallus - im 8 Jhdt. siedelten die ersten Christen im Pfarrgebiet.
* Im 8. Jahrhundert siedelten die ersten Christen im Pfarrgebiet.
* Die Verehrung des hl. Gallus war im 10. u. 11. Jhdt. verbreitet.
* Die Verehrung des hl. Gallus war im 10. u. 11. Jahrhundert verbreitet.
* Eine 1190 vermutete Holzkirche, die 1260 erstmalige Erwähnung eines Pfarrers sind Grundlagen für die ab 1476 errichtete und 1515 geweihte, spätgotische Hallenkirche (Grabmäler sind in der Vorhalle der Kirche).
* 1190 wird eine vermutete Holzkirche durch eine gemauerte Kirche ersetzt.
* 1638 veranlasste Graf Khevenhüller den Bau der Loretokapelle, Schörfling wurde ein Marienwallfahrtsort.  
* 1260 wird erstmalig ein Pfarrer erwähnt
* 1787 zerstörte ein Großbrand die Kapelle, das Kirchendach, den Turm und 36 Häuser im Markt.
* Ab 1476 wird die spätgotische zweischiffige Hallenkirche errichtet, der Chor noch im gleichen Jahr geweiht und die Kirche 1515.
* 1638 veranlasste Graf [[Khevenhüller]] den Bau der Loretokapelle, Schörfling wurde ein Marienwallfahrtsort. An der Sakristei wurde der Turm der Kirche errichtet.
* 1787 zerstörte ein [[Katastrophen|Großbrand]] die Loretokapelle, das Kirchendach, den Turm und 36 Häuser im Markt.
* 1889 wurde der barocke Altar abgetragen.
* 1976 wurde der 500-jährige Bestand der Kirche gefeiert.
* 1976 wurde der 500-jährige Bestand der Kirche gefeiert.
* 1986 wurde eine umfassende Außen- und Innenrenovierung vorgenommen, die das heutige Aussehen prägt.


== Liste der Pfarren im Dekanat Schörfling ==
== Liste der Pfarren im Dekanat Schörfling ==
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| [[Pfarrkirche Abtsdorf]]
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| [[Aurach am Hongar]]
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| Pfarrkirche Lenzing
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| Pfarrkirche Nußdorf am Attersee
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| Pfarrkirche Schörfling
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| [[Unterach am Attersee]]
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| Pfarrkirche Unterach am Attersee
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| [[Weyregg am Attersee]]
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== Bildergalerie ==
 
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Die Hauptaufgaben eines Dekanates sind:
Bild:Kirche Schoerfling HAH DSC 2628A.JPG|Pfarrkirche Schörfling am Attersee - Nordansicht
* Kontakt mit der Bistumsebene
Bild:Kirche Schoerfling NikonD40x 250.JPG|Pfarrkirche Schörfling am Attersee - Kirchturm
* Umsetzung diözesaner Planungen
Bild:Kirche Schoerfling P9020089A.JPG|Pfarrkirche Schörfling am Attersee - mit Hugo Simon im Vordergrund
* Spezialisierte pastorale Dienste (Ehevorbereitung, Jugendseelsorge, Erwachsenenbildung, kath. Schule)
Bild:Kirche Schorfling DSC 2622A.JPG|Pfarrkirche Schörfling am Attersee - Westansicht
* Ökumenische Kontakte
* Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
 
== Bildergalerie Pfarrkirche Schörfling==
 
=== Außenansichten ===
 
<gallery perrow=6>
Bild:Kirche Schorfling DSC 2622A.JPG|Westansicht
Bild:Kirche Schoerfling HAH DSC 2628A.JPG|Nordansicht
Bild:Kirche Schoerfling P9160041 by HAH.JPG|Ostansicht
Bild:Kirche Schoerfling NikonD40x 250.JPG|Kirchturm
Bild:Kirche Schoerfling P9020089A.JPG|Pfarrkirche - mit Hugo Simon im Vordergrund
Bild:Kirche Schoerfling DSC 5940 by HAH.JPG|Pfarrkirche Schörfling am Attersee
Bild:Kirche Schoerfling DSC6558 20091231 5608 c by huberpower.JPG|Pfarrkirche Schörfling am Attersee vom [[Häfelberg]] aus
Bild:Raudschlmuele Foto Scan 3 800x.jpg|Raudaschlmühle mit Pfarrkirche Schörfling im Hintergrund (noch ohne Autobahn)
Datei:PfarrkSchoerfling.jpg|Eingangsbereich
Datei:PfarrkSchörflingAufgang.jpg|Aufgang zur Pfarrkirche
Datei:PfarrkSchoerflHof.jpg|Pfarrkirche mit Pfarrhof
Datei:Altes Turmkreuz von Schörfling.jpg|Altes Turmkreuz von Schörfling
Datei:Nordostausblick vom Pfarrhof in Schörfling.jpg|Nordostausblick vom Pfarrhof in Schörfling
</gallery>
 
=== Innenansichten ===
 
<gallery perrow=8>
Bild:PfarrSchoerflingInnen.jpg|Blick zur Empore
Bild:PfarrSchoerflingHauptaltar.jpg|Hauptaltar
Bild:KirchSchoerfGallus.jpg|Hl. Gallus - ehemaliges Hauptaltarbild
Bild:KirchSchoerfRochus.jpg|Hl. Rochus - Lienhard Astl zugeschrieben
Bild:KirchSchoerfOrgel.jpg|Hradetzky-Orgel von 1991
Bild:KrippeSchoerfling.jpg|Krippe der Pfarrkirche
Datei:Kirchenfenster im Altarraum in der Pfarrkirche Schörfling.jpg|Kirchenfenster im Altarraum in der Pfarrkirche Schörfling
Datei:Kanzel in der Pfarrkirche Schörfling.jpg|Kanzel in der Pfarrkirche Schörfling
Datei:Spätgotisches Relief in der Pfarrkirche Schörfling.jpg|Spätgotisches Relief in der Pfarrkirche Schörfling
</gallery>
</gallery>
== Weblinks ==
*[http://www.youtube.com/watch?v=KMiDVXfIHHk Geläut der Kirche auf YouTube]


== Quellen ==
== Quellen ==
*{{Kulturführer}}
*{{Heimatbuch Dickinger}}
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6rfling_am_Attersee Schörfling am Attersee in Wikipedia]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6rfling_am_Attersee Schörfling am Attersee in Wikipedia]
* [http://schoerfling.riskommunal.net/system/web/sonderseite.aspx?menuonr=220342945&detailonr=220342945 Homepage der Gemeinde Schörfling am Attersee]
* [http://schoerfling.riskommunal.net/system/web/sonderseite.aspx?menuonr=220342945&detailonr=220342945 Homepage der Gemeinde Schörfling am Attersee]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Pfarren_im_Dekanat_Sch%C3%B6rfling Liste der Pfarren im Dekanat Schörfling aus Wikipedia]


Wikipedia: Liste der Pfarren im Dekanat Schörfling
== Lageplan ==
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Pfarren_im_Dekanat_Sch%C3%B6rfling
[http://maps.google.at/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Sch%C3%B6rfling+am+Attersee&sll=47.966939,13.548203&sspn=0.215163,0.441513&ie=UTF8&hq=&hnear=Sch%C3%B6rfling+am+Attersee,+V%C3%B6cklabruck,+Ober%C3%B6sterreich&ll=47.956651,13.604593&spn=0.026901,0.055189&t=h&z=14 Google Maps - Pfarrkirche Schörfling am Attersee]


== Lageplan ==
[[Kategorie:Kirchen]]
[http://maps.google.at/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Sch%C3%B6rfling+am+Attersee&sll=47.966939,13.548203&sspn=0.215163,0.441513&ie=UTF8&hq=&hnear=Sch%C3%B6rfling+am+Attersee,+V%C3%B6cklabruck,+Ober%C3%B6sterreich&ll=47.956651,13.604593&spn=0.026901,0.055189&t=h&z=14 Google Maps - Pfarrekirche Schörfling am Attersee]
[[Kategorie:Schörfling am Attersee]]
[[Kategorie:Haustafeln in Schörfling]]

Version vom 2. Dezember 2018, 08:54 Uhr

Pfarrkirche Schörfling

Die Pfarrkirche Schörfling ist dem hl. Gallus geweiht und ist die Hauptkirche des Dekanates Schörfling.

Baulegende

Ursprünglich wollten die Christen die Kirche in Hainbach (Pfarre Schörfling, Gemeinde Aurach am Hongar) erbauen. Aber über Nacht war der Grundstein verschwunden. So wurde ein neuer Grundstein behauen und gesetzt. Aber auch der war am nächsten Morgen nicht mehr in der Erde. Als das ein drittes Mal geschehen war, wurde der Grundstein auf ein Ochsengefährt geladen. Dem Ochsengespann ließ man freien Lauf. Sie blieben am höchsten Punkt in Schörfling stehen. An dieser Stelle wurde die Schörflinger Pfarrkirche errichtet.

Beschreibung

Blick zur Empore
Hauptaltar mit hl. Ambrosius und hl. Augustinus

Die Pfarrkirche zum hl. Gallus ist eine hohe, spätgotische zweischiffige Hallenkirche mit drei Mittelpfeilern. Die Planung durch Stephan Wultinger ist heute umstritten.

Auf dem vorderen Pfeiler in Richtung Altar befindet sich eine gotische Steinfigur des hl. Nikolaus (Patron der Schiffer und Flößer), darunter ein Wappenschild mit zwei Rudern, ganz oben zwei Steinbüsten (hl. Petrus und hl. Gallus). Von der ursprünglichen Inneneinrichtung (Flügelaltar) stammen die Marienstatue auf dem linken Seitenaltar (vermutlich von Lienhart Astl) sowie die beiden Reliefbilder (Geburt Christi, Maria und Elisabeth) an der rechten Wand des Altarraumes. Das große Bild des ehemaligen barocken Hochaltares (Himmelfahrt des hl. Gallus), von dem nur der Tabernakel erhalten blieb, hängt jetzt in der rechten Seitenkapelle. Das große Kruzifix über dem heutigen Hochaltar stammt vom barocken Kreuzweg und wurde 1926 hier aufgehängt; links und rechts des Altares stehen zwei überlebensgroße Barockstatuen (hl. Ambrosius mit Bienenkorb, hl. Augustinus mit brennendem Herz).

Der Baubeginn des Kirchturms war 1638, der Turmhelm in der heutigen Form besteht seit 1873 (Höhe 60 Meter). Im Außenbereich befinden sich Reste des früheren Friedhofes: ein vergittertes Glasfenster am Fuße des Turmes mit teilweise beschrifteten Totenschädeln und Gebeinen aus dem 19. Jh.; in der Nähe des Torbogens an der Mauer eine Grabtafel des letzten Reichsgrafen von Khevenhüller-Frankenburg, Hugo Anton Johann (gest. 1884). – Die Khevenhüller waren seit 1581 Besitzer des Schlosses und der Herrschaft Kammer.

Totenschild

Das seitliche Eingangsportal der Kirche stammt aus der Barockzeit; an der rechten Wand der Eingangshalle befindet sich ein Totenschild mit dem Wappen des Freiherrn von Egg (1608). Das Anbringen von Totenschilden neben Epitaphien geht bis in das Mittelalter zurück und war dem Adel vorbehalten. Im konfessionellen Zeitalter häufte sich dieser Brauch, weil es - zumal in kleineren Kirchen - nicht möglich war, jedem Adeligen ein Hochgrab zu errichten. Der Totenschild erwuchs aus der germanischen Sitte, Toten Waffen mit in das Grab zu geben oder am Grab aufzuhängen. Anstelle des Kampfschildes wurde etwa ab 1400 der Totenschild in Scheibenform geschaffen.

Geschichte

  • Im 8. Jahrhundert siedelten die ersten Christen im Pfarrgebiet.
  • Die Verehrung des hl. Gallus war im 10. u. 11. Jahrhundert verbreitet.
  • 1190 wird eine vermutete Holzkirche durch eine gemauerte Kirche ersetzt.
  • 1260 wird erstmalig ein Pfarrer erwähnt
  • Ab 1476 wird die spätgotische zweischiffige Hallenkirche errichtet, der Chor noch im gleichen Jahr geweiht und die Kirche 1515.
  • 1638 veranlasste Graf Khevenhüller den Bau der Loretokapelle, Schörfling wurde ein Marienwallfahrtsort. An der Sakristei wurde der Turm der Kirche errichtet.
  • 1787 zerstörte ein Großbrand die Loretokapelle, das Kirchendach, den Turm und 36 Häuser im Markt.
  • 1889 wurde der barocke Altar abgetragen.
  • 1976 wurde der 500-jährige Bestand der Kirche gefeiert.
  • 1986 wurde eine umfassende Außen- und Innenrenovierung vorgenommen, die das heutige Aussehen prägt.

Liste der Pfarren im Dekanat Schörfling

Das Dekanat Schörfling ist ein Dekanat der römisch-katholischen Diözese Linz.

Es umfasst elf Pfarren.

Pfarre Kirchengebäude Bild
Abtsdorf Pfarrkirche Abtsdorf Pfarrkirche Abtsdorf.jpg
Attersee am Attersee Pfarrkirche Attersee KirchenAttersee.jpg
Aurach am Hongar Pfarrkirche Aurach Aurach.jpg
Gampern Pfarrkirche Gampern KircheGampern.jpg
Lenzing Pfarrkirche Lenzing
Nußdorf am Attersee Pfarrkirche Nußdorf KircheNußdorf.jpg
Schörfling am Attersee Pfarrkirche Schörfling Kirche Schorfling DSC 2622A.JPG
Seewalchen am Attersee Pfarrkirche Seewalchen Roman Kirche Fruehl.jpg
Steinbach am Attersee Pfarrkirche Steinbach SteinbachKirche.jpg
Unterach am Attersee Pfarrkirche Unterach UnterachKirche.jpg
Weyregg am Attersee Pfarrkirche Weyregg Weyregger Kirche DSC 6267 by HAH.JPG


Die Hauptaufgaben eines Dekanates sind:

  • Kontakt mit der Bistumsebene
  • Umsetzung diözesaner Planungen
  • Spezialisierte pastorale Dienste (Ehevorbereitung, Jugendseelsorge, Erwachsenenbildung, kath. Schule)
  • Ökumenische Kontakte
  • Informations- und Öffentlichkeitsarbeit

Bildergalerie Pfarrkirche Schörfling

Außenansichten

Innenansichten

Weblinks

Quellen

  • Hans Dickinger: Geschichte von Schörfling, Marktgemeinde Schörfling am Attersee, 1988

Lageplan

Google Maps - Pfarrkirche Schörfling am Attersee