Nikolaus Harnoncourt: Unterschied zwischen den Versionen

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<big><p style="color:white; background-color:black">Der Attergau trauert um Nikolaus Harnoncourt (6.12.1929 - 5.3.2016).</p></big>
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[[Datei:Krauthaeupl Harnoncourt 80.jpg|400px|thumb|Die [[Krauthäupl Musi]] gratuliert Nikolaus Harnoncourt zum 80. Geburtstag im Brahmssaal des Wiener Musikvereins]]
[[Datei:Krauthaeupl Harnoncourt 80er.jpg|400px|thumb|Die [[Krauthäupl Musi]] gratuliert Nikolaus Harnoncourt zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Marktgemeinde St. Georgen im Attergau.]]
'''Nikolaus Harnoncourt'''  (* 6. Dezember 1929 in Berlin, † 5. März 2016 in St. Georgen im Attergau) war ein bekannter österreichischer Musiker und Dirigent, der in [[St. Georgen im Attergau]] seinen Hauptwohnsitz hatte.
'''Nikolaus Harnoncourt'''  (* 6. Dezember 1929 in Berlin, † 5. März 2016 in St. Georgen im Attergau) war ein bekannter österreichischer Musiker und Dirigent, der in [[St. Georgen im Attergau]] seinen Hauptwohnsitz hatte.



Version vom 8. März 2016, 09:40 Uhr

Der Attergau trauert um Nikolaus Harnoncourt (6.12.1929 - 5.3.2016).

Die Krauthäupl Musi gratuliert Nikolaus Harnoncourt zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Marktgemeinde St. Georgen im Attergau.

Nikolaus Harnoncourt (* 6. Dezember 1929 in Berlin, † 5. März 2016 in St. Georgen im Attergau) war ein bekannter österreichischer Musiker und Dirigent, der in St. Georgen im Attergau seinen Hauptwohnsitz hatte.

Leben

Nikolaus Harnoncourt wurde am Tag des hl. Nikolaus, am 6. Dezember 1929, als Sohn von Eberhard de la Fontaine Graf d'Harnoncourt-Unverzagt und Ladislaja Gräfin von Meran, einer Urenkelin Erzherzogs Johann von Österreich, in Berlin geboren. Die Jugend verbrachte Nikolaus mit seiner Familie im Palais Meran in Graz. Seit den 1970er Jahren lebte er mit seiner Familie in St. Georgen im Attergau, wo er am 5. März 2016 verstarb.

Schon in frühester Jugend lernte Nikolaus Cello und Klavier. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er in Wien Cello. Dort lernte er auch seine spätere Frau Alice kennen, die er 1953 heiratete.

Unter Herbert von Karajan war er bis 1969 Cellist bei den Wiener Symphonikern.

Aus der Ehe mit Alice entstammen vier Kinder, eine Tochter und drei Söhne. 1990 verkraftete Nikolaus Harnoncourt den unverschuldeten Unfalltod seines Sohnes Eberhard nur schwer. Tochter Elisabeth von Magnus ist Opernsängerin. Sohn Philipp ist Regisseur und inszenierte gemeinsam mit seinem Vater mehrere Opern. Sohn Franz ist ausgebildeter Arzt und als Topmanager im Gesundheitsbereich in Deutschland tätig.

Seit den 1970er Jahren wohnte Harnoncourt mit seiner Familie im alten Pfarrhof Lohen in St. Georgen im Attergau. Er war von diesem historischen Anwesen so begeistert, dass er nach der ersten Besichtigung schon nicht mehr weggehen wollte, wie er später einmal erwähnte. Vielmehr als es ein Glücksfall für Harnoncourt war, war es ein Glücksfall für den alten historischen Pfarrhof, dass er einen Besitzer bekommen hat, der das alte Gemäuer schätzte und fürsorglich renovierte. Als bekennender Katholik war er regelmäßig bei der Sonntagsmesse in der Pfarrkirche St. Georgen anzutreffen, so er nicht auswärts zu tun hatte.

Wirken im Attergau

Sein etwas abgelegener Wohnsitz im alten Pfarrhof Lohen war sein geliebter Rückzugsort, um sich dem intensiven Studium der Musikliteratur zu widmen. Salzburg, wo er am Mozarteum unterrichtete und ihm 2008 das Ehrendoktorat verliehen wurde, war schnell zu erreichen. Seine geliebten Berge waren ebenfalls in nächster Nähe.

Sein Wirken als Musiker und Dirigent ist hinlänglich in anderen Dokumentationen beschrieben, deswegen beschränken wir uns hier auf seine Mitarbeit im lokalen Kulturbereich.

Durch seine Arbeit mit alter Musik kam er auch mit dem in St. Georgen im Attergau geborenen Barockmusiker Johann Beer in Berührung. Aus dem Studium der Musik Beers vermutete Harnoncourt hinter Johann Beer einen eigenartigen Charakter. Da Beer auch Schriftsteller war und mit seinen Schelmenromanen unter verschiedenen Pseudonymen Bekanntheit erlangte, wissen wir, dass hier Harnoncourt recht haben dürfte.

Zum 300. Todestag von Johann Beer studierte Harnoncourt mit seinem Concentus Musicus, Ildiko Raimondi, Elisabeth Kulman, Elisabeth von Magnus, Herbert Lippert, Anton Scharinger und dem Arnold-Schönberg-Chor die Beer-Messe Missa Sancti Marcellini (auch Ursus murmurat genannt) ein, die er am 15. Juli 2000 in der Pfarrkirche St. Georgen zur Aufführung brachte.

Beim Attergauer Kultursommer trat er nur fallweise auf. Ein Höhepunkt war jedenfalls 1988 die Aufführung der Prager Symphony von Mozart mit dem Solisten Friedrich Gulda am Klavier und dem Chamber Orchestra of Europe in der Attergauhalle von St. Georgen. Diese Aufführung diente als Generalprobe für die Salzburger Festspiele.

Musikalische Sternstunden waren für den Kirchenchor St. Georgen im Attergau die Aufführung der Paukenmesse von Joseph Haydn (1991) und der Waisenhausmesse von Wolfgang Amadeus Mozart (1994) unter der musikalischen Leitung von Nikolaus Harnoncourt.

Harnoncourt liebte auch die echte Volksmusik, und so verschaffte er zur Feier seines 80. Geburtstages im Wiener Musikverein der Krauthäupl Musi aus St. Georgen einen bemerkenswerten Auftritt.

Ehrungen

Eine Vielzahl von Ehrungen und Auszeichnungen stehen stellvertretend für seine große Anerkennung.
2009 erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Marktgemeinde St. Georgen im Attergau.

Weblinks

Quelle