Kriegsopferdenkmal in Seewalchen

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Kriegsopferdenkmal in Seewalchen

Im Jahre 2001 wurden die zwei Denkmäler für die Opfer der beiden Weltkriege in einem einzigen neuen Kriegsopferdenkmal zusammengefasst, das sich im unteren Teil des Friedhofs in Seewalchen am Attersee befindet.

Beschreibung

Sechs Stufen führen auf einen geschotterten, ummauerten und mit zwei Seiteneingängen versehenen Platz, an dessen Südende sich die Gedenkwand befindet. Der Platz wird umrahmt von Gedenktafeln mit den Namen Gefallener, den westlichen Seiteneingang zieren zwei niedrige Säulen mit Bäumen. Das Gedenkwand-Mosaik hat eine Metalleinrahmung und zeigt eine gloriolentragende Maria in den Wolken, vor der ein Soldat mit Gewehr, Messer und Orden kniet. Links unten ist auch noch eine Lilie erkennbar. Auf der linken Seite werden in zwei Kolonnen die in Stahl eingestanzten 69 Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Seewalchener genannt. Auf der rechten Seite werden in ebenfalls zwei Kolonnen die 129 Namen der im Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Seewalchener aufgezählt. Aus den verfügbaren Unterlagen ist die genaue Zahl der gefallenen Seewalchener nicht mehr feststellbar.

Das Mosaik wird umrahmt von zwei Säulen, zwischen die ein niedriger Zaun mit zwei Kreuzen des Kameradschaftsbundes gesetzt wurde. Das Denkmal trägt die Aufschrift „Zum Gedenken der Gefallenen” und wurde vom Baumeisterbüro Ingenieur Johann Ploner geplant.

Das alte Denkmal – Erster Weltkrieg

Bereits 1917 wurde zu Ehren der gefallenen Seewalchener ein Denkmal im Friedhof errichtet. Die verfallene Gruft der Familie Khevenhüller-Horvath aus dem Jahre 1874 wurde in eine Gedenkstätte mit Email-Bildern der Soldaten und einem Mosaikbild Marias aus der Mosaikanstalt Innsbruck umgewandelt. Dieses Denkmal wurde im Zuge der Marktplatz-Umgestaltung im Jahre 2000 abgerissen und das heutige Denkmal mit dem alten Mosaik 2001 feierlich eröffnet. Das neue Denkmal enthält im Vergleich zur alten Gedenkstätte weder Fotos noch Hinweise darauf, aus welchen Dörfern die gefallenen Männer gekommen sind.
Unter der Seewalchener Bevölkerung wurde kolportiert, dass ein Öffnen der Gruft mit Lebensgefahr verbunden sei. Es hieß, die daran beteiligten Arbeiter seien – analog zu den Pyramidenöffnern – dem Tode geweiht. Mysteriöse Todesfälle gab es jedoch bisher keine.

Begräbnisprobleme
Die Mutter des Besitzers des Schlosses Kammer, Frau von Horwarth verstarb am 6. April 1874 in Schörfling an Blattern und wurde am selben Tage beerdigt. Die Schörflinger wollten aber aus unbekannten Gründen die Leiche nicht in ihren Friedhof dulden und es blieb das Grab über Nacht offen. Am nächsten Tag kam A. Bodenwieser, der Bote des Herrn von Horwarth, im Namen seines Herrn zum Bürgermeister mit dem Ersuchen, die Leiche der Frau von Horwarth im Friedhof Seewalchen beerdigen zu lassen. Herr von Horwarth würde dafür für die Armen der Gemeinde eine Spende und zum Schulbau 25 Baumstämme zusagen. Und so geschah es. Über das Grab der Frau von Horwarth wurde dann die Gruft errichtet, die später in das Kriegerdenkmal umgewandelt wurde.

Das alte Denkmal – Zweiter Weltkrieg

1948 wurde in Seewalchen der Heldenfriedhof errichtet. Die Gedenksteine wurden von den Angehörigen der Theatergesellschaft, der Feuerwehr und vom Pfarramt gestiftet.
Von 397 eingerückten Seewalchenern kehrten über einhundert nicht mehr nach Hause zurück. Weiters hatte Seewalchen am Attersee drei zivile Opfer zu beklagen.
Das alte Denkmal befand sich südlich der Pfarrkirche. Es handelte sich dabei um ein Holzkreuz auf einem Sockel, das mit Gedenktafeln und 75 Gedenksteinen aus Marmor nach Plänen des Architekten Josef Zotti 1948 errichtet wurde.

Quelle

  • Helga Kern, Franz Roither: Kleindenkmäler in Seewalchen am Attersee, Eigenverlag 2006/2009