Kemating: Unterschied zwischen den Versionen

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Kemating ist eine Ortschaft der Gemeinde [[Seewalchen am Attersee]], KG. Litzlberg.
Kemating ist eine Ortschaft der Gemeinde [[Seewalchen am Attersee]], KG. Litzlberg.
== Einwohnerzahl ==
== Einwohnerzahl ==
Kemating hatte im Jahr 1666 93 Einwohner und 18 Häuser.<br /> 2001 betrug die Zahl der Einwohner 124 und im Jahr 2009 betrug die Zahl der Häuser 42.
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| 1666
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== Erwähnung in alten Urkunden ==
== Erwähnung in alten Urkunden ==

Version vom 24. Januar 2010, 15:30 Uhr

Kemating ist eine Ortschaft der Gemeinde Seewalchen am Attersee, KG. Litzlberg.

Einwohnerzahl

1666 2009
Häuser 18 42
Einwohner 93 139

Erwähnung in alten Urkunden

  • 823: „De cheminata" (Traditionsbuch Mondsee, Oö.Urkundenbuch);
  • 1135: „predium Chemnaten aput Aterse predium“ auch
    „Chemenate“ (Urkundenbuch Salzburg);
  • 1380: „Kematen“;
  • 1538: „Kemating“;
  • 1561: „Kematten“;
  • 1621: „Khematen“.

Herkunft des Namens

  • Nach domus caminata: Herrenhaus mit einem Kamin für den Rauchabzug (während bei sonstigen Häusern der Rauch durch eine Dachluke ins Freie gelangte);
  • möglicherweise auch nach Geländestellen, wo es auffallend warm ist.
  • Nach keminâta (mhd.) = ein für sich stehendes, aus Stein gebautes, heizbares Wohngebäude bzw. Gemach.
  • Anmerkung:
    Kein echter -ing-Name, erst später „Kemating“, mit bayrischer „ing“-Form.

Aus der Geschichte und Chronik

  • Kemating und Michaelbeuern
    Bei seiner Gründung 748 erhielt das Kloster Mondsee erhielt auch Schenkungen am Attersee (Steindorf, Ainwalchen, Kemating, Buchberg; Schörfling). So heißt es um 800: ...der Kaiser Ludwig der Deutsche schenkt dem Kloster Mondsee ein Gut zu Pohberg (=Buchberg) und zwei Güter zu Chemenate (=Kemating)...
    Auch die Grafen von Peilstein – sie waren Gründer und Vögte des Klosters Michaelbeuern – hatten im 12. Jh. hier Gründe. Der Grundbesitz dieses Klosters in Kemating dürfte auf sie zurückgehen. Das Kloster Michaelbeuern errichtete für seine Untertanen auch eine Kirche.
    Als um 1135 einige Ritter Mönche wurden und ins Kloster Michaelbeuern eintraten, vergaben sie auch ihre Güter in Kemating an das Stift.
    Dies dürfte auch der der Grund gewesen sein, dass sich Michaelbeuern für Seewalchen interessierte. Durch einen Tauschvertrag kam 1135 die Pfarrkirche Seewalchen mit ihren Untertanen und dem Zehent an das Stift. Die Kirche von Kemating wurde 2 Jahre später der Pfarrkirche Seewalchen unterstellt.
  • Pfarre und Schule in Kemating
    1780 gab es im Zuge der theresianisch-josephinischen Pfarr-Regulierungs-Bestrebungen Bemühungen um eine Verselbständigung von Kemating und dem dazugehörigen Buchberg. Der Abt von Michaelbeuern erklärte sich auch bereit, in Kemating einen Seelsorger auf Kosten des Stiftes einzusetzen, Freude hatte er aber damit wenig.
    Am 18. August 1784 begab sich - nach einem Schreiben des Dechants von Gmunden – ein P. Gregor Haas als erster Expositus nach Kemating. Er wohnte anfangs im noch im Pfarrhof Seewalchen, um vorläufig nur an Sonn- und Feiertagen in Kemating Gottesdienste zu halten. Im November 1784 verlangte das Kreisamt in Lambach, für den Expositus in Kemating müsse ein Haus gebaut werden. Der Bau (Kemating 18, heute Verwanger) wurde im Lauf des Jahres 1785 durchgeführt.
    In diesem Haus dürfte auch Schulunterricht abgehalten worden sein. 1791 erhielt Kemating einen Schullehrer und beim Verkauf des Hauses 1795 war das Servitut einer Schule am Haus. Möglicherweise hatte die Schule noch einige Jahre weiter bestanden.
    1791 wurde die Expositur wieder aufgehoben und das Pfarrhaus dem Lehrer eingeräumt. Dafür sollte Seewalchen einen Kooperator für die Filialkirchen erhalten.
    Und auch die Schule hatte keinen dauerhaften Bestand.
  • Im Jahr 1901 wird die Freiwillige Feuerwehr Kemating wird gegründet.
  • Bachregulierung
    Im Jahr 1928 haben die Besitzer in den Ortschaften Kemating und Staudach sowie einige Besitzer aus Steindorf den Kematinger-Kraimserbach reguliert. Insgesamt wurden 45 Joch (=23,84 ha) der Entwässerung mit einem Gesamtaufwand von S 68.093,80 zugeführt.

Weblinks und Quellen

Quellen:

  • Chronik der Marktgemeinde Seewalchen
  • Adolf Bocksleitner, Heimatbuch Seewalchen am Attersee, 1929;
  • Anton Kastenhuber: diverse Veröffentlichungen in Lenzinger Zeitschriften: Lenzella, Jahresberichte der Hauptschule Lenzing, 1958 - 1963;
  • Maria Jedinger: Ortsnamen des Bezirkes Vöcklabruck, 1954 (K. Schiffmann: Ortsnamen 1935);
  • Reutner u.a.: Die Ortsnamen des politischen Bezirkes Vöcklabruck, Verlag der öst. Akademie d. Wissenschaften, 1997;
  • Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich.
  • Häuserverzeichnis der Marktgemeinde Seewalchen, 1991