Josef Lohninger: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Prälat Dr. Josef Lohninger''' wurde am 8. Mai 1866 in [[Weißenkirchen im Attergau]] geboren. Gestorben am 19. März 1926 in Linz.
[[Bild:JosefLohninger.jpg|thumb|Prälat Dr. Josef Lohninger]]
[[Bild:LohningerVilla.jpg|thumb|Atergovius-Villa]]
'''Prälat Dr. Josef Lohninger''' (* 8. Mai 1866 in [[Weißenkirchen im Attergau]]; † 19. März 1926 in Linz) war neben seinen priesterlichen Berufungen ein bedeutender Historiker des [[Attergau]]s. Dabei trat er in seinen Schriften unter dem Pseudonym '''Atergovius''' auf.


== Lebenslauf ==
== Lebenslauf ==
Lohninger besuchte zuerst das Gymnasium am
Josef Lohninger besuchte zuerst das Gymnasium am Freinberg in Linz und dann das Priesterseminar in Linz. Am 28. Juli 1889 zum Priester geweiht, wurde er zunächst Hilfspriester in der Linzer Stadtpfarre, dann Kaplan in [[St. Georgen im Attergau]] und in Urfahr. 1892 wurde er bischöflicher Konsistorialsekretär und 1894 als Kaplan an die Anima in Rom entsandt. An diesem Studienkolleg für Priester aus deutschsprachigen Diözesen erwarb er 1896 das Doktorat der Theologie. Im gleichen Jahr wurde er Provisor und dann Pfarrer von [[Unterach am Attersee]]. Als solcher erwarb er sich außerordentliche Verdienste.
Freinberg in Linz und die theologische
 
Lehranstalt daselbst. Am 28. Juli 1889
Am 30. Juni 1902 erfolgte durch den Kaiser die Ernennung zum Rektor des Deutschen Nationalinstitutes S. Maria dell'Anima in Rom. Der ehemalige Pfarrer von Unterach wurde päpstlicher Hausprälat und kurz nacheinander Konsistorialrat, apostolischer Protonotar und Komtur des Franz-Joseph-Ordens. 1909 wurde Prälat Lohninger Ehrendomherr von Loreto und sollte sogar Bischof von Triest werden.
zum Priester geweiht, wird er zunächst
 
Hilfspriester in der Linzer Stadtpfarre,
1911 regte er bei Theodora Gräfin Kottulinsky vom [[Schloss Kogl]] den Bau eines [[Ahberg-Kapelle|Kirchleins]] auf dem Ahberg an, wo schon im Mittelalter eine Kirche stand.
dann Kaplan in [[St. Georgen im Attergau]]
 
und in Urfahr. Die Promotion zum
Der Kaiser ernannte ihn 1913 zum Domherrn in Linz, er wurde Dechant von Linz. Er war Inspektor des Religionsunterrichtes an den Volks- und Bürgerschulen in Linz, Rat des geistlichen Gerichtes in Streit- und Strafsachen, bischöflicher Kommissär für das Blindeninstitut, geistlicher Beirat der Katholischen Frauenorganisation, daneben Prediger und Beichtvater.
Dr. theol. erfolgte 1896. Im gleichen
 
Jahre wird er Provisor und dann Pfarrer
Seinen Lebensabend verbrachte er wiederum in Weißenkirchen, wo er sich in der Nähe seines Geburtshauses ein Landhaus nach dem Muster einer römischen Landvilla errichten ließ (Atriumshaus).
von [[Unterach am Attersee|Unterach]]. Als solcher erwarb er
 
sich außerordentliche Verdienste. Am
Den Rest seines Lebens widmete er den Armen und Blinden. Seine letzten Sorgen galten den Kranken. Nachdem Lohninger
30. Juni 1902 erfolgte durch den Kaiser
1924 noch Domdechant geworden war, starb er am 19. März 1926 in Linz.
die Ernennung zum Rektor des Deutschen
Nationalinstitutes S. Maria dell'Anima in Rom. Der ehemalige Pfarrer
von Unterach wird päpstlicher Hausprälat
und kurz nacheinander Konsistorialrat,
apostolischer Protonotar und
Komtur des Franz-Joseph-Ordens. 1909 wird Prälat Lohninger
Ehrendomherr von Loreto, und nun
sollte er gar Bischof von Triest werden.
Der Kaiser ernennt
ihn zum Domherrn in Linz, er
wird Dechant von Linz. Seinen Lebensabend verbrachte er wiederum in Weißenkirchen, wo er sich in der Nähe seines Geburtshauses ein Landhaus nach dem Muster einer römischen Landvilla errichten ließ (Atriumshaus).
Den Rest seines
Lebens widmet er den Armen und
Blinden. Seine letzten Sorgen galten
den Kranken. Nachdem Lohninger
1924 noch Domdechant geworden
war, starb er am 19. März 1926 in Linz


== Werke ==
== Werke ==
Seine Leistungen als Forscher, Historiker
Seine Leistungen als Forscher, Historiker und Schriftsteller, besonders für den [[Attergau]], sind von unschätzbarem Wert. Von seinen größeren Abhandlungen, die im Buchhandel erschienen sind, wären zu nennen:  
und Schriftsteller, besonders für
*„''S. Maria dell'Anima, die Deutsche Nationalkirche in Rom''" (1909)
den [[Attergau]], sind von unschätzbarem
*Unter dem Pseudonym '''Dr. J. L. Atergovius''' erschien 1913 „''Die Pfarrkirche von St. Georgen im Atergau''"<br />
Wert. Von seinen größeren Abhandlungen,
:Dieses Werk ist die erste umfassende Dokumentation der Geschichte des [[Attergau]]s. Es ist daher nicht verwunderlich, dass in vielen weiteren Werken immer wieder ein Bezug zum Atergovius, wie das Werk nach seinem Autor auch genannt wird, hergestellt wurde. Das Werk wurde 1994 vom [[Heimatverein Attergau]] neu aufgelegt und ist dort auch käuflich erwerbbar. [http://www.attergau-zeitreise.at/Buecher.htm (Heimatverein Attergau - Bücher)]
die im Buchhandel erschienen
*„''Das Wirken der Gesellschaft Jesu seit der Wiederherstellung im Jahre 1814 in Oberösterreich''" (1914)
sind, wären zu nennen: „S. Maria dell'
*„''Oberösterreichs Werdegang''"
Anima, die Deutsche Nationalkirche in
und mehrere Abhandlungen in den Christlichen Kunstblättern sind Zeugen der vielseitigen Beschäftigung dieses wirklich großen Menschen.
Rom" (1909); unter dem Pseudonym
Dr. J. L. [[Atergovius]] erschien 1913 „Die
Pfarrkirche von St. Georgen im Attergau".
„Das Wirken der Gesellschaft
Jesu seit der Wiederherstellung im Jahre 1814 in Oberösterreich" (1914).
„Oberösterreichs Werdegang" und
mehrere Abhandlungen in den Christlichen
Kunstblättern sind Zeugen der
vielseitigen Beschäftigung dieses wirklich
großen Menschen.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
Ritter des königlichen bayrischen Verdienstordens vom hl. Michael.
*Ritter des königlich-bayerischen Verdienst-Ordens vom hl. Michael
* Träger des königlich-preußischen Kronen-Ordens II. Klasse


Träger des königlichen preußischen Kronenordens.  
== Quellen ==
*[[Helmut Pachler|Pachler, Helmut]]: Vorwort zur Neuauflage (1994) des Atergovius-Werkes ''"Die Pfarrkirche von St. Georgen im Atergau"'' (1913)
*{{Heimatbuch Weißenkirchen}}
*{{Der Bezirk Vöcklabruck}}
* Mück, Alfred: ''Unterach am Attersee, Geschichte einer Salzkammergutsommerfrische'', Welsermühl 1937


== Quellen ==
== Weblinks ==
{{Heimatbuch Weißenkirchen}}
*[http://www.attergau-zeitreise.at/Buecher.htm Heimatverein Attergau - Bücher]
*[https://www.atterpedia.at/index.php?title=Atergovius Josef Lohninger (Atergovius) auf atterpedia.at]


[[Kategorie:Person|Lohninger]]
[[Kategorie:Unterach am Attersee|Lohninger Josef]]
[[Kategorie:Weißenkirchen|Lohninger]]
[[Kategorie:Weißenkirchen im Attergau|Lohninger Lohninger Josef]]
[[Kategorie:Religion|Lohninger]]
[[Kategorie:Heimatforscher|Lohninger Josef]]
[[Kategorie:Pfarrer|Lohninger Josef]]

Aktuelle Version vom 18. September 2022, 16:04 Uhr

Prälat Dr. Josef Lohninger
Atergovius-Villa

Prälat Dr. Josef Lohninger (* 8. Mai 1866 in Weißenkirchen im Attergau; † 19. März 1926 in Linz) war neben seinen priesterlichen Berufungen ein bedeutender Historiker des Attergaus. Dabei trat er in seinen Schriften unter dem Pseudonym Atergovius auf.

Lebenslauf

Josef Lohninger besuchte zuerst das Gymnasium am Freinberg in Linz und dann das Priesterseminar in Linz. Am 28. Juli 1889 zum Priester geweiht, wurde er zunächst Hilfspriester in der Linzer Stadtpfarre, dann Kaplan in St. Georgen im Attergau und in Urfahr. 1892 wurde er bischöflicher Konsistorialsekretär und 1894 als Kaplan an die Anima in Rom entsandt. An diesem Studienkolleg für Priester aus deutschsprachigen Diözesen erwarb er 1896 das Doktorat der Theologie. Im gleichen Jahr wurde er Provisor und dann Pfarrer von Unterach am Attersee. Als solcher erwarb er sich außerordentliche Verdienste.

Am 30. Juni 1902 erfolgte durch den Kaiser die Ernennung zum Rektor des Deutschen Nationalinstitutes S. Maria dell'Anima in Rom. Der ehemalige Pfarrer von Unterach wurde päpstlicher Hausprälat und kurz nacheinander Konsistorialrat, apostolischer Protonotar und Komtur des Franz-Joseph-Ordens. 1909 wurde Prälat Lohninger Ehrendomherr von Loreto und sollte sogar Bischof von Triest werden.

1911 regte er bei Theodora Gräfin Kottulinsky vom Schloss Kogl den Bau eines Kirchleins auf dem Ahberg an, wo schon im Mittelalter eine Kirche stand.

Der Kaiser ernannte ihn 1913 zum Domherrn in Linz, er wurde Dechant von Linz. Er war Inspektor des Religionsunterrichtes an den Volks- und Bürgerschulen in Linz, Rat des geistlichen Gerichtes in Streit- und Strafsachen, bischöflicher Kommissär für das Blindeninstitut, geistlicher Beirat der Katholischen Frauenorganisation, daneben Prediger und Beichtvater.

Seinen Lebensabend verbrachte er wiederum in Weißenkirchen, wo er sich in der Nähe seines Geburtshauses ein Landhaus nach dem Muster einer römischen Landvilla errichten ließ (Atriumshaus).

Den Rest seines Lebens widmete er den Armen und Blinden. Seine letzten Sorgen galten den Kranken. Nachdem Lohninger 1924 noch Domdechant geworden war, starb er am 19. März 1926 in Linz.

Werke

Seine Leistungen als Forscher, Historiker und Schriftsteller, besonders für den Attergau, sind von unschätzbarem Wert. Von seinen größeren Abhandlungen, die im Buchhandel erschienen sind, wären zu nennen:

  • S. Maria dell'Anima, die Deutsche Nationalkirche in Rom" (1909)
  • Unter dem Pseudonym Dr. J. L. Atergovius erschien 1913 „Die Pfarrkirche von St. Georgen im Atergau"
Dieses Werk ist die erste umfassende Dokumentation der Geschichte des Attergaus. Es ist daher nicht verwunderlich, dass in vielen weiteren Werken immer wieder ein Bezug zum Atergovius, wie das Werk nach seinem Autor auch genannt wird, hergestellt wurde. Das Werk wurde 1994 vom Heimatverein Attergau neu aufgelegt und ist dort auch käuflich erwerbbar. (Heimatverein Attergau - Bücher)
  • Das Wirken der Gesellschaft Jesu seit der Wiederherstellung im Jahre 1814 in Oberösterreich" (1914)
  • Oberösterreichs Werdegang"

und mehrere Abhandlungen in den Christlichen Kunstblättern sind Zeugen der vielseitigen Beschäftigung dieses wirklich großen Menschen.

Ehrungen

  • Ritter des königlich-bayerischen Verdienst-Ordens vom hl. Michael
  • Träger des königlich-preußischen Kronen-Ordens II. Klasse

Quellen

  • Pachler, Helmut: Vorwort zur Neuauflage (1994) des Atergovius-Werkes "Die Pfarrkirche von St. Georgen im Atergau" (1913)
  • Herbert Saminger: Heimatbuch der Gemeinde Weißenkirchen im Attergau, Verlag Moserbauer 1999, ISBN 3-900847-56-8
  • Friedrich Pisar: Der Bezirk Vöcklabruck - 1.und 2. Teil, Heimatbuchverein Vöcklabruck 1981, ISBN 3-85320-224-1
  • Mück, Alfred: Unterach am Attersee, Geschichte einer Salzkammergutsommerfrische, Welsermühl 1937

Weblinks