Holz

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Waldpanorama über dem Attersee


Holz

Das Thema gliedert sich ohne Anspruch auf Vollständigkeit in folgende Bereiche







Wald - Holzentstehung

Entwicklung der Vegetation - Veränderungen des Baumartenbestandes durch die Waldnutzung

Gegenwärtige Waldstruktur – Nutzhölzer

Kennzahlen der Forstinventuren

Waldbewirtschaftung – Waldarbeit – Werkzeuge

Waldbesitzstruktur

Geschichte einzelner Forstbetriebe

Transportwege – Walderschließung

Waldbauliche Experimente im Lauf der Zeit (Edelkastanie, Douglasie)

Schadensereignisse (Wildbäche, Windwurf, Tannensterben, Fichtenblattwespe)

Schutzfunktionen des Waldes – Wasserhaushalt – Erosion

Soziale Funktionen des Waldes – Tourismus – Sport – Freizeit – Waldlehrpfade –Publikationen – Jagd

Berufliche Perspektiven – Ausbildungsmöglichkeiten


Holzbearbeitung

Geschichtliche Entwicklung

Holzfuhrwerk

Sägewerke

Tischlereien – Möbelfabriken

Zimmereien – Holzbau – Architektur mit Holz – Wasserbau

Wagnereien – Fassbinderei – Bootbau

Holzwarenerzeugung – Holzschindelerzeugung

Salzversiedung – Glasverhüttung – Köhlerei

Papier-, Zellstoff-, Faserindustrie

Technische Meilensteine – Innovationen – Modeströmungen

Energiegewinnung – Holz und Wasser

Holzverarbeitungsbetriebe – Historie bis zu aktuellen Leistungen

Überblick

Als sich die Gletscher der letzten Eiszeit zurückzogen und die Berg- und Seenlandschaft des Attergaues freigaben, breitete sich allmählich eine Vegetation mit dichter Bewaldung aus. Schon zur Jungsteinzeit (Neolithikum 5000-1800) diente Holz nicht nur als Brennstoff und Hilfsmaterial für Werkzeuge sondern auch als Baustoff für Ansiedlungen am Attersee. Zeugnis davon geben die Pfahlbauten, von denen die ersten im August 1870 am nördlichen Ende des Sees entdeckt wurden. Sie stammen aus der Zeit von 2000 bis 1000 vor unserer Zeitrechnung. Das reichlich vorhandene Naturprodukt Holz übte im Lauf der Geschichte einen sehr unterschiedlichen Einfluss auf das Leben der Menschen in der Atterseeregion aus.

Die Veränderungen im Lauf der Jahrtausende betreffen sowohl den Wald als auch die Holznutzung. Urwaldbereiche ohne menschliche Einflussnahme, wie sie im niederösterreichischen Ötschergebiet erhalten geblieben sind, gibt es im Atterseeraum schon lange nicht mehr. Die Wälder im Attergau, ursprünglich „Allmende“, also für jedermann frei nutzbar, wurden relativ früh als Brennholzlieferant für die Salzversiedung in den Salinen des inneren Salzkammergutes interessant. Kaiser und Grundherrschaft sicherten sich ausschließliche Besitzrechte. Bauern erhielten Nutzungsrechte, die später überwiegend mit Waldeigentum abgelöst wurden.

Veränderten sich Waldstruktur und Nutzungsformen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nur langsam, so ging die Entwicklung in der Folge um so rascher voran. Mit dem hohen Holzbedarf für den Wiederaufbau der im zweiten Weltkrieg zerstörten Städte ab 1945 begann eine Industriealisierungswelle mit nachhaltigen Auswirkungen. Die holzverarbeitenden Betriebe, wie Sägewerke, Möbelfabriken, Tischlereien und die Papier-, Zellstoff- und Faserindustrie boten bis dahin nicht gekannte Perspektiven. Menschen, die zuvor vorwiegend in der Landwirtschaft tätig waren, sowie viele Heimatvertriebene aus Osteuropa fanden in der aufstrebenden Holzwirtschaft eine neue Lebensgrundlage.

Die Wälder wurden mit Forststrassen aufgeschlossen. Motorsägen, Traktoren, Holzerntemaschinen und Lastkraftwägen mit Ladekränen ermöglichten in der Folge eine intensive Waldnutzung. Die Aufforstung der geschlägerten Flächen orientierte sich nach hoher Wuchsleistung und gefragten Holzarten. Das führte zur Bildung von Fichten-Monokulturen die auf den Kahlschlagflächen angepflanzt wurden. Nach erheblichen Schadensereignissen wie Windwurf und Schädlingsbefall (Fichtenblattwespe, Borkenkäfer, Tannensterben) werden mehr Mischwälder mit einem hohen Artenreichtum vor allem an Kleinlebewesen angestrebt. Auch die waldverträgliche Anpassung des Wildbestandes ist ein Anliegen. Die nachwachsende Holzmenge blieb jedoch in Summe größer als dessen Abholzung.

Immer leistungsfähigere Produktionsmethoden, die reichliche Verfügbarkeit von Energie, kostengünstige Transportmöglichkeiten über weite Entfernungen (Eisenbahn, Autobahnen, Rhein-Main-Donau-Kanal), wie auch die generelle Globalisierung der Wirtschaft führten nach den „Wirtschaftswunderjahren“ ab etwa 1970 zu weiteren Umwälzungen. Viele Holzverarbeitungsbetriebe wurden geschlossen. Wenige wuchsen zu Großbetrieben heran und einige kleine Familienbetriebe überlebten mit Nischenprodukten. Über Jahrhunderte ausgeübtes Handwerk, altes Werkzeug mitsamt dem überlieferten Wissen über seine Handhabung gerät in Vergessenheit. Menschen die all das noch aus eigener, unmittelbarer Anwendung kennen, haben schon ein hohes Alter erreicht. Vieles ist nur mehr aus Erzählungen bekannt.