Herrschaft Litzlberg

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Über die Herrschaft Litzlberg und das Schloss gibt es verschiedene Versionen. Der ursprüngliche Name der Burg ist nicht nachweisbar.

Geschichte

Nach Bocksleitner bauten die Vögte des Klosters Mondsee in Buchberg auf der Insel im See ein festes Schloss, das man Lützelburg (=kleine Burg) nannte. Ursprünglich war die Herrschaft im Besitz des Bistums Bamberg und somit im Einflussbereich der Schaunberger. Die so genannte Schaunberger Fehde berührte auch Litzlberg und so ging der Besitz 1383 (vielleicht auch schon einige Jahre früher) auf Herzog Albrecht von Österreich über.

Wasenhof

Ein Ulrich der Wasner bekam vom Herzog Albrecht V. als väterliches Erbe verschiedene Lehen um Seewalchen. Im Jahre 1484 ist als Verwandter des Vischmeisters Hans Wasner zu Wasen genannt und in einer Urkunde 1508 zum letzten Mal erwähnt. Nach dem ältesten Urbar der Herrschaft Litzlberg aus dem Jahr 1584 hieß der Maierhof des Schlosses „Wasenhof”.

Winder von Lützlburg

Das Geschlecht der Winder von Windern und Lützelburg („Winder von Slemating”) war von 1313 bis 1498 der erste Lehensinhaber dieses Adelssitzes. 1514 ist Litzlberg im Besitz von Pankraz Winter, Aufschläger (d.i. ein landesfürstlicher Finanzbeamter) in Vöcklabruck.

Polheim und Engl

Am 17. November 1534 kaufte Weikart von Polheim die Herrschaft den Söhnen Kaspar Winder ab. Vor den Polheimern gehörte zu dieser Herrschaft nur ein Meierhof, eine Segen und verschiedene Zehente . Mit dem Polheimern kam ein rasches Anwachsen.

1603 wird es von den Enkeln des Weikart dem Simon Engel von Wagrein verkauft. Da Engl nur den Altbestand kaufte, musste er wieder von vorne beginnen. 1607 wird der Meierhof gebaut, 1608: wird Litzlberg als „Englischer Hof“ bezeichnet. Im 17. Jh. wird er als gemauerte Stock, der samt Getreide- und Heustadl von einer Mauer umgeben war, beschrieben. In die Zeit Engls fiel auch die Errichtung des protestantischen Bethauses Beim Bau eines Turmes wurde 1616 der Römergrabstein eines Messorius Matuco, einem Veteran der Legion gefunden.

Litzlberg im 17. Jahrhundert

1638 wurde das Schloss an die Khevenhüller verkauft. Wegen Geldmangel konnte es die Familie jedoch nicht lange halten. 1655 folgt der Landschaftseinnehmer ob der Enns Johann von Khunitz. Von diesem geht sie im gleichen Jahr an den kaiserlichen Forstmeister Johann Christoph Staindl in Plessenödt über.

1664 besitzt sie Elias von Seeau zu Mühlleiten. In der Zwischenzeit war Litzlberg von der Lehensschaft befreit und in ein freies Eigen umgewandelt worden. Später finden wir auf Lützelberg die Familie Maderer von Ehrenreichskron, die wahrscheinlich nur Pfleger von Litzlberg war. Einer von ihnen ist Placidus, geb. 1667, er war Pfarrer von Seewalchen und von 1714 bis 1731 Abt von Michaelbeuern.

Laut dem Theresianischem Gültenbuch gehörten um 1750 zu Litzlberg 221 Untertanen und die Gesamteinkünfte beliefen sich auf jährlich 2536 Gulden (Reineinkünfte: fl. 1799).

Um 1769 ging Litzlberg von den Seeauern in den Besitz des Grafen Johann Gottfried von Clam über. 1780 wurde das inzwischen zur Ruine gewordene Schloss abgetragen und das brauchbare Material wurde zum Aufbau des abgebrannten Marktes Schörfling verwendet.

In den folgenden Jahren wechselte die Insel mehrfach ihren Besitzer und kam dann zur Brauerfamilie Hofmann. Von dem zu Herrn Springer, der es 1896 nach alten Plänen wieder aufbauen ließ.

Quellen

  • Adolf Bocksleitner: Seewalchen am Attersee, ein Heimatbuch; Verlag Julius Wimmer, Linz, September 1929