Heimathaus Schörfling: Unterschied zwischen den Versionen

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Wie sah das Alltagsleben in dieser Zeit aus? In mühevoller Rodungsarbeit mit Steinbeilen wurde dem Wald Land für den Ackerbau abgerungen. Fischfang und Jagd waren eine wichtige Nahrungsquelle. Tongefäße mit Henkel und eingeitzten Verzierungen (Leitform: der "Mondseekrug"), Textilien und Schmuck zeugen von einem vergleichsweise hohen Lebensstandard. Da es keine Hinweise auf kriegerische Auseinandersetzungen gibt, spricht die Forschung von einem "Goldenen Zeitalter der Urgeschichte". Erst in der folgenden Bronze- und Eisenzeit scheinen die Zeiten unruhiger geworden zu sein und die Pfahlbaubewohner mussten andere Siedlungsplätze auswählen.
Wie sah das Alltagsleben in dieser Zeit aus? In mühevoller Rodungsarbeit mit Steinbeilen wurde dem Wald Land für den Ackerbau abgerungen. Fischfang und Jagd waren eine wichtige Nahrungsquelle. Tongefäße mit Henkel und eingeitzten Verzierungen (Leitform: der "Mondseekrug"), Textilien und Schmuck zeugen von einem vergleichsweise hohen Lebensstandard. Da es keine Hinweise auf kriegerische Auseinandersetzungen gibt, spricht die Forschung von einem "Goldenen Zeitalter der Urgeschichte". Erst in der folgenden Bronze- und Eisenzeit scheinen die Zeiten unruhiger geworden zu sein und die Pfahlbaubewohner mussten andere Siedlungsplätze auswählen.


Umfangreichere Sammlungen zur Pfahlbauzeit: Heimathaus Schörfling
Umfangreichere Sammlungen zur Pfahlbauzeit: Heimathaus [[Schörfling]]


== Adresse ==
== Adresse ==

Version vom 26. Dezember 2009, 21:52 Uhr

Heimathaus

Das Heimathaus befindet sich in einem 500 Jahre altem Gebäude im ersten Stock. Es besteht aus fünf Räumen (insgesamt 127 Quadratmeter).

  • 1. Raum: Vorgeschichte 3.750 v. Chr.: Pfahlbaufunde, Römerzeit, Mosaik-Ausgrabungen
  • 2. Raum: Ortsgeschichte: erste Nennung von Schörfling 800 n. ch. bis Mittelalter und Bauernkriege
  • 3. Raum: Vereine: Musikgeschichte, Fremdenverkehr und Schulen
  • 4. Raum: Handwerk, Flößerei und Land- und Forstwirtschaft, 1. und 2. Weltkrieg
  • 5. Raum: Handwerk- und Feuerwehrmuseum

Pfahlbauten

Als mit dem Ende der Eiszeit die Gletscher abschmolzen und die Salzkammergutseen in ihrer heutigen Form zurückblieben, war ein klimatisch günstige Zeit, in der die Temperaturen etwas höher waren als heute.

Die Landschaft war bald von einem dschungelartigen Wald bedeckt, in dem zahlreiche Tiere Nahrung fanden. In der menschlichen Geschichte kam es zu einem gewaltigen Entwicklungsschub. Die Jäger und Sammler, die über die Jahrhunderttausende auf nomadische Weise das Land durchstreift hatten, wurden sesshaft. Man nennt diese Zeit die Jungsteinzeit, da als Werkzeug nur Geräte aus Stein in Verwendung waren und die Technik der Metallgewinnung noch nicht bekannt war.

Aus dieser Zeit stammen die ersten Spuren menschlicher Siedlungstätigkeit am Attersee. Die jüngste wissenschaftliche Untersuchung von Pfahlbauresten (2000/2001) hat die ältesten Funde auf die Zeit um 3770 v.Chr. datiert. Das bedeutet, die Geschichte der Pfahlbauten am Attersee beginnt sehr viel früher, als ursprünglich angenommen. Seit 1870 werden die Pfahlbausiedlungen des Attersees systematisch erforscht, und eine Unzahl von Fundgegenständen vermittel uns heute ein sehr genaues Bild davon, wie die Menschen in dieser Zeit gelebt haben. Sie hausten in Hütten, die auf Pfählen im Seeuferbereich errichtet wurden. Die romantische Vorstellung von Pfahlbauten auf dem Wasser ist wissenschaftlich überholt. Die klimatischen Untersuchungen ergeben für die Pfahlbauzeit nämlich einen niedrigeren Wasserspiegel als heute, so dass sich die Bauten damals am Seeufer befunden haben und nur bei Hochwässern zeitweilig überschwemmt worden sind.

Nicht nur die Seeufer waren in der Jungsteinzeit bereits besiedelt, auch aus dem Hinterland (Aurach am Hongar, Buchberggipfel/Gde. Berg i.A., Ahberg bei Thalham/Gde St. Georgen i.A.) bezeugen Funde wie Steinbeile, Keramikscheiben und Spinnwirtel das Vorhandensein menschlicher Siedlungen.

Wie sah das Alltagsleben in dieser Zeit aus? In mühevoller Rodungsarbeit mit Steinbeilen wurde dem Wald Land für den Ackerbau abgerungen. Fischfang und Jagd waren eine wichtige Nahrungsquelle. Tongefäße mit Henkel und eingeitzten Verzierungen (Leitform: der "Mondseekrug"), Textilien und Schmuck zeugen von einem vergleichsweise hohen Lebensstandard. Da es keine Hinweise auf kriegerische Auseinandersetzungen gibt, spricht die Forschung von einem "Goldenen Zeitalter der Urgeschichte". Erst in der folgenden Bronze- und Eisenzeit scheinen die Zeiten unruhiger geworden zu sein und die Pfahlbaubewohner mussten andere Siedlungsplätze auswählen.

Umfangreichere Sammlungen zur Pfahlbauzeit: Heimathaus Schörfling

Adresse

  • Heimathaus Schörfling
  • Gmundnerstraße 8
  • 4861 Schörfling am Attersee

Öffnungszeiten

  • Mai bis Oktober: Samstag von 10:00–12:00 Uhr
  • und nach Vereinbarung

Eintrittspreise

freiwillige Spende

Weiterführende Informationen und Anfahrtsplan

http://www.ooemuseumsverbund.at/de_museum_15_293.html

Bilder

Quellen