Filialkirche Berg: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Filialkirche Peter und Paul''' in der Ortschaft Berg, hat in der Gemeinde [[Berg im Attergau]] einen hohen Stellenwert.
Die '''Filialkirche Peter und Paul''' in der Ortschaft Berg, hat in der Gemeinde [[Berg im Attergau]] einen hohen religiösen Stellenwert.


== Chronik ==
== Chronik ==
Die Entstehungsgeschichte der Kirche in Berg ist nach wie vor nicht geklärt.
Die Entstehungsgeschichte der Kirche in Berg ist nach wie vor nicht endgültig geklärt.  
Atergovius schreibt die Gründung dem hl. Rupert, der im 7. Jahrhundert in unserer Region missionarisch tätig war, zu ohne entsprechende Beweise vorzulegen. Für den Atergovius ist St. Peter in Berg eine selbständige
 
=== Entstehung nach Atergovius ===
[[Atergovius]] schreibt die Gründung dem hl. Rupert, der im 7. Jahrhundert in unserer Region missionarisch tätig war, zu ohne entsprechende Beweise vorzulegen. Für den Atergovius ist St. Peter in Berg eine selbständige
Pfarrkirche, die erst später der Salzburger Eigenkirche
Pfarrkirche, die erst später der Salzburger Eigenkirche
Schörfling unterstellt wurde. Der Name Schörfling
Schörfling unterstellt wurde.
weist in die erste Zeit der bayrischen Landnahme,
Der [[Atergovius]] stellt schon für die Mitte des 8. Jahrdunderts
und der älteste urkundliche Beleg fällt auch schon in das
Jahr 803. Die Kirche zum hl. Gallus ist erst 1260 bezeugt,
als ein Pfarrer Konrad von Schörfling als Zeuge
auftritt. In das Jahr 1260 fällt auch der erste, allerdings
unsicher zugeordnete Beleg für Berg. Hier ist in einer
Urkunde die Rede von einem Conradus de Attersperch.
Der ,Atergovius' stellt schon für die Mitte des 8. Jhs.
fest: „Die Salzburger Eigenkirche in Schörfling erhielt
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die Seelsorge in diesem Gebiet und ihr wurde die bisherige
die Seelsorge in diesem Gebiet und ihr wurde die bisherige
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nennen -, in dem es heißt: „In der Herrschaft Kammer
nennen -, in dem es heißt: „In der Herrschaft Kammer
ist eine geistliche Lehenschaft Schörfling, samt zwei dazugehörigen
ist eine geistliche Lehenschaft Schörfling, samt zwei dazugehörigen
Filialen St. Alexis, Aurach, und St. Peter zu
Filialen [[Pfarrkirche Aurach|St. Alexis, Aurach]], und St. Peter zu
Perg."
Perg."
Die Pfarre von Schörfling hängt - laut Zauner - vielleicht
 
=== Die Pfarre Schörfling und St. Peter in Berg ===
Der Name [[Schörfling am Attersee|Schörfling]] weist in die erste Zeit der bayrischen Landnahme,
und der älteste urkundliche Beleg fällt auch schon in das
Jahr 803. Die [[Pfarrkirche Schörfling|Kirche zum hl. Gallus]] ist erst 1260 bezeugt,
als ein Pfarrer Konrad von Schörfling als Zeuge
auftritt.
 
In das Jahr 1260 fällt auch der erste, allerdings
unsicher zugeordnete Beleg für Berg. Hier ist in einer
Urkunde die Rede von einem Conradus de Attersperch.
 
Die Pfarre von Schörfling hängt - laut [[Alois Zauner|Zauner]] - vielleicht
mit dem Geschlecht der Wasen oder deren Besitznachfolgern
mit dem Geschlecht der Wasen oder deren Besitznachfolgern
zusammen: „auffällig ist nur, daß die Kirche St.
zusammen: ''„auffällig ist nur, daß die Kirche St.Peter in Berg, eine Filialkirche von Schörfling, westlich von [[Seewalchen am Attersee|Seewalchen]] liegt. Dies könnte darauf hindeuten, daß der Sprengel von Seewalchen erst aus dem von Schörfling herausgebrochen wurde. Wahrscheinlicher ist jedoch, daß dieser Zusammenhang auf das Eigenkirchenwesen zurückgeht. Die Gegend von Berg gehörte so wie Schörfling zur Herrschaft Kammer. Schörfling war spätestens Ende des 14. Jahrhunderts Pfarre. Eine Filialkirche befand sich in Berg in der Nähe des Buchberges, als Enklave zwischen Seewalchen und St. Georgen eingeschoben."''
Peter in Berg, eine Filialkirche von Schörfling, westlich
 
von Seewalchen liegt. Dies könnte darauf hindeuten, daß
der Sprengel von Seewalchen erst aus dem von Schörfling
herausgebrochen wurde. Wahrscheinlicher ist jedoch,
daß dieser Zusammenhang auf das Eigenkirchenwesen
zurückgeht. Die Gegend von Berg gehörte so wie Schörfling
zur Herrschaft Kammer. Schörfling war spätestens
Ende des 14. Jahrhunderts Pfarre. Eine Filialkirche befand sich in
Berg in der Nähe des Buchberges, als Enklave zwischen
Seewalchen und St. Georgen eingeschoben."
Nach 1581 war Schörfling Pfarrkirche der ,Residenz'
Nach 1581 war Schörfling Pfarrkirche der ,Residenz'
der Khevenhüller. Dieser Pfarre unterstanden die Kirchen
der Khevenhüller. Dieser Pfarre unterstanden die Kirchen
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St. Matthäus und St. Alexis zu Aurach als Filialkirchen.
St. Matthäus und St. Alexis zu Aurach als Filialkirchen.
Zur Versehung dieser Filialen hielten die jeweiligen Pfarrer
Zur Versehung dieser Filialen hielten die jeweiligen Pfarrer
von Schürfung zwei Kapläne.
von Schörfling zwei Kapläne.
St. Peter zu Berg war am Beginn des 17. Jahrhunderts - wie alle
St. Peter zu Berg war am Beginn des 17. Jahrhunderts - wie alle
anderen Kirchen des Attergaues auch - von den Wirren
anderen Kirchen des Attergaues auch - von den Wirren
der Reformation und der Gegenreformation betroffen.
der [[Reformation]] und der [[Gegenreformation]] betroffen.


Der Besitzer der Herrschaft Kammer, Franz Christoph
=== St. Peter in der Reformationszeit ===
Khevenhüller, musste seinen protestantischen Untertanen
Der Besitzer der [[Herrschaft Kammer]], [[Franz Christoph
Khevenhüller]], musste seinen protestantischen Untertanen
Zugeständnisse machen. Er schreibt am 21. Juli 1614:
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''„Der Pfarrmenig zu Schörfling und St. Georgen ist in
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..."'' (In St. Georgen war das das ,Predigt-Hauß
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daselbst bei den Hummelbächen gelegen').
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=== St. Peter kommt zur Pfarre St. Georgen ===
Als die Khevenhüller im 18. Jahrhunder die Liebfrauenkirche in
Als die Khevenhüller im 18. Jahrhunder die Liebfrauenkirche in
Attersee hatten restaurieren lassen, wollten sie sowohl
Attersee hatten restaurieren lassen, wollten sie sowohl
in Attersee wie auch in Weißenkirchen, die beide von St.
in [[Attersee am Attersee|Attersee]] wie auch in [[Weißenkirchen im Attergau|Weißenkirchen]], die beide von St.
Georgen aus seelsorglich betreut wurden, ständige Seelsorger
Georgen aus seelsorglich betreut wurden, ständige Seelsorger
anstellen, dafür sollte St. Peter in Berg von Schörfling
anstellen, dafür sollte St. Peter in Berg von Schörfling
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Nach zähen Verhandlungen wurde St. Peter schließlich
Nach zähen Verhandlungen wurde St. Peter schließlich
1775 von Schörfling losgelöst und mit den Ortschaften
1775 von Schörfling losgelöst und mit den Ortschaften
Berg, Katterlohen und dem halben Alkersdorf nach St.
Berg, Katterlohen und dem halben Alkersdorf nach [[St. Gerorgen im Attergau|St. Georgen]] eingepfarrt. Das Vermögen von St. Peter betrug 400 Gulden.
Georgen eingepfarrt. Das Vermögen von St. Peter betrug
 
400 Gulden.
Im Zuge der josephinischen Reformen wollte die Pfarregulierungskommission
Im Zuge der josephinischen Reformen wollte die Pfarregulierungskommission
Anfang der 80er Jahre des 18.
Anfang der 80er Jahre des 18.
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stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Kirche besitzt
stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Kirche besitzt
ein Westtürmchen mit Zwiebelhelm.
ein Westtürmchen mit Zwiebelhelm.
Altarbild der Kirche St. Peter und Paul in Berg
*Der Hochaltar stammt aus der Zeit zwischen 1750 und 1775. Das Hochaltarbild zeigt die beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus vor der Kirche St. Paul vor den Mauern in Rom vor dem großen Brand der Kirche im Jahre 1823.
Der Hochaltar stammt aus der Zeit zwischen 1750 und
*Aus der gleichen Zeit wie der Altar stammen die beiden Engel mit den Attributen der Apostel (Schlüssel und Schwert). Die Leuchter sind etwas später entstanden.
1775. Das Hochaltarbild zeigt die beiden Apostelfürsten
*Das Kruzifix ist ein sogenannter Wundheiland aus der Zeit zwischen 1680 und 1710.
Petrus und Paulus vor der Kirche St. Paul vor den Mauern
 
in Rom vor dem großen Brand der Kirche im Jahre 1823. Aus der gleichen Zeit wie der Altar stammen die
beiden Engel mit den Attributen der Apostel (Schlüssel
und Schwert). Die Leuchter sind etwas später entstanden.
Das Kruzifix ist ein sogenannter Wundheiland aus
der Zeit zwischen 1680 und 1710.
Der schöne Platz um die Kirche diente früher als Friedhof.
Der schöne Platz um die Kirche diente früher als Friedhof.


== Quellen ==
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{{Attergau-Buch}}
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[[Kategorie:Filialkirchen]]
[[Kategorie:Kirchen]]
[[Kategorie:Berg im Attergau]]
[[Kategorie:Kapellen in Berg]]

Version vom 26. November 2009, 23:03 Uhr

Die Filialkirche Peter und Paul in der Ortschaft Berg, hat in der Gemeinde Berg im Attergau einen hohen religiösen Stellenwert.

Chronik

Die Entstehungsgeschichte der Kirche in Berg ist nach wie vor nicht endgültig geklärt.

Entstehung nach Atergovius

Atergovius schreibt die Gründung dem hl. Rupert, der im 7. Jahrhundert in unserer Region missionarisch tätig war, zu ohne entsprechende Beweise vorzulegen. Für den Atergovius ist St. Peter in Berg eine selbständige Pfarrkirche, die erst später der Salzburger Eigenkirche Schörfling unterstellt wurde. Der Atergovius stellt schon für die Mitte des 8. Jahrdunderts fest: „Die Salzburger Eigenkirche in Schörfling erhielt die Seelsorge in diesem Gebiet und ihr wurde die bisherige St. Peters-Kirche zu Berg unterstellt." Später beruft er sich auf das "älteste Urbar" - ohne es zu nennen -, in dem es heißt: „In der Herrschaft Kammer ist eine geistliche Lehenschaft Schörfling, samt zwei dazugehörigen Filialen St. Alexis, Aurach, und St. Peter zu Perg."

Die Pfarre Schörfling und St. Peter in Berg

Der Name Schörfling weist in die erste Zeit der bayrischen Landnahme, und der älteste urkundliche Beleg fällt auch schon in das Jahr 803. Die Kirche zum hl. Gallus ist erst 1260 bezeugt, als ein Pfarrer Konrad von Schörfling als Zeuge auftritt.

In das Jahr 1260 fällt auch der erste, allerdings unsicher zugeordnete Beleg für Berg. Hier ist in einer Urkunde die Rede von einem Conradus de Attersperch.

Die Pfarre von Schörfling hängt - laut Zauner - vielleicht mit dem Geschlecht der Wasen oder deren Besitznachfolgern zusammen: „auffällig ist nur, daß die Kirche St.Peter in Berg, eine Filialkirche von Schörfling, westlich von Seewalchen liegt. Dies könnte darauf hindeuten, daß der Sprengel von Seewalchen erst aus dem von Schörfling herausgebrochen wurde. Wahrscheinlicher ist jedoch, daß dieser Zusammenhang auf das Eigenkirchenwesen zurückgeht. Die Gegend von Berg gehörte so wie Schörfling zur Herrschaft Kammer. Schörfling war spätestens Ende des 14. Jahrhunderts Pfarre. Eine Filialkirche befand sich in Berg in der Nähe des Buchberges, als Enklave zwischen Seewalchen und St. Georgen eingeschoben."

Nach 1581 war Schörfling Pfarrkirche der ,Residenz' der Khevenhüller. Dieser Pfarre unterstanden die Kirchen zu St. Peter in Berg und die Asbacher Seelsorgkirche St. Matthäus und St. Alexis zu Aurach als Filialkirchen. Zur Versehung dieser Filialen hielten die jeweiligen Pfarrer von Schörfling zwei Kapläne. St. Peter zu Berg war am Beginn des 17. Jahrhunderts - wie alle anderen Kirchen des Attergaues auch - von den Wirren der Reformation und der Gegenreformation betroffen.

St. Peter in der Reformationszeit

Der Besitzer der Herrschaft Kammer, [[Franz Christoph Khevenhüller]], musste seinen protestantischen Untertanen Zugeständnisse machen. Er schreibt am 21. Juli 1614: „Der Pfarrmenig zu Schörfling und St. Georgen ist in meinem Namen anzuzeigen, daß und dieweil ich auf kaiserlichen Befehl beide Kirchen mit katholischen Priestern zu besetzen gedenke, so habe ich doch meinen lieben Untertanen aus lauter Gnade zugesagt, ... daß, damit meine lieben Untertanen augsburgischer Konfession ihr offenes Exercitium halten mügen, der Pfarrer von Schörfling einen Prädikanten und eine Filialkirche (Berg), dann der von St. Georgen 2 Prädikanten und dazu zwei Filialkirchen (St. Veit in Buch und St. Johann am Ahberg) haben mügen ... Da aber die Filialkirchen etwa ungelegen sein möchten, so bin ich bereit, in jedem Markt einen gelegenen Ort zur Anhörung ihres Exercitii anzuzeigen ..." (In St. Georgen war das das ,Predigt-Hauß daselbst bei den Hummelbächen gelegen').

St. Peter kommt zur Pfarre St. Georgen

Als die Khevenhüller im 18. Jahrhunder die Liebfrauenkirche in Attersee hatten restaurieren lassen, wollten sie sowohl in Attersee wie auch in Weißenkirchen, die beide von St. Georgen aus seelsorglich betreut wurden, ständige Seelsorger anstellen, dafür sollte St. Peter in Berg von Schörfling an St. Georgen abgetreten werden. Nach zähen Verhandlungen wurde St. Peter schließlich 1775 von Schörfling losgelöst und mit den Ortschaften Berg, Katterlohen und dem halben Alkersdorf nach St. Georgen eingepfarrt. Das Vermögen von St. Peter betrug 400 Gulden.

Im Zuge der josephinischen Reformen wollte die Pfarregulierungskommission Anfang der 80er Jahre des 18. Jahrhunderts eine Filialkirche von St. Georgen, entweder St. Peter, St. Veit in Buch oder St. Johann am Ahberg, zu einer eigenen Pfarrkirche machen und aus den umliegenden Ortschaften eine Pfarre mit etwa 1000 Einwohnern bilden. Der Plan scheiterte am Widerstand des St. Georgener Pfarrers Johann Stadller (1780-1800). Allerdings wurden St. Veit in Buch und St. Johann am Ahberg dann 1785 aufgehoben und abgebrochen. St. Peter entging diesem Schicksal wegen seiner größeren Entfernung von der Pfarrkirche.

Einrichtung

Wann immer die erste Kirche in Berg gebaut worden ist, in ihrer heutigen Gestalt stammt die kleine, einschiffige Saalkirche aus dem 18. Jahrhundert, sie hat aber ältere Bauteile (romanische Rundfenster). Die Westempore mit Stuck stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Kirche besitzt ein Westtürmchen mit Zwiebelhelm.

  • Der Hochaltar stammt aus der Zeit zwischen 1750 und 1775. Das Hochaltarbild zeigt die beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus vor der Kirche St. Paul vor den Mauern in Rom vor dem großen Brand der Kirche im Jahre 1823.
  • Aus der gleichen Zeit wie der Altar stammen die beiden Engel mit den Attributen der Apostel (Schlüssel und Schwert). Die Leuchter sind etwas später entstanden.
  • Das Kruzifix ist ein sogenannter Wundheiland aus der Zeit zwischen 1680 und 1710.

Der schöne Platz um die Kirche diente früher als Friedhof.

Quellen

Helmut Pachler: Berg - St. Georgen - Straß im Attergau - Streiflichter und Zeugnisse aus 4000 Jahren, Heimatverein Attergau 2006

Dieses Buch ist beim Heimatverein Attergau erhältlich.