Filialkirche Berg: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Filialkirche Peter und Paul''' in der Ortschaft Berg, hat in der Gemeinde [[Berg im Attergau]] einen hohen Stellenwert.
[[Bild:Stpeter.jpg|thumb|400px|Filialkirche Peter und Paul in Berg]]
Die '''Filialkirche Peter und Paul''' in der Ortschaft Berg, hat in der Gemeinde [[Berg im Attergau]] einen hohen religiösen Stellenwert.


== Chronik ==
== Chronik ==
Die Entstehungsgeschichte der Kirche in Berg ist nach wie vor nicht geklärt.
Die Entstehungsgeschichte der Kirche in Berg ist nach wie vor nicht endgültig geklärt.  
Atergovius schreibt die Gründung dem hl. Rupert, der im 7. Jahrhundert in unserer Region missionarisch tätig war, zu ohne entsprechende Beweise vorzulegen. Für den Atergovius ist St. Peter in Berg eine selbständige
Pfarrkirche, die erst später der Salzburger Eigenkirche
Schörfling unterstellt wurde. Der Name Schörfling
weist in die erste Zeit der bayrischen Landnahme,
und der älteste urkundliche Beleg fällt auch schon in das
Jahr 803. Die Kirche zum hl. Gallus ist erst 1260 bezeugt,
als ein Pfarrer Konrad von Schörfling als Zeuge
auftritt. In das Jahr 1260 fällt auch der erste, allerdings
unsicher zugeordnete Beleg für Berg. Hier ist in einer
Urkunde die Rede von einem Conradus de Attersperch.
Der ,Atergovius' stellt schon für die Mitte des 8. Jhs.
fest: „Die Salzburger Eigenkirche in Schörfling erhielt
die Seelsorge in diesem Gebiet und ihr wurde die bisherige
St. Peters-Kirche zu Berg unterstellt."
Später beruft er sich auf das "älteste Urbar" - ohne es zu
nennen -, in dem es heißt: „In der Herrschaft Kammer
ist eine geistliche Lehenschaft Schörfling, samt zwei dazugehörigen
Filialen St. Alexis, Aurach, und St. Peter zu
Perg."
Die Pfarre von Schörfling hängt - laut Zauner - vielleicht
mit dem Geschlecht der Wasen oder deren Besitznachfolgern
zusammen: „auffällig ist nur, daß die Kirche St.
Peter in Berg, eine Filialkirche von Schörfling, westlich
von Seewalchen liegt. Dies könnte darauf hindeuten, daß
der Sprengel von Seewalchen erst aus dem von Schörfling
herausgebrochen wurde. Wahrscheinlicher ist jedoch,
daß dieser Zusammenhang auf das Eigenkirchenwesen
zurückgeht. Die Gegend von Berg gehörte so wie Schörfling
zur Herrschaft Kammer. Schörfling war spätestens
Ende des 14. Jahrhunderts Pfarre. Eine Filialkirche befand sich in
Berg in der Nähe des Buchberges, als Enklave zwischen
Seewalchen und St. Georgen eingeschoben."
Nach 1581 war Schörfling Pfarrkirche der ,Residenz'
der Khevenhüller. Dieser Pfarre unterstanden die Kirchen
zu St. Peter in Berg und die Asbacher Seelsorgkirche
St. Matthäus und St. Alexis zu Aurach als Filialkirchen.
Zur Versehung dieser Filialen hielten die jeweiligen Pfarrer
von Schürfung zwei Kapläne.
St. Peter zu Berg war am Beginn des 17. Jahrhunderts - wie alle
anderen Kirchen des Attergaues auch - von den Wirren
der Reformation und der Gegenreformation betroffen.


Der Besitzer der Herrschaft Kammer, Franz Christoph
=== St. Peter nach Atergovius ===
Khevenhüller, musste seinen protestantischen Untertanen
[[Josef Lohninger|Atergovius]] schreibt die Gründung dem hl. Rupert zu, der im 7. Jahrhundert in unserer Region missionarisch tätig war, ohne entsprechende Beweise vorzulegen. Für den Atergovius ist St. Peter in Berg eine selbständige
Pfarrkirche, die erst später der Salzburger Eigenkirche Schörfling unterstellt wurde. Der Atergovius stellt schon für die Mitte des 8. Jahrhunderts fest: ''„Die Salzburger Eigenkirche in Schörfling erhielt die Seelsorge in diesem Gebiet und ihr wurde die bisherige St. Peters-Kirche zu Berg unterstellt."''
 
Später beruft er sich auf das "älteste [[Begriffserklärungen #U|Urbar]]" - ohne es zu nennen -, in dem es heißt: ''„In der [[Herrschaft Kammer]] ist eine geistliche Lehenschaft Schörfling, samt zwei dazugehörigen Filialen [[Pfarrkirche Aurach|St. Alexis, Aurach]], und St. Peter zu Perg."''
 
=== St. Peter und die Pfarre Schörfling ===
Der Name [[Schörfling am Attersee|Schörfling]] weist in die erste Zeit der bayrischen Landnahme, und der älteste urkundliche Beleg fällt auch schon in das Jahr 803. Die [[Pfarrkirche Schörfling|Kirche zum hl. Gallus]] ist erst 1260 bezeugt, als ein Pfarrer Konrad von Schörfling als Zeuge auftritt.
 
In das Jahr 1260 fällt auch der erste, allerdings unsicher zugeordnete Beleg für Berg. Hier ist in einer Urkunde die Rede von einem Conradus de Attersperch.
 
Die Pfarre von Schörfling hängt - laut Zauner<ref>{{Zauner}}</ref> - vielleicht mit dem Geschlecht der Wasen oder deren Besitznachfolgern zusammen: ''„auffällig ist nur, dass die Kirche St. Peter in Berg, eine Filialkirche von Schörfling, westlich von [[Seewalchen am Attersee|Seewalchen]] liegt. Dies könnte darauf hindeuten, dass  der Sprengel von Seewalchen erst aus dem von Schörfling herausgebrochen wurde. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass dieser Zusammenhang auf das Eigenkirchenwesen zurückgeht. Die Gegend von Berg gehörte so wie Schörfling zur [[Herrschaft Kammer]]. Schörfling war spätestens Ende des 14. Jahrhunderts Pfarre. Eine Filialkirche befand sich in Berg in der Nähe des [[Buchberg]]es, als Enklave zwischen Seewalchen und St. Georgen eingeschoben."''
 
Nach 1581 war Schörfling Pfarrkirche der ,Residenz' der [[Khevenhüller]]. Dieser Pfarre unterstanden die Kirchen zu St. Peter in Berg und die Asbacher Seelsorgkirche St. Matthäus und [[Pfarrkirche Aurach|St. Alexis zu Aurach]] als Filialkirchen. Zur Versehung dieser Filialen hielten die jeweiligen [[Pfarrer von Schörfling]] zwei Kapläne.
 
St. Peter zu Berg war am Beginn des 17. Jahrhunderts - wie alle anderen Kirchen des Attergaues auch - von den Wirren der [[Reformation]] und der [[Gegenreformation]] betroffen.
 
=== St. Peter zu Beginn der Gegenreformation ===
Der Besitzer der [[Herrschaft Kammer]], Franz Christoph [[Khevenhüller]], musste seinen protestantischen Untertanen
Zugeständnisse machen. Er schreibt am 21. Juli 1614:
Zugeständnisse machen. Er schreibt am 21. Juli 1614:
''„Der Pfarrmenig zu Schörfling und St. Georgen ist in
 
meinem Namen anzuzeigen, daß und dieweil ich auf kaiserlichen
''„Der Pfarrmenig zu Schörfling und St. Georgen ist in meinem Namen anzuzeigen, daß und dieweil ich auf kaiserlichen Befehl beide Kirchen mit katholischen Priestern zu besetzen gedenke, so habe ich doch meinen lieben Untertanen aus lauter Gnade zugesagt, ... daß, damit meine lieben Untertanen augsburgischer Konfession ihr offenes Exercitium halten mügen, der Pfarrer von Schörfling einen Prädikanten und eine Filialkirche (Berg), dann der von St. Georgen 2 Prädikanten und dazu zwei Filialkirchen (St. Veit in Buch und St. Johann am Ahberg) haben mügen ... Da aber die Filialkirchen etwa ungelegen sein möchten, so bin ich bereit, in jedem Markt einen gelegenen Ort zur Anhörung ihres Exercitii anzuzeigen ..."''  
Befehl beide Kirchen mit katholischen Priestern
 
zu besetzen gedenke, so habe ich doch meinen lieben
In St. Georgen war das das ,Predigt-Hauß daselbst bei den Hummelbächen gelegen'.
Untertanen aus lauter Gnade zugesagt, ... daß, damit
 
meine lieben Untertanen augsburgischer Konfession
=== St. Peter kommt zur Pfarre St. Georgen ===
ihr offenes Exercitium halten mügen, der Pfarrer von
Als die [[Khevenhüller]] im 18. Jahrhundert die [[Pfarrkirche Attersee|Liebfrauenkirche in Attersee]] hatten restaurieren lassen, wollten sie sowohl in [[Attersee am Attersee|Attersee]] wie auch in [[Weißenkirchen im Attergau|Weißenkirchen]], die beide von St. Georgen aus seelsorglich betreut wurden, ständige Seelsorger anstellen, dafür sollte St. Peter in Berg von Schörfling an St. Georgen abgetreten werden.  
Schörfling einen Prädikanten und eine Filialkirche
 
(Berg), dann der von St. Georgen 2 Prädikanten und dazu
Nach zähen Verhandlungen wurde St. Peter schließlich 1775 von Schörfling losgelöst und mit den Ortschaften Berg, Katterlohen und dem halben Alkersdorf nach [[St. Georgen im Attergau|St. Georgen]] eingepfarrt. Das Vermögen von St. Peter betrug 400 [[Gulden]].
zwei Filialkirchen (St. Veit in Buch und St. Johann am
 
Ahberg) haben mügen ... Da aber die Filialkirchen etwa
Im Zuge der josephinischen Reformen wollte die Pfarregulierungskommission Anfang der 1780er Jahre eine Filialkirche von St. Georgen, entweder St. Peter, St. Veit in Buch oder [[Ahberg-Kapelle|St. Johann am Ahberg]], zu einer eigenen Pfarrkirche machen und aus den umliegenden Ortschaften eine Pfarre mit etwa 1000 Einwohnern bilden. Der Plan scheiterte am Widerstand des St. Georgener Pfarrers Johann Stadler (1780 - 1800). Allerdings wurden St. Veit in Buch und St. Johann am Ahberg dann 1785 aufgehoben und abgebrochen. St. Peter entging diesem Schicksal wegen seiner größeren Entfernung von der Pfarrkirche.
ungelegen sein möchten, so bin ich bereit, in jedem Markt
einen gelegenen Ort zur Anhörung ihres Exercitii anzuzeigen
..."'' (In St. Georgen war das das ,Predigt-Hauß
daselbst bei den Hummelbächen gelegen').
Als die Khevenhüller im 18. Jahrhunder die Liebfrauenkirche in
Attersee hatten restaurieren lassen, wollten sie sowohl
in Attersee wie auch in Weißenkirchen, die beide von St.
Georgen aus seelsorglich betreut wurden, ständige Seelsorger
anstellen, dafür sollte St. Peter in Berg von Schörfling
an St. Georgen abgetreten werden.
Nach zähen Verhandlungen wurde St. Peter schließlich
1775 von Schörfling losgelöst und mit den Ortschaften
Berg, Katterlohen und dem halben Alkersdorf nach St.
Georgen eingepfarrt. Das Vermögen von St. Peter betrug
400 Gulden.
Im Zuge der josephinischen Reformen wollte die Pfarregulierungskommission
Anfang der 80er Jahre des 18.
Jahrhunderts eine Filialkirche von St. Georgen, entweder St. Peter,
St. Veit in Buch oder St. Johann am Ahberg, zu einer eigenen
Pfarrkirche machen und aus den umliegenden Ortschaften
eine Pfarre mit etwa 1000 Einwohnern bilden.
Der Plan scheiterte am Widerstand des St. Georgener Pfarrers
Johann Stadller (1780-1800). Allerdings wurden St.
Veit in Buch und St. Johann am Ahberg dann 1785 aufgehoben und abgebrochen. St. Peter entging diesem
Schicksal wegen seiner größeren Entfernung von der
Pfarrkirche.


== Einrichtung ==
== Einrichtung ==
Wann immer die erste Kirche in Berg gebaut worden ist,
[[Bild:HochaltarBischof.jpg|thumb|Altarbild Peter und Paul mit Bischof Ludwig Schwarz]]
in ihrer heutigen Gestalt stammt die kleine, einschiffige
[[Bild:WundheilandBerg.jpg|thumb|left|Wundheiland]]
Saalkirche aus dem 18. Jahrhundert, sie hat aber ältere Bauteile
Wann immer die erste Kirche in Berg gebaut worden ist, in ihrer heutigen Gestalt stammt die kleine, einschiffige Saalkirche aus dem 18. Jahrhundert, sie hat aber ältere Bauteile (romanische Rundfenster). Die Westempore mit Stuck stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Kirche besitzt ein Westtürmchen mit Zwiebelhelm.
(romanische Rundfenster). Die Westempore mit Stuck
 
stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Kirche besitzt
*Der Hochaltar stammt aus der Zeit zwischen 1750 und 1775. Das Hochaltarbild zeigt die beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus vor der Kirche St. Paul vor den Mauern in Rom vor dem großen Brand der Kirche im Jahre 1823.
ein Westtürmchen mit Zwiebelhelm.
*Aus der gleichen Zeit wie der Altar stammen die beiden Engel mit den Attributen der Apostel (Schlüssel und Schwert). Die Leuchter sind etwas später entstanden.
Altarbild der Kirche St. Peter und Paul in Berg
*Das Kruzifix ist ein sogenannter Wundheiland aus der Zeit zwischen 1680 und 1710.
Der Hochaltar stammt aus der Zeit zwischen 1750 und
*Der schöne Platz um die Kirche diente früher als Friedhof. 2019 mussten einige Eschen am Areal gefällt werden, sie wurden durch neue Bäume ersetzt. Des Weiteren wurde ein Zugang von der Straße bis zum Friedhofsportal geschaffen.
1775. Das Hochaltarbild zeigt die beiden Apostelfürsten
 
Petrus und Paulus vor der Kirche St. Paul vor den Mauern
== Kirchweihfest ==
in Rom vor dem großen Brand der Kirche im Jahre 1823. Aus der gleichen Zeit wie der Altar stammen die
Am so genannten Peterstag, dem 29. Juni, wird am Abend vor der Kirche in Berg ein Feldfrüchtegottesdienst gefeiert. Zwei Bittprozessionen ziehen vorher aus den umliegenden Dörfern zur Kirche. Dabei wird um eine gute Ernte gebetet. Bei Einbruch der Dunkelheit wird das Petersfeuer entzündet und gefeiert.
beiden Engel mit den Attributen der Apostel (Schlüssel
 
und Schwert). Die Leuchter sind etwas später entstanden.
== Informations-Pavillon ==
Das Kruzifix ist ein sogenannter Wundheiland aus
2006 errichtete der [[Heimatverein Attergau]] an der Wegkreuzung des Attersee-Radweges mit der Straße auf den Buchberg (etwa 300 m von der Kirche entfernt) einen [[Attergauer Informations-Pavillons|Informations-Pavillon]], der neben der Geschichte über die Kirche in Berg auch über die Ringwallanlage auf dem Buchberg berichtet.  
der Zeit zwischen 1680 und 1710.
Der schöne Platz um die Kirche diente früher als Friedhof.


== Bildergalerie ==
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Datei:KircheBerg.jpg|Berger Kirche
Datei:Stpeter winter.jpg|Kirche im Winter
Datei:Filialkirche Peter und Paul in Berg, Aufn. Mai 2019.jpg|Filialkirche Peter und Paul in Berg, Aufn. Mai 2019
Datei:Panoramaaufnahme mit Kirchenvorplatz bei der Filialkirche Peter und Paul in Berg.jpg|Panoramaaufnahme mit Kirchenvorplatz bei der Filialkirche Peter und Paul in Berg
Datei:Peter und Paul-Kirche in Berg, innen.jpg|Filialkirche Peter und Paul in Berg, innen
Datei:Altar der Filialkirche Peter und Paul in Berg.jpg|Altar der Filialkirche Peter und Paul in Berg
Datei:AltarbildBerg.jpg|Altarbild Peter und Paul
Datei:Relief von der Abendmahlszene in der Filialkirche Peter u.Paul in Berg.jpg|Relief von der Abendmahlszene in der Filialkirche Peter u.Paul in Berg
Datei:Steinerner Tisch vor der Filialkirche Peter und Paul in Berg.JPG|:Steinerner Tisch vor der Filialkirche Peter und Paul in Berg
Datei:Kirchweihmesse Berg.jpg|Kirchweihmesse 2015
Datei:Petersfeuer Berg.jpg|Petersfeuer 2015
</gallery>


== Quellen ==
== Lage ==
*[http://maps.doris.at/?x=14358&y=311468&zoom=6&layer=ortho&marker_x=14360&marker_y=311467 Filialkirche Berg auf DORIS-Landkarte]


{{Attergau-Buch}}
== Quelle ==
* {{Attergau-Buch}}
*<references/>


[[Kategorie:Filialkirchen]]
[[Kategorie:Kirchen]]
[[Kategorie:Kapellen in Berg]]
[[Kategorie:Berg im Attergau]]
[[Kategorie:Berg im Attergau]]
[[Kategorie:Haustafeln in Berg]]

Version vom 21. Dezember 2019, 11:57 Uhr

Filialkirche Peter und Paul in Berg

Die Filialkirche Peter und Paul in der Ortschaft Berg, hat in der Gemeinde Berg im Attergau einen hohen religiösen Stellenwert.

Chronik

Die Entstehungsgeschichte der Kirche in Berg ist nach wie vor nicht endgültig geklärt.

St. Peter nach Atergovius

Atergovius schreibt die Gründung dem hl. Rupert zu, der im 7. Jahrhundert in unserer Region missionarisch tätig war, ohne entsprechende Beweise vorzulegen. Für den Atergovius ist St. Peter in Berg eine selbständige Pfarrkirche, die erst später der Salzburger Eigenkirche Schörfling unterstellt wurde. Der Atergovius stellt schon für die Mitte des 8. Jahrhunderts fest: „Die Salzburger Eigenkirche in Schörfling erhielt die Seelsorge in diesem Gebiet und ihr wurde die bisherige St. Peters-Kirche zu Berg unterstellt."

Später beruft er sich auf das "älteste Urbar" - ohne es zu nennen -, in dem es heißt: „In der Herrschaft Kammer ist eine geistliche Lehenschaft Schörfling, samt zwei dazugehörigen Filialen St. Alexis, Aurach, und St. Peter zu Perg."

St. Peter und die Pfarre Schörfling

Der Name Schörfling weist in die erste Zeit der bayrischen Landnahme, und der älteste urkundliche Beleg fällt auch schon in das Jahr 803. Die Kirche zum hl. Gallus ist erst 1260 bezeugt, als ein Pfarrer Konrad von Schörfling als Zeuge auftritt.

In das Jahr 1260 fällt auch der erste, allerdings unsicher zugeordnete Beleg für Berg. Hier ist in einer Urkunde die Rede von einem Conradus de Attersperch.

Die Pfarre von Schörfling hängt - laut Zauner[1] - vielleicht mit dem Geschlecht der Wasen oder deren Besitznachfolgern zusammen: „auffällig ist nur, dass die Kirche St. Peter in Berg, eine Filialkirche von Schörfling, westlich von Seewalchen liegt. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Sprengel von Seewalchen erst aus dem von Schörfling herausgebrochen wurde. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass dieser Zusammenhang auf das Eigenkirchenwesen zurückgeht. Die Gegend von Berg gehörte so wie Schörfling zur Herrschaft Kammer. Schörfling war spätestens Ende des 14. Jahrhunderts Pfarre. Eine Filialkirche befand sich in Berg in der Nähe des Buchberges, als Enklave zwischen Seewalchen und St. Georgen eingeschoben."

Nach 1581 war Schörfling Pfarrkirche der ,Residenz' der Khevenhüller. Dieser Pfarre unterstanden die Kirchen zu St. Peter in Berg und die Asbacher Seelsorgkirche St. Matthäus und St. Alexis zu Aurach als Filialkirchen. Zur Versehung dieser Filialen hielten die jeweiligen Pfarrer von Schörfling zwei Kapläne.

St. Peter zu Berg war am Beginn des 17. Jahrhunderts - wie alle anderen Kirchen des Attergaues auch - von den Wirren der Reformation und der Gegenreformation betroffen.

St. Peter zu Beginn der Gegenreformation

Der Besitzer der Herrschaft Kammer, Franz Christoph Khevenhüller, musste seinen protestantischen Untertanen Zugeständnisse machen. Er schreibt am 21. Juli 1614:

„Der Pfarrmenig zu Schörfling und St. Georgen ist in meinem Namen anzuzeigen, daß und dieweil ich auf kaiserlichen Befehl beide Kirchen mit katholischen Priestern zu besetzen gedenke, so habe ich doch meinen lieben Untertanen aus lauter Gnade zugesagt, ... daß, damit meine lieben Untertanen augsburgischer Konfession ihr offenes Exercitium halten mügen, der Pfarrer von Schörfling einen Prädikanten und eine Filialkirche (Berg), dann der von St. Georgen 2 Prädikanten und dazu zwei Filialkirchen (St. Veit in Buch und St. Johann am Ahberg) haben mügen ... Da aber die Filialkirchen etwa ungelegen sein möchten, so bin ich bereit, in jedem Markt einen gelegenen Ort zur Anhörung ihres Exercitii anzuzeigen ..."

In St. Georgen war das das ,Predigt-Hauß daselbst bei den Hummelbächen gelegen'.

St. Peter kommt zur Pfarre St. Georgen

Als die Khevenhüller im 18. Jahrhundert die Liebfrauenkirche in Attersee hatten restaurieren lassen, wollten sie sowohl in Attersee wie auch in Weißenkirchen, die beide von St. Georgen aus seelsorglich betreut wurden, ständige Seelsorger anstellen, dafür sollte St. Peter in Berg von Schörfling an St. Georgen abgetreten werden.

Nach zähen Verhandlungen wurde St. Peter schließlich 1775 von Schörfling losgelöst und mit den Ortschaften Berg, Katterlohen und dem halben Alkersdorf nach St. Georgen eingepfarrt. Das Vermögen von St. Peter betrug 400 Gulden.

Im Zuge der josephinischen Reformen wollte die Pfarregulierungskommission Anfang der 1780er Jahre eine Filialkirche von St. Georgen, entweder St. Peter, St. Veit in Buch oder St. Johann am Ahberg, zu einer eigenen Pfarrkirche machen und aus den umliegenden Ortschaften eine Pfarre mit etwa 1000 Einwohnern bilden. Der Plan scheiterte am Widerstand des St. Georgener Pfarrers Johann Stadler (1780 - 1800). Allerdings wurden St. Veit in Buch und St. Johann am Ahberg dann 1785 aufgehoben und abgebrochen. St. Peter entging diesem Schicksal wegen seiner größeren Entfernung von der Pfarrkirche.

Einrichtung

Altarbild Peter und Paul mit Bischof Ludwig Schwarz
Wundheiland

Wann immer die erste Kirche in Berg gebaut worden ist, in ihrer heutigen Gestalt stammt die kleine, einschiffige Saalkirche aus dem 18. Jahrhundert, sie hat aber ältere Bauteile (romanische Rundfenster). Die Westempore mit Stuck stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Kirche besitzt ein Westtürmchen mit Zwiebelhelm.

  • Der Hochaltar stammt aus der Zeit zwischen 1750 und 1775. Das Hochaltarbild zeigt die beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus vor der Kirche St. Paul vor den Mauern in Rom vor dem großen Brand der Kirche im Jahre 1823.
  • Aus der gleichen Zeit wie der Altar stammen die beiden Engel mit den Attributen der Apostel (Schlüssel und Schwert). Die Leuchter sind etwas später entstanden.
  • Das Kruzifix ist ein sogenannter Wundheiland aus der Zeit zwischen 1680 und 1710.
  • Der schöne Platz um die Kirche diente früher als Friedhof. 2019 mussten einige Eschen am Areal gefällt werden, sie wurden durch neue Bäume ersetzt. Des Weiteren wurde ein Zugang von der Straße bis zum Friedhofsportal geschaffen.

Kirchweihfest

Am so genannten Peterstag, dem 29. Juni, wird am Abend vor der Kirche in Berg ein Feldfrüchtegottesdienst gefeiert. Zwei Bittprozessionen ziehen vorher aus den umliegenden Dörfern zur Kirche. Dabei wird um eine gute Ernte gebetet. Bei Einbruch der Dunkelheit wird das Petersfeuer entzündet und gefeiert.

Informations-Pavillon

2006 errichtete der Heimatverein Attergau an der Wegkreuzung des Attersee-Radweges mit der Straße auf den Buchberg (etwa 300 m von der Kirche entfernt) einen Informations-Pavillon, der neben der Geschichte über die Kirche in Berg auch über die Ringwallanlage auf dem Buchberg berichtet.

Bildergalerie

Lage

Quelle

Dieses Buch ist beim Heimatverein Attergau erhältlich.
  • Alois Zauner: Vöcklabruck und der Attergau; OÖ. Landesarchiv; Verlag Böhlau, Graz, 1971, ISBN 3 205 01111 2