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Der [[Heimatverein Attergau]] hat 2002 unter der Federführung von [[Helmut Pachler|Prof. Helmut Pachler]] im [[Haus der Kultur]] eine Dauerausstellung über die Person Ricek und sein Werk eingerichtet.
Der [[Heimatverein Attergau]] hat 2002 unter der Federführung von [[Helmut Pachler|Prof. Helmut Pachler]] im [[Haus der Kultur]] eine Dauerausstellung über die Person Ricek und sein Werk eingerichtet.


Gegen Voranmeldung im [[Tourismusverband Attergau|Tourismusbüro]] (07667-6386) oder beim [[Heimatverein Attergau]] (0664-74839406) kann die Ausstellung besucht werden.
Gegen Voranmeldung im [[Tourismusverband Attergau|Tourismusbüro]] (07667-6386) oder beim [[Heimatverein Attergau]] (0680-1556465) kann die Ausstellung besucht werden.


== Werke ==
== Werke ==

Version vom 5. Oktober 2020, 10:12 Uhr

Portal:Heimatverein Attergau

Erich Wilhelm Ricek

Prof. Erich Wilhelm Ricek ( * 23. März 1915 in Gutenstein NÖ, † 8. Jänner 1991 in St. Georgen im Attergau ) war ein Lehrer, Maler und Naturwissenschafter in St. Georgen im Attergau.

Leben

E. W. Ricek wurde als Sohn des Volksschullehrers Leopold Ricek und der Anna Ricek, geborene Eder, geboren. Riceks Vorfahren väterlicherseits stammten aus Zitelitz in Böhmen, die seiner Mutter aus Attersee.

Bereits im Alter von 8 Jahren übersiedelte Riceks Familie 1923 nach Zell am Attersee, Gemeinde Nußdorf am Attersee. Vater Leopold Ricek unterrichtete an der dortigen evangelischen Schule. Ricek bekam bei seinem Vater Privatunterricht und hat sich im Selbststudium auf die Matura vorbereitet, die er 1935 bestand.

Auch seine Kenntnisse in der Botanik und Malerei hat er sich als Autodidakt angeeignet.

Seit 1945 wohnte E. W. Ricek in St. Georgen im Attergau. Von 1945 bis 1975 war Ricek Lehrer und zuletzt Direktor an der Hauptschule St. Georgen.

1979 wurde ihm der Berufstitel Professor verliehen.

1991 starb Ricek in St. Georgen und wurde auf dem evangelischen Friedhof in Attersee bestattet.

Ricek der Lehrer

Als provisorischer Lehrer begann er seine Laufbahn 1938 an verschiedenen Volksschulen im Bezirk Vöcklabruck. Ab 1941 war er Hauptschullehrer in Frankenburg und kam 1945 an die Hauptschule St. Georgen. Von 1970 bis 1975 war Ricek auch Direktor der Hauptschule St. Georgen. Ehemalige Schüler beschreiben ihn als korrekten Lehrer, der hohe Autorität genoss und selbstverständlich sein Wissen über die Botanik des Attergaus vermittelte. Eine besondere Leidenschaft hatte er auch für die Musik. Er war ein Anhänger der Musik von Richard Wagner und Franz Schubert.

Ricek der Naturwissenschafter

Ricek war Autodidakt. So wie er sich im Selbststudium auf die Matura vorbereitet hat, so hat er auch sein umfangreiches Wissen über die Natur erworben. Seine Schwerpunkte in der Naturforschung waren Sporenpflanzen wie Pilze, Moose und Flechten sowie Samenpflanzen.

Dass Ricek auf diesen Fachgebieten ein umfangreiches Wissen erreichen konnte, sieht man daran, dass er von vielen angesehenen internationalen Fachzeitschriften und Instituten eingeladen wurde, seine Aufsätze zu veröffentlichen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum, mit der Universität für Bodenkultur, mit dem OÖ Landesmuseum und dem Haus der Natur in Salzburg sind dokumentiert. Ricek war Mitglied wissenschaftlicher Gesellschaften in Österreich, der Schweiz und Deutschland.

Ricek war auch ein großer Mineraliensammler. 1800 Objekte seiner Sammlung wurden dem OÖ Landesmuseum überlassen.

Ricek der Maler

Ricek verband seine Forschungen auf dem Gebiet der Natur mit seinem Maltalent. Im Stil der Miniaturmalerei entstanden vor allem naturgetreue Bilder über die verschiedensten Pflanzen. Bekannt wurden seine 50 Farbbilder der geschützten Pflanzen im Naturschutzbuch für Oberösterreich.

Neben diesen Pflanzenbildern entstanden viele Landschaftsbilder und Bilder von alten Bauernhöfen.

Ricek und der Attergau

Aufgrund seines Wohnortes St. Georgen war es naheliegend, dass sich Ricek vor allem mit der Botanik des Attergaus befasste. Die Wiesen und Wälder des Attergaus waren seine primäre Wirkungsstätte als Naturforscher und Maler. Er stellte damals schon fest, dass das Wissen in der Bevölkerung über die Pflanzen schnell abnimmt.

Da der Attergau und das Mondseeland in der Mundart viele Unterschiede aufweisen, gilt dies selbstverständlich auch für verschiedene Pflanzen. Ricek hat dazu eine kleine Aufstellung angelegt, so wird z. B. zur Pflanze Asarum europaeum (Gewöhnliche Haselwurz) im Attergau Scheibelkraut und im Mondseeland Haselmusch gesagt.

Ricek war es auch, der als Erster die Unterschutzstellung des Gerlhamer Moores beim Land Oberösterreich beantragte. Das Aignerhaus in St. Georgen wurde ebenfalls aufgrund seiner Empfehlung unter Denkmalschutz gestellt.

Ricek-Dauerausstellung

Der Heimatverein Attergau hat 2002 unter der Federführung von Prof. Helmut Pachler im Haus der Kultur eine Dauerausstellung über die Person Ricek und sein Werk eingerichtet.

Gegen Voranmeldung im Tourismusbüro (07667-6386) oder beim Heimatverein Attergau (0680-1556465) kann die Ausstellung besucht werden.

Werke

Auszug aus seinem Werk:

  • Die Torfmoose Oberösterreichs, Oberösterr. Musealverein, 1972
  • Die Frühlingsknotenblume im Attergau und im Hausruckwald, Oberösterr. Musealverein, 1974
  • Die Moosflora des Attergaues, Hausruck-und Kobernauserwaldes, Oberösterr. Musealverein, 1977
  • Die Flora des Attergaues und seiner Umgebung, Kulturkreis Schloss Walchen, 1978 und 1979
  • Mundartliche Pflanzennamen aus dem Attergau, Jahrbuch des OÖ Musealvereines, Linz 1981, Seite 189-228
  • Die Flora der Umgebung von Gmünd im niederösterreichischen Waldviertel, Zool.-bot. Ges. Österreich, Wien 1982
  • Die Pilzflora des Attergaus, Hausruck- und Kobernaußerwaldes, Zool.-bot. Ges. Österreich, Wien 1989
  • Die Orchideen der Alpenländer, Zool.-bot. Ges. Österreich, 1990
  • Die Waldbodenmoose Österreichs mit Illustrationen, Zool.-bot. Gesellschaft Österreichs, 1994

Alle Werke wurden durch Ricek selbst umfangreich illustriert.
Einige der angeführten Werke sind beim Heimatverein Attergau erhältlich oder einsehbar.

Berühmt wurden Riceks Illustrationen über geschützte Pflanzen in Oberösterreich, hängten doch diese Schautafeln in allen Schulen und an vielen öffentlichen Orten. Teilweise sind diese Bilder immer noch anzutreffen.

Quellen

  • Helmut Pachler, Erich Wilhelm Ricek - Ein Leben für die Wissenschaft, Eigenverlag 2002
Dieses Buch ist beim Heimatverein Attergau erhältlich.