Elektro Nöhmer: Unterschied zwischen den Versionen

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Seine Frau arbeitet im Geschäft mit; Kabelfernsehen, Telefonie und Internet liegen mittlerweile in den Händen seines Sohnes Gerhard. Weiters hat Nöhmer zwei Töchter. <br/>
Seine Frau arbeitet im Geschäft mit; Kabelfernsehen, Telefonie und Internet liegen mittlerweile in den Händen seines Sohnes Gerhard. Weiters hat Nöhmer zwei Töchter. <br/>
Nöhmer setzt sich aber auch für die berufliche Vertretung seiner Zunft ein. Er ist Funktionär der Wirtschaftskammer, seit 2000 Innungsmeister der Fachgruppe Telekommunikation und Rundfunkunternehmer und seit 2000 Obmann der Einkaufsgenossenschaft Expert Österreich. <br/>
Nöhmer setzt sich aber auch für die berufliche Vertretung seiner Zunft ein. Er ist Funktionär der Wirtschaftskammer, seit 2000 Innungsmeister der Fachgruppe Telekommunikation und Rundfunkunternehmer und seit 2000 Obmann der Einkaufsgenossenschaft Expert Österreich. <br/>
Im Dezember 2014 erhielt er den Titel „Kommerzialrat“.  
Im Dezember 2014 erhielt er den Titel „Kommerzialrat“. Im April 2019 übergab er die Firma seinem Sohn Gerhard, der seit Jahren im Betrieb mitarbeitete.


==Quellen==
==Quellen==

Version vom 6. April 2019, 07:51 Uhr

Satelliten-Empfangsanlage der Firma Nöhmer

1958 eröffnete Adolf Nöhmer sein Elektrofachgeschäft, 20 Jahre später erkannte er die Zukunftschancen des Kabelfernsehens.

Der Beginn

Im Jahr 1977 wurde der Wunsch nach einer Kabelfernsehanlage für die Haushalte in den Gemeinden Seewalchen und Schörfling sehr konkret. Es galt als beschlossene Sache, dass in jeder Gemeinde nur ein Anbieter arbeiten solle. Nöhmer setzte sich gegen einen Konkurrenten durch und konnte nach Beschlüssen in den beiden Gemeinden am 6. Mai 1977 mit den Arbeiten beginnen. Die Beschlüsse waren notwendig, weil über öffentliche Straßen gegraben werden musste.
Am Flaimberg in Schörfling stand die erste Antenne auf einem 12 m hohen Betonmast. Damit konnten 5 TV- und 5 Radioprogramme übertragen werden.
Von Anfang an war das Interesse groß und die einzelnen Straßen und Orte wollten möglichst gleichzeitig angeschlossen werden.
Die Anschlussgebühr betrug anfangs 6900,- öS, die monatliche Gebühr betrug 28,- öS. Ab 1979 wurden Weyregg am Attersee und Steindorf mit je einer eigenen Empfangsanlage versorgt.

Lenzing

In Lenzing gab es schon seit längerer Zeit ein Kabelfernsehen, welches von der Firma Ing. Paul Korn betrieben wurde. Da sich Korn nun aus dem Geschäft zurückzog, wurde das Lenzinger Netz eine neue Herausforderung für die Firma Nöhmer. Nicht nur dass die Anlage stark veraltet (Röhrenverstärker) war, die Übernahme wurde zu einem Politikum. Unterschiedliche Ansichten im Gemeinderat und schließlich eine Volksabstimmung, die Nöhmer mit 97 % gewann, waren die Hürden zum Anschluss von Lenzing. Schließlich übernahm Nöhmer zuerst die bestehenden vier Lenzinger Empfangsanlagen, 1983 kam Lenzing an das Netz der Firma Nöhmer, die Umbauarbeiten dauerten ein Jahr.

Satelliten-Fernsehen

Seit 1984 gibt es in Deutschland private Fernsehanstalten, die rasch durch die Satellitenübertragung (in Mitteleuropa durch den Betreiber Astra) große Gebiete erreichten. RTL und kurz danach SAT1 und 3sat waren die ersten deutschen Privatprogramme.
Im November 1985 war auch Nöhmer soweit. Mit der neuen Empfangsanlage am Sulzberg konnten nun 4 weitere Programme: Sky-Channel, RTL, 3sat und SAT übertragen werden.
Der Betrieb privater Satelliten-Schüsseln war damals kein Thema und sollte erst viel später kommen.
Seit etwa 1990 läuft der Kabelbetrieb unter dem Markennamen „Cablevision“.

Regionales Fernsehen

Im Frühjahr 1994 wurden über das Kabelnetz der Fa. Nöhmer Berichte der „Salzkammergut-Television“ aus Gmunden gezeigt. Ab 1. August 1994 brachte die Vöcklabrucker „Wochenspiegel-TV“-Redaktion einstündige Berichte über lokale Ereignisse aus dem Bezirk Vöcklabruck.
Das erste Programm war eine Aufzeichnung vom Vöcklabrucker Wochenmarkt. Mangels gesetzlicher Grundlagen wurde mit 1. September 1994 die weitere Ausstrahlung von Filmen untersagt. Gerhard A. Nöhmer, der sich in dieser Angelegenheit sehr exponierte, wurde ein Strafverfahren angedroht.
Im September wurden Filmmontagen bzw. durch Standbilder unterbrochene Beiträge gesendet, die der Rechtslage entsprachen. Vom 1. Dezember bis zum Jahresende 1994 wurden die Sendungen wegen Meinungsverschiedenheiten zwischen der Firma Nöhmer und dem Wochenspiegel-TV eingestellt und erst mit Jahresbeginn 1995 wieder aufgenommen.
Schließlich entstand aus diesen Initiativen das „BTV”, also das Bezirks-TV, damals unter der Geschäftsführung von Oskar Stadler. Im Lauf der Jahre entwickelte sich ein Format, wo im 2-Stunden-Rhythmus Berichte aus den Orten über Kultur, Feste, Sport und Wirtschaft gesendet werden.

Weitere Meilensteine

Empfangsstation in Schörfling

Im Jahr 1998 wurde mit „Premiere“ das Angebot mit Pay-TV-Programmen erweitert. Die Empfangsanlage wanderte vom Sulzberg in den Markt Schörfling.
2000 folgte das Internet, 2003 Telefonie und dann der sukzessive Umstieg auf Glasfaserleitungen.
Eine weitere Veränderung kam 2005, bei der die Programme nicht mehr über analoge Signale, sondern zunehmend digital übertragen werden. Etwa zur gleichen Zeit setzte sich immer mehr das hochauflösende HD-System durch, ab 2011 erfolgte die generelle Umstellung auf HD.
2016 werden rund 400 TV Programme angeboten, wobei rund 250 unverschlüsselt, also frei übertragen werden.
Derzeit gibt es Anschlüsse in den Gemeinden Schörfling, Seewalchen, Lenzing, Weyregg, Gampern, Aurach, Vöcklamarkt und Berg im Attergau.

Zukunft

Der Umstieg von Cablevision auf Glasfaser stellt einen weiteren Sprung dar. Glasfaser bedeutet schnelleres Internet, weil größere Datenmengen übertragen werden können. Die Umsetzung der Glasfasertechnik wird seit 2007 konsequent betrieben, 2016 wurde eine Direktverbindung zum Internetknoten Frankfurt gelegt. Die Glasfasertechnik erlaubt neben der erhöhten Geschwindigkeit auch die Möglichkeiten, größere Datenmengen zu übertragen.
Auch die Verbindung Internet-Fernsehen wird intensiver. Das erlaubt zunehmend eine zeitunabhängige Programmgestaltung. Letztlich wird dann das Fernsehen über Internet laufen und der Konsument kann wählen, welchen Film er heute sehen möchte.

Gerhard A. Nöhmer

Firmenschild aus dem Jahr 1936
Gerhard A. Nöhmer

Gerhards Vater Adolf Nöhmer übernahm 1958 das Geschäft seines Onkels Heinrich Nöhmer, der Fahrräder und Glühlampen verkaufte. Er machte aus dem Fahrradhandel ein Elektrogeschäft, welches alle Kundenbedürfnisse zufriedenstellen sollte.
Adolf hatte dann 1977 die Idee zur Errichtung eines Kabelfernsehens und wagte den mutigen Schritt zur Errichtung einer „Großgemeinschaftsantenne“, wie es damals hieß.
Die praktische Umsetzung erfolgte bereits durch seinen Sohn Gerhard. „In diesen Jahren stand ich mehr auf den Baustellen, bei den Künetten und beim Bagger als in der Radiowerkstätte“, erinnert sich Gerhard Nöhmer.
Gerhard A. Nöhmer besuchte die Fachschulen für Elektrotechnik und Hochfrequenztechnik in Steyr und legte 1979 die Meisterprüfung ab. 1987 übernahm er das Geschäft, wo nun rund 20 Mitarbeiter, davon 5 im Bereich Kabelfernsehen und Internet tätig sind.
Seine Frau arbeitet im Geschäft mit; Kabelfernsehen, Telefonie und Internet liegen mittlerweile in den Händen seines Sohnes Gerhard. Weiters hat Nöhmer zwei Töchter.
Nöhmer setzt sich aber auch für die berufliche Vertretung seiner Zunft ein. Er ist Funktionär der Wirtschaftskammer, seit 2000 Innungsmeister der Fachgruppe Telekommunikation und Rundfunkunternehmer und seit 2000 Obmann der Einkaufsgenossenschaft Expert Österreich.
Im Dezember 2014 erhielt er den Titel „Kommerzialrat“. Im April 2019 übergab er die Firma seinem Sohn Gerhard, der seit Jahren im Betrieb mitarbeitete.

Quellen

  • Gerhard A. Nöhmer, Schörfling

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