Die Sage von der Pest im Attergau: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Einsamkeit müde, sah nun jedes von beiden einmal über den See und suchte nach einem menschlichen Wesen. Der Rauch, der aus dem bewohnten Haus in Weyregg aufstieg, verriet dem Bauern, dass in jenem Dorf noch jemand am Leben sei. Voll Freude darüber sprang er in den Kahn und fuhr über den See. Die Bauerstochter hatte gleichzeitig den Rauch über Fasching emporsteigen sehen, und auch sie ruderte flink über den See. In der Mitte des Wassers kamen beide zusammen. Der Bauernbursche nahm das Mädchen zur Frau und sie wurden die Stammeltern der jetzigen Bewohner im [[Attergau]].<br />
Der Einsamkeit müde, sah nun jedes von beiden einmal über den See und suchte nach einem menschlichen Wesen. Der Rauch, der aus dem bewohnten Haus in Weyregg aufstieg, verriet dem Bauern, dass in jenem Dorf noch jemand am Leben sei. Voll Freude darüber sprang er in den Kahn und fuhr über den See. Die Bauerstochter hatte gleichzeitig den Rauch über Fasching emporsteigen sehen, und auch sie ruderte flink über den See. In der Mitte des Wassers kamen beide zusammen. Der Bauernbursche nahm das Mädchen zur Frau und sie wurden die Stammeltern der jetzigen Bewohner im [[Attergau]].<br />
<small> Quelle {{Vorlage:Heimatbuch Dickinger}}</small> <br />


''In der Chronik von Unterach geht diese Sage noch weiter: ''<br />
''In der Chronik von Unterach geht diese Sage noch weiter: ''<br />
Der Faschinger und die Weyreggerin mussten nun alle Toten begraben. Die Stelle, wo dies angeblich geschah, heißt heute noch das „Ellend«. Das kam daher: Die Arbeit des Begrabens war so schrecklich, dass der eine ausrief: „Ist das ein Elend!“ Davon hätte nun dieser Teil Unterachs der Sage nach seinen Namen bekommen.<br />
Der Faschinger und die Weyreggerin mussten nun alle Toten begraben. Die Stelle, wo dies angeblich geschah, heißt heute noch das „Ellend«. Das kam daher: Die Arbeit des Begrabens war so schrecklich, dass der eine ausrief: „Ist das ein Elend!“ Davon hätte nun dieser Teil Unterachs der Sage nach seinen Namen bekommen.<br />
<small> Quelle: Alfred Mück: Unterach am Attersee, Verlag Welsermühl, Wels. 1937</small> <br />
 
== Quellen ==
 
*{{Heimatbuch Dickinger}}
*{{Heimatbuch Unterach}}


[[Kategorie:Sagen und Märchen]]
[[Kategorie:Sagen und Märchen]]
[[Kategorie:Weyregg am Attersee]]
[[Kategorie:Weyregg am Attersee]]
[[Kategorie:Unterach am Attersee]]
[[Kategorie:Unterach am Attersee]]

Version vom 16. Mai 2010, 12:04 Uhr

Als vor vielen Jahren die Pest im Lande wütete, fielen ihr in den Dörfern um den Attersee so viele Menschen zum Opfer, dass in der weiten Gegend nur zwei am Leben blieben, ein Bauernsohn aus Fasching (Gemeinde Unterach am Attersee) und eine Bauerstochter aus Weyregg am Attersee.

Der Einsamkeit müde, sah nun jedes von beiden einmal über den See und suchte nach einem menschlichen Wesen. Der Rauch, der aus dem bewohnten Haus in Weyregg aufstieg, verriet dem Bauern, dass in jenem Dorf noch jemand am Leben sei. Voll Freude darüber sprang er in den Kahn und fuhr über den See. Die Bauerstochter hatte gleichzeitig den Rauch über Fasching emporsteigen sehen, und auch sie ruderte flink über den See. In der Mitte des Wassers kamen beide zusammen. Der Bauernbursche nahm das Mädchen zur Frau und sie wurden die Stammeltern der jetzigen Bewohner im Attergau.

In der Chronik von Unterach geht diese Sage noch weiter:
Der Faschinger und die Weyreggerin mussten nun alle Toten begraben. Die Stelle, wo dies angeblich geschah, heißt heute noch das „Ellend«. Das kam daher: Die Arbeit des Begrabens war so schrecklich, dass der eine ausrief: „Ist das ein Elend!“ Davon hätte nun dieser Teil Unterachs der Sage nach seinen Namen bekommen.

Quellen

  • Hans Dickinger: Geschichte von Schörfling, Marktgemeinde Schörfling am Attersee, 1988
  • Franz Pölzleithner, Alfred Mück: Unterach am Attersee, Gemeinde Unterach, 1990