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[[Image:WaldPanorama1.jpg|thumb|400px|Waldpanorama über dem Attersee]]
[[Image:BezVöcklabruckKarte.jpg|thumb|400px|Bezirk Vöcklabruck]]






== '''Holz''' ==
Das Thema gliedert sich ohne Anspruch auf Vollständigkeit in folgende Bereiche


== Waldinventur ==


Herausgeber: Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft - Bundesamt für Wald - Institut für Waldinventur A-1131 Wien, Seckendorff-Gudent-Weg 8.


Inventur-Österreich: [http://web.bfw.ac.at/i7/oewi.oewi0002]


Inventur-Bezirk Vöcklabruck:
[http://web.bfw.ac.at/i7/oewi.oewi0002bfi?geo=412&isopen=0&display_page=0]


Seit 1961 werden vom BFW Erhebungen über verschiedene Parameter des österreichischen Waldes durchgeführt. Weitere Erhebung erfolgten 1986/90, 1992/96 und 2000/02.


Die vorliegenden Kennzahlen sind für den Bezirk Vöcklabruck ausgewiesen. Der Attergau und die Gemeinden um den Attersee nehmen davon etwas weniger als die Hälfte der Fläche ein.




== Flächenbilanz ==




Die Gesamtfläche des Bezirkes Vöcklabruck beträgt 108.411 Hektar. Laut Inventur 1986/90 sind davon 43.100 Hektar oder 39,8 % bewaldet. Die Inventur 2000/2002 weist 40.100 Hektar bzw. 37 % Wald aus.
Das ist ein Rückgang von 3000 Hektar bzw. - 2,8 %, der gegen den Trend in Oberösterreich (+ 0,1% auf 41,2%) und Gesamtösterreich (+ 0,4% auf 47,2 %) verläuft, wo sich die Waldflächen in dieser Zeit deutlich erhöhten.




== Holzvorrat ==


=== ''Wald - Holzentstehung'' ===
Der Holzvorrat in den Wäldern des Bezirkes Vöcklabruck belief sich 1986/90 auf 389 Festmeter pro Hektar, das sind gesamt 16,8 Millionen Festmeter. In den Jahren 2000/2002 wurde ein Holzvorrat von 454 Festmeter pro Hektar und somit insgesamt 18,2 Millionen Festmetern ermittelt. Trotz geringerer Fläche wuchs der Holzvorrat um 1,4 Millionen Festmetern an.
Entwicklung der Vegetation - Veränderungen des Baumartenbestandes durch die Waldnutzung


Gegenwärtige Waldstruktur – Nutzhölzer
Diese Holzvorräte lt. Inventur 2000/02 teilen sich auf folgende Eigentumsstrukturen auf:


Kennzahlen der Forstinventuren
Angaben in Tausend Hektar, Tausend Vorratsfestmeter und jeweils %:


Waldbewirtschaftung – Waldarbeit – Werkzeuge
Kleinwald bis 200 ha:  19,5 Tha  48,5%  9.882 TVfm  57,0%


Waldbesitzstruktur
200 – 1000 ha:    3,4 Tha    8,5%    1.558 TVfm    9,0%


Geschichte einzelner Forstbetriebe
1000 ha aufwärts:    4,5 Tha    11,2%      1.678 TVfm    9,7%


Transportwege – Walderschließung
Forstbetriebe :      7,9 Tha      19,7%    3.237 TVfm    18,7%


Waldbauliche Experimente im Lauf der Zeit (Edelkastanie, Douglasie) 
Öst. Bundesforste:    12,8 Tha      31,8%      4.224 TVfm    24,4%


Schadensereignisse (Wildbäche, Windwurf, Tannensterben, Fichtenblattwespe)
Summe:      40,1 Tha      100%        17.343 TVfm      100%


Schutzfunktionen des Waldes – Wasserhaushalt – Erosion


Soziale Funktionen des Waldes – Tourismus – Sport – Freizeit – Waldlehrpfade –Publikationen – Jagd
== Holzarten ==


Berufliche Perspektiven – Ausbildungsmöglichkeiten 
im Ertragswald des Bezirkes Vöcklabruck 2000/02:


Fichte      361,4 Tfm          68,1%


=== ''Holzbearbeitung'' ===
Tanne                46,7 Tfm          8,8%


Geschichtliche Entwicklung
Lärche            14,3 Tfm          2,7%


[[Holzfuhrwerk]] 
Summe Nadelholz          422,4 Tfm          79,6%


[[Sägewerke]]
Eiche            18,2 Tfm          3,4%


Tischlereien – Möbelfabriken
Esche            40,7 Tfm        7,7%


Zimmereien – Holzbau – Architektur mit Holz – Wasserbau
Ahorn            27,1 Tfm          5,1%


Wagnereien – Fassbinderei – Bootbau
Ulme              22,0 Tfm          4,2%


Holzwarenerzeugung  – Holzschindelerzeugung
Summe Laubholz          108,0 Tfm        20,4%


Salzversiedung – Glasverhüttung – Köhlerei
Gesamtsumme            530,5 Tfm          100%


Papier-, Zellstoff-, Faserindustrie


Technische Meilensteine – Innovationen – Modeströmungen


Energiegewinnung  – Holz und Wasser 
== Jährlicher Holzzuwachs ==


Holzverarbeitungsbetriebe – Historie bis zu aktuellen Leistungen


=== '''Überblick''' ===
1986/90 wuchsen jährlich 11,4 Fm Holz pro Hektar oder 491 Tausend Festmeter nach.


Als sich die Gletscher der letzten Eiszeit zurückzogen und die Berg- und Seenlandschaft des Attergaues freigaben, breitete sich allmählich eine Vegetation mit dichter Bewaldung aus. Schon zur Jungsteinzeit (Neolithikum 5000-1800) diente Holz nicht nur als Brennstoff und Hilfsmaterial für Werkzeuge sondern auch als Baustoff für Ansiedlungen am Attersee. Zeugnis davon geben die Pfahlbauten, von denen die ersten im August 1870 am nördlichen Ende des Sees entdeckt wurden. Sie stammen aus der Zeit von 2000 bis 1000 vor unserer Zeitrechnung. Das reichlich vorhandene Naturprodukt Holz übte im Lauf der Geschichte einen sehr unterschiedlichen Einfluss auf das Leben der Menschen in der Atterseeregion aus.  
2000/2002 waren es 13,3 Fm/ha bzw. insgesamt 533 Tausend Festmeter also um 42 Tausend Festmeter jährlich mehr.  


Die Veränderungen im Lauf der Jahrtausende betreffen sowohl den Wald als auch die Holznutzung. Urwaldbereiche ohne menschliche Einflussnahme, wie sie im niederösterreichischen Ötschergebiet erhalten geblieben sind, gibt es im Atterseeraum schon lange nicht mehr. Die Wälder im Attergau, ursprünglich „Allmende“, also für jedermann frei nutzbar, wurden relativ früh als Brennholzlieferant für die Salzversiedung in den Salinen des inneren Salzkammergutes interessant. Kaiser und Grundherrschaft sicherten sich ausschließliche Besitzrechte. Bauern erhielten Nutzungsrechte, die später überwiegend mit Waldeigentum abgelöst wurden.


Veränderten sich Waldstruktur und Nutzungsformen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nur langsam, so ging die Entwicklung in der Folge um so rascher voran. Mit dem hohen Holzbedarf für den Wiederaufbau der im zweiten Weltkrieg zerstörten Städte ab 1945 begann eine Industriealisierungswelle mit nachhaltigen Auswirkungen. Die holzverarbeitenden Betriebe, wie Sägewerke, Möbelfabriken, Tischlereien und die Papier-, Zellstoff- und Faserindustrie boten bis dahin nicht gekannte Perspektiven. Menschen, die zuvor vorwiegend in der Landwirtschaft tätig waren, sowie viele Heimatvertriebene aus Osteuropa fanden in der aufstrebenden Holzwirtschaft eine neue Lebensgrundlage.
== Jährliche Holznutzung ==


Die Wälder wurden mit Forststrassen aufgeschlossen. Motorsägen, Traktoren, Holzerntemaschinen und Lastkraftwägen mit Ladekränen ermöglichten in der Folge eine intensive Waldnutzung. Die Aufforstung der geschlägerten Flächen orientierte sich nach hoher Wuchsleistung und gefragten Holzarten. Das führte zur Bildung von Fichten-Monokulturen die auf den Kahlschlagflächen angepflanzt wurden. Nach erheblichen Schadensereignissen wie Windwurf und Schädlingsbefall (Fichtenblattwespe, Borkenkäfer, Tannensterben) werden mehr Mischwälder mit einem hohen Artenreichtum vor allem an Kleinlebewesen angestrebt. Auch die waldverträgliche Anpassung des Wildbestandes ist ein Anliegen. Die nachwachsende Holzmenge blieb jedoch in Summe größer als dessen Abholzung.


Immer leistungsfähigere Produktionsmethoden, die reichliche Verfügbarkeit von Energie, kostengünstige Transportmöglichkeiten über weite Entfernungen (Eisenbahn, Autobahnen, Rhein-Main-Donau-Kanal), wie auch die generelle Globalisierung der Wirtschaft führten nach den „Wirtschaftswunderjahren“ ab etwa 1970 zu weiteren Umwälzungen. Viele Holzverarbeitungsbetriebe wurden geschlossen. Wenige wuchsen zu Großbetrieben heran und einige kleine Familienbetriebe überlebten mit Nischenprodukten. Über Jahrhunderte ausgeübtes Handwerk, altes Werkzeug mitsamt dem überlieferten Wissen über seine Handhabung gerät in Vergessenheit. Menschen die all das noch aus eigener, unmittelbarer Anwendung kennen, haben schon ein hohes Alter erreicht. Vieles ist nur mehr aus Erzählungen bekannt.
Aus den Wäldern des Bezirkes wurden 1986/90 jährlich 5,3 Fm/ha bzw. insgesamt 228 Tausend Festmeter Holz einer Nutzung zugeführt.
2000/2002 erhöhte sich die Nutzung auf 8,5 Fm pro Hektar oder 341 Tausend Festmeter jährlich.
Das sind um 113 Tausend Festmeter bzw. 50% mehr pro Jahr, was unter anderem auch auf Sturmschadensereignisse zurückzuführen sein dürfte.
Aus der vorliegenden Waldinventur kann geschlossen werden, dass im Bezirk Vöcklabruck noch um 192 Tausend Festmeter Holz pro Jahr mehr geerntet werden könnte um eine ausgewogene Holznutzung zu erreichen.

Version vom 30. Juni 2009, 15:29 Uhr

Bezirk Vöcklabruck



Waldinventur

Herausgeber: Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft - Bundesamt für Wald - Institut für Waldinventur A-1131 Wien, Seckendorff-Gudent-Weg 8.

Inventur-Österreich: [1]

Inventur-Bezirk Vöcklabruck: [2]

Seit 1961 werden vom BFW Erhebungen über verschiedene Parameter des österreichischen Waldes durchgeführt. Weitere Erhebung erfolgten 1986/90, 1992/96 und 2000/02.

Die vorliegenden Kennzahlen sind für den Bezirk Vöcklabruck ausgewiesen. Der Attergau und die Gemeinden um den Attersee nehmen davon etwas weniger als die Hälfte der Fläche ein.


Flächenbilanz

Die Gesamtfläche des Bezirkes Vöcklabruck beträgt 108.411 Hektar. Laut Inventur 1986/90 sind davon 43.100 Hektar oder 39,8 % bewaldet. Die Inventur 2000/2002 weist 40.100 Hektar bzw. 37 % Wald aus. Das ist ein Rückgang von 3000 Hektar bzw. - 2,8 %, der gegen den Trend in Oberösterreich (+ 0,1% auf 41,2%) und Gesamtösterreich (+ 0,4% auf 47,2 %) verläuft, wo sich die Waldflächen in dieser Zeit deutlich erhöhten.


Holzvorrat

Der Holzvorrat in den Wäldern des Bezirkes Vöcklabruck belief sich 1986/90 auf 389 Festmeter pro Hektar, das sind gesamt 16,8 Millionen Festmeter. In den Jahren 2000/2002 wurde ein Holzvorrat von 454 Festmeter pro Hektar und somit insgesamt 18,2 Millionen Festmetern ermittelt. Trotz geringerer Fläche wuchs der Holzvorrat um 1,4 Millionen Festmetern an.

Diese Holzvorräte lt. Inventur 2000/02 teilen sich auf folgende Eigentumsstrukturen auf:

Angaben in Tausend Hektar, Tausend Vorratsfestmeter und jeweils %:

Kleinwald bis 200 ha: 19,5 Tha 48,5% 9.882 TVfm 57,0%

200 – 1000 ha: 3,4 Tha 8,5% 1.558 TVfm 9,0%

1000 ha aufwärts: 4,5 Tha 11,2% 1.678 TVfm 9,7%

Forstbetriebe : 7,9 Tha 19,7% 3.237 TVfm 18,7%

Öst. Bundesforste: 12,8 Tha 31,8% 4.224 TVfm 24,4%

Summe: 40,1 Tha 100% 17.343 TVfm 100%


Holzarten

im Ertragswald des Bezirkes Vöcklabruck 2000/02:

Fichte 361,4 Tfm 68,1%

Tanne 46,7 Tfm 8,8%

Lärche 14,3 Tfm 2,7%

Summe Nadelholz 422,4 Tfm 79,6%

Eiche 18,2 Tfm 3,4%

Esche 40,7 Tfm 7,7%

Ahorn 27,1 Tfm 5,1%

Ulme 22,0 Tfm 4,2%

Summe Laubholz 108,0 Tfm 20,4%

Gesamtsumme 530,5 Tfm 100%


Jährlicher Holzzuwachs

1986/90 wuchsen jährlich 11,4 Fm Holz pro Hektar oder 491 Tausend Festmeter nach.

2000/2002 waren es 13,3 Fm/ha bzw. insgesamt 533 Tausend Festmeter also um 42 Tausend Festmeter jährlich mehr.


Jährliche Holznutzung

Aus den Wäldern des Bezirkes wurden 1986/90 jährlich 5,3 Fm/ha bzw. insgesamt 228 Tausend Festmeter Holz einer Nutzung zugeführt. 2000/2002 erhöhte sich die Nutzung auf 8,5 Fm pro Hektar oder 341 Tausend Festmeter jährlich. Das sind um 113 Tausend Festmeter bzw. 50% mehr pro Jahr, was unter anderem auch auf Sturmschadensereignisse zurückzuführen sein dürfte. Aus der vorliegenden Waldinventur kann geschlossen werden, dass im Bezirk Vöcklabruck noch um 192 Tausend Festmeter Holz pro Jahr mehr geerntet werden könnte um eine ausgewogene Holznutzung zu erreichen.