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Die Dr.-Rudolf Schuh-Straße in erinnert an einen hoch geschätzen Bürger aus Seewalchen.

Die Villa Schuh in Seewalchen

Carl Schuh

Carl Schuh (1839-1915) war Inhaber einer Wiener Tapezierer-Firma in der Währingerstraße im 9. Bezirk. Als Stadtrat in Wien war er mit dem Bürgermeister Karl Lueger befreundet, der ihn dann auch 1907 in seiner Villa in Seewalchen besuchte.
Im Jahr 1901 kaufte Carl Schuh ein Grundstück in Seewalchen. Er hatte mit Hans Makart und Friedrich Paulick zusammengearbeitet. Letzterer dürfte wohl sein Interesse für Seewalchen geweckt haben. So erwarb er von den Moserbauern-Ehegatten Rosalia und Franz Mayerhofer die ca. 5800 m² große Parzelle zwischen Straße und See um rund 6300 Kronen. Ein Seeufer-Grundstück mit rund 400 m², das er vom „Staatsvermögen“ (um á 60 Heller) erwarb, rundete den Besitz ab.
Er beauftragte den Architekten Franz Biberhofer mit der Planung einer Villa, der Schörflinger Baumeister Franz Lösch begann dann 1902 mit dem Bau, der ein Jahr später fertig gestellt wurde. Das Haus hatte die Nummer Seewalchen 99, heute Atterseestraße 67.

Dr. Rudolf Schuh

Der Sohn Rudolf Schuh (1874-1945) besuchte das Stiftsgymnasium in Melk, studierte in Wien Medizin und wurde 1901 zum Doktor promoviert.
Im Juni 1912 heiratete er Paula Helene Bernhard (1893-1974), die dann -verwitwet – bis 1969 in Seewalchen wohnte.

Bezirkswart der Feuerwehr Dr. R. Schuh

Während des Weltkrieges 1914-1918 leistete Dr. Schuh Kriegsdienst als Militärarzt und war in Kaschau im Spitalsdienst und an der Südtiroler Front eingesetzt. Dr. Schuh, war bisher nur gelegentlich als praktischer Arzt tätig. Zweimal machte er als Schiffsarzt Amerika-Reisen. Er war auch in mehreren Wiener Spitälern tätig.
Da die Familie immer im Frühjahr nach Seewalchen zog und meist bis in den Herbst blieb, war es für Rudolf schwierig, eine Ordination in Wien zu führen und für so lange Zeiträume nicht anwesend zu sein.
Begeistert über den Villenbau schrieb er in sein Tagebuch: „Somit war der Villenbau aus dem Reich des Traumes in die Wirklichkeit getreten. Es erschien mir unfassbar, dass von nun alle Gedanken an Fernfahrten mit einem Schlage aus sein sollten und wir von nun an jedes Jahr im Frühjahre nach Seewalchen übersiedeln sollten. Insgeheim dachte ich auch daran, in Seewalchen gegebenenfalls die ärztliche Praxis auszuüben. Ich hatte daher die Villa so angelegt, dass die Halle nicht nur Wohnraum …sondern auch gleichzeitig Warteraum für die Patienten im Stande war.“ Und weiter: „Wäre mein Interesse an der Medizin ebenso groß gewesen wie am Sport, am Fechten, an Waffen, an Schiffen, an technischen Dingen, so hätt ich auch im Spital reichen Nutzen haben können.“
So kamen ihm sein Interesse und seine Hobbys am Attersee durchaus entgegen und in seiner Seewalchner Villa eröffnete er dann um 1919 eine Zahnartpraxis, die er dann bis zu seinem Lebensende betrieb.

Feuerwehr

Rudolf Schuh war in den 1920er Jahren auch Bezirkswart des Feuerwehr-Bezirksverbandes Attergau. Nr. 43. In dieser Eigenschaft schrieb er die vielbeachtete Broschüre „Landfeuer“. Diese war Leitfaden für Feuerwehreinsätze, gerade für neu eintretende Kameraden. Der Verbandsvorsitzende schrieb in seinem Geleitwort: das beste Feuerwehr-Handbüchlein, das bisher erschienen ist. Die Schrift eignet sich hervorragend für Versammlungen und zum Gebrauch bei Feuerwehrkursen.
Schuh gab auch seiner Heimatgemeinde Seewalchen Hinweise und Anregungen: So teilte er 1924 das Ergebnis einer Großübung in Steindorf mit. Die Feuerwehr, so wurde in diesem Bericht aufgezeigt, braucht von der Brandmeldung bis zum Einsatz auf dem Brandplatz 48 Minuten: „Gerade in Steindorf, wo die Häuser ziemlich eng aneinander gebaut sind, sei die Ausbreitung eines Brandes leicht möglich“, meinte Dr. Schuh. Die Befürchtungen wurden leider zwei Jahre später traurige Wirklichkeit, wo beim großen Brand von Steindorf 21 Häuser abbrannten.
1930 regte Dr. Schuh den Ankauf eines Feuerwehrautos an, weil im Bedarfsfall selten die erforderlichen Pferde vorhanden waren.
Sein Engagement wurde schließlich 1932 mit der Ernennung zum Ehrenbürger von Seewalchen gewürdigt.

Klimt

Dr. Schuh war mit dem Schwiegersohn der Familie Paulick Paul Bacher befreundet. Bacher war wiederum mit seinem Fechtbruder Gustav Klimt befreundet.

Emilie Flöge, Gustav Klimt und Dr. R. Schuh (im Boot)

Über diverse Begegnungen schreibt Schuh: „Um jene Zeit kam auch der Maler Klimt nach Seewalchen, zusammen mit einer Familie Flöge. Ein Frl. Emilie Flöge fiel mir durch ihre Schönheit besonders auf.
Klimt und die Schwestern Flöge…wohnten damals im Litzlberger Bräuhaus. So oft ich vorbeikam riefen sie mir zu und ich stieg gerne aus meinem Canoe aus.
Klimt liebte es, mit mir zu „ringen“. Er suchte mich mit seinen eisernen Händen am Hals rückwärts zu packen und wollte mich immer ins Gras legen, es gelang ihm nie. Er zeigte mir öfters auch seine Ölgemälde und fragte mich dann, wie sie mir gefielen. Es waren herrliche Seestücke darunter. Man sah den Abend, die Stimmung, man fühlte woher der kühle Wind kam, sah einen silbernen Streif, wo er am Wasser dahin wehte, Man sah die Zeit, wann das Bild gemacht wurde. Klimt war auf jeden Fall einer der bedeutendsten Künstler, den es ja gab.“
Klimt schickte auch seine Glückwünsche zur Vermählung von Rudolf Schuh.

Die letzten Jahrzehnte

Im Jahr 1945 verstarb Dr. Schuh, die Villa erbten die beiden Töchter Elfi (verh. Gogler), Hedy (verh. Böttger) sowie die Witwe, die aber auf ihren Anteil verzichtete.
Immer wieder gab es Interessenten, welche die Villa kaufen oder mieten wollten. Es gab auch Bewerber, die einen Teil der Parzelle erwerben wollten.
Ende der 1960er Jahre kam es schließlich zum Verkauf, der frühere Christbaumschmuck-Hersteller und spätere Waffenhändler Fritz Eggeling aus Niederösterreich erstand die Villa um rund 2,8 Mio. Schilling. Paula Schuh zog in das „Stammhaus“ der Familie nach Wien. Nachdem Eggeling 1981 in Konkurs ging, ersteigerte eine Bank die Parzelle um 9,2 Mio. Schilling. .Die wiederum verkaufte an die Bau-Atelier-West, die Ende der 1980er Jahre die Villa zu Apartment-Wohnungen umbaute. Im ehemaligen Park wurde ein Neubau mit weiteren Apartment-Wohnungen errichtet.

Fotogalerie

Quellen:

Tagebuch des Dr. Rudolf Schuh Dipl. Ing. Herwig Gogler, Wien Festschrift der Freiwilligen Feuerwehren Seewalchen und Steindorf „Landfeuer“, Broschüre von Dr. R. Schuh Chronik der Marktgemeinde Seewalchen

zusammengestellt von Johann Rauchenzauner





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<-- Klimt am Attersee

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Der Verein Klimt am Attersee widmet sich dem Leben Gustav Klimts am Attersee.
Daneben bemüht sich der Verein u.a.

  • um die Förderung von Kunst und Kultur
  • die Vermittlung der Werke und des Lebens von Gustav Klimt und anderer 
Künstler mit Bezug zum Attersee und Umgebung
  • die Unterstützung bei der Präsentation von Kunst in Form von Dauer- und 
Sonderausstellungen
  • die Unterstützung der Betriebsführung des Gustav Klimt-Zentrums in Schörfling am 
Attersee sowie
  • die Organisation von kulturellen Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Vorträge und 
Kulturfahrten.


Vereinsgründung 2011

Die Obfrau Käthe Zwach mit dem Vorstand des Vereins „Klimt am Attersee“

Am 9. November 2011 fand im Gasthaus Frickh in Schörfling die Gründungsversammlung des Vereines „Klimt am Attersee“ statt. Der Verein hat sich zur Aufgabe gestellt, das Schaffen Gustav Klimts, der mit seinen Landschaftsbildern untrennbar mit dem Attersee verbunden ist, zu präsentieren. Um dies zu erreichen, wird vom Verein das Gustav Klimt-Zentrum betrieben.
Der Verein wird von Käthe Zwach, der Besitzerin der gleichnamigen Galerie in Schörfling geleitet.
In der Gründungsversammlung wurden in den Vorstand gewählt:

Waltraud Ottet und Leopoldine Hummer als Obfrau-Stellvertreterinnen;
Mag. Leo Gander als Schriftführer und Eva Knoll als seine Stellvertreterin sowie
Dipl.-Ing. Werner Arnitz als Kassier und Ingeborg Reischl als seine Stellvertreterin.

Wie Käthe Zwach und der Besitzer des Gebäudes, Mag. Erich Kaniak, betonen, sollen die Initiativen des Vereines den Bezug zu Klimt mit seinen berühmten Bildern, die hier in der wunderschönen Gegend am Attersee entstanden sind, den Menschen näher bringen. Darüber hinaus soll das Gustav Klimt-Zentrum die Drehscheibe des (kultur-)touristischen Angebotes sein und ein Highlight der touristischen Initiativen in der Ferienregion Attersee werden.
Die erste große Aufgabe des Vereines war die Abwicklung der Errichtung des Gustav Klimt-Zentrums.

Gustav Klimt-Zentrum

Das Gustav Klimt-Zentrum in Kammer

Der Spatenstich fand am 20. Oktober 2011 statt, das Gebäude wurde am 150. Geburtstag Gustav Klimts, am 14. Juli 2012, eröffnet.
Der Bau - anschließend an die See-Apotheke Kammer – wurde von Architekt Dipl.-Ing. Günther Dollnig geplant. Der Platz in der Hauptstraße 30 könnte nicht besser sein, liegt er doch direkt am Eingang zur Allee des Schlosses, welches unter anderem von Klimt gemalt wurde, mit einem grandiosen Blick über den Segelhafen auf den See.
Das Gustav Klimt-Zentrum ist kein Museum, sondern ein Informationspunkt, ein Ort kleinerer Sonderausstellungen, ein Dokumentationszentrum für Klimt am Attersee und ein Ausgangspunkt für Klimt-Führungen (Kunstvermittlung, Audioguides).
Der wissenschaftliche Partner ist das Team um Mag. Peter Weinhäupl und Mag. Sandra Tretter aus Wien.
Schon im ersten Jahr konnten rund 15.000 Besucher begrüßt werden. Rasch fand das Zentrum viel Lob und große Anerkennung in der Öffentlichkeit. Eine besondere Freude für den Verein war die Verleihung des Leader-Preises in Linz

LEADER-Preis 2015

Preisverleihung im Linzer Landhaus
von links: Landesrat Max Hiegelsberger, Werner Arnitz, Obfrau Käthe Zwach, REGATTA-Obmann Bgm. Johann Reiter, Sandra Tretter, Leo Gander, Minister Andrä Rupprechter.

Am 3. Juli 2015 reiste eine Delegation bestehend aus den Bürgermeistern, der REGATTA, des Tourismus-Verbandes sowie des Klimt-Vereines mit Sandra Tretter nach Linz um den OÖ LEADER-Preis entgegen zu nehmen.
Den Hauptpreis in der Kategorie „Erhaltung des kulturellen Erbes und Schonung der natürlichen Ressourcen“ gewann der Verein Klimt am Attersee für die Errichtung des Gustav Klimt-Zentrums.
In der LEADER-Programmperiode 2007-2013 haben sich 24 Leader-Regionen, darunter REGATTA beteiligt.
Insgesamt wurden 170 Projekte eingereicht, eine hochkarätig zusammengesetzte Jury hat die LEADER-Projekte bewertet und die Preisträger ausgewählt. Insgesamt wurden 12 Preise in 3 Kategorien vergeben. Voller Stolz nahm unser Delegation die Auszeichnung von Bundesminister DI Andrä Rupprechter und Landesrat Max Hiegelsberger entgegen.

Generalversammlung 7. März 2016

Judith Burgstaller Legat wurde zur neuen Obfrau gewählt
Am 7. März 2016 fand im Seeparksaal Kammer die Generalversammlung des Vereines „Klimt am Attersee“ statt. Diese stand ganz im Zeichen des Ablebens der langjährigen Gründungs-Obfrau Käthe Zwach, die Ende Jänner 2016 überraschend in Kitzbühel verstorben ist. Finanzreferent Werner Arnitz hielt den diesbezüglichen Nachruf.

Der Vorstand des Vereines Klimt am Attersee seit 2016
Im Bild v.l.n.r. L. Gander, W. Arnitz, E. Mandl, S. Tretter, J. Rauchenzauner, J. Burgstaller-Legat, E. Löcker, E. Reiter, T. Füleki

Obfrau-Stv.in Elfriede Mandl begrüßte die anwesenden Mitglieder und Ehrengäste und wickelte gemeinsam mit Werner Arnitz die Tagesordnung ab.
In ihrer Vorschau auf das laufende Jahr 2016 definierten Elfriede Mandl und Werner Arnitz als Hauptaktivitäten die Abwicklung des Regatta-Förderprojektes „Ausbildung zum Attersee-/Attergau-Experten bzw. Spezialausbildung Klimt- und Pfahlbau-Vermittler“, die jährliche Kulturfahrt (2016 „Auf den Spuren Klimts am Gardasee“) und die Unterstützung des Betriebes rund um das Gustav Klimt-Zentrum inkl. Themenweg samt Klimt-Stelen und Klimt-Blumenbeete.

Die Nachwahlen brachten folgende Zusammenstellung des Vorstandes des Vereines „Klimt am Attersee“:

Obfrau: Mag. Judith Burgstaller-Legat
(Stv.: Elfriede Mandl, Dr. Elisabeth Reiter);
Schriftführer: Mag. Leo Gander (Stv.: Johann Rauchenzauner);
Kassier: DI Werner Arnitz (Stv.: Elisabeth Löcker);
Beirat: Mag. Sandra Tretter, Timea Füleki;
Rechnungsprüfer: Manuela Hofer, Hofrat Dkfm. Mag. Dr. Rudolf Mayrhofer.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt berichteten Sandra Tretter und Timea Füleki für den Betreiber des Gustav Klimt-Zentrums, der Klimt-Foundation über die sehr zufriedenstellende Besucherzahl 2015 von ca. 9000 Kunstinteressierten. Die sehr engagiert arbeitende Privatstiftung hofft für die nächsten Jahre auf eine intensivere Unterstützung des Betriebes durch die öffentlichen Organisationen Bund, Land und Gemeinde sowie auf eine aktive Zusammenarbeit mit ihren Partnern aus der lokalen Wirtschaft sowie mit dem Klimt-Verein. Im Gustav Klimt-Zentrum stehen im Jahr 2016 die Frauen rund um Gustav Klimt, insbesondere Emilie Flöge unter dem Titel „Reform der Mode, Inspiration der Kunst“, im Mittelpunkt der Sonderveranstaltungen.

Schörflings Bürgermeister Gerhard Gründl bedankte sich beim Vereinsvorstand für den geleisteten wohltätigen Einsatz im vergangenen Jahr und sicherte für die nächsten Jahre die weitere Unterstützung im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu.

Vorteile

Die Mitglieder des Vereins werden durch vier Vereins-Newsletter jährlich informiert. Mit der Klimtcard für die Mitglieder können eine Reihe von Ermäßigungen in Anspruch genommen werden.
Adresse:
Verein
Klimt am Attersee
Hauptstraße 30
4861 Schörfling am Attersee