Atterwiki:Test RAJO: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Spareinlagebuechel_1.jpg|thumb|right|280px|Sparbuch aus 1916.]]
[[Bild:WB_A_1_1906_Br_GCh.jpg|thumb|right|500px|Weißenbach 1906]]
[[Bild:Sammelblatt_für_Kinder.jpg|thumb|right|280px|Sammelblatt für die Aufkleber spareifriger Kinder in den 1950-er Jahren.]]
Weißenbach am Attersee ist eine Ortschaft der Gemeinde [[Steinbach am Attersee]]. Von den 882 Einwohnern der Gemeinde gehören 111 Personen zu Weißenbach (2019). In der Ortschaft sind die Straßenbezeichnungen: Weißenbach, Ischler Straße, Wolterweg, Waldsiedlung, Friedrich-Gulda-Weg und Franz-von-Schönthan-Allee.
[[Bild:Werner_Lothar_AK.jpg|thumb|right|280px|Der Kassenleiter Lothar Werner in den 1950-er Jahren.]]
==Weißenbach im Mittelalter==
[[Bild:Raika_2a_1963_RR.jpg|thumb|right|280px|Das erste eigene Gebäude am heutigen Rathausplatz. <br/>Links Gemeindeamt und Postamt, rechts die Raiffeisenkasse.]]
Bei der Gründung des Benediktinerstiftes Mondsee 748 durch die Bayern erhielt dieses Kloster großzügige Schenkungen, darunter Waldgebiete in Weißenbach bis zum Ischlfluss.<br/>
[[Bild:Raika_3_2011_Rz.JPG |thumb|right|280px|Das Gebäude in der Hauptstraße 16.]]
788 übernahmen die Franken die Herrschaft über den [[Attergau]]. Salzburg wurde der Mittelpunkt der bairischen Kirchenprovinz. In dieser Zeit erfolgten Vergaben und Schenkungen von Feldern, Adels-Ansitzen und einer Mühle an das Salzburger Erzbistum. Auch die Gründung der Salzburger Eigenkirche [[St.-Nikolaus-Kapelle|St. Nikolaus am Weißenbach]] dürfte in diese Zeit fallen. <br/>
Schließlich kam es zu Grenzstreitigkeiten der Bischöfe von Salzburg und Regensburg (dem Mondsee unterstand), der 849 beigelegt wurde. Der Schafberg und das Ufer vom Weißenbach bis zur Unterache sollte Salzburger Gebiet sein. Auch der See sollte „einen Hackenwurf weit“ zu Salzburg gehören. Die Besitzverhältnisse im Attergau waren jedenfalls über Jahrhunderte sehr kompliziert und führten auch später zu Problemen. <br/>
Mit der Übernahme des Attergaus durch das [[Bistum Bamberg|Bistums Bamberg]] im Jahr 1007 kamen neue Herrschaftsverhältnisse. Der Bamberger Bischof vergab die Fischereirechte im See an das Stift Aspach an der Rott. Schenkungen an das Bistum betrafen auch einen Hof in Weißenbach samt allen Untertanen und Waldparzellen. <br/>
Was die Verwaltung betraf wurden die Gaugrafen durch Vögte des Bistums ersetzt. <br/> 
Um 1200 gaben dann die Salzburger Bischöfe ihre territorialen Ansprüche im Attergau auf. <br/>
1229 gingen die Vogteirechte an die [[Schaunberger]]. Die leibeigenen Untertanen klagten über deren unmenschlichen Behandlung. Erst 1379 endete die Herrschaft der Bamberger, die Habsburger übernahmen die Grafschaften Kogl, Frankenburg und Kammer.
== Habsburger und Khevenhüller==
Die Habsburger – seit 1379 im Attergau - ließen das Gebiet von einem Pfleger verwalten. 1499 verpfändete Kaiser Maximilian I. die Grafschaften Kogl, Kammer und Frankenburg an die Polheimer. Bald kam es zu Unstimmigkeiten bei den Robotleistungen der Untertanen. Eine Beschwerde von zwei Bauernvertretern beim Kaiser brachte keinen Erfolg. Im Gegenteil, der Pfleger ließ ihre Häuser aufbrechen und sie durften sich in der Herrschaft nicht mehr sehen lassen. 1525 kam es zu einem Bauernaufstand, der aber unterworfen wurde. <br/> 
1581 verkaufte der Kaiser die Grafschaften an die [[Khevenhüller]]. <br/> 
Und auch die Konfessionsprobleme machten vor dem südlichen Attergau nicht halt. Schließlich gewannen die Katholiken wie überall  in den Habsburger Ländern die Oberhand. Die wurde durch Prozessionen und Wallfahrten überall sichtbar. Die Holzknechtwallfahrt nach Maria Attersee wurde 1680 eingeführt und besteht bis heute.


Raiffeisenkasse Seewalchen.
==Salzburg oder Österreich==
==Die ersten Jahre==
Mit dem Vertrag aus 849 waren die territorialen Fragen im Süden des Attergaus nicht gelöst.
Am 21.Dezember 1892 wurde im [[Gasthof Stallinger|Gugg' schen Gasthaus]] durch 47 Bürger der Vorschußcassenverein (Raiffeisenkasse) für die Pfarrgemeinde [[Seewalchen am Attersee|Seewalchen]] gegründet. Zum Obmann wurde Carl Leiß, Kalkbrenner in Seewalchen gewählt. Schrift- und Kassenführer war der Lehrer Josef Stelzmüller.<br/>
Die [[Burgau]] gehört zum historischen Attergau. Um 1000 hatten aber auch die Salzburger Erzbischöfe und Salzburgtreue Familien Besitzungen und Fischrechte. <br/>
Gründungsmitglieder des Vorstandes: Carl Leiß, Josef Moser, Josef Gugg, Johann Frickh, Georg Sulzberger, Andreas Stallinger. <br/>
Von 1506 bis 1565 wurde das Mondseeland vom Kaiser an das Erzbistum Salzburg verpfändet. Obwohl das Mondseeland 1565 wieder an Österreich kam, gelang es dem Erzbistum, dass ein kleiner Teil südlich des Mondsees auch hoheitlich bei Salzburg blieb. Ab dieser Zeit stellte das Erzbistum auch immer wieder hoheitliche Ansprüche an die im Attergau liegende Burgau und übte diese auch ohne großen Einspruch aus. Die Burgau gehörte aber hoheitlich zu Österreich. Wieder gab es Streit, der schließlich 1689 durch eine Einigung zwischen Kaiser und Erzbischof beendet wurde und die Grenzen so festlegte, wie sie heute noch zwischen Salzburg und Oberösterreich bestehen. <br/>
Gründungsmitglieder des Aufsichtsrates: Josef Gebetsberger, P. Wolfgang Stockhammer, Matthias Lechner, Karl Weidinger. <br/>
[[Bild: WB_Hot_125_fboo.jpg|thumb|right|350px]]  dolo
Im Jänner des folgenden Jahres trat der Vorstand des Vorschußcassenvereines zu seiner ersten Sitzung zusammen und setzte die Kassenstunden an Sonn- und Feiertagen fest.  
[[Bild: WB H Forsthaus Stele.jpg|thumb|right|350px|Gustav Klimt: [[Forsthaus in Weißenbach]]1914]]
Anfangs der 1890er Jahre entstanden in Österreich hunderte Genossenschaften im Sinne Friedrich Wilhelm Raiffeisens, 2019 gibt es in Österreich rund 1600 autonome Raiffeisengenossenschaften in Österreich, davon 490 Raiffeisenbanken mit insgesamt 1646 Bankstellen, des weiteren 99 Lagerhausgenossenschaften und 94 Molkereien. <br/>
==Holz==
In der Anfangszeit gab es eine Reihe bürokratischer Umstände. Der Vorstand des Seewalchner Vorschußcassenvereines konnte gemeinsam mit dem Aufsichtsrat Kredite bis zu ca. 1000 [[Gulden]] vergeben. <br/>
Während mit Beginn der bairischen Landnahme der nördliche und westliche Attergau gerodet und besiedelt wurde, blieb der südliche Attergau ein großes Waldgebiet.
Die maximale Höhe der Einlagen auf das Spareinlage-Büchel wurde durch die Generalversammlung festgelegt. <br/>
Im Jahr 1289 wurde durch das Bistum Bamberg den Untertanen verboten, etwas aus den bischöflichen Forsten zu entnehmen. Mit der Überwachung dürfte es aber gehapert haben. <br/>
Jede Einlage musste vom Obmann, von einem Vorstandsmitglied und vom Kassenleiter bestätigt werden. <br/>
Im 16. Jahrhundert wurde das im inneren Salzkammergut  für die Salzproduktion benötigte Holz immer weniger. <br/>
==Nach 1945==
Eine kaiserliche Kommission suchte nach neuen Holzquellen und fand diese im Attergau. Es waren noch Transportfragen zu klären (Straße durch das Weißenbachtal) um der Entnahme von Holz durch die Untertanen Einhalt zu gebieten. <br/>
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Entwicklung der Banken und Kassen stark zu. <br/>
Die Bevölkerung hatte aber holzverarbeitende Gewerbe wie Schiffbau, und Schnittholzerzeugung und einiges an Holz wurde über Ager, Traun und Donau bis Wien transportiert. Diese Untertanen hatten keine Freude mit den vom Kaiser verordneten Regelungen. <br/>
1953 wurde in der Raiffeisenkasse Seewalchen der Giroverkehr, am 15. Juni 1955 der Tagesverkehr (an Stelle des bisherigen Sonn- und Feiertagsbetriebes) eingeführt. <br/>
1607 nahm die Saline in Ebensee ihren Betrieb auf. Als die Maßnahmen gegen die Holzentnahme aus den Wäldern für die Salzerzeugung verschärft wurden spürten die Untertanen den wirtschaftlichen Rückgang und so kam es von 1525 bis 1632 zu Aufständen. <br/>
Der Kassenraum befand sich im ersten Stock des Gemeindeamtes (Hauptstraße 1) mit vorerst nur einem Bediensteten. Der Arbeitsumfang war auch wesentlich geringer als heute. Überweisungen wurden üblicherweise nicht von den Banken sondern in der Post durchgeführt. Und das Postamt von Seewalchen war im Erdgeschoß desselben Hauses untergebracht. <br/>
Das Hallholz für Ebensee wurde im gesamten südlichen Attergau und bis nach St. Georgen und Weyregg  über Schlitten und Holzriesen zum nächsten brauchbaren Bach und über diesen zum See gebracht und auf sogenannten Aufsätzen gelagert. Über Plätten gelangten die Scheiter nun über den See nach Weißenbach, wo der zentrale Umschlagplatz war. <br/>
1956 wurde der Raiffeisenkasse eine Wechselstube angeschlossen. <br/>
In der Hallholzversorgung waren bis zu 260 Arbeiter ständig im Einsatz
Der Spargedanke wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auch in die Schulen getragen. Um die Lust am Sparen zu steigern, wurden den Kindern Bilder geschenkt, ähnlich den Panini-Aufklebern und Sammelblättern. Für Spareinlagen gab es Klebebilder für ein Sammelalbum. Die Themen bezogen sich auf das Land Oberösterreich. <br/>
Von Weißenbach wurden dann die 1 Klafter ( = ca. 1,90 m) langen Scheiter zur Traun gebracht. Ab 1721 waren dies nur rund 5 km zum Holzaufzug. Dort wurde das Holz wieder gelagert und dann über einen Aufzug bis zur Wasserscheide, dann über Bäche und Triften zur Traun transportiert. Der Schrägaufzug war 90 m lang und eine Sensation,was Mechanik und Förderkapazität betrifft. Ein Modell dieses Aufzuges kann im [[Heimathaus Steinbach]] in Seefeld besichtigt werden. <br/>
Das Schulsparen fand zum Teil in der Schule statt, der Kassenführer Lothar Werner kam in den 1950-Jahren sogar in die Klassenzimmer. <br/>
1871 wurde der Holztransport nach Ebensee eingestellt. Die Braunkohle vom Hausruck ersetzte nun den notwendigen Brennstoff zum Salzsieden.  
== Eigene Gebäude ==
==Tourismus und Verkehr==
Im Februar 1962 wurde ein Grundstück (heute Rathausplatz) gekauft. Am 8 Juli 1963 zog die Kassa in das neue Haus ein. Durch die rasante Geschäftsentwicklung war die Situation bald wieder beengend. <br/>
Anfang des 18. Jh. besuchten die ersten Gäste von Ischl über die Commerzialstraße aus Ischl kommend Weißenbach. Im Josephinischen Lagebuch ist die „Commercialstraße von Ischel nach Weißenbach eingetragen. 1912 führte dann eine Autobuslinie von Weißenbach nach Bad Ischl. <br/>
1970 kaufte die Raiffeisenkasse das „Hamburgerhaus“ in der Hauptstraße 16, ließ die alte Villa abreißen und baute ein modernes, den Erfordernissen entsprechendes Bankgebäude, welches im Juni 1974 bezogen wurde. <br/>
Wer nach Unterach wollte, musste über den See gebracht werden, eine Verbindung zum nördlichen Attergau entstand erst mit der Aufnahme des Schiffsverkehrs der [[Attersee-Schifffahrt]]. Eine Autobus-Linie von Weißenbach nach Kammer gab es erst 1935. 1938 führte diese Linie weiter bis nach Mondsee.
Das alte Bankgebäude wurde um 1 Million [[Schilling]] an die Gemeinde verkauft. In die ehemaligen Kassenräume zog das Bauamt und das Standesamt ein, im ersten Stock wurde eine Wohnung vermietet. <br/>
==Taverne==
1977 hatte die Raiffeisenkasse rund 900 Mitglieder, der Umsatz betrug 766 Mio. S.
Die Geschichte der Taverne reicht bis ins 14. Jh. zurück<br/>
Im Jahre 1985 wurde bei der Raiffeisenkasse ein Bankomat installiert. <br/>
[[St.-Nikolaus-Kapelle|St. Nikolaus in Weißenbach]] war eine Wallfahrtskirche, die Pilger fanden schon damals Unterkunft und Verköstigung in der Taverne. <br/>
==Raiffeisenbank Attersee-Nord==
Von großer Bedeutung war das Wirtshaus in der Zeit des Hallholzes.
Bei der Generalversammlung am 15.9. 1989 wurde die Raiffeisenbank Attersee-Nord gegründet, wobei sich die Raiffeisenkassen Seewalchen, Schörfling und Weyregg zu einer Verwaltungsgemeinschaft zusammenschlossen. Der Geschäftsanteil der ehemaligen Raika Seewalchen betrug rund 1/3 des Gesamtvolumens. <br/>
Am Umschlagplatz bei der Taverne, wo die Seefracht zur Landfracht mittels Fuhrwerk zum Aufzug gebracht wurde. brauchte man Stallungen wo zahlreiche Pferde und Ochsen eingestellt waren. Schiffer, Flößer, Fuhrwerker, Handwerker, Holzknechte, Wagner, Schmiede und sonstiges Dienstpersonal waren für den Betrieb notwendig. 1775 gehörte die Tafern zu Weißenbach (Wirtshaus in Weißenbach) dem Jakob Kölblinger. <br/>
Anfangs der 2000er Jahre erwarb die Raiffeisenbank das Astecker-Gelände (früherer Seewirt), Atterseestraße 24, um dort ein gemeinsames Gebäude für Seewalchen und Schörfling zu errichten. <br/>
Zur Taverne gehörte ein Fischrecht am See, Mühl- und Schmiedegerechtigkeit, Urfahr am See und Betrieb eine Kalkofens (Maria Theresien-Konzession) <br/>
Im September/Oktober 2006:wurde die Pension Astecker abgerissen, im März 2007 begannen die Bauarbeiten. <br/>
Im Mai 2008 übersiedelte die Geschäftsstelle Seewalchen ins neue Haus, die Filiale am Schörflinger Marktplatz blieb vorerst erhalten. <br/>
Am 18.5.2008 wurde das neue Raiffeisengebäude feierlich eröffnet. Zu einem großen Fest kamen mehr als 2.500 Gäste. Stargast war der Schi-Rennläufer Hermann Maier. <br/>
Im Zuge des Raiffeisenbank-Neubaus wurde die Carl-Leiß-Straße bis zum Aussichtsweg verlängert, der Platz vor dem Haus wird seither statt Atterseestraße 24 als „Raiffeisenplatz“ bezeichnet. <br/>
Das alte Gebäude in der Hauptstraße wurde an die Rumpelmayr KG verkauft, nach deren Konkurs kaufte es die Fa. Ramsl. <br/>
==Die Obmänner der Raiffeisenkasse Seewalchen==
1899-1902: Carl Leiss, Kalkbrenner<br/>
1902-1911: [[Familie Häupl|Carl Häupl]], Gastwirt<br/>
1911-1922: P. Severin Böhm, Pfarrprovisor<br/>
1922-1946: Anton Kette, Tischlermeister<br/>
1946-1965: Johann Ploner, Zimmermeister<br/>
1965-1984: Friedrich Stallinger, Müller<br/>
1984-1989: Heinrich Seiringer, Landwirt<br/>
dann: Friedrich Sobotka, Landwirt<br/>


==Die Buch- und Kassenführer==
Als um 1825 Ischl zum Sommersitz von Aristokraten, Diplomaten und Künstlern wurde, war das leicht über die Commercialstraße erreichbare Weißenbach ein beliebtes Ausflugsziel. Dazu kam, dass das Höllengebirge bis zum Attersee kaiserliches Hofjagdgebiet war. <br/>
(in der Anfangszeit häufig Lehrer und Schuldirektoren) <br/>
Im Jahr 1828 wird ein Clemens Freiherr von Weichs als Besitzer der Taverne genannt. <br/>
1892-1902: Josef Stelzmüller<br/>
Von 1854 bis 1863 bestand in Weißenbach eine „Post-Relais-Station“. Damit verbunden war ein Gasthaus, daher der Name „Hotel Post“. <br/>
1902-1920: Franz Mayr<br/>
Der 1869 eingeführte [[Attersee-Schifffahrt|Dampfschiffsverkehr]] machte das  Gasthaus endgültig zum [[Hotel Post in Weißenbach]]. <br/>
1920-1929: Markus Kroiß<br/>
1929-1953: [[Adolf Bocksleitner]] <br/>
1953-1955: Franz Mitschanek<br/>
Tagesbetrieb: <br/>
1955-1964: Lothar Werner<br/>
1964-1967: Josef Six<br/>
1967-1971: Walter Hainzl<br/>
1971-1989: Franz Untersberger<br/>
1982-1989: Rudolf Voglmayr<br/>
seit 1987: Ing. Rudolf Schneebauer<br/>


==Einige Zahlen==
==Villen==
in Millionen Schilling, ab 1990: Raiffeisenbank Attersee Nord <br/>
Die großartige Lage des Ortes zog immer wieder Gäste aus Kunst und Wirtschaft an bis in die heutige Zeit, die zwischen dem Ort und dem Ponnfall (Weißenbacher Feld bis zum Sechserkogel) Häuser und [[Villen in Weißenbach|Villen]] errichteten oder bestehende Objekte umbauten.<br/>
{| border="1"
|-
|align="right"|
|align="right"|&nbsp;Einlagen&nbsp;
|align="right"|&nbsp;Ausleihungen&nbsp; 
|- 
|-
|align="right"| 1960
|align="right"| 7,229
|align="right"| 3,389
|-
|-
|align="right"| 1970
|align="right"| 27,709
|align="right"| 13,854
|-
|-
|align="right"| 1980
|align="right"| 93,610
|align="right"| 53,320
|-
|-
|align="right"| 1984
|align="right"| 130,000
|align="right"| 56,700
|-
|-
|align="right"| 1990
|align="right"| 190,849
|align="right"| 107,409
|-
|-
|align="right"| 1992
|align="right"| 221,349
|align="right"| 147,156
|}


==Quellen ==
==Künstler ==
[https://www.raiffeisen.at/ooe/attersee-nord/de/meine-bank/bankstellen/seewalchen-am-attersee.html?53EC254F-9801-7E44-AEB4-DD102620E178_kis_cup_C6FA3ED5_6D17_47D1_B6E2_F4B02CC905E0_ Homepage der Raiffeisenbank Nord Seewalchen]<br/>
Eine Reihe von Künstlern, wie [[Gustav Klimt]], Charlotte Wolter, Franz-v.- Schöntham, Otto Tressler und viele andere verbrachten ihre Sommer in Weißbach. Der Klaviervirtuose und Komponist Friedrich Gulda hatte von 1962 bis 2000 in Weißenbach seinen Wohnsitz und ist am Friedhof von Steinbach begraben.<br/>
[[Chronik von Seewalchen]]<br/>
Der [[Künstlerweg am Attersee]] gibt einen Überblick, welche Künstlerpersönlichkeiten mit Steinbach und Weißenbach verbunden waren sind.
Festschrift zum 100-jhrigen Gründungsjubiläum der Raiffeisenbank Seewalchen, 1993<br/>
==Quelle==
{{RZ}}<br/>


[[Kategorie: Seewalchen am Attersee]
[[Kategorie: Steinbach am Attersee]
[[Kategorie: Unternehmen]
[[Kategorie: Geschichte]

Version vom 21. Mai 2020, 10:46 Uhr

Weißenbach 1906

Weißenbach am Attersee ist eine Ortschaft der Gemeinde Steinbach am Attersee. Von den 882 Einwohnern der Gemeinde gehören 111 Personen zu Weißenbach (2019). In der Ortschaft sind die Straßenbezeichnungen: Weißenbach, Ischler Straße, Wolterweg, Waldsiedlung, Friedrich-Gulda-Weg und Franz-von-Schönthan-Allee.

Weißenbach im Mittelalter

Bei der Gründung des Benediktinerstiftes Mondsee 748 durch die Bayern erhielt dieses Kloster großzügige Schenkungen, darunter Waldgebiete in Weißenbach bis zum Ischlfluss.
788 übernahmen die Franken die Herrschaft über den Attergau. Salzburg wurde der Mittelpunkt der bairischen Kirchenprovinz. In dieser Zeit erfolgten Vergaben und Schenkungen von Feldern, Adels-Ansitzen und einer Mühle an das Salzburger Erzbistum. Auch die Gründung der Salzburger Eigenkirche St. Nikolaus am Weißenbach dürfte in diese Zeit fallen.
Schließlich kam es zu Grenzstreitigkeiten der Bischöfe von Salzburg und Regensburg (dem Mondsee unterstand), der 849 beigelegt wurde. Der Schafberg und das Ufer vom Weißenbach bis zur Unterache sollte Salzburger Gebiet sein. Auch der See sollte „einen Hackenwurf weit“ zu Salzburg gehören. Die Besitzverhältnisse im Attergau waren jedenfalls über Jahrhunderte sehr kompliziert und führten auch später zu Problemen.
Mit der Übernahme des Attergaus durch das Bistums Bamberg im Jahr 1007 kamen neue Herrschaftsverhältnisse. Der Bamberger Bischof vergab die Fischereirechte im See an das Stift Aspach an der Rott. Schenkungen an das Bistum betrafen auch einen Hof in Weißenbach samt allen Untertanen und Waldparzellen.
Was die Verwaltung betraf wurden die Gaugrafen durch Vögte des Bistums ersetzt.
Um 1200 gaben dann die Salzburger Bischöfe ihre territorialen Ansprüche im Attergau auf.
1229 gingen die Vogteirechte an die Schaunberger. Die leibeigenen Untertanen klagten über deren unmenschlichen Behandlung. Erst 1379 endete die Herrschaft der Bamberger, die Habsburger übernahmen die Grafschaften Kogl, Frankenburg und Kammer.

Habsburger und Khevenhüller

Die Habsburger – seit 1379 im Attergau - ließen das Gebiet von einem Pfleger verwalten. 1499 verpfändete Kaiser Maximilian I. die Grafschaften Kogl, Kammer und Frankenburg an die Polheimer. Bald kam es zu Unstimmigkeiten bei den Robotleistungen der Untertanen. Eine Beschwerde von zwei Bauernvertretern beim Kaiser brachte keinen Erfolg. Im Gegenteil, der Pfleger ließ ihre Häuser aufbrechen und sie durften sich in der Herrschaft nicht mehr sehen lassen. 1525 kam es zu einem Bauernaufstand, der aber unterworfen wurde.
1581 verkaufte der Kaiser die Grafschaften an die Khevenhüller.
Und auch die Konfessionsprobleme machten vor dem südlichen Attergau nicht halt. Schließlich gewannen die Katholiken wie überall in den Habsburger Ländern die Oberhand. Die wurde durch Prozessionen und Wallfahrten überall sichtbar. Die Holzknechtwallfahrt nach Maria Attersee wurde 1680 eingeführt und besteht bis heute.

Salzburg oder Österreich

Mit dem Vertrag aus 849 waren die territorialen Fragen im Süden des Attergaus nicht gelöst. Die Burgau gehört zum historischen Attergau. Um 1000 hatten aber auch die Salzburger Erzbischöfe und Salzburgtreue Familien Besitzungen und Fischrechte.
Von 1506 bis 1565 wurde das Mondseeland vom Kaiser an das Erzbistum Salzburg verpfändet. Obwohl das Mondseeland 1565 wieder an Österreich kam, gelang es dem Erzbistum, dass ein kleiner Teil südlich des Mondsees auch hoheitlich bei Salzburg blieb. Ab dieser Zeit stellte das Erzbistum auch immer wieder hoheitliche Ansprüche an die im Attergau liegende Burgau und übte diese auch ohne großen Einspruch aus. Die Burgau gehörte aber hoheitlich zu Österreich. Wieder gab es Streit, der schließlich 1689 durch eine Einigung zwischen Kaiser und Erzbischof beendet wurde und die Grenzen so festlegte, wie sie heute noch zwischen Salzburg und Oberösterreich bestehen.

WB Hot 125 fboo.jpg

dolo

Gustav Klimt: Forsthaus in Weißenbach1914

Holz

Während mit Beginn der bairischen Landnahme der nördliche und westliche Attergau gerodet und besiedelt wurde, blieb der südliche Attergau ein großes Waldgebiet. Im Jahr 1289 wurde durch das Bistum Bamberg den Untertanen verboten, etwas aus den bischöflichen Forsten zu entnehmen. Mit der Überwachung dürfte es aber gehapert haben.
Im 16. Jahrhundert wurde das im inneren Salzkammergut für die Salzproduktion benötigte Holz immer weniger.
Eine kaiserliche Kommission suchte nach neuen Holzquellen und fand diese im Attergau. Es waren noch Transportfragen zu klären (Straße durch das Weißenbachtal) um der Entnahme von Holz durch die Untertanen Einhalt zu gebieten.
Die Bevölkerung hatte aber holzverarbeitende Gewerbe wie Schiffbau, und Schnittholzerzeugung und einiges an Holz wurde über Ager, Traun und Donau bis Wien transportiert. Diese Untertanen hatten keine Freude mit den vom Kaiser verordneten Regelungen.
1607 nahm die Saline in Ebensee ihren Betrieb auf. Als die Maßnahmen gegen die Holzentnahme aus den Wäldern für die Salzerzeugung verschärft wurden spürten die Untertanen den wirtschaftlichen Rückgang und so kam es von 1525 bis 1632 zu Aufständen.
Das Hallholz für Ebensee wurde im gesamten südlichen Attergau und bis nach St. Georgen und Weyregg über Schlitten und Holzriesen zum nächsten brauchbaren Bach und über diesen zum See gebracht und auf sogenannten Aufsätzen gelagert. Über Plätten gelangten die Scheiter nun über den See nach Weißenbach, wo der zentrale Umschlagplatz war.
In der Hallholzversorgung waren bis zu 260 Arbeiter ständig im Einsatz Von Weißenbach wurden dann die 1 Klafter ( = ca. 1,90 m) langen Scheiter zur Traun gebracht. Ab 1721 waren dies nur rund 5 km zum Holzaufzug. Dort wurde das Holz wieder gelagert und dann über einen Aufzug bis zur Wasserscheide, dann über Bäche und Triften zur Traun transportiert. Der Schrägaufzug war 90 m lang und eine Sensation,was Mechanik und Förderkapazität betrifft. Ein Modell dieses Aufzuges kann im Heimathaus Steinbach in Seefeld besichtigt werden.
1871 wurde der Holztransport nach Ebensee eingestellt. Die Braunkohle vom Hausruck ersetzte nun den notwendigen Brennstoff zum Salzsieden.

Tourismus und Verkehr

Anfang des 18. Jh. besuchten die ersten Gäste von Ischl über die Commerzialstraße aus Ischl kommend Weißenbach. Im Josephinischen Lagebuch ist die „Commercialstraße von Ischel nach Weißenbach eingetragen. 1912 führte dann eine Autobuslinie von Weißenbach nach Bad Ischl.
Wer nach Unterach wollte, musste über den See gebracht werden, eine Verbindung zum nördlichen Attergau entstand erst mit der Aufnahme des Schiffsverkehrs der Attersee-Schifffahrt. Eine Autobus-Linie von Weißenbach nach Kammer gab es erst 1935. 1938 führte diese Linie weiter bis nach Mondsee.

Taverne

Die Geschichte der Taverne reicht bis ins 14. Jh. zurück
St. Nikolaus in Weißenbach war eine Wallfahrtskirche, die Pilger fanden schon damals Unterkunft und Verköstigung in der Taverne.
Von großer Bedeutung war das Wirtshaus in der Zeit des Hallholzes. Am Umschlagplatz bei der Taverne, wo die Seefracht zur Landfracht mittels Fuhrwerk zum Aufzug gebracht wurde. brauchte man Stallungen wo zahlreiche Pferde und Ochsen eingestellt waren. Schiffer, Flößer, Fuhrwerker, Handwerker, Holzknechte, Wagner, Schmiede und sonstiges Dienstpersonal waren für den Betrieb notwendig. 1775 gehörte die Tafern zu Weißenbach (Wirtshaus in Weißenbach) dem Jakob Kölblinger.
Zur Taverne gehörte ein Fischrecht am See, Mühl- und Schmiedegerechtigkeit, Urfahr am See und Betrieb eine Kalkofens (Maria Theresien-Konzession)

Als um 1825 Ischl zum Sommersitz von Aristokraten, Diplomaten und Künstlern wurde, war das leicht über die Commercialstraße erreichbare Weißenbach ein beliebtes Ausflugsziel. Dazu kam, dass das Höllengebirge bis zum Attersee kaiserliches Hofjagdgebiet war.
Im Jahr 1828 wird ein Clemens Freiherr von Weichs als Besitzer der Taverne genannt.
Von 1854 bis 1863 bestand in Weißenbach eine „Post-Relais-Station“. Damit verbunden war ein Gasthaus, daher der Name „Hotel Post“.
Der 1869 eingeführte Dampfschiffsverkehr machte das Gasthaus endgültig zum Hotel Post in Weißenbach.

Villen

Die großartige Lage des Ortes zog immer wieder Gäste aus Kunst und Wirtschaft an bis in die heutige Zeit, die zwischen dem Ort und dem Ponnfall (Weißenbacher Feld bis zum Sechserkogel) Häuser und Villen errichteten oder bestehende Objekte umbauten.

Künstler

Eine Reihe von Künstlern, wie Gustav Klimt, Charlotte Wolter, Franz-v.- Schöntham, Otto Tressler und viele andere verbrachten ihre Sommer in Weißbach. Der Klaviervirtuose und Komponist Friedrich Gulda hatte von 1962 bis 2000 in Weißenbach seinen Wohnsitz und ist am Friedhof von Steinbach begraben.
Der Künstlerweg am Attersee gibt einen Überblick, welche Künstlerpersönlichkeiten mit Steinbach und Weißenbach verbunden waren sind.

Quelle

[[Kategorie: Steinbach am Attersee] [[Kategorie: Geschichte]