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[[Bild: Tostmann_1_M_Webstuhl_Schreiner_1950.jpg|thumb|220px|left|Marlen Tostmann am Webstuhl im Schreinerhaus 1950]]
[[Bild:xxx.jpg |thumb|right|500px| „Haus Zotti“, Seewalchen 131 <br/>Skizze des Planes, 1922]]
==Geschichte==  
{{Bildbeschreibung|Haus Zotti Seewalchen|Chronik der Marktgemeinde Seewalchen||}}
Im Jahr 1949 begann Marlen Tostmann mit einem Handwebstuhl und einer Nähmaschine in der Christvilla und im Schreinerhaus an der [[Promenade in Seewalchen|Promenade]] ihre ersten Dirndln zu schneidern. Mit ihrem ausgeprägten Sinn für Farben und Formen nähte sie nach alten Vorlagen und eigenen Entwürfen, webte Stoffe und stellte Trachten her. <br/>
 
Am Attersee lernte Marlen auch ihren Mann Jochen kennen. Er stammte aus Hamburg und die neue Zellwollefabrik hatte ihn nach Lenzing und der Segelsport nach Seewalchen verschlagen. Nach der Gründung der Trachtenstube kümmerte sich Jochen um die geschäftlichen und finanziellen Belange.<br/> Die Nachfrage stieg, das Geschäft lief gut an und der Platz im Schreinerhaus wurde bald zu eng. <br/>
 
1951 erwarb die Familie Tostmann das „Reiterhaus“ in [[Litzlberg]]. Es diente nun als Wohnung, Werkstatt und auch das Geschäft „Trachtenstube Marlen Tostmann“ war hier untergebracht. Der Betrieb hatte Ende 1951 bereits 10 Mitarbeiterinnen. <br/>
Josef Zotti (* 24.06.1882 (Borgo Valsugana, Trentino-Südtirol I (20 km östlich von Trento) - † 03.11.1953 (Wien) war Architekt, Designer u. Farbentheoretiker
Nun folgte ein stetiger Anstieg, sowohl was die Produktion als auch den Verkauf und Export betraf. 1953 wurde in Vöcklabruck ein zweites Detailgeschäft eröffnet, 1957 folgte ein „Salon“ im ersten Bezirk in Wien, 1967 wurde das Geschäft in der Schottengasse eröffnet.
==Biographisches==
[[Bild: Tostmann_3_Lztlbg.jpg|thumb|300px|right|Das „Reiterhaus“ in Litzlberg.]]
Sein Vater kam aus Bozen und führe im „welschtirolerischen“ Borgo ein Uhrmachergeschäft. Josef ist dort aufgewachsen und hat ein Leben lang die Verbindung zum Trentino aufrechterhalten. <br/>
Ab 1960 arbeitete die jüngere Tochter Kathrin im Betrieb in Seewalchen. 1967, nach Abschluss ihres Volkskundestudiums stieg Gexi Tostmann im Wiener Geschäft ein. <br/>
1900 ging er nach Wien, dort hatte er auch die Studentin Agnes Fabrinski kennengelernt, die er 1909 heiratete. Aus der Ehe stammten seine beiden Söhne Josef jun. und Alois.<br/>
Eine Zeitlang gab es sogar zwei Firmen: „Tostmann Trachten“ in Seewalchen und „Trachten Tostmann“ in Wien gingen getrennte Wege: In Wien war das Detailgeschäft für Tracht, Trachtenmode und Volkskunst. In Seewalchen wurden Großhandel, Konfektion und Export aufgebaut.
Josef Zotti ist heute weitgehend vergessen. Er gehörte aber zu den erfolgreichsten Schülern Josef Hoffmanns und hatte zu Beginn des 20. Jh, nicht zuletzt wegen zahlreicher Ausstellungen und Publikationen, einen großen Bekanntheitsgrad. <br/>
==Tostmann Trachten mitten in Seewalchen==
Nach seinen erfolgreichen Jahren als Architekt und Designer zog er sich um 1940 weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. <br/>
Im Jahr 1968 wurde das alte Gemeindehaus mitten in Seewalchen in der [[Hauptstraße in Seewalchen|Hauptstraße]] 1 erworben und ausgebaut.<br/> Dieses Haus hat eine bewegte Geschichte. Im 19. Jh. führte die Familie Stiegler eine Landwirtschaft, aber 1901 musste Stiegler seinen Hof schließen. Die Gemeinde ersteigerte Hof, Grund und Wald. Das Haus beherbergte dann über 60 Jahre das Gemeindeamt, später waren dort auch die [[Postamt Seewalchen|Post]] und die Raiffeisenkasse untergebracht, zweitweise gab es auch Betriebe und Armenwohnungen im Gebäude. Schließlich hatte in diesem Haus noch die Autobahn-Gendarmerie ihre erste Dienststelle. Danach richtete die Firma Tostmann dort ihr Detailgeschäft und die Werkstätten ein. <br/>
==Ausbildung==
[[Bild:SWN_H_Hauptstr_1_9d_Tostmann_Rz.jpg|thumb|300px|left|Das Haus Tostmann, Hauptstraße 1 in Seewalchen]]
Nach der Pflichtschule besuchte Zotti von 1895-1899 die Fachschule für Holzbearbeitung in Bozen, dem sich ein Praxisjahr in Meran anschloss. Seine Begabung fiel auf, er bekam ein Stipendium vom 350 K zum Besuch der höheren Fachschule des „Technologischen Gewerbemuseums in Wien“, Fachbereich: Möbel- u. Bautischlerei. <br/>
Nach dem Tod von Jochen Tostmann 1980 übernahm die Tochter Kathrin den Betrieb. Sie war Absolventin der Modeschule Michaelbeuern in Wien, zog sich aber nach ihrem Rechtsstudium aus der Geschäftsführung zurück. Ab 1983 führte Gexi Tostmann das Unternehmen in Oberösterreich, 1989 wurden die beiden Tostmann-Betriebe wieder vereinigt. <br/>
Von 1905 bis 1909 schloss er dann seine Ausbildung an der renommierten Wiener Kunstgewerbeschule (die seinerzeit auch [[Gustav Klimt]] besuchte) ab. Dort studierte er Schrift, Wappenkunde und Zeichnen. Er belegte einen Stilkundekurs und besuchte von 1907-1909 die Architekturklasse des berühmten Josef Hoffmann (1970-1956). Mit Hoffmann verband ihn eine lebenslange Freundschaft.
Die Expansion der Firma war ungebrochen. In den 1980er Jahren waren um die 400 Leute in Seewalchen und ca. 60 in Wien beschäftigt. Nun stand die Firmenleitung vor der Frage, ob Tostmann ein großer, vielleicht internationaler Konzern werden solle, oder ob der Betrieb bodenständig bei der gewerblichen Herstellung blieb. <br/>
==Der Designer Josef Zotti==
Schließlich setzte sich die Philosophie von Gexi Tostmann durch.
Ab 1909 war er vor allem als Designer tätig und entwarf Tapeten, Stoffe, machte Entwürfe für Teppiche, Spielzeug, Vasen, Geschirr und vor allem Möbel. Dabei war ein Schwerpunkt der Entwurf und die Gestaltung von Korbmöbeln, die er für die Wiener Korbwarenfabrik Prag Rudniker entwickelte. Über 15 Jahre arbeitete Zotti mit diesem Betrieb zusammen. <br/>
Zottis Korbmöbel wurden zu einem weit über die österreichischen Grenzen hinausgehenden, gerne gekauften Produkt. Auch im Garten der Villa Stoclet in Brüssel stand eine Korbgarnitur von Zotti. Daneben hat sich die Fachwelt immer wieder lobend geäußert. <br/>
==Der Architekt==
Ab 1913 arbeitete er daneben als selbständiger Architekt in Wien. Er führte Neubauten, aber auch Erweiterungsbauten und Restaurierungen aus. Seine Bauten stehen in Wien, im Trentino und in Böhmen. Er hatte gute Beziehungen zu den Škoda-Werken, wo er sowohl Fabriksbauten als auch private Häuser errichtete. In vielen Gebäuden bemühte sich nicht nur um den Bau, sondern auch um Möbel und Einrichtung. <br/>
Er entwarf die Einrichtung des Budapester Kasinos, des Café Museum in Wien und des Schlosses Lobec in Böhmen (es gehörte dem Präsidenten der Škoda-Werke).
==Seewalchen==
Um 1920 kam Josef Zotti nach Seewalchen und kaufte das „Schustak“-Haus, Seewalchen 123 (heute Dr.-R.-Schuh-Straße 3). Ab dieser Zeit war er immer wieder in Seewalchen und verbrachte seine letzten Lebensjahre sehr häufig am Attersee. <br/>
In Seewalchen entstanden vier Zotti-Bauten
* 1922 Holzhaus Zotti, Seewalchen, Atterseestraße/Dr.-R.-Schuh-Straße 1, (nicht erhalten)
Am südöstlichen Ende seines Gartens in Seewalchen baute Zotti ein dreigeschossiges Blockhaus mit 6 x 8 m Grundfläche. Im Erdgeschoß befanden sich Küche und Wohnzimmer, im ersten Stock zwei Schlafzimmer mit Balkon und im zweiten Stock ein weiteres Zimmer in der Mansarde. Das Haus stand auf einem Sockel, die Außenwände bestanden aus waagrechten übereinander geschichteten Brettern. Das Blockhaus wurde wegen seiner Einfachheit und trotzdem architektonisch gelungenen Arbeit gelobt. <br/>Die Parzelle mit dem Holzhaus wurde 1956 von einem Kaufmann erworben. Ein geplanter Neubau wurde aber nicht ausgeführt, 1960 errichtete der neue Eigentümer einen Anbau mit rund 100 m² Grundfläche für gewerbliche Nutzung. <br/>
1967 kam eine neue Besitzerin. Sie ließ die Gebäude abreißen und baute einen Bungalow. Dieser Abbruch betraf auch das Zotti-Holzhaus, da dieses, wie es hieß, „vom Einsturz bedroht war“.
*1922 Holzhaus Andorf, Seewalchen, Waldweg 3, (nicht erhalten)
Das zweistöckige Haus hatte einen Wohnraum mit Veranda, Küche, Bad und im Obergeschoß drei Schlafräume. Zotti hatte für die Familie Andorf auch in Wien deren Stadtwohnung gebaut. Zum Besitz der Familie Andorf-Westen gehörte auch ein Badehaus am Platz des heutigen [[Strandbad Seewalchen|Strandbades]]. <br/>
Das Haus Andorf (gelegentlich auch Waldvilla genannt) wurde 1981 abgerissen und machte für einen LAWOG-Wohnbau (Dr.-Rudolf-Schuh-Straße 29/31) Platz.
 
[[Bild:xxx.jpg |thumb|right|500px| Landhaus Jungbauer, Seewalchen]]
{{Bildlg|Titel| |Schlagwort}}
 
*1926 Landhaus Jungbauer (auch Neuhauser), Seewalchen, Atterseestraße 78,
Im traditionellen Wiener Stil dieser Zeit baute Zotti ein Landhaus für die Familie Jungbauer. Das Haus fügt sich harmonisch in die Landschaft ein, auffällig ist ein runder Vorbau und die große Terrasse mit Blick auf den See und die Berge. <br/>
Auch die Inneneinrichtung wurde nach Entwürfen von Josef Zotti hergestellt.
* 1946 Kriegerdenkmal im „Neuen Friedhof“
Zotti baute auf einer 6 x 20 m langen Parzelle ein Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege. Stilistisch hatte sich Zotti an einem Vorschlag orientiert, den er bereits 1922 beim Trentiner Wettbewerb für Kriegerdenkmäler gemacht hatte.
Im Jahr 2001 wurde die ehemalige Horvath-Kapelle nördlich des Friedhofes, die 1917 für die Toten des ersten Weltkrieges umgestaltet wurde, abgerissen. Im neuen Friedhof wurde nun das Zotti-Denkmal unter Verwendung des Mosaikes der früheren Kapelle umgebaut.
 
 
Anmerkung: Bis 1973 trug der südwestliche Teil der Dr.-Rudolf-Schuh-Straße die Bezeichnung „Zottiweg“.
==Quelle und Weblinks==
www.architekturlexikon.at
Ausstellungskatalog: Josef Zotti 1882-1953 Architekt und Designer, Edition de Luca 1993
wikipedia
[[Kategorie:Seewalchen am Attersee|Zotti, Josef]]
[[Kategorie:Künstler| Zotti, Josef]]
[[Kategorie:Architektur und Bauwerke|Zotti, Josef]]
 
 
 
 


==Philosophie==
Seit jeher ist die Firma Tostmann bemüht, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Dabei ist es für die Verantwortlichen wichtig, dass alles – soweit möglich - aus Österreich kommt und auch in Österreich (d. h. in Seewalchen) hergestellt wird. Es kommt für Trachten Tostmann nicht in Frage, wo anders zu produzieren. <br/>
Ein entscheidender Punkt ist die Wahrung der Tradition. Darunter versteht Gexi Tostmann nicht ein „Konservieren“, also nur beim Alten zu bleiben und nur an herkömmlichen Prägungen festzuhalten, sondern das Weiterführen des Bestehenden in die heutige Zeit.
==Gexi Tostmann==
Gexi Tostmann studierte Volkskunde und Geschichte und beendete ihr Studium 1967 mit der Dissertation über die Wechselwirkung von Tracht und Mode in Österreich und die Traditionseinflüsse in der Kleidung der Gegenwart. Danach trat sie in die elterliche Firma ein, die sie ab 1968 als geschäftsführende Gesellschafterin leitete. Im Jahr 1983 übernahm sie auch das Geschäft in Seewalchen. <br/>
Das Haus Hauptstraße 1 wurde um ein Nachbargrundstück erweitert. Es sollte Erzeugung, Verwaltung und Detailgeschäft unter einem Dach bleiben. <br/>
„Ich habe für Zahlen wenig übrig und fürs Schneidern zwei linke Hände“, meinte Gexi Tostmann einmal scherzhaft in einem Zeitungsinterview. Umso mehr setzt sie ihre Fähigkeiten als Managerin für die Tracht im Allgemeinen und für Tostmann Trachten im Besonderen ein. <br/>
[[Bild: Tostmann_18_Gexi_Florian_Pressekonferenz_DO.jpg|thumb|300px|left| Pressegespräch in Dornbirn im September 2011: Gexi Tostmann und ihr Schwiegersohn Florian Grosser anlässlich der Auszeichnung zum „Unternehmen des Jahres“.]]
Gexi Tostmann ist aber nicht nur Unternehmerin. Ihr vielfältiges Engagement im politischen, kulturellen und im gesellschaftlichen Bereich bestimmt ihr Leben.
Gemeinsam mit ihrer Tochter Anna initiierte sie den Emilie-Flöge-Preis und den Konrad-Mautner-Preis, die seit 2006 alle zwei Jahre an sogenannte „Botschafter der Tracht“ verliehen werden. Sie engagierte sich aktiv in der frühen Friedens- und Anti-Atombewegung, gegen Zwentendorf und Wackersdorf, für die Hainburger Au und war in zahlreichen Bürgerinitiativen aktiv. <br/>
Sie schrieb mehrere Bücher und ist seit dem Jahr 2000 im Vorstand der Volkskultur Niederösterreich tätig und betreut die Trachtensammlung des Niederösterreichischen Heimatwerkes. <br/>
1980 gründete sie gemeinsam mit Freunden den Kulturverein Mölkerstiege (Schwerpunkt Volkskunde und Ökologie). In den Kellergewölben des Wiener Geschäftes veranstaltete sie zahlreiche Ausstellungen. <br/>
'''Mölkerstiege''' ist auch der Name der vierteljährlich erscheinenden Hauszeitung. Dieses Blatt informiert regelmäßig über kulturelle Themen, Veranstaltungen sowie Land und Leute.
===Werke===
* Gexi Tostmann: Das Dirndl, Alpenländische Tradition und Mode. Verlag Christian Brandstätter, Wien/München 1998, ISBN 3-85447-781-3. <br/>
* F. Lipp, E. Längle, G. Tostmann, F. Hubmann: Tracht in Österreich. Geschichte und Gegenwart. Verlag Christian Brandstätter, Wien 2004, ISBN 3-85498-347-6. <br/>
* G. Tostmann, L. Wesely: Fleckerl-Zauber, Pachtwork-Quilts aus Trachtenstoffen. Verlag Christian Brandstätter, Wien 2003, ISBN 3-85498-313-1. <br/>
* G. Tostmann, T. Weissengruber, M. Tostmann, F. Lipp: Alte Hüte. Kopfbedeckungen von anno dazumal. Kopftücher, Hauben & Hüte. Verlag Christian Brandstätter, Wien/München 2009, ISBN 978-3-85033-334-4.
===Auszeichnungen===
Salzburger Preis  (Österreichische Textilzeitung) 1997 <br/>
Goldenes Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich 1999<br/>
Vöckla-Award (für ihr Lebenswerk) 2007 <br/>
Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich 2008<br/>
Niederösterreichischer Kultur- und Wissenschaftspreis 2008<br/>
Kulturmedaille des Landes Oberösterreich 2012<br/>
Große Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich 2012
==Weiter ein Familienbetrieb==
[[Bild: Tostmann_20a_Gexi_Anna_SWN.jpg |thumb|300px|right|2 Generationen Tostmann: Anna und Gexi in Seewalchen]]


1992 trat Tochter Anna nach Abschluss ihres Jusstudiums in das Unternehmen ein, wurde 1998 Gesellschafterin und 2004 Geschäftsführerin. <br/>
Zuletzt ist auch Annas Mann Florian Grosser, der ein Wirtschaftstudium absolviert hat, in die Firma eingestiegen. Anna und Florian schließen ebenfalls eine Verlagerung der Produktion ins Ausland strikt aus und haben auch sonst keine Ambitionen, alles Mögliche umzukrempeln. Die Tradition dieses renommierten Familienbetriebes besteht weiter und Gexi freut sich über die gelungene Geschäftsübertragung und den Fortbestand ihrer Firma. Und natürlich über Auszeichungen. So hat Tostmann Trachten 2011 durch die Wirtschaftskammer die Auszeichnung zum "Unternehmen des Jahres 2011" in der Sparte Bekleidungsindustrie erhalten. <br/>
Derzeit hat der Betrieb rund 100 Mitarbeiter, davon 25 in Wien.
==Neid==
Wenn ein Betrieb erfolgreich ist, dauert es offenbar nicht lange, bis die Neider auf den Plan treten. So auch 1973. <br/>
Marlen Tostmann hatte die Kunstgewerbeschule absolviert, aber keine Schneider-Meisterprüfung. Obwohl sie sämtliche Dirndln selbst entworfen und alle Schnitte gemacht hatte, wurde nach einer anonymen Anzeige festgestellt, dass der gewerbliche Befähigungsnachweis fehlte. Schließlich musste Marlen vor eine Kommission treten und dort in drei Tagen selber ein Dirndl nähen. Danach erhielt sie den Dispens, die Firma weiterführen zu dürfen, die Lehrlingsausbildung blieb ihr auch fürs erste versagt. Dazu war ein neuer Anlauf notwendig, um die bürokratischen Hindernisse zu überwinden. <br/>
Auch Gexi kam mit dem Verwaltungsapparat in Berührung. Sie sah sich durch das Ladenschlussgesetz im Grundrecht auf freie Berufsausübung verletzt, weil sie am Samstagnachmittag verkaufen wollte und dabei Schwierigkeiten bekam. Das Gesetz wurde zwar novelliert, die ersatzlose Streichung des Gesetzes konnte sie aber nicht erreichen. <br/>
==Seewalchen==
Die Familie Tostmann ist seit Jahrzehnten auf das Engste mit Seewalchen verbunden. „Die Beziehung zum Attersee und Seewalchen“, betont Gexi Tostmann, „war und ist für mich ganz wichtig.“ Hier ist nicht nur das Stammhaus des Betriebes. Gelegentlich finden im Haus Tostmann Lesungen, Vorträge, Modeschauen oder andere Veranstaltungen statt. Schon zur Legende geworden ist der alljährliche Auftritt der Tanzgeiger.  <br/><br/>
2011 erwarb die Familie das Büchsenmeistergütl (Hauptstraße 4) im Zentrum von Seewalchen, dessen neue Nutzung sicherlich Impulse für den Ort bringen wird: Nach einem aufwändigen Umbau beherbergt das Haus unter dem Namen „'''Tostmanns Bandlkramerey'''“ ausgesuchte Stücke der textilen Sammlung Familie Tostmann, weiters ein Café, eine Bibliothek und ein Hochzeitszimmer für standesamtliche Trauungen
==Bildergalerie==
<gallery>
Bild: Tostmann_7_Wien_Boesendorferstr_1957.jpg|Marlene und Jochen Tostmann im Wiener Geschäft 1957
Bild: Tostmann_30c.jpg|Werbung in den 1950er Jahren
Bild: Tostmann_16.jpg|Werbung in einer Ausgabe der „Meisterstraße“
Bild: Tostmann_53.JPG|Das Geschäft in der Hauptstraße in Seewalchen
</gallery>
xxx (16) (3) (eventuell Haus Hpstr. 1) 7    30c  50
==Quellen und Weblink==
http://www.tostmann.at/<br/>
http://de.wikipedia.org/wiki/Gexi_Tostmann<br/>
Firmenchroniken 1989 und 2004<br/>
<small>(2014)</small>


__NOTOC__
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Version vom 19. Februar 2015, 08:42 Uhr

Datei:Xxx.jpg
„Haus Zotti“, Seewalchen 131
Skizze des Planes, 1922

Bildbeschreibung

Bildtitel: Haus Zotti Seewalchen
Quelle: Chronik der Marktgemeinde Seewalchen
Fotograf:
Lizenz: © Eine externe Bildverwendung kann mit Email an AtterWiki angefragt werden.
Schlagworte:


Josef Zotti (* 24.06.1882 (Borgo Valsugana, Trentino-Südtirol I (20 km östlich von Trento) - † 03.11.1953 (Wien) war Architekt, Designer u. Farbentheoretiker

Biographisches

Sein Vater kam aus Bozen und führe im „welschtirolerischen“ Borgo ein Uhrmachergeschäft. Josef ist dort aufgewachsen und hat ein Leben lang die Verbindung zum Trentino aufrechterhalten.
1900 ging er nach Wien, dort hatte er auch die Studentin Agnes Fabrinski kennengelernt, die er 1909 heiratete. Aus der Ehe stammten seine beiden Söhne Josef jun. und Alois.
Josef Zotti ist heute weitgehend vergessen. Er gehörte aber zu den erfolgreichsten Schülern Josef Hoffmanns und hatte zu Beginn des 20. Jh, nicht zuletzt wegen zahlreicher Ausstellungen und Publikationen, einen großen Bekanntheitsgrad.
Nach seinen erfolgreichen Jahren als Architekt und Designer zog er sich um 1940 weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück.

Ausbildung

Nach der Pflichtschule besuchte Zotti von 1895-1899 die Fachschule für Holzbearbeitung in Bozen, dem sich ein Praxisjahr in Meran anschloss. Seine Begabung fiel auf, er bekam ein Stipendium vom 350 K zum Besuch der höheren Fachschule des „Technologischen Gewerbemuseums in Wien“, Fachbereich: Möbel- u. Bautischlerei.
Von 1905 bis 1909 schloss er dann seine Ausbildung an der renommierten Wiener Kunstgewerbeschule (die seinerzeit auch Gustav Klimt besuchte) ab. Dort studierte er Schrift, Wappenkunde und Zeichnen. Er belegte einen Stilkundekurs und besuchte von 1907-1909 die Architekturklasse des berühmten Josef Hoffmann (1970-1956). Mit Hoffmann verband ihn eine lebenslange Freundschaft.

Der Designer Josef Zotti

Ab 1909 war er vor allem als Designer tätig und entwarf Tapeten, Stoffe, machte Entwürfe für Teppiche, Spielzeug, Vasen, Geschirr und vor allem Möbel. Dabei war ein Schwerpunkt der Entwurf und die Gestaltung von Korbmöbeln, die er für die Wiener Korbwarenfabrik Prag Rudniker entwickelte. Über 15 Jahre arbeitete Zotti mit diesem Betrieb zusammen.
Zottis Korbmöbel wurden zu einem weit über die österreichischen Grenzen hinausgehenden, gerne gekauften Produkt. Auch im Garten der Villa Stoclet in Brüssel stand eine Korbgarnitur von Zotti. Daneben hat sich die Fachwelt immer wieder lobend geäußert.

Der Architekt

Ab 1913 arbeitete er daneben als selbständiger Architekt in Wien. Er führte Neubauten, aber auch Erweiterungsbauten und Restaurierungen aus. Seine Bauten stehen in Wien, im Trentino und in Böhmen. Er hatte gute Beziehungen zu den Škoda-Werken, wo er sowohl Fabriksbauten als auch private Häuser errichtete. In vielen Gebäuden bemühte sich nicht nur um den Bau, sondern auch um Möbel und Einrichtung.
Er entwarf die Einrichtung des Budapester Kasinos, des Café Museum in Wien und des Schlosses Lobec in Böhmen (es gehörte dem Präsidenten der Škoda-Werke).

Seewalchen

Um 1920 kam Josef Zotti nach Seewalchen und kaufte das „Schustak“-Haus, Seewalchen 123 (heute Dr.-R.-Schuh-Straße 3). Ab dieser Zeit war er immer wieder in Seewalchen und verbrachte seine letzten Lebensjahre sehr häufig am Attersee.
In Seewalchen entstanden vier Zotti-Bauten

  • 1922 Holzhaus Zotti, Seewalchen, Atterseestraße/Dr.-R.-Schuh-Straße 1, (nicht erhalten)

Am südöstlichen Ende seines Gartens in Seewalchen baute Zotti ein dreigeschossiges Blockhaus mit 6 x 8 m Grundfläche. Im Erdgeschoß befanden sich Küche und Wohnzimmer, im ersten Stock zwei Schlafzimmer mit Balkon und im zweiten Stock ein weiteres Zimmer in der Mansarde. Das Haus stand auf einem Sockel, die Außenwände bestanden aus waagrechten übereinander geschichteten Brettern. Das Blockhaus wurde wegen seiner Einfachheit und trotzdem architektonisch gelungenen Arbeit gelobt.
Die Parzelle mit dem Holzhaus wurde 1956 von einem Kaufmann erworben. Ein geplanter Neubau wurde aber nicht ausgeführt, 1960 errichtete der neue Eigentümer einen Anbau mit rund 100 m² Grundfläche für gewerbliche Nutzung.
1967 kam eine neue Besitzerin. Sie ließ die Gebäude abreißen und baute einen Bungalow. Dieser Abbruch betraf auch das Zotti-Holzhaus, da dieses, wie es hieß, „vom Einsturz bedroht war“.

  • 1922 Holzhaus Andorf, Seewalchen, Waldweg 3, (nicht erhalten)

Das zweistöckige Haus hatte einen Wohnraum mit Veranda, Küche, Bad und im Obergeschoß drei Schlafräume. Zotti hatte für die Familie Andorf auch in Wien deren Stadtwohnung gebaut. Zum Besitz der Familie Andorf-Westen gehörte auch ein Badehaus am Platz des heutigen Strandbades.
Das Haus Andorf (gelegentlich auch Waldvilla genannt) wurde 1981 abgerissen und machte für einen LAWOG-Wohnbau (Dr.-Rudolf-Schuh-Straße 29/31) Platz.

Datei:Xxx.jpg
Landhaus Jungbauer, Seewalchen

Bildbeschreibung

Bildtitel: Titel
Quelle: Regatta
Fotograf: Leo Gander
Lizenz: © Eine externe Bildverwendung kann mit Email an AtterWiki angefragt werden.
Schlagworte:


  • 1926 Landhaus Jungbauer (auch Neuhauser), Seewalchen, Atterseestraße 78,

Im traditionellen Wiener Stil dieser Zeit baute Zotti ein Landhaus für die Familie Jungbauer. Das Haus fügt sich harmonisch in die Landschaft ein, auffällig ist ein runder Vorbau und die große Terrasse mit Blick auf den See und die Berge.
Auch die Inneneinrichtung wurde nach Entwürfen von Josef Zotti hergestellt.

  • 1946 Kriegerdenkmal im „Neuen Friedhof“

Zotti baute auf einer 6 x 20 m langen Parzelle ein Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege. Stilistisch hatte sich Zotti an einem Vorschlag orientiert, den er bereits 1922 beim Trentiner Wettbewerb für Kriegerdenkmäler gemacht hatte. Im Jahr 2001 wurde die ehemalige Horvath-Kapelle nördlich des Friedhofes, die 1917 für die Toten des ersten Weltkrieges umgestaltet wurde, abgerissen. Im neuen Friedhof wurde nun das Zotti-Denkmal unter Verwendung des Mosaikes der früheren Kapelle umgebaut.


Anmerkung: Bis 1973 trug der südwestliche Teil der Dr.-Rudolf-Schuh-Straße die Bezeichnung „Zottiweg“.

Quelle und Weblinks

www.architekturlexikon.at Ausstellungskatalog: Josef Zotti 1882-1953 Architekt und Designer, Edition de Luca 1993 wikipedia





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