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[[Bild: A_102_JS.jpg |thumb|right|500px|]]
'''Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde es üblich, von einer Reise oder dem Ort, wo man auf Sommerfrischen weilte, eine Grußkarte zu schicken.'''<br/>
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden von vielen Orten '''färbige Ansichtskarten''' – mit meist sehr ähnlichem Aussehen – hergestellt. Es waren meist '''Lithographien''', eine Technik, die in dieser Zeit geradezu einen Boom erlebte.<br/>
[[Bild: SWN_A_375_1907_Br.JPG |thumb|right|300px|Photochromiebild von Seewalchen 1907]]
Die Lithografie ist ein altes Flachdruck-Verfahren und gehörte im 19. Jahrhundert zu den am meisten angewendeten Drucktechniken für farbige Drucksachen. Auf einen plangeschliffenen Lithographie-Stein mit 5 bis 10 cm Dicke wurde die Zeichnung meist mit einer Stahlfeder in die Steinoberfläche geschnitten. Durch die Verwendung mehrerer Steine mit Passkreuzen konnten auch mehrfärbige Drucke und durch Rasterung Halbtöne hergestellt werden. <br/>
1869 wurde die Postkarte in Österreich-Ungarn eingeführt. Gegen Ende des Jahrhunderts kamen Karten auf den Markt, die auf der Rückseite ein Schwarz-Weiß-Foto oder ein koloriertes Bild aufgedruckt hatten. <br/>
Etwa ab 1895 wurde die Produktion so erschwinglich, dass sich viele wichtige Verlage und Druckereien um die Erzeugung dieser Karten annahmen. Solche Verlage gab es in vielen Städten Österreichs und Deutschlands. <br/>
Die Auflagen waren eher gering, so brachte oft auch der Kaufmann eines Ortes oder ein Hotelier in einem Eigenverlag „seine“ Karten auf den Markt. <br/>
Überall entstanden Poststellen, welche die Karten rasch weiterleiten konnten. Und so gehörte es einfach dazu, vom Reise- oder Ausflugsziel an Bekannte und Verwandte einen Gruß zu schicken. Meist waren die Inhalte banal und beschäftigten sich mit dem Wetter oder der Kost. Das reichte oft, um den daheim gebliebenen eine kleine Aufmerksamkeit oder auch ein wenig Neid zu vermitteln.
==Botschafter der Sommerfrische==
Und die Karten waren auch Werbemittel und Botschafter der Aufenthaltsorte.
Von Anfang an fand man auf den Ansichtskarten topografische Abbildungen. Städte und Orte mit ihren Wahrzeichen und Landschaften sind bis heute die häufigsten Motive. Für den Attergau galt es natürlich, den See oder die Berge und das eine oder andere Panorama in den Mittelpunkt zu stellen. Es waren meist charakteristische Ansichten oder Sehenswürdigkeiten der Städte und Orte.
==Vorschriften der Post==
Anfangs war die Vorderseite ausschließlich für Briefmarke, Poststempel und Adressierung bestimmt. Es durfte kein sonstiger Text geschrieben werden und die Adresszeilen verliefen über die gesamte Breite der Karte.
So wundert es nicht, dass auf der Rückseite (Bildseite) die Grüße und Mitteilungen – nicht selten unter Ausnutzung aller freien Flächen – Platz finden mussten. Erst ab 1904 gab es die geteilte Karte, wobei sich dann die Kartenschreiber auf der linken Hälfte frei entfalten konnten. <br/>
Über Jahrzehnte waren die Portokosten geringer als jene für Briefe.
==Techniken==
Technisch gesehen machte die Ansichtskarte eine vielfältige Entwicklung durch.  
[[Bild: SHO__L_01_JS.jpg |thumb|right|300px|Lithografie von Schörfling]]
*'''Lithografien'''<br/>Die ersten Karten waren meist Lithographien. Die Bilder wurden auf einem Stein eingeritzt und nach der Behandlung der Steinoberfläche konnten die Bilder gedruckt werden. Dieses Flachdruckverfahren war die wichtigste Drucktechnik im 19. Jahrhundert. Ab 1895 konnten durch die Verwendung mehrerer Steine auch färbige Drucke hergestellt werden. <br/>.Die Bildseite enthielt oft mehrere Einzelbilder, häufig waren sie mit Ornamentik, Schnörkeln, Rahmen, Ranken, Kindern, Menschen in Trachten, Blumen oder Blättern verziert. <br/>.Lithographien gibt es fast von allen allen Orten der Monarchie. Sie entstanden meist zwischen 1895 und der Jahrhundertwende.
* '''Photochromie'''<br/>Um 1880 wurde die Photochromie¬technik entwickelt, nach wenigen Jahren kamen auch so erstellte Ansichtskarten in den Handel. <br/>Ähnlich der Lithographie werden bis zu 20 Steine für einen Mehrfarbendruck verwendet.Obwohl der Eindruck einer Fotographie vermittelt wird, handelt es sich bei dieser Methode um einen rasterlosen Mehrfarbendruck.<br/>Es kamen also keine echten Farbauszüge, sondern nachempfundene Druckfarben zum Einsatz. <br/>Der bekannteste Verleger im Attergau war der Gmundner '''F. E. Brandt''', der eine Fülle von Karten aus dem gesamten Salzkammergut, oft in verschiedenen Auflagen und Varianten, herstellte.
*'''Lichtdruck'''<br/>Neben den Lithographien kamen bald verstärkt Karten mit echten Fotos in den Handel. Von 1900 bis etwa 1940 war der Lichtdruck die wichtigste Technik für die Schwarz-Weiß-Ansichtskarten.
*'''Offsetdruck'''<br/>Immer mehr setzte sich der Offsetdruck durch. Die Bilder hier werden gerastert, kommen dann auf einen Gummituchzylinder und dann auf das Papier. <br/> '''[[Josef Voglmayr]]''' aus Attersee war der Verleger für die beliebten [[Ansichtskarten von Josef Voglmayr|Schwarz-Weiß-Fotokarten]] vom Attergau. <br/><br/>
Um 1960 kamen die ersten Farbfotos auf die Ansichtskarten. Seither werden sie in einem Offsetverfahren mit vier Farben hergestellt.<br/>In Anwendung der subtraktiven Farbmischung wird beim Vierfarbendruck das Originalfoto vorerst in vier Farbauszüge in den genormten Farben cyan, magenta, gelb und schwarz „zerlegt“. Diese Farbauszüge werden dann in eine Vielzahl kleiner Bildpunkte zerlegt, je größer ein Punkt ist, desto intensiver ist ein Farbanteil.<br/>


Am Ende des 19. Jahrunderts gab es eine Vielzahl von Verlagen und Druckereien, die erschwingliche farbige Ansichtskarten herstellten. Nicht selten brachte der Kaufmann eines Ortes seinen „eigenen“ Karten auf den Markt. <br/>
Der bekannteste Anbieter im Attergau war der Gmundner Friedrich E. Brandt, der eine Fülle von Motiven – oft in leichten Variationen – verkaufte.
Die kolorierten Ansichten Brandts aus dem dem Attergau, aber auch aus dem gesamten Salzkammergut waren <br/>


Bis etwa um 1920 gab es verschiedene Techniken für die schwarz-weißen Fotokarten, schließlich setzte sich der Offsetdruck durch. <br/>
Da der Vierfarb-Offsetdruck erst bei Auflagen ab 1000 Stück wirtschaftlich wird, verschwanden nun die kleinen Verlage. <br/>
Um 1960 kamen Farb-Ansichtskarten im Vierfarbdruck auf. Erst bei Auflagen um die 1000 Stück wurde immer mehr Verbreitung. Der Vierfarb-Offsetdruck wird bei Auflagen ab 1000 Stück war diese Technik wirtschaftlich, während vor ca. 100 Jahren viele örtliche Kaufleute in Eigenverlag auch geringe Stückzahlen herstellen ließen. <br/>
Kleinere Stückzahlen werden heute meist durch digitale Verfahren hergestellt.<br/>
<br/>
Ansichtskarten werden auch heute geschrieben, ihre Blütezeit war zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem Ende des Ersten Weltkrieges.
Heute sind alte Karten ein beliebtes Sammelobjekt, wofür beachtliche Preise gezahlt werden. <br/>
Da private Fotografien aus dieser Zeit selten sind, sind die Bilder der Ansichtskarten oft die einzigen Bilddokumente früherer Zeit.
<br/>Die Seiten<br/>
'''[[Alte Ansichtskarten]]''' <br/>
'''[[Ansichtskarten von Josef Voglmayr]]''' <br/>
zeigen eine Auswahl von Ansichtskarten aus dem Attergau.
==Links==
[http://de.wikipedia.org/wiki/Ansichtskarte Ansichtskarte in wikipedia]<br/>
[http://www.voeph.at/fileadmin/pdf/Infos/Druckverfahren_Ansichtskarten_St_Poelten2012.pdf Übersicht über verschiedene Druckverfahren]<br/>
[[Kategorie:Ansichtskarten]


Diese Seite zeigt alte Ansichtskarten, vor allem Lithographien aus den [[Attergau]]er Gemeinden um die Jahrhundertwende.
==Bildergalerie==
=== Attersee (See) ===
<gallery>
Bild:A__L_19_JS.jpg|Attersee mit Schloss Kammer
Bild:A_101_JS.jpg|Gruß vom Attersee
Bild:A_104_JS.jpg|Gruß vom Attersee
Bild:A_106_JS.jpg|Attersee mit Schafberg
Bild:Salzkammergut2_JS.jpg|Salzkammergut
Datei:WPl Attersee Sued2.jpg|Attersee (Südteil)
Datei: A__L_23_GW.jpg|Attersee (Südteil)
Bild:A__L_12_JS.jpg|Attersee (vor 1900)
</gallery>
=== Attersee am Attersee ===
<gallery>
Bild:ATS_101_JS.jpg| Attersee a. A.
Bild:ATS_106_Solterer_JS.jpg| Attersee a. A.
Datei:ATS 145 SJ.jpg|Attersee mit Hotel Attersee 1906
Datei:ATS_A_20_Br_GW.jpg|Attersee a. A. im Frühling
Datei:ATS_A_06_1913_Br_AK.jpg|Attersee 1913
Datei:ATS_A_01_1906_Br_AK.jpg|Attersee 1906
Datei:ATS_A_12_1906_Br_AK.jpg|Attersee 1906
Datei:ATS_A_08_1907_Br_AK.jpg|Attersee 1907
</gallery>
=== Aurach am Hongar ===
<gallery>
Bild:AUR_101_JS.jpg|Aurach 1910
Bild: AUR_102_JS.jpg|Aurach
Bild: AUR_109_JS.jpg|Kirche von Aurach
</gallery>
=== Berg im Attergau ===
<gallery>
Bild:Berg_10_GW.jpg| Berg
</gallery>
=== Burgau (Gemeinde St. Gilgen)===
<gallery>
Bild:BUR_101_JS.jpg|Burgau
Datei:BerghofSegelboot.jpg|Burgau-Berghof
Datei:BUR 282 Hot FH.jpg|[[Hotel Burgau]]
Datei:BUR 292 Hot 1909 FH.jpg|Hotel Burgau
Datei:BUR 102 JS.jpg|Hotel Burgau
Bild:BUR_A_10_1919_Br_AK.jpg|Burgau 1919
Bild: BUR_A_11_GW.jpg|Burgau
Bild: BUR_A_27_Klamm_1906_Br_AK.jpg|Klamm 1906
</gallery>
=== Gampern ===
<gallery>
Datei:Grußkarte-Gampern1.jpg|Gampern (Kirche und Kirchenplatz)
Datei:Gampern-Postkarte.jpg|Gampern (Kirche und Schule)
Datei:Wirt in Biebaum.jpg|Gampern-Bierbaum
</gallery>
=== Nußdorf am Attersee ===
<gallery>
Bild:NUS_104_JS.jpg|Nußdorf
Bild:Nußdorf1910.jpg|Nußdorf
Bild:NUS__L_03_JS.jpg|Nußdorf
NUS_A_5_Br_GW.jpg|Nußdorf
</gallery>
=== St. Georgen im Attergau ===
<gallery>
Bild:STG_101_JS.jpg|St. Georgen
Bild: STG_20_JS.jpg|St. Georgen Oberer Markt
Bild: STG_14_JS.jpg|St. Georgen
Bild: STG_15_Br_GW.jpg| St. Georgen um 1900
</gallery>
=== Schörfling am Attersee ===
<gallery>
Bild:SHO_101_JS.jpg|Schörfling (Panorama, Hafnergasse)
Bild:SHO_102_JS.jpg|Schörfling (Schloss Kammer, Marktplatz
Bild:Kamm_101_JS.jpg|Kammer (Schörfling)
Bild:Kamm_102_JS.jpg|Kammer (mit Seewalchen und [[Litzlberger Keller]])
Datei:SchlossKammer001 Scan20002.JPG|[[Schloss Kammer]]
Datei:Kamm 184 Hot JS.jpg|[[Hotel Kammer]]
Datei:Kamm 185 Hot JS.jpg|Hotel Kammer
Datei:Mayer HOTEL KAMMER 2.jpg|Hotel Kammer
</gallery>
=== Seewalchen am Attersee ===
<gallery>
Bild:SWN_103_JS.jpg|Seewalchen mit Hotel und [[Schloss Kammer]]
Bild:SWN_104_JS.jpg|Seewalchen
Bild:RZ_Litho_Litz_Koffell.jpg|Litzlberger Keller-Litzlberg (Seewalchen)
Datei:Wiener WN L Keller 1.jpg|[[Litzlberger Keller]]
Datei:RZ seewalchen 1880.jpg|Seewalchen-Promenade
Datei:SWN__L_01_Baux15.jpg| Seewalchen und Hotel Kammer
Datei:SWN_A_001_Baux18.jpg| Seewalchen um 1935
Datei:SWN_A_099_WPl.jpg|Seewalchen von Kammer aus
</gallery>
=== Steinbach am Attersee ===
<gallery>
Bild:STB_101_JS.jpg|Steinbach
Bild:STB_A_03_1915_Br_AK.jpg|Steinbach 1915
Datei:STB Forst H 11 JS.jpg|Forsthaus in Steinbach
Bild: STB_A_5a_Br_GW.jpg|Steinbach 1909
</gallery>
=== Unterach am Attersee ===
<gallery>
Bild: UNT_A_99_1894_JS.jpg|Unterach 1894
Bild:UNT_101_JS.jpg|Unterach
Datei:UNT_A_06_1911_Br_AK.jpg|Unterach 1911
Datei: UNT_A_04_1916_Br_AK.jpg|Unterach 1916
Datei:UnterachSchiff.jpg|Unterach
Datei:ElbusStation.jpg|Unterach mit Elbus-Station
Datei:WPl Attersee Sued2.jpg|Unterach, Burgau und Weißenbach
Datei:UNT_A_21_GW.jpg| Unterach von Westen
</gallery>
=== Weissenbach am Attersee ===
<gallery>
Bild:WB_102_JS.jpg|Steinbach-Weißenbach
Bild:WB_103_JS.jpg|Steinbach-Weißenbach
Datei:Post Weiss 1907.jpg|Steinbach-Weißenbach
Datei:WPl Attersee Sued2.jpg|Weißenbach, Burgau und Unterach
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=== Weißenkirchen im Attergau ===
<gallery>
Bild:WSK_Freudenthal1_JS.jpg|Weißenkirchen-Freudenthal
</gallery>
=== Weyregg am Attersee ===
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Bild:WEY_101_JS.jpg|Weyregg
Bild:WEY_A_01a_Br_GW.jpg|Weyregg mit Buchberg
Bild:WEY_A_03_1909_Br_AK.jpg|Weyregg 1909
Bild: WEY_A_06_Br_GW.jpg|Weyregg mit Schafberg
</gallery>
==Quellen==
* Josef Silmbrot, Aurach
* Andreas Kump, Linz
* Werner Grant, Wien
* Franz Auracher, Lenzing
* Wilhelm Ploner, Seewalchen
* [[Chronik von Seewalchen|Chronik der Marktgemeinde Seewalchen am Attersee]]
* Privatsammlungen
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Version vom 23. März 2014, 16:06 Uhr

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde es üblich, von einer Reise oder dem Ort, wo man auf Sommerfrischen weilte, eine Grußkarte zu schicken.

Photochromiebild von Seewalchen 1907

1869 wurde die Postkarte in Österreich-Ungarn eingeführt. Gegen Ende des Jahrhunderts kamen Karten auf den Markt, die auf der Rückseite ein Schwarz-Weiß-Foto oder ein koloriertes Bild aufgedruckt hatten.
Etwa ab 1895 wurde die Produktion so erschwinglich, dass sich viele wichtige Verlage und Druckereien um die Erzeugung dieser Karten annahmen. Solche Verlage gab es in vielen Städten Österreichs und Deutschlands.
Die Auflagen waren eher gering, so brachte oft auch der Kaufmann eines Ortes oder ein Hotelier in einem Eigenverlag „seine“ Karten auf den Markt.
Überall entstanden Poststellen, welche die Karten rasch weiterleiten konnten. Und so gehörte es einfach dazu, vom Reise- oder Ausflugsziel an Bekannte und Verwandte einen Gruß zu schicken. Meist waren die Inhalte banal und beschäftigten sich mit dem Wetter oder der Kost. Das reichte oft, um den daheim gebliebenen eine kleine Aufmerksamkeit oder auch ein wenig Neid zu vermitteln.

Botschafter der Sommerfrische

Und die Karten waren auch Werbemittel und Botschafter der Aufenthaltsorte. Von Anfang an fand man auf den Ansichtskarten topografische Abbildungen. Städte und Orte mit ihren Wahrzeichen und Landschaften sind bis heute die häufigsten Motive. Für den Attergau galt es natürlich, den See oder die Berge und das eine oder andere Panorama in den Mittelpunkt zu stellen. Es waren meist charakteristische Ansichten oder Sehenswürdigkeiten der Städte und Orte.

Vorschriften der Post

Anfangs war die Vorderseite ausschließlich für Briefmarke, Poststempel und Adressierung bestimmt. Es durfte kein sonstiger Text geschrieben werden und die Adresszeilen verliefen über die gesamte Breite der Karte. So wundert es nicht, dass auf der Rückseite (Bildseite) die Grüße und Mitteilungen – nicht selten unter Ausnutzung aller freien Flächen – Platz finden mussten. Erst ab 1904 gab es die geteilte Karte, wobei sich dann die Kartenschreiber auf der linken Hälfte frei entfalten konnten.
Über Jahrzehnte waren die Portokosten geringer als jene für Briefe.

Techniken

Technisch gesehen machte die Ansichtskarte eine vielfältige Entwicklung durch.

Lithografie von Schörfling
  • Lithografien
    Die ersten Karten waren meist Lithographien. Die Bilder wurden auf einem Stein eingeritzt und nach der Behandlung der Steinoberfläche konnten die Bilder gedruckt werden. Dieses Flachdruckverfahren war die wichtigste Drucktechnik im 19. Jahrhundert. Ab 1895 konnten – durch die Verwendung mehrerer Steine – auch färbige Drucke hergestellt werden.
    .Die Bildseite enthielt oft mehrere Einzelbilder, häufig waren sie mit Ornamentik, Schnörkeln, Rahmen, Ranken, Kindern, Menschen in Trachten, Blumen oder Blättern verziert.
    .Lithographien gibt es fast von allen allen Orten der Monarchie. Sie entstanden meist zwischen 1895 und der Jahrhundertwende.
  • Photochromie
    Um 1880 wurde die Photochromie¬technik entwickelt, nach wenigen Jahren kamen auch so erstellte Ansichtskarten in den Handel.
    Ähnlich der Lithographie werden bis zu 20 Steine für einen Mehrfarbendruck verwendet.Obwohl der Eindruck einer Fotographie vermittelt wird, handelt es sich bei dieser Methode um einen rasterlosen Mehrfarbendruck.
    Es kamen also keine echten Farbauszüge, sondern nachempfundene Druckfarben zum Einsatz.
    Der bekannteste Verleger im Attergau war der Gmundner F. E. Brandt, der eine Fülle von Karten aus dem gesamten Salzkammergut, oft in verschiedenen Auflagen und Varianten, herstellte.
  • Lichtdruck
    Neben den Lithographien kamen bald verstärkt Karten mit echten Fotos in den Handel. Von 1900 bis etwa 1940 war der Lichtdruck die wichtigste Technik für die Schwarz-Weiß-Ansichtskarten.
  • Offsetdruck
    Immer mehr setzte sich der Offsetdruck durch. Die Bilder hier werden gerastert, kommen dann auf einen Gummituchzylinder und dann auf das Papier.
    Josef Voglmayr aus Attersee war der Verleger für die beliebten Schwarz-Weiß-Fotokarten vom Attergau.

Um 1960 kamen die ersten Farbfotos auf die Ansichtskarten. Seither werden sie in einem Offsetverfahren mit vier Farben hergestellt.
In Anwendung der subtraktiven Farbmischung wird beim Vierfarbendruck das Originalfoto vorerst in vier Farbauszüge in den genormten Farben cyan, magenta, gelb und schwarz „zerlegt“. Diese Farbauszüge werden dann in eine Vielzahl kleiner Bildpunkte zerlegt, je größer ein Punkt ist, desto intensiver ist ein Farbanteil.


Da der Vierfarb-Offsetdruck erst bei Auflagen ab 1000 Stück wirtschaftlich wird, verschwanden nun die kleinen Verlage.
Kleinere Stückzahlen werden heute meist durch digitale Verfahren hergestellt.

Ansichtskarten werden auch heute geschrieben, ihre Blütezeit war zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem Ende des Ersten Weltkrieges. Heute sind alte Karten ein beliebtes Sammelobjekt, wofür beachtliche Preise gezahlt werden.
Da private Fotografien aus dieser Zeit selten sind, sind die Bilder der Ansichtskarten oft die einzigen Bilddokumente früherer Zeit.
Die Seiten
Alte Ansichtskarten
Ansichtskarten von Josef Voglmayr
zeigen eine Auswahl von Ansichtskarten aus dem Attergau.

Links

Ansichtskarte in wikipedia
Übersicht über verschiedene Druckverfahren
[[Kategorie:Ansichtskarten]




Klimt am Attersee
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Von 1900 bis 1916 verbrachte Gustav Klimt die Sommermonate am Attersee. In dieser Zeit entstanden 46 Landschaftsbilder, die einen direkten Bezug zur Region Attersee-Attergau haben.
Am 14. Juli 2012 wurde in Kammer am Attersee - am Eingang zur Schlossallee - das Gustav Klimt-Zentrum eröffnet.
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Es wird in Kooperation mit dem Wiener Leopold Museum vom Verein Klimt am Attersee betreut.



In * zusammengestellt von Johann Rauchenzauner [[Kategorie:Seewalchen am Attersee] [[Kategorie:Privatpersonen]