Atterwiki:Sandkasten

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Der Atterwiki-Sandkasten dient als Übungs- und Testplatz für Autoren im Atterwiki. Herzögen als Treuhänder eingesetzten Gefolgsmannen wur¬den von königlichen Gaugrafen mit dem Sitz am Königshof Atarhofen abgelöst. Es wurde das Lehenswesen durch Ver¬leihung von Gütern an Königstreue eingeführt, die ihrerseits Teile davon ihren Vasallen als Afterlehen abtraten. Als 798 Salzburg Erzbistum und damit Mittelpunkt der bairischen Kirchenprovinz wurde, erfolgten an dieses Vergaben und Schenkungen von Ländereien. In diese Zeit dürften auch jene von Weißenbach fallen, bei denen ein Kemil fünf Fel¬der, ein Rudhoh zwei Ansitze und eine Mühle und Ezzil und Rudo all ihren Besitz am Weißenbach schenken. Bald folg¬ten andere Edle diesem Beispiel mit Schenkungen. Auch die sagenumwobene Salzburger Eigenkirche „Sankt Nikolaus am Weißenbach", von der aus dem Jahre 1341 ein Abla߬brief und 1450 ein urkundlicher Hinweis erhalten sind, dürf¬te in dem Zeitabschnitt dieser vielen Schenkungen als Wall¬fahrtskirche entstanden sein. Ebenso wäre als Vorläufer der späteren „Taverne am Weißenbach" die Existenz einer Her¬berge für die dorthin wandernden Pilger denkbar. Wenn auch die Salzburger Kirche zu einem bedeutenden Grundbe¬sitzer im Attergau wurde, so war sie dies ohne Recht auf Landeshoheit. Kaiser Karl der Große erließ genaue Anwei¬sungen für die Bewirtschaftung der Königsgüter, die in Gaue unterteilt und diese Gaugrafen unterstellt wurden. Über Be¬gehren des Salzburger Bischofs Arno belehnte er diesen aufs neue mit allen bisher innegehabten Attergauer Gütern, die in der „Notitia Arnonsis" verzeichnet erscheinen. Nach der Unterwerfung der Awaren durch Karls Sohn Pip-pin beginnt ersterer (791) seinen Feldzug gegen die vordrin¬genden Slawen in Lorch an der Enns (Lauriacum), den er nach mehrjährigen Kämpfen siegreich beendet. Es entsteht ein weiteres Güterverzeichnis der Salzburger Kirche, „Bre-ves Notitiae" genannt. Bald nach dem Tode Kaiser Karls des Großen (814) zerfällt infolge der Streitigkeiten seiner Enkel untereinander das mächtige Reich und erfährt seine Teilung in ein germanisches, ostfränkisches und ein romanisches, westfränkisches Reich. Auch hinsichtlich der Attergauer Besitzungen und Fischerei¬rechte gab es zwischen dem Salzburger Erzbischof Liu-phram und dem Bischof von Regensburg, dem das Kloster Mondsee unterstand, einen mehrjährigen Streit. Dieser führte schließlich (849) zu dem Vergleich, mit dem „der Schafberg und seine Umgebung einschließlich der Seeufer¬strecke von Weißenbach bis an die Unterache (Burgau) samt dem Seegebiete in der Breite eines Hackenwurfes Salzburger Gebiet sein soll". Die den geschlagenen Awaren nachrückenden Ungarn nütz¬ten die durch Streit entstandene Ohnmacht des einst so mächtigen Reiches, bedrohten immer wieder die Ostgrenze, bis sie mehrmals plündernd und sengend auch in unser Land einfielen. Dabei blieb auch der Attergau nicht verschont. Der Ende des 9. Jahrhunderts vom Papst zum Kaiser ge¬krönte Arnulf von Kärnten residierte eine Weile am Atter¬gauer Königshof. Unter seinem nachfolgenden Sohn Lud¬wig das Kind führten neue ständige Ungarneinfälle zum Verlust der Ostmark und der königlichen Zentralgewalt, so daß es wieder zur Bildung der Stammesherzogtümer Baiern und Franken kam. Nach dem Aussterben der ostfränkischen Karolinger folgen die sächsischen Könige bzw. Kaiser, auch Ottonen genannt, die damit die neuen Attergauer Landesherren werden. Von diesen ist Otto I. bedeutungsvoll, weil er die Unabhängig¬keitsbestrebungen der Landesherzogtümer wieder beendet. Nach einem erfolgreichen Feldzug nach Italien nennt er sich „König der Franken und Langobarden". Er vermählte sich mit der langobardischen Erbin Adelheid, erringt am Lech-feld den endgültigen Sieg über die Ungarn und befreit damit auch unser Land von der so lange währenden Geißel der Be¬drohung. Mit seiner Krönung zum Römischen Kaiser be¬ginnt das „Heilige Römische Reich" (962). Ihm folgen die Kaiser Otto II. und Otto III. und schließlich Heinrich II. der Heilige, ehemaliger Herzog von Baiern. Dieser gründet 1007 das Bistum Bamberg, das er mit umfangreichen Ländereien ausstattet. Von den insgesamt 27 Schenkungsurkunden be¬trifft eine den Attergauer Königshof Atarahof. Der einlei¬tende Text hiezu lautet: „Deshalb soll allen Menschen, die an Christus glauben, jetz und für immer kundgetan werden, daß wir zu Gunsten des genannten Bischofssitzes Bamberg aus unserm Eigen schenken und unter Zurückweisung jeden Widerspruchs enteignen des Ortes Atarahof, der im Gau At¬tergau und in der Herrschaft des Grafen Gebhard gelegen ist, mit allen seinem Zubehör. Dieses Zubehör besteht aus Dörfern, Weilern, Kirchen, Knechten und Mägden, freien Bauplätzen und Gebäuden, aus Kultur- und Wildland, We¬gen und Umwegen, Aus- und Eingängen, aus dem Gewon-nenen und zu Gewinnenden, aus Wäldern und Forsten mit den Jagdrechten und der Mast, aus den Gewässern mit den Fischereirechten, aus den Mühlen. Das alles mag sein be¬wegliches und unbewegliches Gut, sowie jeglicher Nutzge¬nuß, wie er zu Recht erkannt oder geschrieben werden kann. In diesem Sinne sei unser Befehl, daß der von uns in Gott geliebte Eberhard, Bischof des genannten Sitzes und seine Nachfolger freie Gewalt über den Ort Atarahof mit all sei¬nem Zubehör haben und daß sie über ihn nach eigenem Er¬messen verfügen sollen. Wer sich aber herausnehmen woll¬te, was ferne liegen möge, unsere freigebige Schenkung zu zerstören oder zu verletzen, der büße es am jüngsten Tage vor den Augen Gottes mit ewiger Pein ..." Die Herrschaft des Bistums Bamberg Da in früheren Zeiten an Kirchen und Laien sehr häufig Ländereien vergeben wurden, entstand viel Streubesitz, durch den das „Zubehör der Schenkung" oft schwer fest¬stellbar war. Im Schenkungsjahr 1007 war Gebhard der In-haber des großen Komitates Mettmach-Mattighofen-Atter-gau-Höllengebirge, Graf Pilgrim war sein Nachfolger. Im 12. Jahrhundert wird eine Lokalität Weißenbach als Filiale der Pfarre von St. Georgen genannt. Der Bamberger Bi-schof Otto I. vergab Fischereirechte im Attersee an das Be¬nediktinerstift Aspach an der Rott, ein Rudolf von Attersee schenkte ein Gut bei Weißenbach mit allen Untertanen, der Bambergische Bischof Otto II. vier Waldparzellen (4 Man-sen) an den Abhängen des Höllengebirges und ein Egilbert eine Berglehne bei Weißenbach. Um 1200 gaben die Salz¬burger Bischöfe ihre Territorialherrschaft im Attergau auf, 10