Attersee-Schifffahrt: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:Atterseeschiff Gustav Klimt im Hafen von Attersee am Attersee.jpg|Atterseeschiff Gustav Klimt im Hafen von Attersee am Attersee
Datei:Atterseeschiff Gustav Klimt im Hafen von Attersee am Attersee.jpg|Atterseeschiff Gustav Klimt im Hafen von Attersee am Attersee
Datei:Bootsanlegestelle in Unterach.jpg|Bootsanlegestelle in Unterach am Attersee
Datei:Bootsanlegestelle in Unterach.jpg|Bootsanlegestelle in Unterach am Attersee
Datei:Attersee-Schiffahrt, Anlegestelle Weißenbach.jpg|Attersee-Schiffahrt, Anlegestelle Weißenbach
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Version vom 30. September 2016, 19:28 Uhr

Atterseeschiff "Gustav Klimt"
Postbeförderung auf dem Attersee

Die Attersee-Schifffahrt begann im Jahr 1869. Ida und August Horváth-Khevenhüller, gründeten die „Erste concessionirte Atterseedampfschiffahrtsgesellschaft“ (I.C.A.D).

Geschichte

Khevenhüller-Gründung

Am 27. Februar 1869 wurde der erste, etwas über 15 m lange Schraubendampfer „Ida“ in Dienst gestellt, der von der Linzer Ignaz-Mayer-Werft gebaut worden war. 1870 nahm dann der Schaufelraddampfer „Attersee“, 1872 der ähnlich konstruierte Schaufelraddampfer „Kammer“ den Dienst auf. Doch 1872 verkaufte Graf Khevenhüller die „Ida“ wieder an einen Schifffahrtsbetrieb auf dem Mondsee. Der Grund lag in der zu geringen Leistung der englischen Dampfmaschine. Die Leistung der „Attersee“ war zufriedenstellend, die der „Kammer“ erreichte jedoch nie ihre volle Leistung.

Ende des 19. Jahrhunderts dienten Dampfschiffe nicht nur dem Personenverkehr. Sie waren ein wichtiges Transportmittel und beförderten auch Stückgut. Daneben waren sie als Schleppdampfer für die antriebslosen Plätten der Seefrächter im Einsatz.

Nach dem Aussterben der männlichen Linie der Khevenhüller-Frankenburg übernimmt Gräfin Ida Horváth-Khevenhüller von der weiblichen Seitenlinie des gräflichen Geschlechts die Schifffahrt. Große Schulden zwangen sie aber schon bald zum Verkauf des Unternehmens an den Wiener Seidenhändler Ferdinand Peratoner.

Peratoner und Randa

Peratoner ließ die beiden Schiffe, als kaisertreuer Bürger, auf neue Namen aus dem Geschlecht der Habsburger taufen: aus der „Attersee“ wurde „Franz Ferdinand" und aus der „Kammer" „Alma". Ein drittes Schiff, das Peratoner 1894 in Dienst stellte, den Schraubendampfer, gab er den Namen „Hubert Salvator". Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde der Betrieb der „Hubert Salvator" wegen des zu hohen Kohlenverbrauchs eingestellt. Der Rumpf des Schiffes wurde 1924 an die Kalkwerke am Traunsee verkauft, wo 1934 ein Dieselmotor eingebaut wurde. Bis zur Schließung der Kalkwerke im Jahr 1968 war die „Hubert Salvator" noch als Kalktransportschiff im Einsatz. Seefrächter Enichlmayer kaufte das Schiff und wrackte es 1978 ab.

1921 kaufte der mährische Industrielle Rudolf Randa von den beiden Peratonertöchtern die Dampfschifffahrt mit dem einen noch vorhandenen Dampfer sowie die Liegenschaft in Kammer. Aber die Dampfschiffe bringen nicht die erwartete Rendite, die allgemeine Wirtschaftslage war auch nicht zum Besten.

Stern & Hafferl

100-Jahr-Jubiläum der Attergaubahn und Atterseeschifffahrt 2013
Glücksmomente

Stern & Hafferl gründete im Winter 1912/1913 ihr eigenes Elektroschifffahrtsunternehmen, das im Sommer 1913 mit zwei Elektrobooten den Dienst aufnahm. Hintergrund dieser Gründung war die geplante Voralpenbahn, die eine Bahnverbindung von Ried über Vöcklamarkt bis nach Kirchdorf vorsah und bei der der Verkehr über den Attersee, zwischen Attersee und Weyregg, mit Schiffen bewerkstelligt werden sollte. 1912 wurde das Bahnteilstück zwischen Gmunden und Vorchdorf errichtet. Anfang 1913 wurde dann die Lokalbahn Vöcklamarkt-Attersee von Stern & Hafferl in Betrieb genommen. Kriegsbedingt wurden aber die Teilstücke Ried - Vöcklamarkt und Weyregg - Gmunden nicht mehr gebaut.

Nach dem Ersten Weltkrieg gelang es Ing. Josef Stern in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit, 1923, Randa die Dampfschifffahrt abzukaufen. Seither ist die Attersee-Schifffahrt im Besitz des Unternehmens Stern & Hafferl.

Ursprünglich war der Betrieb ganzjährig und führte als Linienschifffahrt nicht nur Personen, sondern hatte auch die Postbeförderung über den See durchzuführen. Die Fahrt von Kammer am Attersee nach Unterach am Attersee dauerte in etwa 2 ¼ Stunden. Mit der Auflassung des Postbetriebes im Jahr 1964 vollzog sich auch der Wandel vom Verkehrsmittel zum Fremdenverkehrs-Unternehmen.

Im Jahr 2007 wurde das Schiff „Stadt Vöcklabruck“ dem Jugendstilkünstler Gustav Klimt gewidmet und erhielt ein neues Design.
2011 gestaltete Christian Ludwig Attersee das Schiff „Weyregg".

Im Jahr 2013 feierten die Atterseeschifffahrt und die Attergaubahn ihr 100-jähriges Bestandsjubiläum. Dieser Anlass wurde festlich begangen und wird auf der Webseite der Fima Stern & Hafferl ausführlich geschildert. Im selben Jahr kann auch die Firma Stern & Hafferl selbst, die 1883 gegründet wurde, ihr 130-jähriges Bestehen feiern.

Zu diesem ungewöhnlichen Anlass gaben die Inhaber des Familienunternehmens, Doris Schreckeneder, Günter Neumann, Jochen Döderlein und Werner Schreckeneder das Buch, GLÜCKSMOMENTE von Menschen, Schiff und Bahn rund um den Attersee heraus. Das Buch schildert mit Geschichten, Erinnerungen und Bildern die wechselvolle und doch beständige Entwicklung des Familienunternehmens Stern & Hafferl mit derzeit 700 Mitarbeitern. Es führt vor Augen wie das Zusammenwirken von Tradition, Weitblick, Innovationskraft, Offenheit für Neues, verbunden mit unverrückbaren Werten und gelebter Wertschätzung über Generationen hinweg den dauerhaften Erfolg und Bestand eines Unternehmens sichern kann.

Verkehrsverbindung Attergaubahn & Atterseeschiffahrt

Plan Schifffahrt, Attergaubahn und ELBUS

Sowohl für den Personentransport als auch für den Güterverkehr hatte der Bahnanschluss Attersee am Attersee eine Schlüsselfunktion. Zu diesem Zweck führten vom Bahnhof Attersee zwei Gleisstrecken bis zum Seeufer. Eine Strecke zur Mole neben dem Büro der Atterseeschifffahrt und eine Strecke bis zum Landungssteg an der Uferpromenade. Diese Anschlussstelle wurde von vielen Reisenden und Schülern benützt, die eine Verbindung zwischen den Orten rund um den Attersee, dem Attergau und der Westbahnstrecke in Vöcklamarkt suchten. Vorwiegend Holztransporte wurden über die Gleisstrecke zur Mole am See durchgeführt. Beide Strecken wurden in den 1960er Jahren auf Grund der Verlagerung des Verkehrs auf die Straße abgetragen.

Der Trajektverkehr mit der Häuplplätte

Eisenbahnfähren werden als Trajektschiffe bezeichnet. Das Sägewerk Franz Häupl in Attersee erwarb 1942 von der Schiffswerft Linz ein solches motorbetriebenes Trajektschiff zum Transport von Holzlieferungen mit Güterwaggons vom Sägewerk zur Schmalspurbahn in Attersee. Auf dem Stahlplattendeck des Schiffes waren Geleise montiert, auf denen drei Waggons der Länge nach Platz fanden. Gewöhnlich wurde dieses Schiff Häuplplätte genannt.

Der Schienenstrang der Attergaubahn wurde zu diesem Zweck vom Bahnhof Attersee bis zur Mole am Seeufer bei der Zentrale der Attersee-Schifffahrt verlängert. Der Gleisanschluss war mit Handwinden verstellbar um zwischen Schiff und Mole eine flexible Verbindung herzustellen. Die leeren Waggons wurden vom elektrischen Triebwagen mit einem leichten Zwischenwagen auf das Schiff geschoben und die beladenen Waggons mit einer Trosse vom Schiff über den steilen Anstieg vom See hinauf zum Bahnhof gezogen. Am Bahnhof Vöcklamarkt musste das Holz von den Schmalspurwaggons zum Weitertransport händisch in die Normalspurwaggons der Westbahn umgeladen werden. Auf Grund des kostengünstiger und leistungsfähiger werdenden Straßenverkehrs wurde der Trajektverkehr 1966 aufgelassen und die Mole 1972 abgetragen. An ihrer Stelle wurde ein Schrägaufzug errichtet um die Atterseeschiffe an Land ziehen zu können.

Bildergalerie

Aktuelle Informationen

Auf der Website der Atterseeschifffahrt von Stern & Hafferl sind alle aktuellen Informationen, wie Fahrpläne, Veranstaltungen, Preise, verschiedene Angebote und allerlei Wissenswertes zu finden.

Quellen

Weblinks