Anton Balster

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Büste von Anton Balster - Pfarrkirche Attersee
Anton Balster - Grabtafel in der Wallfahrtskirche Attersee
Wappen von Anton Balster (3. Reihe, 2. von links) - Pfarrkirche St. Georgen

Dr. Anton Balster (auch Polster) (* in Rain (Niederbayern), † 12. Dezember 1671 in St. Georgen im Attergau) war von 1647 bis 1671 Pfarrer in St. Georgen im Attergau.

Leben

Antonius Balster wurde in Rain (Niederbayern) geboren. Balster war Pfarrer in Aicha vorm Wald und Neustadt an der Donau (Niederbayern) bevor er 1647 Pfarrer in St. Georgen im Attergau wurde. 1671 verstarb Pfarrer Balster und wurde seinem Wunsch gemäß in der Wallfahrtskirche Attersee bestattet.

Wirken

Anton Balster war ein für damalige Verhältnisse sehr aufgeschlossener und moderner Pfarrherr, der die Reformationsideen des Konzils von Trient (1545-1563) konsequent umsetzte. Er war hochgebildet und der Kunst, speziell der Musik, sehr zugetan. Es kann angenommen werden, dass Pfarrer Balster in St. Georgen feierliche Hochämter mit Gesang und Musik abhielt, und damit ein großer Förderer der örtlichen Musiker war. Dies erklärt auch seine Förderung des jungen Johann Beer.

Entdecker von Johann Beer

Die Entdeckung der Talente des später bedeutenden Schriftstellers und Musikers Johann Beer verdanken wir ebenfalls Balster. Balster war es, der Johann Beer das Studium in den Klöstern Lambach und Reichersberg ermöglichte. Sein Wunsch, dass damit die Familie Beer auch im katholischen Glauben gefestigt werde, wurde nicht erfüllt. Die Familie Beer verließ den Attergau und zog in das evangelische Regensburg.

Gründer der Wallfahrtskirche Attersee

Balster kann auch als Begründer der Marien-Wallfahrt nach Attersee genannt werden. Er war es, der 1652 das Marienbild von St. Georgen nach Attersee übertragen ließ und damit den Marien-Wallfahrtsort Attersee begründete.

Balster-Stiftung

Unterschrift auf der Stiftungsurkunde

Obwohl Balster 1666 schon 20 Jahre Pfarrer in St. Georgen war, hatte er noch immer eine gute Verbindung zu seiner früheren Pfarrgemeinde in Neustadt an der Donau, in der er vor St. Georgen zehn Jahre lang (1634-1644) wirkte. Er gründete dort 1666 eine Stiftung, die er mit 800 Gulden dotierte, mit dem Ziel, mittellosen katholischen Studenten unter die Arme zu greifen. Da damals der Pfarrhof in St. Georgen auch Zehentempfänger war, könnte man nun unterstellen, dass das Stiftungs-Geld aus dem Attergau stammte. Die Dr.-Anton-Balster-Stiftung besteht noch heute und jährlich werden in Neustadt an der Donau 5000 Euro an etwa zwanzig förderungswürdige Studentinnen und Studenten vergeben.

Balster-Mittelschule

Mit der Einführung der Mittelschulen in Bayern im Schuljahr 2010/2011 wurde für die Hauptschule Neustadt an der Donau ein neuer Schulname gesucht. Die Lehrerkonferenz entschied am 24.6.2010 für den Namen Anton-Balster-Mittelschule als neue Bezeichnung, die auch von der bayerischen Staatsregierung genehmigt wurde. Schon länger gibt es in Neustadt eine Straße, die nach Dr. Balster benannt ist.

Das Wirken von Anton Balster zeigt, welchen Stellenwert die Weiterbildung für Anton Balster in einer Zeit hatte, in der kriegsbedingt (30-jähriger Krieg 1618-1648) noch die Verrohung und der Verfall der Sitten die Oberhand hatten.

Quellen

Dieses Buch ist beim Heimatverein Attergau erhältlich.
  • Archiv der Stadt Neustadt an der Donau

Weblinks