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[[Bild:Michlbauer_2014.jpg|thumb|220px|Prof. Florian Danter]]
[[Bild:Romankiewicz_2012.jpg|thumb|180px|Rudolf Romankiewicz]]
 
'''Rudolf Romankiewicz''' war Amtsleiter in [[Seewalchen am Attersee|Seewalchen]] und betreut gemeinsam mit [[Benutzer:Johann Rauchenzauner|Johann Rauchenzauner]] die [[Chronik von Seewalchen]].
'''Florian Danter''', vulgo Michlbauer, wurde am 25. Juni 1956 in [[Weyregg am Attersee]] geboren und ist Harmonikalehrer, Komponist, Chorleiter sowie Gründer und Mitglied verschiedener Volksmusikgruppen.  
 
==Amtsleiter Rudolf Romankiewicz==
==Florian Danter==
Er kommt aus einer Familie, in der die Musik im Blut liegt. <br/>
Rudolf Romankiewicz wurde am 16. April 1942 in Bad Hall geboren. 1946 kam die Familie nach Lenzing. Nach dem Besuch der Pflichtschule und Handelsschule in Lenzing begann Romankiewicz als Chemielaborwerker in der Lenzinger Zellulose- und Papierfabrik. Er sah seine Zukunft weniger in der chemischen Industrie, sondern eher in einer Verwaltungstätigkeit. Deshalb bewarb er sich 1963 im Gemeindeamt Seewalchen und war dort vorerst in der Hauptverwaltung und in der Bauabteilung tätig. Er absolvierte Schulungen und machte die B-Matura.<br/>Nachdem Josef Nöhmer in den Ruhestand trat, bewarb sich Romankiewicz um die Stelle als Amtsleiter und war in dieser Funktion von 1976 bis 1997 tätig. Er ließ sich von Gewissenhaftigkeit und korrekter Anwendung der Gesetze im Sinne der Bürger leiten. Spektakuläre Handlungen und Aktionen gehörten nicht zu seiner Auffassung der Amtsführung. <br/>Romankiewicz ist verheiratet und hat zwei Töchter. Nach seiner Pensionierung 1997 konnte er sich verstärkt seinem Hobby, dem Fotografieren, widmen. Über 25 Jahre kam fast jedes Bild in der Gemeindechronik aus seinem Fotoapparat.<br/>Er war auch Funktionär im ATSV Seewalchen (1966 bis 1970) und eine Periode im röm.-kath. Pfarrgemeinderat Seewalchen (1982 bis 1987) tätig und von 1999 bis 2011 Schriftführer in der Arbeitsgruppe Vöcklabruck der Lebenshilfe. Anschließend stellte er sich weitere vier Jahre als Beirat in den Dienst dieser Sache. <br/>Außerdem beschäftigt er sich wie seine Schwester mit der Geschichte der Familie.
Sein Vater Andreas Danter (*1924) beschäftigt sich sein ganzes Leben mit Volksmusik. Neben seiner Landwirtschaft - Michlbauer - am Wachtberg und einer angeschlossenen Frühstückspension wurden bald die Auftritte der „Michlbauern“ ein wichtiger Teil im Leben der Familie Danter. <br/>
Andreas Danter war achtzehn Jahre lang Kapellmeister der [[Musikkapelle Weyregg|Weyregger Musikkapelle]]. Weit über die Grenzen hinaus wurde er aber mit dem Quartett „Familie Michlbauer“ bekannt. <br/>
==Familie und Vorfahren ==
Sohn Florian bekam als Achtjähriger sein erstes Akkordeon, mit zehn unterhielt er mit seinem Akkordeon die Leute auf dem Schiff und verdiente so sein erstes Honorar.  
Nach der Schule arbeitete er in der elterlichen Landwirtschaft und in der elterlichen Musikgruppe mit. <br/>
Seine Vorfahren stammen aus der Bukowina (Buchenland). Die Eltern Johannes (1910-1987) und Magdalena Romankiewicz (1916-1995) verließen ihre Heimat, weil sie im Zuge des Hitler-Stalin-Paktes vor die Alternative gestellt wurden, dort unter russischer Verwaltung zu bleiben oder ins Deutsche Reich zu übersiedeln. Dieser Umsiedlung schloss sich die Volksgruppe nahezu vollständig mit rund 96.000 Personen an (1). <br/>
Ab dieser Zeit lebte er für und auch von der Musik. <br/>
Auch 19 Mitglieder der Familie Romankiewicz machten sich 1940 auf den Weg, der sie vorerst nach Oberschlesien und von 1941 bis 1946 nach Bad Hall führte. Nach Kriegsende 1945 hielten sich in Oberösterreich über 11.500 Bukowinadeutsche auf (2). <br/>Der Vater Johannes war von Beruf Schuster und fand ab 1946 in der Schuhmacherei Josef Strutzenberger, Lenzing, eine Anstellung. Ab 1949 arbeitete er in der [[Schuhfabrik Kastinger]] in Seewalchen. Mit seiner Frau hatte er fünf Kinder, von denen die beiden ältesten noch in Davideni geboren wurden. Eduard (1937-2012) wurde Priester, war Missionar in Brasilien und schließlich Pfarrer in Pichl bei Wels. Anton (1939-1975) wurde Schlosser. <br/>Die in Österreich geborenen Kinder der Familie sind Rudolf, Genoveva (sie war zuletzt Verwaltungsleiterin in einem Lebensmittelbetrieb) und Josef Romankiewicz (heute Primararzt îm Klinikum Wels-Grieskirchen). <br/>Nach den Jahren in Bad Hall kam die Familie 1946 in das Wohnlager Pettighofen 505, wo sie am Anfang in zwei Zimmern mit 30 m² und zu neunt Platz finden mussten. Viel Fleiß und Mühe bedeutete es, in der [[Rosenau]] 1955 ein Grundstück zu kaufen und dort ein Eigenheim zu bauen, das schließlich im Herbst 1959 bezogen wurde. So konnte die Familie endlich wieder vernünftig wohnen, allerdings über 1.200 km von ihrem ersten Haus in Davideni (in der heutigen Ukraine) entfernt.
Zum Üben musste er nie ermahnt werden und brachte sich als Autodidakt auch andere Instrumente bei. Er trat mit der Familie auf, war viel unterwegs und lernte so die vielen Facetten der Volksmusik kennen.
 
==Die Ursprünge==
==Die Michlbauern==
[[Bild:Michlbauer_1978.jpg|thumb|left|280px|Familie Michlbauer 1978]]
Ursprünglich stammt die Familie aus Deutsch-Böhmen. Die Männer waren in den ersten Generationen Glasbläser. Dieser Beruf brachte mit sich, dass die Glasbläser-Familien wandern mussten. Wenn in einer Gegend das notwendige Holz zur Mangelware wurde zogen sie weiter und kamen so auch auf polnisches Gebiet. <br/>In dieser Zeit scheint sich der Familienname manifestiert zu haben, der sich aus einem „Patronym“ (Vatersnamen) entwickelt hat. Namen patronymischen Ursprungs existieren als Familiennamen in allen slawischen Sprachen. Der Vorname des Vaters (Roman) wurde ergänzt durch die polnische Endung –kiewicz, die dem germanischen Suffix -son bzw. -sohn entspricht. Romankiewicz bedeutet also soviel wie „Angehöriger des Roman“.(3). <br/><br/>
Die Familie Michlbauer bestand aus Andreas, er spielte Gitarre, seiner Frau Rosl (1923-2012), - sie war Jodlerin - und den Kindern Angelika und Florian.
Als um 1775 unter der habsburgischen Herrschaft Handwerker und Bauern aus Deutsch-Böhmen und Mähren planmäßig in der Bukowina angesiedelt wurden, gelangte auch die Familie Romankiewicz in das Herzogtum und blieb dort über sieben Generationen lang ansässig. Der berufliche Schwerpunkt lag nicht mehr allein beim Glas. Neben anderen handwerklichen Berufen waren sie vorwiegend als Schuster tätig.<br/>
Rosl und Angelika spielten Zither und Florian Ziehharmonika. <br/>
So blieb es bis zum denkwürdigen Jahr 1940. Dann begann ein neues Leben in Österreich.
Die Karriere begann um 1965 mit Heimatabenden um den Attersee, später folgten Auftritte im ganzen Land und schließlich kamen sie bis nach Bayern und England.
==Quellen und Links==
Das Besondere war, dass die Familie vorwiegend eigenes Liedgut verwendete. Andreas hat komponiert, die Texte wurden gemeinsam mit Tochter Angelika erarbeitet.
Quelle: Rudolf Romankiewicz (2015)<br/><br/>
Dieser Umstand machte die singende Familie auf für den Rundfunk interessant. Die Auftritte mehrten sich und man trat bei großen Volksmusikveranstaltungen auf. Ab 1970 kamen auch Schallplatten auf den Markt. <br/>
'''Quellenhinweis:''' <br/>
Dabei ist die Familie bodenständig geblieben, die Landwirtschaft und die Fremdenpension wurden weiter geführt. <br/>
(1) Schieder, Theodor (Bearb.): Das Schicksal der Deutschen in Rumänien, Bonn 1957, Nachdruck Augsburg 1994 (=Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa, Bd. III), S. 46 E<br/>
 
(2) Flobert, Otto: „Die heutige Lage der Buchenländer“, in: Berichte und Informationen 5/182 (1950) <br/>
<big>'''Hörbeispiel: „Wenn der Attersee still liegt.“ </big><br/>
(3) Hecklau, Tobias M.A. (Bearb.): Romankiewicz, Herkunft und Bedeutung des Familiennamens, Leipzig, 2012. <br/>
<small> mit freundlicher Genehmigung von Prof. Florian Danter.</small><br/>
'''Links:''' <br/>
<html5media>File:Michlbauer - Wenn der Attersee still liegt.mp3</html5media>
Bukowina<br/>
 
Bukowinadeutsche<br/>
==Florians eigene Wege ==
deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt<br/>
Ab den frühen 1980er Jahren ging Florian verstärkt eigene Wege. So war er Gründer eines Jugendchores, einer Klarinetten-Stubenmusik und des Weyregger Viergesanges, der über 10 Jahre ein bedeutender  Teil des Kulturlebens war. <br/>
Patronym
Der Viergesang fand überall große Anerkennung. Er war in Rundfunk und Fernsehen präsent, trat bei großen Veranstaltungen im In- und Ausland auf und einige Auftritte führten ihn bis in die Ukraine. <br/>
„Der Weyregger Viergesang war etwas Besonderes, wir wurden mehrfach ausgezeichnet und gewannen beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb den ersten Preis“, meint Florian Danter voll Stolz. <br/>
Von allen Instrumenten, die er beherrscht, hat es ihm die Steirische Harmonika besonders angetan. Er erlernte dieses Instrument selbst, brachte es rasch zu großer Perfektion. Er gab sein Können weiter und bekam immer mehr Schüler. <br/>
1992 war ein besonderes Jahr. Er fand (ohne Ausbildung) in der Landesmusikschule Laakirchen seine erste Anstellung als Harmonikalehrer. Damals veröffentlichte er sein erstes Lernvideo mit Lehrbuch. Er entwickelte eine eigene Methode, das Harmonikaspielen effektiv zu erlernen. <br/>
Der Erfolg gab im Recht und ab 1996 entstand seine eigene Musikschule, das Florineum.
 
==Florineum ==
Die Musikschule Florineum befindet sich beim früheren elterlichen Anwesen am Wachtberg in Weyregg. In der Werbung heißt es. „Jeder der will, kann die Steirische Harmonika erlernen - auch ohne Vorkenntnisse! Schüler jeder Altersgruppe (von 7 bis 77 Jahre) erlernen in wenigen Stunden, Tagen und Wochen dieses beliebte Volksmusik-Instrument!“ <br/>
Und zahlreiche Leute folgten dieser Aufforderung und haben Freude an diesem Instrument.
 
==Michlbauer Harmonikawelt==
Die zielführende Methode Florian Danters fand bald Nachahmer und heute werden 50 Musiklehrer (Tendenz steigend) in halb Europa in dieser Lehrmethode ausgebildet.
Dies erfordert natürlich eine umfangreiche Unterstützung. <br/>
Im Jahr 2002 gründet er mit einem Freund, Heinrich Schedler, der bisher für ihn produziert hatte, die eigene Vertriebsfirma „Michlbauer Harmonikawelt“. Noten, CDs, Liederbücher und sogar eine eigene Modellreihe,die „Michlbauer Harmonika“, werden da verlegt und vertrieben. Rund 2000 Titel wurden in rund 100 Notenheften publiziert. Sie basieren alle auf seiner „Michlbauer Griffschrift“, die mittlerweile marktführend ist. <br/>
Die Harmonikawelt hat mittlerweile 15 Mitarbeiter, „und alle“, erzählt er voll Stolz, „können steirische Harmonika“ spielen. <br/>
Daneben ist er Musikproduzent und verlegt rund 20 Produktionen jährlich. <br/><br/>
Neben diesem vielseitigen Engagement als künstlerischer Leiter der Harmonikawelt und als Lehrer blieb er der Volksmusik auch als Dirigent und Interpret erhalten. <br/>
Er tritt mit seinem Michlbauernchor, deren Leiter er ist, auf, veranstaltet jährlich in mehreren Vorstellungen im Vöcklabrucker Stadtsaal ein Adventsingen (Michlbauer Chor-Weihnacht/Wunder der Weihnacht), das von Tausenden aus Nah und Fern besucht wird und geht mit der Gruppe „[[Bandlkrama]]“ auf die Bühne.
 
==Professor Florian Danter==
Am 6. Mai 2014 erhielt Florian Danter für sein lebenslanges Engagement für die Volksmusik und sein Wirken als Musikpädagoge von Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek den Berufstitel „Professor“ – ein Titel, den ihm seine große Fan-Gemeinde von Herzen gönnt.
 
==Daniel Danter==
Mittlerweile ist auch Florians Sohn Daniel in die Fußstapfen seines Vaters getreten und auch in die Harmonikawelt eingestiegen. Als Dreijähriger hatte er seine ersten Gehversuche auf der Steirischen gemacht, seit 2005 ist er Harmonikalehrer. <br/>
2007 konnte er sich den großen Wunsch nach einem eigenen Tonstudio erfüllen, heute produziert er alle Michlbauer-CDs. <br/>
2013 übernahm Daniel die Leitung des Florineums, jährlich finden über 50 Seminare statt.  
 
'''Hörbeispiel:'''<br/>
[https://www.youtube.com/watch?v=xHrc-Cr-D0Y  Florian Michlbauer & Daniel Live-Konzert-Ausschnitt, auf YouTube]
 
==Quelle und Weblinks==
*Prof. Florian Danter <small> (Interview im Sommer 2015) </small> <br/>
*[http://www.michlbauer.com/ Website Michlbauer]
 
[[Kategorie:Pädagogen|Danter Florian]
[[Kategorie:Künstler| Danter Florian]
[[Kategorie:Musik| Danter Florian]
[[Kategorie:Weyregg am Attersee| Danter Florian]
 
<br/><br/><br/><br/><br/><br/><br/><br/>
 
 
[[Bild:Bandlkramer_1.jpg|thumb|280px|Ein Liederbuch der Bandlkrama]]
 
Die '''Bandlkrama''' sind eine Volksmusikgruppe aus [[Weyregg am Attersee]].
 
1993 fanden sich [[Florian Danter]] (Michlbauer (Harmonika), Stefan Gangl (Gitarre) und Thomas Gerzer (Baß) zu einer Gruppe zusammen, die sich „Bandlkrama“ nennt.<br/>
„Bandlkramer“ nannte man bei uns früher die Wanderhändler und Hausierer, die vor allem Kurzwaren (z.B. Bandl) aber auch Bilder, Töpfe u.v.a. verkauften. Sie zogen von Haus zu Haus und erzählten ihre Geschichten und Neuigkeiten. <br/>
 
Die Bandlkrama  singen Lieder, die sich meist mit dem Leben der Leute, ihrer Lebensumstände und Eigenheiten beschäftigen. Aber auch gesellschaftliche Veränderungen gehören zu ihren Themen. Es sind heitere Lieder, die weder belehrend oder beleidigend sind. Und in vielen ihrer Lieder erkennen sich die Zuhörer wieder. <br/>
Es sind Lieder in traditioneller Volksmusik, aber mit neuen Texten, die allesamt von Florians Schwester Angelika Fürthauer stammen.
Die Gruppe tritt rund ein Dutzend Mal im Jahr auf und schätzt vor allem kleinere Veranstaltungsräume. Festzelte oder ein großangelegtes Gstanzlsingen meiden sie. „Wir möchten, dass uns die Leute zuhören und uns nicht nur als Geräuschkulisse sehen.“
 
Die Bandlkrama haben mehrere CDs verlegt und auch die Noten ausgewählter Lieder sind im Handel erhältlich. Sie sind für steirische Harmonika gesetzt und zum Selbersingen gedacht. <br/>
 
<big>Hörbeispiel: "Die Verwandten kommen"</big><br/>
<small> mit freundlicher Genehmigung von Prof. Florian Danter.</small><br/>
 
<html5media>File:Bandlkrama - Die Verwandten kommen.mp3</html5media>
 
==Quelle und Weblinks==
*Prof. Florian Danter <small> (Interview im Sommer 2015)</small> <br/>
*[http://www.michlbauer.com/ Website Michlbauer]
 
[[Kategorie:Künstler]
[[Kategorie:Musikvereine]
[[Kategorie:Weyregg am Attersee]
 
 
 
[[Bild:Bandlkramer_1.jpg|thumb|300px|Ein Liederbuch der Bandlkrama]]
 
 





Version vom 7. September 2015, 06:56 Uhr

Rudolf Romankiewicz

Rudolf Romankiewicz war Amtsleiter in Seewalchen und betreut gemeinsam mit Johann Rauchenzauner die Chronik von Seewalchen.

Amtsleiter Rudolf Romankiewicz

Rudolf Romankiewicz wurde am 16. April 1942 in Bad Hall geboren. 1946 kam die Familie nach Lenzing. Nach dem Besuch der Pflichtschule und Handelsschule in Lenzing begann Romankiewicz als Chemielaborwerker in der Lenzinger Zellulose- und Papierfabrik. Er sah seine Zukunft weniger in der chemischen Industrie, sondern eher in einer Verwaltungstätigkeit. Deshalb bewarb er sich 1963 im Gemeindeamt Seewalchen und war dort vorerst in der Hauptverwaltung und in der Bauabteilung tätig. Er absolvierte Schulungen und machte die B-Matura.
Nachdem Josef Nöhmer in den Ruhestand trat, bewarb sich Romankiewicz um die Stelle als Amtsleiter und war in dieser Funktion von 1976 bis 1997 tätig. Er ließ sich von Gewissenhaftigkeit und korrekter Anwendung der Gesetze im Sinne der Bürger leiten. Spektakuläre Handlungen und Aktionen gehörten nicht zu seiner Auffassung der Amtsführung.
Romankiewicz ist verheiratet und hat zwei Töchter. Nach seiner Pensionierung 1997 konnte er sich verstärkt seinem Hobby, dem Fotografieren, widmen. Über 25 Jahre kam fast jedes Bild in der Gemeindechronik aus seinem Fotoapparat.
Er war auch Funktionär im ATSV Seewalchen (1966 bis 1970) und eine Periode im röm.-kath. Pfarrgemeinderat Seewalchen (1982 bis 1987) tätig und von 1999 bis 2011 Schriftführer in der Arbeitsgruppe Vöcklabruck der Lebenshilfe. Anschließend stellte er sich weitere vier Jahre als Beirat in den Dienst dieser Sache.
Außerdem beschäftigt er sich wie seine Schwester mit der Geschichte der Familie.

Familie und Vorfahren

Seine Vorfahren stammen aus der Bukowina (Buchenland). Die Eltern Johannes (1910-1987) und Magdalena Romankiewicz (1916-1995) verließen ihre Heimat, weil sie im Zuge des Hitler-Stalin-Paktes vor die Alternative gestellt wurden, dort unter russischer Verwaltung zu bleiben oder ins Deutsche Reich zu übersiedeln. Dieser Umsiedlung schloss sich die Volksgruppe nahezu vollständig mit rund 96.000 Personen an (1).
Auch 19 Mitglieder der Familie Romankiewicz machten sich 1940 auf den Weg, der sie vorerst nach Oberschlesien und von 1941 bis 1946 nach Bad Hall führte. Nach Kriegsende 1945 hielten sich in Oberösterreich über 11.500 Bukowinadeutsche auf (2).
Der Vater Johannes war von Beruf Schuster und fand ab 1946 in der Schuhmacherei Josef Strutzenberger, Lenzing, eine Anstellung. Ab 1949 arbeitete er in der Schuhfabrik Kastinger in Seewalchen. Mit seiner Frau hatte er fünf Kinder, von denen die beiden ältesten noch in Davideni geboren wurden. Eduard (1937-2012) wurde Priester, war Missionar in Brasilien und schließlich Pfarrer in Pichl bei Wels. Anton (1939-1975) wurde Schlosser.
Die in Österreich geborenen Kinder der Familie sind Rudolf, Genoveva (sie war zuletzt Verwaltungsleiterin in einem Lebensmittelbetrieb) und Josef Romankiewicz (heute Primararzt îm Klinikum Wels-Grieskirchen).
Nach den Jahren in Bad Hall kam die Familie 1946 in das Wohnlager Pettighofen 505, wo sie am Anfang in zwei Zimmern mit 30 m² und zu neunt Platz finden mussten. Viel Fleiß und Mühe bedeutete es, in der Rosenau 1955 ein Grundstück zu kaufen und dort ein Eigenheim zu bauen, das schließlich im Herbst 1959 bezogen wurde. So konnte die Familie endlich wieder vernünftig wohnen, allerdings über 1.200 km von ihrem ersten Haus in Davideni (in der heutigen Ukraine) entfernt.

Die Ursprünge

Ursprünglich stammt die Familie aus Deutsch-Böhmen. Die Männer waren in den ersten Generationen Glasbläser. Dieser Beruf brachte mit sich, dass die Glasbläser-Familien wandern mussten. Wenn in einer Gegend das notwendige Holz zur Mangelware wurde zogen sie weiter und kamen so auch auf polnisches Gebiet.
In dieser Zeit scheint sich der Familienname manifestiert zu haben, der sich aus einem „Patronym“ (Vatersnamen) entwickelt hat. Namen patronymischen Ursprungs existieren als Familiennamen in allen slawischen Sprachen. Der Vorname des Vaters (Roman) wurde ergänzt durch die polnische Endung –kiewicz, die dem germanischen Suffix -son bzw. -sohn entspricht. Romankiewicz bedeutet also soviel wie „Angehöriger des Roman“.(3).

Als um 1775 unter der habsburgischen Herrschaft Handwerker und Bauern aus Deutsch-Böhmen und Mähren planmäßig in der Bukowina angesiedelt wurden, gelangte auch die Familie Romankiewicz in das Herzogtum und blieb dort über sieben Generationen lang ansässig. Der berufliche Schwerpunkt lag nicht mehr allein beim Glas. Neben anderen handwerklichen Berufen waren sie vorwiegend als Schuster tätig.
So blieb es bis zum denkwürdigen Jahr 1940. Dann begann ein neues Leben in Österreich.

Quellen und Links

Quelle: Rudolf Romankiewicz (2015)

Quellenhinweis:
(1) Schieder, Theodor (Bearb.): Das Schicksal der Deutschen in Rumänien, Bonn 1957, Nachdruck Augsburg 1994 (=Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa, Bd. III), S. 46 E
(2) Flobert, Otto: „Die heutige Lage der Buchenländer“, in: Berichte und Informationen 5/182 (1950)
(3) Hecklau, Tobias M.A. (Bearb.): Romankiewicz, Herkunft und Bedeutung des Familiennamens, Leipzig, 2012.
Links:
Bukowina
Bukowinadeutsche
deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt
Patronym





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