Villen in Steinbach

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Villen in Steinbach a. A.

Dieser Artikel beschreibt die Villen in der Gemeinde Steinbach am Attersee mit Ausnahme der Villen in Weißenbach.

Um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. ließen sich wohlhabende Bürger in Steinbach a. A. Villen erbauen.
Die Besitzer wechselten, verschiedene Gebäude blieben fast unverändert, manche wurden fast vollständig umgebaut.

Hier eine kleine Auswahl bekannter Villen in Steinbach:

  • Villa Biedl
    Der Prager Arzt und Pathologe Artur Biedl[1] ließ sich um 1929/1930 von Architekt Gustav Schöler dieses Meisterwerk erbauen.
  • Villa Donner
    1926 errichtet und war früher das Gästehaus der Familie Brauner. Später gehörte die Villa Helene Donner, der Tochter von Ernst Klimt.
  • Villa Langer (Brauner)
    Die Villa wurde 1891 "in byzantinischem Style" - wie der Gebirgsbote vermerkt - für Ing. Josef Brauner, dem Mitbegründer und Miteigentümer der Wiener Lohner-Werke gebaut.
    Josefs Tochter Hedwig Brauner heiratete Friedrich Paulick junior. (Villa Paulick, Seewalchen am Attersee ) Aus dieser Ehe stammt Hedwig Paulick, die mit Gustav Langer verheiratet war. Das Haus ist noch immer im Familienbesitz.
  • Villa Ebbs
    Die Villa wurde 1907 vom Schörflinger Architekten J. Frielingsdorf für H. E. Ebbs errichtet.
  • Forstamt
    Für die riesigen Reichsforste der Monarchie schuf man in der Mitte des 19. Jh. Verwaltungseinheiten und wies sie 1853 dem Finanzministerium zu.
    Auch die ehemaligen Saline-Wälder im Attergau bekamen ein neues Amt. (Zum Salzsieden brauchte man das Holz nicht mehr, man verwendete nun die Hausruck-Kohle.)
    In dieser Zeit entstand in Steinbach eine Behörde, das Forstamt, die sogar einer Ortschaft den Namen gab.
    1992 wurde die Dienststelle aufgelöst und die Verwaltung verlegt. Die vier Häuser des Forstamtes wurden langfristig verpachtet.
  • Villa Vogt
    Um 1895 hat Karl Gütermann (Gütermann Nähseiden) die Villa errichten lassen. 1929 baute der Architekt Schöler das Gebäude um. Ab 1930 zog die Familie Vogt in die Villa ein und kaufte sie später. Heinrich Gütermann (der Sohn von Karl) ließ sich eine neue Villa bauen.
  • Villa Doderer
    Die Familie Ritter von Doderer bewohnte ein Haus in der Ortschaft Forstamt. Für einige Monate lebte ein Neffe des Besitzers, der österr. Dichter Heimito von Doderer, in dieser Villa und skizzierte hier seinen Roman „Die Strudelhofstiege“.
  • Villa Gütermann
    Karl Gütermanns Sohn Heinrich kaufte ein Grundstück und baute 1924 mit seinem Schwager Architekt Gustav Schöler die „zweite“ Gütermann-Villa.
  • Villa Schreiber (Baumheier)
    1903 von Otto Baumheier (siehe Chandlerhaus) erbauen lassen. Seine Schwester heiratete den Chemiefabrikanten Schreiber.
  • Haus Chandler
    Das heutige Chandlerhaus wurde zwischen 1909 und 1911 vom Textilfabrikanten und k.k. Hoflieferanten Otto Baumheier errichtet.
    1941 ging der Besitz an die Familie von Cramon, Frau von Cramon verkaufte diesen dem Weltkirchenrat.
    Ein Engländer namens „Chandler“ sammelte das Geld für den Ankauf des Hauses und wurde somit zum Namensgeber.
    Heute dient das Haus als Seminarhaus und Sommerlager des „Zentrum Spatstraße“.
  • Bleibtreu´sches Stiftungshaus
    Die bekannte Schauspielerin Hedwig Bleibtreu verbrachte ihre Sommer am Attersee und ließ sich 1909 dieses Haus bauen.
    Sie stiftete das Haus zu Beginn des Ersten Weltkrieges an die Offiziergesellschaft für die Genesung verwundeter Offiziere.
  • ehemaliges Grillenheim
    1903/05 errichtet die Fam. Grillmeyer die „Villa Grillenheim“. 1919 verkauft sie diese an die jüdische Fam. Bachrich, die 1938 nach Kanada auswanderte.
    Nach dem Krieg verfügte die Familie in einem Schenkungsvertrag an die Bezirkswohlfahrt, dass das Haus als Kinderheim geführt wird .
    Um 1960 wurde die Villa völlig umgebaut und den neuen Bedürfnissen angepasst.
    Siehe auch: Kindervilla in Steinbach am Attersee.

Bildergalerie

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Fußnote

Quellen

  • Hans Pill, Weißenbach;
  • Franz Holzinger, Seefeld;
  • Karl Trucker, Weißenbach;
  • Alwis Wiener, Schörfling;
  • Erich Bernard, Judith Eiblmayr, Barbara Rosenegger-Bernard, Elisabeth Zimmermann: Der Attersee - Kultur einer Sommerfrische; Verlag Christian Brandstätter, 2008, ISBN 978-3-85033-022-0