Karl Häupl

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Univ. Prof. Dr. Karl Häupl
Karl-Häupl-Institut (KHI) Düsseldorf
Das Grab der Familie Häupl am Ortsfriedhof Seewalchen am Attersee

Univ. Prof. Dr. Dr. Karl Häupl (12. April 1893 – 29. Juni 1960) war Universitätsprofessor und Rektor der Medizinischen Akademie in Düsseldorf. Er war der Sohn des Bürgermeisters und Gastwirtes Carl Häupl, Seewalchen 20, (1865 - 1927)

Werdegang

Nach der Grundschule besuchte er von 1904 - 1911 das Collegium Petrinum in Linz, ab 1911 das k.k. Obergymnasium in Kremsmünster, wo er 1912 maturierte. Sein Medizinstudium begann er in Innsbruck, aber am 1. August 1914 wurde er zum Landwehrregiment I einberufen und im April 1915 in Polen schwer verwundet. 1915 kehrte er als Sanitätsfeldwebel in die Heimat zurück und wurde aufgrund seiner medizinischen Befähigung der Kieferabteilung des Klinischen Reservespitals Innsbruck zugeteilt. Für seine hervorragenden Fachkenntnisse und seinen unermüdlichen Eifer wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Am 20. März 1919 promovierte er in Innsbruck zum Doktor der gesamten Heilkunde und absolvierte anschließend seine Fachausbildung am dortigen Zahnärztlichen Institut. Ein halbes Jahr später wurde er zum ersten Assistenten ernannt.

Oslo, Prag, Berlin

1920 ging Häupl nach Norwegen, wo er zunächst bei mehreren Zahnärzten in Bergen und Oslo arbeitete. 1923 wurde er erster Assistent der Chirurgischen Abteilung der Zahnärztlichen Hochschule in Oslo, zwei Jahre später habilitierte er sich an der Zahnärztlichen Hochschule. 1929 übernahm er an der Osloer Hochschule das Pathologische Laboratorium und wurde 1931 beamteter Professor.
Aus seiner Ehe mit Karen Heugsöen entstammen die Töchter Anelise (*1932 in Oslo) und Kari (*1936 in Prag), die jedoch bereits im 14. Lebensjahr verstarb.
1934 verließ er Oslo und nahm die Berufung als Ordinarius der Klinik für Zahn-, Mund-, und Kieferkrankheiten an der Deutschen Universität in Prag an.
1941 wurde Häupl zum Militär eingezogen und als Stabsarzt mit der Leitung eines 350 Betten umfassenden Kiefer- und Gesichtsverletzungs-Lazarettes in Prag betraut. 1943 nahm er eine Berufung an die Berliner Universitätsklinik an und übernahm ab 1944 als Direktor die Leitung des gesamten Institutes.
1945 folgte er dem Ruf als Professor und Vorstand der Zahn- und Kieferklinik in Innsbruck. Als Senator wurde er 1949 zum Dekan der Medizinischen Fakultät Innsbruck gewählt. Ein Jahr später ging er nach Düsseldorf.

Westdeutsche Kieferklinik

Zu Beginn des 20. Jh. gründete der Düsseldorfer Zahnarzt Christian Bruhn (1868 - 1942) die Westdeutsche Kieferklinik. Bald hatte dieses Spital einen weltweiten Ruf.
1950 wurde Karl Häupl zum Leiter dieser Klinik berufen. Bei seinem Amtsantritt legte Häupl die Schwerpunkte seiner klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit auf die Kieferorthopädie und auf die Zahnärztliche Prothetik fest. 1957 wurde Häupl zum Leiter der Medizinischen Akademie in Düsseldorf gewählt.

Häupl verfasste mehrere Bücher, darunter sein zweibändiges „Lehrbuch der Zahnheilkunde“. Er hielt Gastvorlesungen in London, New York, Chicago und Boston.
Anlässlich des Festvortrages zur 500-Jahr-Feier der Universität Basel im Jahr 1960 erlag er unmittelbar nach seiner Rede einem Herzinfarkt.

Häupl und Seewalchen

Am 2. September 1952 wurde Häupl, der sich durch seine Vorträge in den medizinischen Zentren der Welt Ansehen erworben hat, zum Ehrenbürger von Seewalchen ernannt.
Karl Häupl blieb immer mit Seewalchen verbunden. Am Koaserberg ließ er ein schönes Haus (Neißinger Straße 23a) errichten. Seinen Lebensabend konnte er nicht mehr in seiner Heimat verbringen.
Nach seinem unerwarteten Tod wurde Häupl am Ortsfriedhof in Seewalchen begraben.
Seine zweite Frau Katharina wohnte bis an ihr Lebensende in Seewalchen.

Karl-Häupl-Institut

1978 wurde das Fortbildungszentrum der Zahnärztekammer Nordrhein fertiggestellt und eingeweiht Es wurde nach seinem großen Leiter „Karl-Häupl-Institut“ benannt. Rund 10.000 Teilnehmer pro Jahr besuchen dort die angebotenen Kurse.

Quellen

  • Artikel von Dr. Johannes Kirchner und Paul Jonas, Wien, 1994
  • Heinrich Heine Universität Düsseldorf
  • Chronik der Marktgemeinde Seewalchen