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500 Jahre Protestantismus
'"Reformation, Gegenreformation und kirchliche Erneuerung im Land ob der Enns und im Attergau", so lautet der Titel des neuesten Buches von Prof. Helmut Pachler, das am Mittwoch, den 20. September 2017, um 19 Uhr, im Nikolaus-Harnoncourt-Saal der Landesmusikschule St. Georgen im Attergau vorgestellt wird.

Protestantische Kirche gegenüber Schloss Litzlberg

Martin Luther veröffentlichte im Jahr 1517 seine 95 Thesen. Die Lehre Martin Luthers findet in Oberösterreich und damit auch im Attergau rasche Verbreitung, da viele adelige Familien ihre Söhne an die Universität Wittenberg, an der Luther lehrte, geschickt hatten. So wurde im Laufe des 16. Jahrhunderts ganz Oberösterreich in der Mehrheit evangelisch. In allen Kirchen des Attergaus wurden die katholischen Priester vertrieben und evangelische Prädikanten (Prediger) eingesetzt. Auch Schulen wurden schon damals in vielen Orten errichtet, z.B. 1594 in Aurach am Hongar und 1600 in Unterach am Attersee.

Den blutigen Höhepunkt der konfessionellen Auseinandersetzungen bildete das von Graf Herberstorff befohlene "Frankenburger Würfelspiel" am Haushamerfeld (1625). Graf Herberstorff, der Statthalter des bayrischen Kurfürsten Maximilian, an den die Habsburger das Land Oberösterreich verpfändet hatten, ließ 38 aufständische Bauern um ihr Leben würfeln.

Erst nach dem großen oberösterreichischen Bauernkrieg 1626 konnte die katholische Religion von der Obrigkeit wieder durchgesetzt werden. Dazu gehörte die Vertreibung der evangelischen Prädikanten und Schulmeister, die Alternative "Bekehrung oder Auswanderung" für die Bevölkerung, die Überwachung der Teilnahme der Bevölkerung an der Osterbeichte und die Suche nach versteckten protestantischen Büchern. Trotz all dieser Maßnahmen erhielt sich aber im Attergau ein Geheimprotestantismus bis 1781, als Joseph II. durch das Toleranzpatent eine Ausübung der "akatholischen" (= nicht katholischen) Religion gestattete. Vorher aber hatten viele protestantische Familien, die zu einem Bekenntniswechsel nicht bereit waren, den Attergau verlassen müssen. Die erste Gruppe von Emigranten zog nach Norden, vor allem Richtung Franken und Mitteldeutschland. Dazu gehörte auch die Familie des Johann Beer (1655-1700), dem in St.Georgen im Haus der Kultur eine Ausstellung gewidmet ist. Später wurden die "Landler" (=Oberösterreicher) dann nach Siebenbürgen geschickt.

Es ist klar, dass die Niederlage bei den Aufständen und der anschließende Fortbestand der Unterdrückung in der Mentalität und im Selbstbewusstsein der hier gebliebenen Bevölkerung ihre Spuren hinterlassen haben.

Prof. Pachler beleuchtet vor allem im vorliegenden Buch die Ereignisse in den khevenhüllerischen Herrschaften Frankenburg, Kammer und Kogl. „…so seind die 23 in meinem Landgericht liegenden Pfarren außer den Püxenmachern in Frankenmarkt und eines alten 70jährigen Mannes, welcher sich durchaus nicht bequemen will, Gott Lob und Dank, zur alleinseligmachenden katholischen Religion getreten…“, dies berichtet 1633 Franz Christoph Khevenhüller seinem Kaiser. Da hat er sich wohl sehr geirrt, denn viele Protestanten lebten ihren Glauben im Geheimen weiter.

  • Neben der Buchvorstellung sind auch Sonderausstellungen zum Thema im Pfarrmuseum und im Haus der Kultur in St. Georgen im Attergau zu sehen.
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