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<!--<h2 style="border:1px solid #AAAAAA; background-color:#F0F0F0; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em;">Aktuelle Veranstaltungen</h2>
<!--<h2 style="border:1px solid #AAAAAA; background-color:#F0F0F0; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em;">Aktuelle Veranstaltungen</h2>
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<p style="color:black; background-color:orange">'''Öffentliche Generalversammlung des Heimatvereins Attergau, Donnerstag, 16. Februar 2017, 19:00 Uhr, Hotel Attergauhof in St. Georgen im Attergau.'''<br>Berichte über die Arbeit der letzten Jahre, speziell über das Projekt "Römer im Attergau" wie auch über das neue Projekt "Haustafeln für historische Gebäude" werden erfolgen. Alle Interessierten sind eingeladen.</p>
'''Philipp von Ferrary und der südliche Attersee'''<br>
Vortrag zum 100. Todestag von [[Philipp von Ferrary]] in Steinbach am Attersee.<br>
'''Samstag, 20. Mai 2017, 20:30 Uhr, Gemeindezentrum Steinbach am Attersee'''
'''Freitag, 19. Mai 2017, 19:30 Uhr, Restaurant Brunnwind (Strandbad), St. Gilgen'''
*Details siehe: [[Philipp von Ferrary]]
*[[Veranstaltungen|Weitere Veranstaltungen]]
*[[Veranstaltungen|Weitere Veranstaltungen]]
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<h2 style="border:1px solid #AAAAAA; background-color:#F0F0F0; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em;">Bild aus der Region</h2>
<h2 style="border:1px solid #AAAAAA; background-color:#F0F0F0; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em;">Bild aus der Region</h2>
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[[Datei:WaldPanorama1.jpg|360px|center|link=Wald]] Der [[Wald]] des [[Attergau]]s - hier auf dem [[Lichtenberg]] - ist nicht nur Erholungsraum, sondern die [[Forstwirtschaft]] ist auch ein wichtiger Wirtschaftszweig..
[[Datei:Attergau Museum.png|360px|center|link=Portal:Heimatverein Attergau]]
Am Internationalen Museumstag, Sonntag, den 21. Mai 2017, konnten die Museen in St. Georgen im Attergau von 9 bis 13 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden.  
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*[[Nußdorfer Bürger ab 1860]]
*das [[Heimathaus Schörfling]]
*[[Ferdinand Matthias Zerlacher]]  
*den [[Predigtstuhl]]  
*die [[Webcams]] in der Region
*die [[Webcams]] in der Region
*die [[Spezial:Beliebteste Seiten|beliebtesten Seiten im AtterWiki]]
*die [[Spezial:Beliebteste Seiten|beliebtesten Seiten im AtterWiki]]
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<h2 style="border:1px solid #AAAAAA; background-color:#F0F0F0; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em;">Artikel des Monats</h2>
<h2 style="border:1px solid #AAAAAA; background-color:#F0F0F0; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em;">Artikel des Monats</h2>
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<div style="border:1px solid #AAAAAA; border-top:0px solid #FFFFFF; background-color:#FFFFFF; margin-bottom:1em; padding:0.5em 0.8em 0.5em 0.8em;">
== Zwei frühere Grand-Hotels am Attersee ==
[[Bild:Mayer_HOTEL_KAMMER_2.jpg|thumb|200px|link=Hotel Kammer|Alte, handkolorierte Ansicht des Hotels Kammer]]
=== Grand-Hôtel Kammer ===
1870 ließ August Horvath die Brauerei (Kammer Nr. 18) in das Hôtel Kammer umbauen. Die Bauzeit betrug rund 2 Jahre. Im Frühjahr 1878 wurde ein Prospekt von Hôtel, Schloss und Seebad aufgelegt. Die Gartenanlagen, Warmbäder und die Schiffsanlegestelle waren besonders erwähnt.


Mit der Eröffnung der [[Kammerer Hansl|Eisenbahnlinie nach Kammer]] erhoffte man sich für das Hotel vermehrt Gäste. Die Erwartungen konnten nicht erfüllt werden, die wirtschaftliche Lage Kammers verschlechterte sich zunehmend. Im April 1903 wurde der Besitz der Herrschaft Khevenhüller-Hórvath versteigert.
== 100. Todestag von Philipp von Ferrary ==
[[Datei:Phillipp Ferrary.jpg|thumb|Philipp von Ferrary|link=Philipp von Ferrary]]
Sein eigentlicher Name war Louis Philippe de Ferrari, Sohn des Herzogs von Gallièra, doch er nannte sich nur „[[Philipp von Ferrary]]", später verwendete er auch den Namen „Philipp Arnold“.


Nach dem wirtschaftlichen Niedergang und der Versteigerung kam das Hotel an Julius Steiner aus Wien. Er investierte, 1906 wurde erstmals das „Hôtel Seehof” erwähnt. Trotz großer Anstrengungen gab es wieder einen Besitzerwechsel: Sophie Gassauer, Wien. Zwischen 1916 und 1925 gab es eine Reihe weiterer Besitzer bis 1925 das Haus an Mathias Ebner, St. Gilgen kam. Nach einer Renovierung kam auch ein wirtschaftlicher Aufschwung.  
Seine Eltern waren vermögende Aristokraten aus Genua, die nach Paris übersiedelten und dort ihr Vermögen zum überwiegenden Teil mit Eisenbahnprojekten vermehrten. Die Ferraris gehörten sicher zu den zehn vermögendsten Familien weltweit.


In einem Prospekt um 1930 wurde auf die Vorzüge hingewiesen: <br />
Bei einer Aussprache mit seinem Vater soll es um die Homosexualität von Philipp gegangen sein. Er wollte, dass sein Freund Eduard Boulenger mit ihm im elterlichen Heim wohnen sollte. Es kam zum Zerwürfnis mit seinem Vater, und Philipp verließ das Haus.
''„Haus ersten Ranges  - Aller Komfort: wie fließendes Wasser, Wohnungen mit Bad, Lift, moderne Gesellschaftsräume, Konditorei und Café, Autoboxes, ..., Herren- und Damenfriseur und Bank im Hause.“''


Das Hotel war von Pfingsten bis Mitte September geöffnet. Mit dem Zweiten Weltkrieg wurde der Hotelbetrieb geschlossen.
Seine Mutter war ausgesprochen großzügig. Den weitaus größten Teil ihres Vermögens und den ihres 1876 verstorbenen Mannes stiftete sie. Als seine Mutter 1888 starb, erbte Philipp ihr restliches Vermögen. So war es Philipp leicht möglich - so wie vorher seiner Mutter - verschiedenste soziale Anliegen finanziell zu unterstützen. Philipp war damit immer noch einer der reichsten Männer seiner Zeit in Europa.
*Weitere Details hier: [[Hotel Kammer]]


[[Bild: BUR_290_Hotel Prospekt1.jpg |thumb|right|200px|link=Hotel Burgau|Alter Prospekt des Hotels Burgau]]
Philipp von Ferrary übte nur kurz den Beruf eines Lehrers aus, reiste gern, sprach mehrere Sprachen und sammelte Briefmarken. Er wollte alle Marken der Welt besitzen.
=== Hotel Burgau ===
Das Hotel Burgau (erbaut 1904-1905, Baumeister: [[Franz Lösch]]) und das Förstergütl der Familie Mittendorfer war um 1930 ''das'' Hotel am Attersee. Für die Steinbacher Musik war es zum Beispiel eine Ehre, in diesem Hotel konzertieren zu dürfen!


Das vornehme Hotel brannte am 3. März 1943 ab. Das Hotel wurde sehr schlicht wieder aufgebaut.  
== Die Sammlung ==
Bereits mit 15 Jahren interessierte sich Philipp für das Sammeln von Briefmarken. Die Sammelleidenschaft nahm schließlich seine gesamte Zeit und den größten Teil seines Vermögens in Anspruch. So gelang es ihm eine großartige Briefmarkensammlung aufzubauen.  


Alois Gruber sen. (ein  Wiener Taxiunternehmer) heiratete Anna Mittendorfer sen. und später kam sein - in die Ehe mitgebrachter - Sohn Alois Gruber jun. durch Heirat mit Anna Mittendorfer jun. in den gesamten Besitz von Burgau.
In der Öffentlichkeit wurde besonders der Erwerb der weltweit einzig existierenden Marke „One Cent British Guiana – 1856“ bemerkt: Man nannte ihn „Briefmarkenkönig“.
Neben dem Hotel Burgau und dem sogenannten „Förstergütl“ gehörten auch die „Villa“, das große
„Garagengebäude“ und später eine Tankstelle und ein Campingplatz dazu.
Im Saal des Hotels Burgau fanden damals öfter große Veranstaltungen und die traditionellen Heimatabende statt.


1966 ging Alois Gruber in Pension und übergab seiner Tochter Walpurga das Hotel mit Restaurant.
Die Sammlung von Philipp von Ferrary befand sich während des Ersten Weltkrieges im Hotel Matignon, dem früheren Familienwohnsitz in Paris. Wegen des Ersten Weltkrieges musste er - der nun schweizerischer und österreichischer Staatsbürger war - Frankreich verlassen und konnte nur wenige Stücke mitnehmen. Die Sammlung, die die größte und wertvollste Briefmarkensammlung der Welt war, wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Frankreich als Teil der Reparationszahlung angesehen und wurde in mehreren Auktionen verkauft. Er selbst hatte die Zerstörung seines Werkes nicht mehr erlebt, er starb 1917.
Da dies sehr idyllisch am Attersee lag, war dieser Platz ein sehr beliebtes Ausflugsziel und gern besuchter Anlegeplatz für Motorbootgäste.
Viele berühmte Persönlichkeiten gingen im Hotel Burgau ein und aus.
Z.B. die Schauspieler:  Johanna Matz, Grete Zimmer, Dietmar Schönherr, Vivi Bach, Heinz Conrads, Siegfried Lowitz („Der Alte"),  Pianist Friedrich Gulda (welcher viele Jahre im benachbarten Weißenbach wohnte), Heinz Günther Konsalik und Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl (der viele Jahre Urlaub in St. Gilgen am Wolfgangsee machte), nur um einige zu nennen.


Beim Hotel Burgau wurde dann um ca. 1981 noch ein Bootshafen dazu gebaut und mit dem hoteleigenen Motorboot eine Wasserskischule betrieben.
== Ferrary und der Attersee ==
Philipps Mutter, eine Aristokratin aus Genua, war mit der österreichischen Erzherzogin Sophie (der Mutter von Kaiser Franz Joseph) befreundet. So verbrachte sie auch Urlaube im nahen Bad Ischl. Sie und Philipp von Ferrary liebten die herrliche Gegend des Salzkammergutes und vor allem den Attersee.
 
Am Attersee kaufte er das Anwesen Burgbachau und ließ dort eine [[Ferrary-Kapelle|Kapelle]] und [[Villa Friedl|Villa]] errichten. Ferrary hatte dort lediglich ein Zimmer, dennoch nannten die Leute das Haus „Ferrary-Villa“. Er selbst wohnte häufig im [[Hotel Post in Weißenbach]], Gemeinde Steinbach am Attersee.
 
Philipp spendete für die Pfarre, für die Gemeinde und die Vereine und finanzierte die Aufstockung des alten Schulhauses in Steinbach. Für die Fürsorge von Kriegsinvaliden spendete er eine große Summe. Auch die Gemeinden Unterach und St. Gilgen unterstützte er.
 
Philipp von Ferrary war wohl einer der "buntesten" Sommerfrischler, die je an den Attersee gekommen sind.
 
In seinem Testament vermachte er vielen seiner Freunde und liebgewordenen Ortschaften großzügige Legate. Auch die Gemeinde Steinbach am Attersee (sowie Unterach am Attersee und St. Gilgen) waren darunter. Der Geldentwertung nach dem Ersten Weltkrieg fiel das Erbe zum Opfer.
 
Am 20. Mai 1917 verstarb Philipp Arnold unerwartet in Lausanne. Über Vermittlung des Pfarrers Pargfrieder wurde der Leichnam von Lausanne nach Steinbach überstellt und Philipp Arnold fand hier am 5. Dezember 1917 im Friedhof seine letzte Ruhe.
 
Das Grab wurde mittlerweile aufgelassen, beim Eingang der Pfarrkirche Steinbach befindet sich eine Gedenktafel. 
 
== Vortragsreihe zum 100. Todestag ==
*Freitag, 19. Mai 2017, 19:30 Uhr, Restaurant Brunnwind (Strandbad), St. Gilgen am Wolfgangsee
*Samstag, 20. Mai 2017, 20:30 Uhr, Gemeindezentrum Steinbach am Attersee
Franz Hauser, Obmann von AtterWiki, hat über das Leben von Ferrary recherchiert und berichtete speziell über seine Zeit am südlichen Attersee.


Das Hotel Burgau und der Campingplatz wurden 1991 an den kanadischen Immobilien-Tycoon [[Villa Campeau|Campeau]] verkauft. Einige Jahre später ging dieser aber in Konkurs und heute gehört ein Großteil der Burgau dem Unternehmer Gerhard Andlinger.
*Weitere Details hier: [[Hotel Burgau]]
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Version vom 21. Mai 2017, 20:41 Uhr

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Artikel des Monats

100. Todestag von Philipp von Ferrary

Philipp von Ferrary

Sein eigentlicher Name war Louis Philippe de Ferrari, Sohn des Herzogs von Gallièra, doch er nannte sich nur „Philipp von Ferrary", später verwendete er auch den Namen „Philipp Arnold“.

Seine Eltern waren vermögende Aristokraten aus Genua, die nach Paris übersiedelten und dort ihr Vermögen zum überwiegenden Teil mit Eisenbahnprojekten vermehrten. Die Ferraris gehörten sicher zu den zehn vermögendsten Familien weltweit.

Bei einer Aussprache mit seinem Vater soll es um die Homosexualität von Philipp gegangen sein. Er wollte, dass sein Freund Eduard Boulenger mit ihm im elterlichen Heim wohnen sollte. Es kam zum Zerwürfnis mit seinem Vater, und Philipp verließ das Haus.

Seine Mutter war ausgesprochen großzügig. Den weitaus größten Teil ihres Vermögens und den ihres 1876 verstorbenen Mannes stiftete sie. Als seine Mutter 1888 starb, erbte Philipp ihr restliches Vermögen. So war es Philipp leicht möglich - so wie vorher seiner Mutter - verschiedenste soziale Anliegen finanziell zu unterstützen. Philipp war damit immer noch einer der reichsten Männer seiner Zeit in Europa.

Philipp von Ferrary übte nur kurz den Beruf eines Lehrers aus, reiste gern, sprach mehrere Sprachen und sammelte Briefmarken. Er wollte alle Marken der Welt besitzen.

Die Sammlung

Bereits mit 15 Jahren interessierte sich Philipp für das Sammeln von Briefmarken. Die Sammelleidenschaft nahm schließlich seine gesamte Zeit und den größten Teil seines Vermögens in Anspruch. So gelang es ihm eine großartige Briefmarkensammlung aufzubauen.

In der Öffentlichkeit wurde besonders der Erwerb der weltweit einzig existierenden Marke „One Cent British Guiana – 1856“ bemerkt: Man nannte ihn „Briefmarkenkönig“.

Die Sammlung von Philipp von Ferrary befand sich während des Ersten Weltkrieges im Hotel Matignon, dem früheren Familienwohnsitz in Paris. Wegen des Ersten Weltkrieges musste er - der nun schweizerischer und österreichischer Staatsbürger war - Frankreich verlassen und konnte nur wenige Stücke mitnehmen. Die Sammlung, die die größte und wertvollste Briefmarkensammlung der Welt war, wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Frankreich als Teil der Reparationszahlung angesehen und wurde in mehreren Auktionen verkauft. Er selbst hatte die Zerstörung seines Werkes nicht mehr erlebt, er starb 1917.

Ferrary und der Attersee

Philipps Mutter, eine Aristokratin aus Genua, war mit der österreichischen Erzherzogin Sophie (der Mutter von Kaiser Franz Joseph) befreundet. So verbrachte sie auch Urlaube im nahen Bad Ischl. Sie und Philipp von Ferrary liebten die herrliche Gegend des Salzkammergutes und vor allem den Attersee.

Am Attersee kaufte er das Anwesen Burgbachau und ließ dort eine Kapelle und Villa errichten. Ferrary hatte dort lediglich ein Zimmer, dennoch nannten die Leute das Haus „Ferrary-Villa“. Er selbst wohnte häufig im Hotel Post in Weißenbach, Gemeinde Steinbach am Attersee.

Philipp spendete für die Pfarre, für die Gemeinde und die Vereine und finanzierte die Aufstockung des alten Schulhauses in Steinbach. Für die Fürsorge von Kriegsinvaliden spendete er eine große Summe. Auch die Gemeinden Unterach und St. Gilgen unterstützte er.

Philipp von Ferrary war wohl einer der "buntesten" Sommerfrischler, die je an den Attersee gekommen sind.

In seinem Testament vermachte er vielen seiner Freunde und liebgewordenen Ortschaften großzügige Legate. Auch die Gemeinde Steinbach am Attersee (sowie Unterach am Attersee und St. Gilgen) waren darunter. Der Geldentwertung nach dem Ersten Weltkrieg fiel das Erbe zum Opfer.

Am 20. Mai 1917 verstarb Philipp Arnold unerwartet in Lausanne. Über Vermittlung des Pfarrers Pargfrieder wurde der Leichnam von Lausanne nach Steinbach überstellt und Philipp Arnold fand hier am 5. Dezember 1917 im Friedhof seine letzte Ruhe.

Das Grab wurde mittlerweile aufgelassen, beim Eingang der Pfarrkirche Steinbach befindet sich eine Gedenktafel.

Vortragsreihe zum 100. Todestag

  • Freitag, 19. Mai 2017, 19:30 Uhr, Restaurant Brunnwind (Strandbad), St. Gilgen am Wolfgangsee
  • Samstag, 20. Mai 2017, 20:30 Uhr, Gemeindezentrum Steinbach am Attersee

Franz Hauser, Obmann von AtterWiki, hat über das Leben von Ferrary recherchiert und berichtete speziell über seine Zeit am südlichen Attersee.

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